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Hochbahnsteige auf der Limmerstraße - Chancen und Möglichkeiten für Hannovers kultigste Flaniermeile!
geschrieben von Jules 
Seit mehreren Tagen berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung intensiv über den Bau der Hochbahnsteige auf der Limmerstraße. Wie ein roter Faden durchziehen Ängste und angeblich fehlende Gestaltungsspielräume die Berichterstattung.
Dass die Berichterstattung sich auf Ängste, Befürchtungen und auf ein angeblich enges Korsett von Vorgaben fokusiert, ist bereits an den jeweiligen Titel der Artikel ablesbar. Hier eine Auswahl:
"Anlieger protestieren gegen Hochbahnsteige", HAZ, 27.8.2018
[www.haz.de]

"Limmerstraße wird zwei Jahre lang zur Baustelle", HAZ, 26.8.2018
[www.haz.de]

"Was wird aus der Limmerstraße?", HAZ, 27.8.2018
[www.haz.de]

"Hochbahnsteige in der Kritik", HAZ, Bildergalerie vom 23.8.2018
[www.haz.de]

"SPD verteidigt Hochbahnsteige", HAZ, 28.8.2018 (Das ist der neueste Beitrag, Stand 28.8.2018)
[www.haz.de]

Der Gipfel der Ahnungslosigkeit spiegelt sich in dem HAZ-Kommentar: "Es ist noch nicht zu spät für neue Ideen für die Limmerstraße"
[www.haz.de]
Darin wird allen Ernstes empfohlen, die Stadtbahnlinie aus der Limmerstraße in die noch deutlich schmalere Pavillonstraße und Ahlemer Straße umzulegen. "Eine Alternative wäre, die Stadtbahnen komplett um die Limmerstraße herumzuführen – das ist denkbar über Kötnerholzweg, Ahlemer, Pavillon- und schließlich Fössestraße.", heißt es in dem Kommentar der HAZ. Dümmer geht's nimmer! Und gewonnen wäre damit gar nichts, denn dann müssten in noch sehr viel schmaleren Straßen Hochbahnsteige gebaut werden.

Also ist es höchste Zeit für wirklich gute Ideen! Auf einer soliden Basis! Die Eckpunkte stehen fest: Drei Hochbahnsteige sind zu bauen. Auch die Platzierung steht recht genau fest: Küchengarten, dort wo die Haltestelle heute ist, möglicherweise um einige Meter weiter weg von der Fössestraße als heute. Leinaustraße zwischen Edeka und Sparkasse. Diese beiden Hochbahnsteige stehen dann also am Anfang und am Ende der heutigen Fußgängerzone Limmerstraße. Und Ungerstraße, dort fedoch deutlich näher am Freizeitheim als heute. Das ist allerdings der am wenigsten herausfordernde Bauplatz, denn hier ist die Limmerstraße keine Fußgängerzone mehr und deutlich breiter.

Ein Blick nach Manchester offenbart. Ein Hochbahnsteig in einer engen Straße mit einer Fußgängerzone - das geht! Was in Linden Nord bislang vor allem mit Stirnrunzeln (und Schlimmerem) bedacht wird, das ist dort seit fast 20 Jahren gelebte Wirklichkeit. Hier ein Link zu google-street-View mit Blick auf die Haltestelle Market Street mitten in Manchester: [www.google.com]

Manchester hat übrigens 520.000 Einwohner. Das entspricht ziemlich genau der Einwohnerzahl Hannovers! Und wenn sich dort ein Hochbahnsteig in einer engen Straße mit Fußgängerzone bewährt hat, warum soll das dann nicht auch in Hannover-Linden funktionieren?

Besonders bemerkenswert ist übrigens die frühere Haltestellengestaltung (1992-98) direkt um die Ecke der heutigen Haltestelle Market Street, die sehr schön in diesem youtube-Video zu sehen ist: [www.youtube.com] Die Haltestelle hieß früher High Street und lag direkt um die Ecke der heutigen Haltestelle Market Street. Beide Straßen sind fast genau identisch ca. 21 m breit. Deshalb heißt der You-tube-Video auch "High Street Tram Stop Manchester Metrolink".

Die Idee, den Hochbahnsteig als Seitenhochbahnsteig mit nur einem kurzen Stück barrierefreien Zugang zu bauen, hat sich ganz offensichtlich in Manchester nicht bewährt. 1998 wurde umgebaut und seitdem gibt es eine Ecke weiter den Mittelhochbahnsteig Market street. Die ehemalige Haltestelle High Street mit ihrem abgestuften Seitenhochbahnsteig ist komplett zurückgebaut. Am Ende des Videos ist die heutige Gestaltung der Haltestelle Market Street zu sehen mit einem durchgängigen Hochbahnsteig. Der ist übrigens ca. 5,50 m breit. Die Fußgängerzone Market Street ist ca. 21 m breit. (Jeweils gemessen mit der googlemaps-Satellitenbild-Messfunktion.) Der Hochbahnsteig der Haltestelle Market Street in Manchester ist 60 m lang plus 15 m lange Rampen, die allerdings versetzt gebaut sind, so dass sich eine Gesamtlänge von 75 m anstatt von 90 m ergibt.

