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VDE 8 Nürnberg-Berlin geht in eine neue Runde und 46-stündige Totalsperrung
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Am Pfingstwochenende gehen die Bauarbeiten im Eisenbahnknoten Erfurt in die nächste Runde: Letztmalig zu Pfingsten nimmt die Deutsche Bahn AG bis zur Gesamtinbetriebnahme der Neubaustrecke Ende 2017 während einer 46-stündigen Totalsperrung des Erfurter Hauptbahnhofs in und um Erfurt zahlreiche neue Gleisanlagen in Betrieb. Für die Inbetriebnahme ist – wie schon in den Vorjahren – ein umfassender Softwarewechsel erforderlich. Vom 7. Juni (4 Uhr) bis 9. Juni (2 Uhr) stehen deshalb im Raum Erfurt alle Signale auf Rot. Ein Zugverkehr ist nicht möglich und der Knoten Erfurt muss großräumig umfahren werden.

Innerhalb der aktuell fünften Baustufe wurden Arbeiten zur Erneuerung der Eisenbahnbrücke Azmannsdorfer Weg, einem Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Erfurt, weitergeführt. Momentan wird hier der südliche Teil der Eisenbahnbrücke mit den Gleisen der Neubaustrecke umgebaut. Später folgt dann der Teil der Stammstrecke Halle (Saale)‒Guntershausen bis Ende 2016. Die Durchfahrtsbreite wird fast verdoppelt. Mit Abschluss der aktuellen Baustufe wird der erste neue zweigleisige Walzträger in Beton (WIB) - Überbau der Brücke in Betrieb genommen.

Außerdem wurde das neue Kreuzungsbauwerk mit den dazugehörigen Stützwänden zur Überführung von vier Gleisen der künftigen Neubaustrecke über die Personenzugleise der Strecken nach Sangerhausen und Nordhausen fertig gestellt. Mit dem Neubau dieser Gleise und dem Einbau neuer Weichen erfolgt damit die Anbindung des Personenbahnhofs an die Neubaustrecke. Im Rahmen der Totalsperrung muss hierzu noch die Endmontage der Oberleitungsanlagen erfolgen. 

Mit Beendigung der fünften Baustufe werden rund sieben Kilometer neues Gleis, 19 Weichen und die zugehörige Fahrleitung mit einer Gesamtlänge von zirka 15 Kilometer (auf 93 Oberleitungsmasten) in Betrieb genommen. Drei stählerne Signalausleger mit je zwei Signalen, elf weitere Einzelsignale und sieben sogenannte Zwergsignale sind bis zum 9. Juni in das Elektronische Stellwerk (ESTW) zu integrieren.

Mit dieser Inbetriebnahme sind dann die Voraussetzungen für die eisenbahntechnische Einbindung der Neubaustrecken Ebensfeld‒Erfurt‒ Leipzig/Halle bei laufendem Betrieb geschaffen, um noch in diesem Jahr mit dem Probebetrieb aus Richtung Leipzig/Halle (Saale) bis in den östlichen Bahnhofsbereich zu beginnen.
Im künftigen ICE-Knoten Erfurt sind insgesamt 25 Kilometer Gleise, 75 Kilometer Oberleitung, 110 Weichen und 13 Brücken zu erneuern.

Seit mehreren Jahren wird der Bahnknoten in insgesamt neun Baustufen bei laufendem Betrieb bis 2017 umgebaut. Nach Pfingsten folgen bis 2017 noch weitere vier Bauetappen. Ziel ist ein Knotenpunkt für die neuen schnellen Verbindungen aus Richtung München und Frankfurt am Main in Richtung Leipzig, Halle, Dresden und Berlin. Als Abschluss jeder Stufe werden die neuen Anlagen durch eine Softwareanpassung an die vorhandene Sicherungstechnik angeschlossen. Züge können während dieser sensiblen und sicherheitsrelevanten Arbeiten generell nicht fahren. 

Die Inbetriebnahme der Neubaustrecke in Richtung Leipzig/Halle ist für 2015 geplant, in Richtung Nürnberg für 2017.

Am Pfingstwochenende wird im Bereich des Erfurter Hauptbahnhofs vom 7. Juni (4 Uhr) bis 9. Juni (2 Uhr) neue Gleisinfrastruktur an das Elektronische Stellwerk (ESTW) in Erfurt angeschlossen. Während des dafür notwendigen Softwarewechsels kann der Eisenbahnknoten Erfurt nicht von Zügen befahren werden. 

