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OHE-Verkauf: SPD-Kritik an Bedingungen
geschrieben von MH 
OHE-Verkauf: SPD-Kritik an Bedingungen




Die SPD hat die Eckpunkte der Landesregierung für den Verkauf der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) kritisiert. Bis Ende 2009 sollen betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Das ist nach Meinung des hiesigen Landtagsabgeordneten Rolf Meyer viel zu wenig. Außerdem soll nur ein Drittel des Schienennetzes erhalten bleiben. Diese „Insellösung” greife viel zu kurz, meint Meyer.



CELLE. Die Liste der Kaufinteressenten für den Anteil von Land, Bund und Bahn AG an den Osthannoverschen Eisenbahnen klingt wie das Who is Who der europäischen Logistik-Branche. Offiziell ist die Liste der acht Kaufinteressenten zwar nicht veröffentlicht worden. Nach CZ-Informationen befinden sich aber unter anderem die frühere niederländische Staatsbahn NedBahnen und der dänische Ex-Monopolist Danske Statsbaner unter den Kaufinteressenten.

Aber auch die britischen Transportunternehmen Arriva und First Transforming Travel gehören zum Kreis der Interessenten. Neben der weltweit tätigen Veolia Trasport Group ist auch der Logistik-Konzern Rhenus aus dem westfälischen Holzwickede im Rennen.

Diejenige dieser Firmen, die den Zuschlag bekommt, wird sich an verschiedene Auflagen halten müssen. Unter anderem müssen betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2009 ausgeschlossen werden. Außerdem soll die Konzernzentrale für die nächsten zehn Jahre in Celle bleiben. Eine Resolution von Celler Stadtrat und Kreistag hatte weitergehende Forderungen gestellt.

In einem Schreiben des Niedersächsischen Finanzministeriums, das der CZ vorliegt, werden noch weitere Bedingungen für den Verkauf genannt. So muss der neue Eigentümer mindestens ein Drittel des 320 Kilometer langen OHE-Schienennetzes aufrechterhalten. Auch bestimmte Strecken, etwa zwischen Celle und Munster, müssen erhalten bleiben.

Rolf Meyer, SPD-Landtagsabgeordneter für den Kreis Celle, geht das jedoch nicht weit genug: „Diese Insellösung greift auf Dauer zu kurz und schwächt die OHE massiv.”

Eine weitere Bedingung der Landesregierung an den OHE-Investor: Die Anteile müssen bis Ende 2011 gehalten werden, anschließend dürfen sie bis Ende 2016 nur mit Zustimmung des Landes verkauft werden. So soll offenbar der Verkauf an renditeorientierte Finanzinvestoren verhindert werden.

CDU-Landtagsabgeordneter Karl-Heinrich Langspecht hofft nun, dass Landrat Klaus Wiswe dem Investor noch weitere Zugeständnisse abringen kann: „Der Landkreis darf nicht nur Zaungast bleiben.” Er warnt aber zugleich vor zu hohen Erwartungen: „Man darf nicht so vermessen sein und annehmen, dass die Forderungen aus der Resolution realistisch waren.”




Sebastian Knoppik

26.07.2006 21:47; aktualisiert:26.07.2006 21:49
[www.cellesche-zeitung.de]


MH schrieb:
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> OHE-Verkauf: SPD-Kritik an Bedingungen
>
> In einem Schreiben des Niedersächsischen
> Finanzministeriums, das der CZ vorliegt, werden
> noch weitere Bedingungen für den Verkauf genannt.
> So muss der neue Eigentümer mindestens ein Drittel
> des 320 Kilometer langen OHE-Schienennetzes
> aufrechterhalten. Auch bestimmte Strecken, etwa
> zwischen Celle und Munster, müssen erhalten
> bleiben.

Eine weitere Bedinung für den Verkauf wäre vielleicht auch, dass auf den Strecken wirder ÖONV stattfindet. Würde man das Schienennetz modernisieren, knnte da auch wieder lukrativer Persohnenverkehr stattfinden. Darüber denken die Damenund Herren Politiker übhaupt nicht nach.

Ein beispiel wäre:
Die Strecke Lüneburg/Winsen - Hützel - Soltau
Und/oder die Strecke Celle Soltau.

Das würde auf jedne fall mehr Sinn machen, als die Infrastruktur abzureißen.
Besteht so viel Bedarf von Celle, Uelzen (DB!) UND Lüneburg nach Soltau zu reisen? Mal ganz ehrlich...
Würde ein Angebot vorhanden sein, würde mit sicherheit auch bedarf bestehen.
Da man aber lieber den Persohnenverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert, besteht natürlich auch kein Bedarf, zumindest wenn man den Politikern glauben schenkt. In einem angemessenen Takt würde sicherlich das Angebot auch angenommen werden. Wenn dann auch noch der Preis stimmt, so wie so.
Na ja, selbst so Überlandbusse sind ja meistens gähnend leer. Die sind dann nur noch in einem 2-Stunden-Takt unterwegs, damit es ÜBERHAUPT ein Angebot gibt.
klar, wundert mich nicht. ich habe es mal aus gag gebracht von Uelzen nach Lüneburg mit dem Bus zu fahren. War knapp 2 Stunden unterwegs. Unter diesen umständen würde ich auch mit dem Bus nur ungerne solche strecken fahren. Mit der Bahn braucht man da nur gut 20 Minuten.

Auf den anderen strecken würde es nach einer Sanierung genauso aussehen.
sk schrieb:
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> Eine weitere Bedinung für den Verkauf wäre
> vielleicht auch, dass auf den Strecken wirder ÖONV
> stattfindet. Würde man das Schienennetz
> modernisieren, knnte da auch wieder lukrativer
> Persohnenverkehr stattfinden. Darüber denken die
> Damenund Herren Politiker übhaupt nicht nach.