Die Vorgabe für die Hochbahnsteige auf der Limmerstraße ist 4m Breite und 45m Länge (das ist der Abstand zwischen der ersten und letzten Tür eines Zweiwagenzuges) plus mindestens eine ca. 15 m lange Rampe. Die Limmerstraße ist ca. 15 m breit.

Bei alledem darf nicht vergessen werden: Es muss auch an die Omnibushaltestellen für die 700er-Linie der Regiobus gedacht werden und daran, dass diese an den Hochbahnsteigen vorbeifahren können, was allerdings kein Problem sein dürfte, denn die Bahnen müssen ja auch dran vorbeifahren können. Für die Omnibushaltestellen würden die Seitenräume neben einem Mittelhochbahnsteig keinesfalls ausreichen. Die Busse müssen vor oder hinter dem Hochbahnsteig halten.

Ziel dieses Themas soll es sein, die Chancen und Möglichkeiten auszuloten, die eine Haltestellengestaltung mit Hochbahnsteigen für die Limmerstraße bietet, eine der am meisten angesagten Flaniermeilen Hannovers (in jedem Fall die "kultigste")!
Das Thema ist eröffnet!

Noch zwei Fotos: 1. Haltestelle Leinaustraße Blickrichtung aus der Limmerstraße in Richtung Ihmezentrum
2. Bahn fährt in die Haltestelle Leinaustraße ein. Blickrichtung Freizeitheim



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2018 23:03 von Jules.


Hochbahnsteige sehen sehr eigenartig aus. Es verschandelt irgendwie das Stadtbild. Hätten die nicht normale Bahnsteige bauen können und Niederflurbahnen bestellen können? Wer kam damals nur auf diese Idee mit den Hochbahnsteigen.

PS: Fahren noch die alten 6000TW?

-
Warum keine Niederflurbahnen bestellt wurden, wie du es formulierst, ist nicht so einfach zu beantworten, denn dazu gibt es sehr verschiedene Theorien. Und es würde gewiss mehrere Seiten füllen, auch nur die jeweils grundlegenden Annahmen zu erörtern, die zu den unterschiedlichen Theorien geführt haben, warum nicht einfach Niederflurbahnen bestellt wurden. In der aktuellen Diskussion führt unter anderem diese Frage und die verschiedenen Antwortmöglichkeiten dazu, dass darüber die Diskussion über die Gestaltung der geplanten Hochbahnsteige zu kurz kommt.

Was jedoch ganz allgemein dazu gesagt werden kann und worüber es nach meiner Einschätzung auch Konsens gibt, ist Folgendes: Hannovers Stadtbahnsystem basiert auf den Betrieb von Hochflurstadtbahnen, weil es zur Zeit seiner Entstehung in den 60er Jahren noch darauf ausgerichtet war, eine Voll-U-Bahn zu werden. (Dieses Ziel ist inzwischen deutlich in den Hintergrund getreten.) Und weil es damals auch noch keine Niederflurfahrzeuge gab. Barrierefreiheit war damals zwar bereits ein Thema, wurde aber so beantwortet, dass es für Menschen mit Behinderungen Fahrdienste gäbe, die ihnen ausreichend Mobilität ermöglichten. Deshalb wurden auch U-Bahn-Stationen in den Anfangsjahren ohne Aufzüge gebaut, zum Teil auch ohne Rolltreppen. Heute ist nur noch die Untergrundhaltestelle Steintor nicht barrierefrei, verfügt aber immerhin über eine Rampe, die nur deshalb nicht als barrierefrei bezeichnet werden kann, weil die Steigung zu steil ist, so dass nur sehr sportliche Rollifahrer, oder solche mit kräftigen Begleitern oder solche mit ausreichend starkem E-Antrieb die Rampe bewältigen können. Aber der neu gebaute Aufzug zur Untergrundhaltestelle Steintor soll zum nächsten Fahrplanwechsel Ende dieses Jahres in Betrieb gehen.

Oberirdisch erfolgte die inzwischen gesetzlich vorgeschriebene Herstellung der Barrierefreiheit durch den Bau von Hochbahnsteigen. Und zwar zuerst an solchen Haltestellen, wo genügend Platz dafür vorhanden war. Auch auf der Linie 10 gibt es schon seit Jahren einzelne Hochbahnsteige. Mehrere Haltestellen an "Engstellen" sind bislang noch nicht gebaut worden, werden aber in den nächsten Jahren folgen. Wo Haltestellen in engen Straßenabschnitten mit Hochbahnsteigen ausgestattet wurden, da wurden Mittel-Hochbahnsteige gebaut. Beispiele: Strangriede in der Nordstadt und Kantplatz in Kleefeld.

Im Grunde genommen müsstest du deine Frage also so stellen: "Warum hat man nicht schon sehr viel früher für die Linie 10 Niederflurbahnen angeschafft, anstatt damit zu beginnen, Hochbahnsteige zu bauen?" Die Antwort: So lange diese Hochbahnsteige weit weg waren in breiten Straßen, wo sie keinen störten, hat niemand so recht sehen wollen, dass eines Tages alle Haltestellen damit ausgerüstet werden. Das ist eine zugegebenermaßen unbefriedigende Antwort, aber ich denke sie wird keine Widersprüche auslösen. Schließlich geht es mir nicht so sehr darum, das "was wäre gewesen wenn" zu diskutieren, sondern darum, auf dem Grund der aktuellen Vorgaben, Gestaltungsspielräume und Variationen auszuloten, wie ich schon weiter oben schrieb: "Ziel dieses Themas soll es sein, die Chancen und Möglichkeiten auszuloten, die eine Haltestellengestaltung mit Hochbahnsteigen für die Limmerstraße bietet, eine der am meisten angesagten Flaniermeilen Hannovers (in jedem Fall die "kultigste")!"

