Am Donnerstag der letzten Woche war wegen eines Fehlalarms der Brandmeldeanlage im Leipziger Citytunnel für eine gute Stunde gesperrt. Auch danach herrschte noch größeres Chaos, so wurden die Fahrgäste der S5X nach Zwickau erst eine halbe Stunde lang kommentarlos vertröstet, die Züge tauchten einfach nicht auf den Anzeigern oder real im Tunnel auf, während die anderen Linien schon wieder in dichter Reihenfolge fuhren. Die ca. 10 DB-Mitarbeiter in grünen S-Bahn-Westen auf dem Bahnsteig wussten auch von nichts.

Nach einer Weile kam dann die Ansage, die Züge dieser Linie würden nicht vom Tunnelbahnsteig, sondern von Gleis 10a - also oben und außerhalb der Halle - abfahren. Dort angekommen hieß es dann, sie würden von Gleis 17 - also in der Halle aber deutlich weiter hinten - abfahren. Dort stand auch tatsächlich ein mit S5X beschilderter Zug. Nach 5 Minuten wurde dann in diesem Zug angesagt, dass er wohl wahrscheinlich doch nicht nach Zwickau fährt, stattdessen vielleicht nach Halle, vielleicht aber auch einfach gar nicht. Fahrgäste sollten mal versuchen, mit der Straßenbahn nach Connewitz zu kommen, es könnte sein, dass dort die S-Bahnen aus Richtung Zwickau wenden und direkt wieder zurück fahren.

Das klappte dann sogar mit S-Bahnen anderer Linien und die S5X kam nach wenigen Minuten - allerdings auch aus Richtung Hauptbahnhof.
Das RIS zeigt die meiste Zeit keine oder geringe Verspätungen an.

Alles in allem hat sich aus meiner Fahrgastsicht gezeigt, dass es noch etliches zu optimieren gibt im Störungsmanagement der S-Bahn Mitteldeutschland - insbesondere in der Kommunikation, aber auch in der Verlässlichkeit der Abläufe. Angesichts der Netzstruktur ist es ja durchaus sinnvoll, wenn man den Tunnel zeitweilig entlasten will/muss, einige Züge am Ende der gemeinsamen Strecke wenden zu lassen. Aber dann sollte man für solche Fälle auch eingespielte Abläufe parat haben und kommunizieren können.