Moin zusammen,

gestern haben der Einfach Einsteigen und der BUND Bremen ein Konzept, dass als ein Diskussionsbeitrag zu verstehen ist, für einen umfassenden Ausbau der Straßenbahn in Bremen und umzu, vorgestellt. Mit fast 100 zusätzlichen km soll sich das Netz mehr als verdoppeln. Straßenbahnlinien sollen nicht mehr alle durch die Innenstadt führen, sondern tagential Stadteile untereinander verbinden. Wichtige Elemente sind auch eine Ringlinie, Verbindungen ins Umland und neue Brücken über die Weser, die das Netz erheblich attraktiver, schneller zu einem Verkehrsmittel für alle machen sollen, dass auch Autofahrende zum Umstieg verlocken soll.
Mehr dazu: [nstgn.eu] und hier nur die Karte des neuen Vorschlags [nstgn.eu].

Für Fragen stehe ich gerne hier oder per Mail an team@einsteigen.jetzt zur Verfügung

Mark

Gibt es dazu auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung? Wie viele Fahrgäste haben z.B. die dadurch eingesparten Buslinien, wieviel Fahrgäste werden jeweils auf den neuen Straßenbahnlinien erwartet?

Zitat
christian schmidt
Gibt es dazu auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung? Wie viele Fahrgäste haben z.B. die dadurch eingesparten Buslinien, wieviel Fahrgäste werden jeweils auf den neuen Straßenbahnlinien erwartet?

Nein, die gibt es nicht. Allerdings basieren unsere Vorschläge zu einem Teil aus Vorschlägen, die im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanentwicklung (2011-2013) gemacht wurden und damals aufgrund der Kosten-Nutzen-Rechnung teilweise knapp nicht mit in den VEP aufgenommen wurden. Allerdings hat sich seit dem einiges geändert. Der Senat wird künftig aktiver, steuernde Maßnahmen ergreifen, um das Parken zu verteuern und den Parkraum mehr und mehr zu verknappen. Auch soll die Innenstadt bis 2030 autofrei (lies: autoarm) werden. Da wird noch mehr kommen, auch hat die Klimakrise ein Umdenken eingeleitet. Darüber hinaus hat Einfach Einsteigen selbst ein Konzept zur Umlagefinanzierung des Nahverkehrs in Bremen veröffentlicht (https://nstgn.eu/basiskonzept), das vom Senat im Rahmen eines Gutachtens geprüft wird. Das rechnet mit 30% zusätzlichen Fahrgästen (was von BSAG und VDV als realistisch angesehen wird), was die potentielle Kosten-Nutzen-Rechnung verbessert. Darüber hinaus setzt dieses Konzept 80 Mio Euro / Jahr an Investitionsmitteln frei, so dass einzelne Abschnitte auch ohne Bundesmittel gebaut werden könnten. Es ist damit zu rechnen, dass noch 2021 über eine künftige Umlagenfinanzierung entschieden wird und die Vorzeichen dafür sehen gut aus.
Bei zusätzlichen Vorschlägen haben wir geprüft, ob wir ausreichend Fahrgastpotentiale entlang der Linie sehen, manche Vorschläge stammen auch hausintern aus der BSAG.

Als ich vor ein paar Jahren Bremerhaven besuchte waren mir diese Rillenschienen in einem Vorhof an der Wurster Straße / Eckernfeldstraße aufgefallen. Da ging es einmal zum Straßenbahndepot Bremerhaven. ( googlemaps Satellitenbild: [www.google.com] ) Beinhalten die von dir geschilderten aktuellen Aktivitäten zum Straßenbahnausbau in Bremen auch Pläne zur Reaktivierung der Straßenbahn in Bremerhaven? Auf jeden Fall wünsche ich viel Erfolg!

Zitat
Jules
Als ich vor ein paar Jahren Bremerhaven besuchte waren mir diese Rillenschienen in einem Vorhof an der Wurster Straße / Eckernfeldstraße aufgefallen. Da ging es einmal zum Straßenbahndepot Bremerhaven. [...] Beinhalten die von dir geschilderten aktuellen Aktivitäten zum Straßenbahnausbau in Bremen auch Pläne zur Reaktivierung der Straßenbahn in Bremerhaven? Auf jeden Fall wünsche ich viel Erfolg!

Nein, in Bremerhaven gibt es eine eigene Initiative, die sich für die Wiedereinführung einer Straßenbahn. Es gibt in der Bremerhavener Koalitionsvereinbahrung diesbezüglich einen Prüfauftrag.