PS: Auf der Linie 10 fahren inzwischen die TW 2000/2500. Der Einstig ist wegen der flacheren Treppenstufen einfacher. Meistens sind es zwei TW 2500-Wagen, die mit einem Faltenbalg verbunden sind, so dass durchgehend begehbare Zweiwagenzüge zur Verfügung stehen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2018 11:12 von Jules.
Danke für die ausführliche Antworten.

Aber wo kann man denn noch die alten Bahnen antreffen, auf welchen Linien?

Und ist die Haltestelle am Hbf für die 10/17 bereits auch zum hochbahn bahnsteig umgebaut worden oder noch nicht?

-
Zitat
Deniz90
Hochbahnsteige sehen sehr eigenartig aus. Es verschandelt irgendwie das Stadtbild. Hätten die nicht normale Bahnsteige bauen können und Niederflurbahnen bestellen können? Wer kam damals nur auf diese Idee mit den Hochbahnsteigen.

PS: Fahren noch die alten 6000TW?

Genau diese Idee stand im Raum. Aber das Problem ist, Hannover hätte dann mehrere Normen gehabt. Langfristig ist ja anscheinend vorgesehen, alle Haltestellen barrierefrei umzurüsten, zumindest neue Stadtbahnzüge, die keine ausfahrbaren Trittstufen mehr haben, deuten dies an.
Derzeit hat die Stadtbahn Hannover Züge mit ausklappbaren Trittstufen, die z. B. auf den Linien 1 und 2 noch zwingend nötig sind plus eben Züge ohne Trittstufen.
Würde man die 10 auf Niederflur umrüsten, dann hätte man eine Strecke, die mit den bisherigen Fahrzeugen grundsätzlich nicht barrierefrei ist und die für diese Strecke optimalen Niederflurfahrzeuge könnten nur dort zum Einsatz kommen. Zudem hat ja die 10 mit der 17 einen gemeinsamen Streckenabschnitt, auf dem dann jede Chance verbaut wäre, diesen für die 17 komplett barrierefrei zu gestalten.
Wir haben eben in Hannover eine bestimmte Norm, die daran liegt, dass es damals nicht die Niederflurtechnik gab und sich Barrierefreiheit nur so umsetzen ließ.
Der Rollstuhlfahrer hat auf allen Strecken Klarheit, er weiß, welche Haltestellen barrierefrei sind und welche nicht und er weiß auch, wenn die alten, grünen Züge zum Einsatz kommen, kann er nur die mittlere Tür nutzen und der Platz reicht gerade mal so für einen Rollstuhl.
Zitat
Deniz90
Danke für die ausführliche Antworten.

Aber wo kann man denn noch die alten Bahnen antreffen, auf welchen Linien?

Und ist die Haltestelle am Hbf für die 10/17 bereits auch zum hochbahn bahnsteig umgebaut worden oder noch nicht?

Die alten grünen TW 6000 Fahrzeuge fahren noch auf fast allen Linien. Allerdings nicht mehr auf der Linie 10. Denn die alten grünen TW 6000 Fahrzeuge haben ganz vorne und ganz hinten die jeweils erste und letzte Tür und sie sind als Zweiwagenzug deshalb zu lang ca. 56m, um an den neuen Innenstadthochbahnsteigen zu halten. Ein Zweiwagenzug aus Silberpfeilen ist 50 m lang und die äußersten Türen sind mehr zur Wagenmitte hin angeordnet. Deshalb genügt ein 45 m langer Bahnsteig. Auf dem Bahnhofsvorplatz wurde kein Hochbahnsteig gebaut. Stattdessen wurde die Linie 10 von der Kurt-Schumacher-Straße in den sogenannten Posttunnel verlegt. (Das ist die Eisenbahnunterführung links vom Bahnhofsgebäude.) Die Haltestellen, Prinzenstraße und Aegidientorplatz wurden aufgegeben. Der neue Endpunkt ist ein 45 m langer Hochbahnsteig am ZOB.

45 m Bahnsteig-Länge (ohne Rampen) ist auch eine der Vorgaben für die Hochbahnsteige auf der Limmerstraße.

Auf der Linie 9 von Empelde zum Fasanenkrug fahren (noch) ausschließlich die alten TW 6000 Züge, weil es noch Streckenabschnitte gibt, bei denen die Gleise zu dicht beieinanderliegen, um die neueren Bahnen fahren zu lassen, sie würden sich im Begegnungsfall berühren, bzw. hätten einen zu geringen Sicherheitsabstand voneinander. Die alten TW 6000 haben eine Gesamtbreite von 2,40 m die neueren 2,65 m.