Die Deutsche Bahn AG, die Erfurter Bahn und die Süd-Thüringen-Bahn haben aus diesem Grund ein umfassendes Ersatzverkehrskonzept vorbereitet. Bereits im Vorfeld sind alle Fahrplanänderungen im elektronischen Fahrplan eingearbeitet worden und damit bei Reiseauskünften im Internet, im Reisezentrum oder an den Fahrkartenautomaten abrufbar. Die Reisenden können sich zudem mit Hilfe einer Fahrplanbroschüre orientieren, die an der DB Information, in den DB Reisezentren und Nahverkehrszügen im Großraum Erfurt verteilt werden (ab 2. Juni). An den Umsteigebahnhöfen (Zug/Bus) in Erfurt Hbf, Neudietendorf und Weimar werden zusätzliche Servicemitarbeiter im Einsatz sein, die den Reisenden behilflich sind. Folgende Linien des Fern- und Nahverkehrs sind von der Sperrung betroffen:

Fernverkehr:

* Die IC/ICE-Züge zwischen Wiesbaden/Frankfurt (Main)–Leipzig–Dresden und Stralsund–Berlin–Frankfurt (Main) werden weiträumig umgeleitet oder fallen aus. Die umgeleiteten Züge verkehren von Frankfurt (Main) über Kassel-Wilhelmshöhe, Leinefelde, Nordhausen, Leipzig bis Dresden. 

* Die IC-Züge Frankfurt (Main)‒Halle (Saale)‒Berlin‒Stralsund werden über Kassel-Wilhelmshöhe umgeleitet.

* Die ICE-Züge 1717/1516 enden beziehungsweise beginnen in Weimar mit Schienenersatzverkehr (SEV) nach und von Erfurt Hbf.

* Die ICE-Züge Hamburg/Berlin‒Leipzig‒München halten zusätzlich in Naumburg (Saale), von dort besteht Anschluss von und zu den Zügen von DB Regio. 

Nahverkehr:

Auf den Teilstrecken Neudietendorf‒Erfurt Hbf‒Weimar, Erfurt Hbf‒Erfurt Ost bzw. Erfurt Nord fallen die Züge des Nahverkehrs der DB Regio, der Erfurter Bahn und der Süd-Thüringen-Bahn aus und werden durch Busse ersetzt. Betroffen sind die Linien:

* RE 1 Göttingen–Erfurt–Gera–Glauchau/Zwickau

* RE 2 Erfurt‒Bad Langensalza‒Leinefelde‒Kassel-Wilhelmshöhe

* RE 3 Erfurt–Gera‒Altenburg/Greiz

* RE 55/56 Erfurt–Nordhausen

* RE 7 Erfurt–Arnstadt–Suhl–Würzburg

* RE 10 Erfurt–Sangerhausen–Magdeburg

* RE 45 Erfurt–Meiningen

* RB 20 Eisenach–Erfurt–Halle (Saale)

* EB 21 Erfurt–Weimar–Gera

* EB 23 Erfurt–Arnstadt–Saalfeld

* RB 52 Erfurt–Leinefelde

* RB 59 Erfurt‒Sangerhausen

* EB 46 Erfurt–Ilmenau

* STB 44 Erfurt–Meiningen

Schienenersatzverkehr:
Die Nahverkehrslinien werden innerhalb des Eisenbahnknotens Erfurt durch Busse ersetzt und in die Buslinien A, B und C eingeteilt: 
Buslinie A: Neudietendorf–Erfurt Hbf–Weimar 
Buslinie B: Erfurt Ost–Erfurt Hbf–Vieselbach–Hopfgarten–Weimar (mit Halt an allen Unterwegsbahnhöfen)
Buslinie C: Erfurt Hbf–Erfurt Nord 

Die Deutsche Bahn bittet die Reisenden, alle Fahrplanänderungen sowie die längeren Fahrzeiten des Schienenersatzverkehrs bei der Reiseplanung zu berücksichtigen. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, frühere Verbindungen zu nutzen, um Anschlusszüge zu erreichen. Die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen sowie die Beförderung mobilitätseingeschränkter Personen sind im Schienenersatzverkehr nur eingeschränkt möglich.

Weitere Infos:

www.vde8.de

www.bahn.de/bauarbeiten

www.bahn.de/reiseauskunft

www.erfurter-bahn.de



Artikel geschrieben von Markus Pfetzing
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