Vergiß es.

Die bestehenden Relationen verlaufen fast allesamt tangential zur Metropolregion Hamburg - und auch zu der von Hannover. Die dazwischenliegenden Radialstrecken sind nicht mal milchkannenexpreßtauglich, denn sie nehmen aber auch wirklich jede Milchkanne und alle dazwischenliegenden Chausseebäume mit.

> Ein beispiel wäre:
> Die Strecke Lüneburg/Winsen - Hützel - Soltau
> Und/oder die Strecke Celle Soltau.
>
> Das würde auf jedne fall mehr Sinn machen, als die
> Infrastruktur abzureißen.

Die Strecke Lüneburg - Soltau hat sogar noch einiges an Güterverkehr (relativ gesehen!). Zumindest stehen in Hützel öfters wechselnde Güterzüge in den Nebengleisen.

Auf der Strecke Winsen-Süd - Hützel ist allerdings praktisch nichts mehr los. Die letzten Kunden waren Landwirte und deren Großhändler, die Rüben und Kartoffeln abgefahren und u.a. Kunstdünger angeliefert haben.
Hier könnte man touristischen Regionalverkehr betreiben, SPNV dürfte allerdings kaum wirtschaftlich zu betreiben sein, da die Strecke auch wirklich jede Milchkanne mitnimmt - und noch nicht mal irgendwie direkt an das Ziel der potentiellen Fahrgäste (überwiegend Harburg und/oder Buchholz, weniger Winsen) anschließt. Im Bahnhof Winsen wäre ein Umsteigeweg von etwa 200m zurückzulegen (dichter ran kommt man nicht auf direktem Gleis, nur per Sägefahrten).

Gruß Ingo
Uelzen - Lüneburg ist auch für 200 km/h ausgebaut. Selbst der Nahverkehr fährt auf dem Abschnitt 160 km/h. Mit den Halten "Bad Bevensen" und "Bienenbüttel" entspricht das einer Reisegeschwindigkeit von 94 km/h (23 Min. Reisezeit), der Fernverkehr (ohne Halt "Bad Bevensen") bringt es sogar auf 144 km/h (15 Min. Reisezeit).
Ich vergleiche hier mal Uelzen - Soltau (als Maßstab für Celle/Lüneburg - Soltau). Da beträgt die Reisegeschwindigkeit mit den Unterwegshalten nämlich nur 66 km/h. Da kann der Bus schon eher mithalten. Nicht umsonst wird die Einstellung von Langwedel - Soltau(Han) - Uelzen diskutiert, um die Kürzungen der Regionalisierungsmittel zu kompensieren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.2006 00:55 von MrJonas.
MrJonas schrieb:
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> Uelzen - Lüneburg ist auch für 200 km/h ausgebaut.
> Selbst der Nahverkehr fährt auf dem Abschnitt 160
> km/h. Mit den Halten "Bad Bevensen" und
> "Bienenbüttel" entspricht das einer
> Reisegeschwindigkeit von 94 km/h (23 Min.
> Reisezeit), der Fernverkehr (ohne Halt "Bad
> Bevensen") bringt es sogar auf 144 km/h (15 Min.
> Reisezeit).
> Ich vergleiche hier mal Uelzen - Soltau (als
> Maßstab für Celle/Lüneburg - Soltau). Da beträgt
> die Reisegeschwindigkeit mit den Unterwegshalten
> nämlich nur 66 km/h. Da kann der Bus schon eher
> mithalten. Nicht umsonst wird die Einstellung von
> Langwedel - Soltau(Han) - Uelzen diskutiert, um
> die Kürzungen der Regionalisierungsmittel zu
> kompensieren.

Seit wann fährt der Metronom planmäßig 160?

Die Züge KÖNNEN 160 Sachen fahren, fahrplanmäßig tun sie es aber m.W. nicht.

Denn um planmäßig 160 km/h fahren zu dürfen, bedarf es der LZB-Ausstattung, denn die Zulassung verlangt eine Kraftreserve im Triebfahrzeug von mindestens 10%, also 176 km/h - und dafür ist LZB vorgeschrieben...

So weit ich weiß, sind die Metronom-Loks mit LZB ausgestattet. Und die LZB-Technik ist auch in Betrieb, also EBA-zugelassen. Die so gewonnenen Fahrzeiten werden dann in irgendwelchen Dorfbahnhöfen wieder abgebummelt.

Gruß Ingo
Das ist zwar interessant gedacht, aber trotzdem falsch.
Richtig ist, dass man für eine Zulassung die gewünschte Geschwindigkeit +10% erreichen muss. Solche Testfahrten werden aber unter bestimmten Bedindungen durchgeführt (z.B. Verfahren "Grüne Welle"). Ich denke da etwa an die Zulassungsfahrten des VT612 zwischen im Nordharz-Netz, bei denen die Signale von Goslar bis Hildesheim (!) auf Fahrt gestellt wurden (BÜs wurden durch BÜPs gesichert). Wie gesagt - für TESTfahrten wird sowas gemacht. Dann hat man mit einer Geschwindigkeit von 176 km/h die Zulassung für 160 km/h und kann diese dann unter ganz normalen Bedingungen auch fahren - also ohne jegliche LZB.
Abgesehen davon fährt der Metronom aber mit LZB, jedoch nur in eine Richtung; soweit ich weiß sind die Steuerwagen nicht mit LZB ausgerüstet, nur die Loks.

Abgesehen von all dem Kram: Ich habe ja auch von der Reisegeschwindigkeit als Maßstab gesprochen und nicht von der maximal zulässigen Geschwindigkeit (auch Vmax genannt).
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