Also nicht wundern, wenn du mal wieder in Hannover auf den Bahnhofsvorplatz trittst, dort fahren keine Straßenbahnen mehr. Noch liegen dort jedoch die Schienen, die sind nur auf einem kurzen Abschnitt zurückgebaut worden, um die Kurve von der Kurt-Schumacher-Straße in den Posttunnel bauen zu können.
Zitat
Wuhletal
Der Rollstuhlfahrer hat auf allen Strecken Klarheit, er weiß, welche Haltestellen barrierefrei sind und welche nicht und er weiß auch, wenn die alten, grünen Züge zum Einsatz kommen, kann er nur die mittlere Tür nutzen und der Platz reicht gerade mal so für einen Rollstuhl.
Noch ist es so, dass nicht alle Haltestellen mit Hochbahnsteigen ausgestattet sind, aber das erklärte Ziel ist es, alle Haltestellen mit Hochbahnsteigen auszustatten, und erst dann wird der Rollifahrer auf allen Strecken die Klarheit haben, dass er an allen Haltestellen problemlos ein- und aussteigen kann. Leider ist die Skepsis gegenüber den Gestaltungsmöglichkeiten mit Hochbahnsteigen noch sehr groß. Aber die drei neuen Innenstadthochbahnsteige Hauptbahnhof/ZOB, Rosenstraße und Steintor (noch im Bau) zeigen, dass auch Hochbahnsteige im engen Straßenraum attraktiv gestaltet werden können. Das lässt hoffen für die Limmerstraße. Und von den Hochbahnsteigen werden nicht nur die Rolli-Fahrer profitieren, sondern auch viele andere Fahrgäste, besonders die mit Einkaufstrolley, Rollator, Kinderwagen, schweren Taschen oder Gepäck usw. Und die hin und wieder das Rad mitnehmen haben ebenfalls Vorteile! Klar, die aufgezählten Fahrgastgruppen hätten auch Vorteile gehabt mit einer Niederflurbahn. Aber die Entscheidung ist zumindest zunächst erstmal für viele Jahre gefallen. Langfristig sehe ich die Niederflurbahn aber noch im Rennen. Allerdings ist es gut möglich, dass die Hochbahnsteige bald so sehr zum gewohnten Stadtbild auf der Limmerstraße dazugehören, dass sie keiner mehr missen möchte.
Um die Diskussion zu systematisieren schlage ich vor, zunächst Beispiele für Hochbahnsteige in Fußgängerzonen zu sammeln. Wenn möglich mit Link zu einem google-street-view-Bild oder zu einem anderen Bild, auf dem das jeweilige Beispiel zu sehen ist. Dazu die wichtigsten Maßangaben, so weit bekannt, mit Quellenangabe.
Ich fange mal an mit
Stuttgart, Haltestelle Hölderlinplatz:
Mittelhochbahnsteig
Hochbahnsteig-Höhe: 94 cm
(Quelle für Hochbahnsteighöhe in Stuttgart: [bus-stuttgart.info] Aufgrund der städtebaulich anspruchsvollen Situation in der Badstraße scheidet der Bau eines klassischen Hochbahnsteig mit zwei 94 cm hohen Seitenbahnsteigen aus.) In der Badstraße wurde ein Seitenhochbahnsteig mit Trogstrecke gebaut. In dem Papier wird erwähnt, dass der klassische Stuttgarter Hochbahnsteig 94 cm hoch ist. Auf Wikipedia steht, dass die Stuttgarter Stadtbahnfahrzeuge eine Fußbodenhöhe von 1000 mm = 1 m haben. [de.wikipedia.org] Zum Vergleich: Die Hochbahnsteige in Hannover haben eine Höhe von 0,82 m [www.verkehrsag-hannover.de] Die neueren hannoverschen Stadtbahnfahrzeuge haben eine Fußbodenhöhe von 860 mm = 86 cm.
Hochbahnsteiglänge: 44,00 m (Dachlänge gemessen mit google maps Entfernungsmessfunktion) Die Rampe ist sehr kurz, weil der Hochbahnsteig in Hanglage liegt und die Rampe sich an der hangzugewandten Seite befindet. Es gibt nur an der hangzugewandten Seite eine Rampe. Der Hochbahnsteig ist komplett überdacht. [www.google.com]
Hochbahnsteigbreite: 5,00 m (s. o.)
Und hier noch ein Link zu einer google-street-view-Aufnahme: [www.google.com]
Abstand zwischen den Hauswänden: 17,00 m (gemessen mit google maps Entfernungsmessfunktion)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.2018 21:40 von Jules.
Noch ein Beispiel für einen Hochbahnsteig, den ich bereits weiter oben erwähnte:
Manchester, Haltestelle Market Street:
Mittelhochbahnsteig
Hochbahnsteig-Höhe: 90 cm.
Das heißt die Hochbahnsteighöhe ist etwas niedriger als in Stuttgart und etwas höher als in Hannover. (Quelle: "... the vehicles are high-floor, using the same 900mm platform height as main line trains." [en.wikipedia.org]
Hochbahnsteiglänge: 77,00 m (gemessen inklusive Rampen mit google maps Entfernungsmessfunktion, [www.google.com] ) Der zum Halten nutzbare Teil ist 60 m lang.
Hochbahnsteigbreite: 5,60 m (s. o.) Der Hochbahnsteig Market Street in Manchesetr ist auf der ganzen Länge überdacht. Ältere Bilder zeigen, jedoch, dass es ursprünglich nur zwei kurze Überdachungen gab. Wenn man zwischen der googlemaps-Satelliten-Aufnahme und der street-view-Aufnahme hin und her springt wird das sehr schön deutlich. Für die Limmerstraße leite ich daraus ab, sofort eine Komplettüberdachung einzuplanen. Und zwar so wie in Manchester mit einem Glasdach. Jedoch ist vorbeugend ein zuschaltbarer Sonnenschutz einzuplanen, damit der Hochbahznsteig nicht zum, Treibhaus wird. Zum Beispiel sich selbst tönende Scheiben.
Und hier noch ein Link zu einer google-street-view-Aufnahme: [www.google.com]
Abstand zwischen den Hauswänden: 22,00 m (gemessen mit google maps Entfernungsmessfunktion)

Hier noch ein Link zu einem youtube-Film mit dem Titel: Metrolink Driver's Eye View - Victoria to Piccadilly In Minute 3:00 von 8:37 erreicht der Fahrer den Hochbahnsteig Market Street. [www.youtube.com]
Ein weiteres Beispiel für einen Hochbahnsteig, der nicht ganz so weit weg gebaut wird, nämlich in Bielefeld:
Bielefeld, Haltestelle Normannenstraße:
Mittelhochbahnsteig

Hochbahnsteig-Höhe: ca. 85 cm Die in Bielefeld eingesetzten GTZ8B Vamos-Stadtbahnen haben eine Fußbodenhöhe von 92 cm (https://de.wikipedia.org/wiki/GTZ8-B) Die Höhe der Bielefelder Hochbahnsteige liegt damit nur geringfügig über der Höhe der Hochbahnsteige in Hannover.
Hochbahnsteiglänge: ca. 85 m (inklusive der Rampen, abgelesen aus diesem Lageplan: [www.bezreg-detmold.nrw.de] ) Der zum Halten nutzbare Teil ist ca. 60 m lang. (s. o.)
Hochbahnsteigbreite: 4,50 m (siehe Querschnittsplan: [www.bezreg-detmold.nrw.de] )
Abstand zwischen den Hauswänden: 22,40 m (ebenfalls dem angegebenen Querschnittsplan entnommen).
Die Haltestelle Normannenstraße in Bielefeld befindet sich nicht in einer Fußgängerzone. Der Autoverkehr, der links und rechts am Hochbahnsteig vorbeifließt, findet im Schienenbereich statt. Allerdings sieht die Gesamtsituation nicht sehr viel anders aus als auf der Limmerstraße, zumal in der Limmerstraße auch nach dem Bau der Hochbahnsteige immer noch Omnibusverkehr und Lieferverkehr stattfindet.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.2018 21:44 von Jules.
Und jetzt zum Vergleich der geplante Hochbahnsteig Küchengarten in der Limmerstraße:
Hannover, Haltestelle Küchengarten:
Mittelhochbahnsteig
Hochbahnsteig-Höhe: ca. 80 cm
Hochbahnsteiglänge: ca. 70 m
(inklusive der Rampen, abgelesen aus diesem Lageplan auf Linden-entdecken.de: [www.linden-entdecken.de] ) Der zum Halten nutzbare Teil ist 45 m lang. (s. o.)
Hochbahnsteigbreite: 4,00 m
Abstand zwischen den Hauswänden: 19,40 m (s. o.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.10.2018 22:55 von Jules.
ENTWURF Hochbahnsteig Küchengarten mit Heizkraftwerk-Silhouette (Foto bearbeitet mit Bildbearbeitungsprogramm)

Letzten Sonntag, 9.12.2018, wurde der Hochbahnsteig Steintor in Betrieb genommen. Dort ist die Sitzbank von einer türkis durchleuchteten Glasscheibe umgeben, die das Anzeigerhochhaus zeigt. (Bild 1) Das habe ich mit ein paar einfachen Mitteln umgestaltet zu einem Motiv, dass gut zum Hochbahnsteig Küchengarten passen würde. (Bild 2)

Die Akzeptanz der Hochbahnsteige in der Limmerstraße kann wesentlich und schnell gesteigert werden, wenn ansprechende Gestaltungsentwürfe vorliegen und umgesetzt werden! Außerdem ist es wichtig, über die Vorteile von Barrierefreiheit aufzuklären. Die Üstra hat dazu einen Kampagnen-Film gestartet, bei dem die Rollstuhl-Basketballmannschaft "Hannover United" den Hochbahnsteig Stöckener Markt zum Trainingsgelände umfunktioniert. Ballspielen ist natürlich nur bei Dreharbeiten unter Aufsicht möglich, worauf in dem Film auch ausdrücklich hingewiesen wird. Aber der Film zeigt auch, wenn mehrere Rollifahrer gemeinsam eine Straßenbahn benutzen wollen, dann reicht es nicht aus, wenn nur an einer Tür eine Rampe vorhanden ist, wie es von manchen Hochbahnsteig-Kritikern im Stadtteil als Alternative zu Hochbahnsteigen in der Limmerstraße vorgeschlagen wurde.

Hier geht es zum Film "Sportlich unterwegs: Hannover United fährt ÜSTRA" (Filmdauer: 59 Sek.) [www.youtube.com]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2018 16:54 von Jules.


"Hannovers Flaniermeile" - das ich nicht lache.

Eine Flaniermeile ist für mich z.b. die Lister Meile oder die Georgstraße, wo man die Stadtbahn von der Oberfläche verbannt hat, und zwar nicht, um den bösen Autos mehr Platz zu verschaffen, sondern um dort wirklich flanieren zu können! Das wird in der Limmerstraße leider nie der Fall sein.
Zitat
TWhanno
"Hannovers Flaniermeile" - das ich nicht lache.

Eine Flaniermeile ist für mich z.b. die Lister Meile oder die Georgstraße, wo man die Stadtbahn von der Oberfläche verbannt hat, und zwar nicht, um den bösen Autos mehr Platz zu verschaffen, sondern um dort wirklich flanieren zu können! Das wird in der Limmerstraße leider nie der Fall sein.

Was für "dolle Flaniermeilen" so entstehen, wenn man die Straßenbahn, wie du es formulierst, "von der Oberfläche verbannt", das kann man ja in der Hildesheimer Straße oder der Marienstraße bewundern. Und was für schöne Stadtbahnhaltestellen mit Hochbahnsteig entstehen können, das kann man hoffentlich bald auf der schönsten Flaniermeile Hannovers in der Limmerstraße bewundern. ;-)* Die neu gebauten Hochbahnsteige in der Innenstadt jedenfalls sind ja auch gut gelungen! Allerdings gab es dafür auch einen Architekten-Wettbewerb. Der sollte für die Limmerstraße ebenfalls durchgeführt werden. Jedoch mit mehr Bürgerbeteiligung als das bei der Planung der Innenstadt-Hochbahnsteige der Fall war. Und die drei Hochbahnsteige auf der Limmerstraße sollten ein gestalterisches Gesamtkunstwerk darstellen, bei dem das Design nicht einfach genau identisch ist, aber in Beziehung zueinander steht. Es muss dem Fahrgast gleich ins Auge springen, ob er sich am Küchengarten, beim Apollokino oder beim Freizeitheim befindet. Beim Apollokino plädiere ich dafür, klassische Filmmotive bei der Gestaltung einzusetzen. Und das verknüpft mit Ausstellungsflächen, auf denen aktuelle Filmplakate zu sehen sind!

*) Ja die Limmerstraße ist nicht die List, aber trotzdem ist sie sehr schön! Und entsprechend aufwendig gestaltete Hochbahnsteige hat die Limmerstraße wirklich verdient! Zumal Hochbahnsteige immer noch um etwa den Faktor 10 preisgünstiger sind als U-Bahn-Stationen! Von denen man übrigens als Nicht-ÖPNV-Nutzer nichts zu sehen bekommt, weil sie unter der Erde liegen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2018 16:55 von Jules.
@TWhanno:
Ein schönes klassisches Filmmotiv, das bei einer Gestaltung des Hochbahnsteigs beim Apollo-Kino zum Einsatz kommen könnte und das besonders auch dir zusagen dürfte, habe ich bereits entdeckt. Die Szene stammt aus dem Film "Das verflixte 7. Jahr" mit Marilyn Monroe. [www.20min.ch]
Man könnte ja mal in Palm Springs nachfragen. Dort steht eine Figur, die Marilyn Monroe zeigt:
[www.20min.ch]



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2018 17:02 von Jules.
OK, hilft nichts, muss dann wohl doch der Weilsche Altersstarrsinn sein.
Sind die Schildchen mit Stöckchen dran für die "Hochbahnsteig-soll-schick-werden-Demo" schon fertig?
@TWhanno,
gut gestaltete Hochbahnsteige, die auch in engem Straßenraum funktionieren, scheint es für Sie nicht zu geben, TWhanno. Aus dem was Sie schreiben lese ich immer wieder heraus, dass sie keine Alternative zu Untergrundstationen sehen, wenn es eng wird im Straßenraum. Vor genau dieser Herausforderung steht jedoch die Üstra und die Stadt Hannover in den nächsten Jahren. Es werden noch viele oberirdische Hochbahnsteige gebaut werden müssen und die meisten davon in einem engen Straßenraum. Die drei Hochbahnsteige auf der Limmerstraße sowie die beiden in Linden Mitte, am Lindener Marktplatz und Nieschlagstraße sind ja lediglich die Beispiele aus Linden. Es ist erstens unrealistisch anzunehmen, dass stattdessen weitere Tunnelstationen gebaut würden. Und zweitens ist es gar nicht so problematisch Hochbahnsteige zu bauen, wie vielfach angenommen wird, weder für das Stadtbild noch für den Fahrkomfort. Die allermeisten Stadtbahn-Haltestellen in Hannover sind ohnehin oberirdisch. Natürlich erzeugt der geplante Bau eines Hochbahnsteiges bei vielen erstmal eine Abwehrhaltung, weil sie es sich nur schwer vorstellen können, dass an der gewohnten Umgebung sich etwas ändert und bei manchen Menschen Ängste bestehen, dass es eine Veränderung zum Schlechteren sein wird. In einer solchen Situation mit neuen Stadtbahntunneln und Untergrundstationen zu winken, wie es aktuell die CDU in Bezug auf die Limmerstraße tut, ist jedoch unrealistisch und gefährlich populistisch, weil der Eindruck erweckt wird, es müsse sich ja nichts ändern, den Entscheidungsträgern fehle es lediglich am "guten Willen".

Dabei würde - mal ganz abgesehen vom Kosten-Hindernis - die Bauphase für Tunnelstrecken und Tunnelstationen sehr viel länger dauern und die dafür notwendigen Straßensperrungen sehr viel weiträumiger ausfallen, sodass spätestens dann, wenn allen klar würde, das jetzt jahrelange Baustellen drohen, der Protest dagegen noch sehr viel heftiger ausfallen würde als gegen den Bau von Hochbahnsteigen.

Was spricht also dagegen das Beste draus zu machen, wenn oberirdische Hochbahnsteige gebaut werden? Gebaut werden müssen sie ohnehin! "Die Region arbeitet mit Hochdruck daran, Hannovers Stadtbahnhaltestellen barrierefrei als Hochbahnsteige auszubauen – bis spätestens 2029/2030. Aktuell sind 75 Prozent aller Bahnsteige barrierefrei." So fasst es die NP knapp zusammen in einem Artikel vom 26.11.2017 [www.neuepresse.de]

Und noch einen Hinweis: Werden Sie hier bitte nicht persönlich und beleidigend in Ihren Beiträgen, dafür gibt es keinen Grund! Absurde Vorwürfe wie "Alterstarrsinn" ersetzen keine Argumente! Und mein Forenname ist Jules.

Viele Grüße
Jules

Frohe Weihnachten:


Sehr geehrter Ulli (achnee, das war ja der Name im HAz-Forum), lieber Schorse,

wenn es nach Leuten wie Dir ginge, würden sich auch heute noch die Straßenbahnen als 3-Wagen-Züge durch die Georgstr. (wie passend), über den Kröpcke und durch Bahnhof- und Karmarschstraße quälen und die dortigen Flaniermeilen, wie sie heute bestehen, mit 75m langen Bahnen durchqueren. Gruselige Vorstellung von sichtbarem ÖPNV!
Glücklicherweise war bis vor einigen Jahren die Stadt Hannover selbst und nicht diese dörflich geprägte Region Hannover für den Ausbau der Stadtbahn in der Landeshauptstadt zuständig. Bedauerlicherweise sind immer mehr Landkreispolitiker dafür verantwortlich, was in der Stadt passiert! Leider genau die, die sich um ihre Wählerstimmen im Dorf fürchten und lieber für eine 2 Std.-Busverbindung kämpfen als für zukunftsorientierte Verbindungen in der Landeshauptstadt, die ihrem Namen auch gerecht werden könnte.
Das System ÖPNV in Hannover ist inzwischen so auf Kante genäht, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis es knallt. Der C-Tunnel ist pickepacke voll, der A-Tunnel knapp davor. Es muss einfach auch in der Innenstadt noch ein Tunnel her, der die Kapazität hat, um für weitere Ausbauten in den Randbezirken zu sorgen. Selbst, wenn man die bestehenden Takte nur verdichten möchte, geht das schon nicht mehr, weil alles, was vorhanden ist, schon an der Kapazitätsgrenze arbeitet. Damit meine ich nicht zwingend den D-Tunnel, dessen Planungen in den Schubladen liegen. Warum nicht auch einfach losgelöst davon, über Alternativen nachdenken. Auch wenn der Verlauf des D-Tunnels im bestehenden hannoverschen System sicher seine Berechtigung hat. Auch über neue oberirdische Qierverbindungen muss laut nachgedacht werden!

Wann kommen endlich wieder mutige Stadtpolitiker, die nicht nur Angst um ihre Wählerstimmen und Koalitionen haben, sondern auch mit zukunftsweisender Verkehrspoltik für Fortschritt sorgen? Und damit meine ich nicht diese Pseudo-Sofa-Politiker, die auswürfeln, welche Nase in welchen Ausschus geht! Von Fachkenntnissen in diesen Ausschüssen ganz zu schweigen!
Was fehlt, sind einfach Fachleute, die Ideen haben und nicht nur dem Koalitionszwang unterliegen! Diese Fachleute gabs ja mal, als das (noch) funktionierende System Stadtbahn entwickelt wurde - heute hat leider keiner mehr den A**** in der Hose, sowas durchzusetzen!

Erst wenn ich ein System habe, das funktioniert, bekomme ich auch die "gehassten" Autofahrer in den ÖPNV. Wenn ich zuhause losgehen kann, ohne einen Fahrplan im Kopf zu haben, weil alle 3-4 Minuten eine Bahn oder ein Bus kommt, dann wechsele ich auch das Verkehrsmittel. Ja, das kostet auch, darüber bin ich mir im Klaren. (Bin übrigens kein Autofahrer, sondern intensiver ÖPNV-Nutzer. Zum Glück meist auf Strecken, die mit 2 oder 3 Linien befahren werden.)
Wenn ich aber ein ÖPNV-System wie derzeit habe, wo ich mir vorgegaukelt wird, dass es so toll ist, ein 10 Minuten Takt zu haben, weil die Abfahrtzeiten dann so toll merkbar sind, werde ich keinen einzigen Autofahrer hinter seinem Lenkrad weglocken. Nur weil es Personalkosten spart, hänge ich halt einen dritten Wagen an die Bahn, anstatt mit einem dichteren Takt dafür zu sorgen, die Fahrgäste schneller von A nach B zu bekommen. Das hannoversche System ist vergleichbar mit vielen anderen Städten schon noch OK, aber es gibt auch bessere! Und es sollte Anreiz sein, zu den Besten zu gehören. Schaue man mal nach Stuttgart, dass aufgrund der Größe und der Entwicklung sehr gut mit Hannover vergleichbar ist. Viele tolle Querverbindungen auch mit der Stadtbahn und vor allem, auch in Nebenzeiten, sensationelle Takte der Busse und Bahnen!
Es ist noch gar nicht so lange her, ca. 7 Jahre, da machte sich die CDU für eine Niederflurbahn auf der Linie 10 stark. Siehe HAZ vom 25.1.2012: "CDU hält an Niederflurbahn fest" , [www.haz.de]
Heute ist in der Neuen Presse zu lesen, dass die CDU jetzt einen U-Bahn-Tunnel unter der Limmerstraße fordert: "CDU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Steingrube warnte vor den „riesigen Hochbahnsteigen auf der Limmerstraße“, die vor allem viele Gewerbetreibende ablehnen. Alles Probleme, die ein Tunnel löste." [www.neuepresse.de]
Dass die Hochbahnsteige so riesig nicht sind, wie sie Frau Steingrube von der CDU da in ihrer Aussage macht, das interessiert die CDU freilich nicht. Sie startet eine beispiellose Angst-Kampagne gegen Hochbahnsteige zu einem Zeitpunkt, zu dem die Würfel längst gefallen sind. So heißt es denn auch in dem NP-Artikel: "Wenn da nicht die Kosten wären. Die CDU glaubt, dass rund 75 Prozent von Bund und Land übernommen würden. Dem widerspricht die Region jedoch entschieden. „Ohne eine nachgewiesene Wirtschaftlichkeit gibt es auch keine Fördermittel von Bund und vom Land“, erklärte Regionssprecherin Carmen Pförtner. Der Bau eines Tunnels sei aus Sicht der Region „völlig abwegig“. Eine Wirtschaftlichkeit sei „nicht gegeben“. Die Kosten stünden „in keinem Verhältnis zum Nutzen“, ..." [www.neuepresse.de]
Fazit: Die Hochbahnsteige kommen, aber mit ihrer Initiative schadet die CDU der Sache, Barrierefreiheit herzustellen. Denn anstatt jetzt intensiv die Diskussion über die Ausstattung und Gestaltung der Hochbahnsteige in der Limmerstraße zu beginnen, inszeniert die CDU eine Scheindebatte. Und dabei verschweigt sie auch noch die Kosten, die die HAZ, ebenfalls von heute auf 100 Millionen Euro für den Tunnelbau schätzt. Ohne die Haltestellen! Bei drei unterirdischen Haltestellen kommen vermutlich nochmal 100 Millionen Euro zusammen. Den Preis für einen oberirdischen Hochbahnsteig schätzt die HAZ auf 3 Millionen Euro, bei drei Hochbahnsteigen in der Limmerstraße ist das dann immer noch ein einstelliger Millionenbetrag und kein dreistelliger! Siehe auch: [www.haz.de]
Die März-2019-Ausgabe des Lindenspiegel berichtet über Pläne einer Verlängerung der Fußgängerzone Limmerstraße:
"Wird die Fußgängerzone in der Limmerstraße verlängert?" [www.lindenspiegel.co.uk]
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bezirksrat Linden-Limmer, Daniel Gardemin, sagt zu den Plänen für eine Verlängerung der Fußgängerzone: "Wenn jetzt Cafés ihr Außenmobiliar wegräumen müssen, Bäume gefällt werden und Platz zum Schlendern und Verweilen verschwindet, ist es nur folgerichtig, über eine Kompensation im Sinne einer Ausweitung der bisherigen Fläche nachzudenken." (Seite 1)
Zwei Varianten sollen durch die Region geprüft werden. Erstens eine Kurz-Variante bei der die Fußgängerzone bis zur Einmündung Ungerstraße verlängert würde. Und zweitens eine längere Variante bis zum Freizeitheim Linden.
Auf Seite 3 weist Gardemin darauf hin, dass eine Verlängerung der Fußgängerzone Limmerstraße die Möglichkeit schafft, den Hochbahnsteig, der zwischen Edeka und Sparkasse entstehen soll, mit einer zweiten Rampe auszustatten.
Auf der Internetseite "Linden-entdecken" ist eine Entwurf-Zeichnung des neuen Hochbahnsteiges für die Haltestelle Leinaustraße zu sehen. Aus der Zeichnung geht deutlich hervor, dass an dem stadtauswärts gelegenen Ende des Hochbahnsteiges nur eine Treppe gebaut werden soll. Hier fehlt die Rampe, so dass Rollifahrer und andere Fahrgäste, die darauf angewiesen sind, Umwege in Kauf nehmen müssten um die Rampe am anderen Ende des Hochbahnsteiges zu erreichen. Das wäre nicht zuletzt deshalb schade, weil die Üstra den Hochbahnsteig gerne und zu Recht damit begründet, dass so eine hochwertige Umsetzung des Grunderechtes auf Barrierefreiheit erfolgt. Deshalb sollte ein Hochbahnsteig in seiner Funktion nicht dadurch beeinträchtigt werden, dass nur an einem Ende eine Rampe gebaut wird.
[www.linden-entdecken.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.03.2019 12:48 von Jules.
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