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ehem. Strassenbahn Bremerhaven
geschrieben von Thomas Friedrich 
Hallo, hätte mal gerne gewusst wieviele Straßenbahnlinien (mit Streckenverläufen) es in Bremerhaven gab,
ich kann mich nur noch daran schwach erinnern das so um 1979 nur noch eine Linie dort fuhr (oder gabs dort nur eine einzigste Linie?).

Was für Strabtypen gab es dort, diese StandartDÜWAG (bekannt aus ´m Ruhrpott)?

Wie schon gesagt, ist schon lange, meinte aber dort nur eine 1100m? Spur gesehen zu haben und eben eine "üblich"-lackierte beige Strab.

Oder gibt es hierfür spez. Infoquellen?






MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.05.2005 13:17 von Thomas Friedrich.
Hallo Thomas,

ich kann mich, glaube ich jedenfalls, noch daran erinnern, dass es in der Stadtbibliothek Bremerhaven das Bahn Straßenbahn in Bremerhaven vom EK gibt, da müsste eigentlich alles drin stehen.


Hier noch ein Tipp zum aktuellen Bahnbetrieb im Fischereihafen: [www.aewb.de] dann unter Nachrichten.


Gruß: Ulf



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.2005 22:22 von ulba.
Hallo Thomas,

zu diesem Thema kann ich auch etwas beisteuern. Zwar bin ich erst nach dem Ende der Straßenbahn (am 30.7.1982 fuhr die letzte Bahn) geboren, aber trotzdem muss man als Bahnfan natürlich ein bisschen über die Geschichte der Straßenbahn in seinem Heimat-Bundesland Bescheid wissen :-)

Also, wie gesagt, am 30.7.1982 fuhr die letzte Straßenbahn in Bremerhaven. Es handelte sich hierbei um die Linie 2, welche zwischen der Stadtgrenze Langen und der Innenstadt fuhr. In der Blütezeit der Straßenbahn gab es aber mehr als eine Linie in Bremerhaven. Wie viele es bei der größten Netzausdehnung waren, kann ich dir leider nicht sagen. Allerdings liegt mir ein Bremerhavener Stadtplan von 1958 vor, in dem das Netz aus drei Linien besteht... Bei Stilllegung des Netzes gingen fünf Hansa Kurzgelenkwagen an die Bremer Straßenbahn und fuhren fortan in Bremen weiter (somit MUSS in Bremerhaven eine Spurweite von 1435mm bestanden haben!). Was sonst noch für Fahrzeuge eingesetzt wurden, kann ich dir nicht sagen. Nur soviel: Einige Straßenbahnen sollen in das Straßenbahnmuseum in Sehnde bei Hannover gegeben worden sein. Bei Interesse solltest du da mal recherchieren. Wenn du noch Interesse an historischen Fotos und noch heute vorhandenen Gleisresten in Bremerhaven hast, dann empfehle ich dir diesen Link: [www.cousin.de]

Ich finde es übrigens schade, dass die Straßenbahn damals eingestellt wurde. Zwar bietet BREMERHAVEN BUS heute auch einen ganz akzeptabelen Busverkehr in Bremerhaven an, aber eine Straßenbahn hätten der Attraktivität und dem Image der Seestadt sicher mehr geholfen...

EDIT: Hier noch ein Link, bei dem auch die "anderen" Fahrzeugtypen (neben den Hansa-Zügen) ersichtlich sind: [www.railfaneurope.net] Scheint sich tatsächlich um DÜWAG zu handeln...

EDIT 2: Kleine Korrekturen

Gruß Martin "der Bremer"



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2005 11:44 von Der Bremer.
Hallo zusammen,

bis zur Stilllegung 1982 wurden auf der Linie 2 Fahrzeuge zweier Typen eingesetzt: die fünf von Martin erwähnten Hansa-Kurzgelenkwagen-Züge, Baujahr 1968, im Anschluss an die Bremer Serie GT4c/GB4c gefertigt und mit dieser absolut baugleich. Bereits beim Kauf der Wagen wurde mit der Bremer Straßenbahn AG vertraglich vereinbart, dass diese die Züge im Fall einer Einstellung der Bremerhavener Tram zum Restwert übernehmen würde.

Ferner waren drei klassische DÜWAG-Großraumwagenzüge vorhanden, die man 1967 gebraucht von der stillgelegten Straßenbahn Offenbach erworben hatte. Diese Fahrzeuge waren 1957 im Anschluß an die baugleichen Frankfurter Wagen Typ L/l gebaut worden.

Schon vor 1982 abgestellt wurden dagegen die schaffnerbesetzten Reservezüge aus großen Westwaggon-Lenkdreiachsern (ex Straßenbahn Opladen-Ohligs) und zweiachsigen Verbandstyp-Beiwagen. Deren HVZ-Kurse wurden schon Ende der 70er-Jahre von Gelenkbussen übernommen.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Gruß aus Hamburg,

Helmut
Euch allen vielen Dank für die SuperInfos und Links.

Mich hats sowieso gewundert das in den nicht allzu großen Bremerhaven
überhaupt eine Strab fuhr.

Nochmals DANKE ;-)



MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de
Hallo Thomas,

> Mich hats sowieso gewundert das in den nicht allzu großen
> Bremerhaven überhaupt eine Strab fuhr

So ungewöhnlich ist das nicht; Städte dieser Größenordnung hatten ursprünglich fast alle eine Straßenbahn. Du darfst ja nicht vergessen, dass bei deren Gründung noch lange nicht an privaten Autoverkehr zu denken war. Und motorisierte Omnibusse waren erst in den 1920er-Jahren eine serienreife, zuverlässige Alternative. Wenn also das Verkehrsbedürfnis da war - und das war in der damals blühenden Hafenstadt allemal der Fall - dann konnte man es nur mit einer Tram bewältigen. Im Osten, wo es jahrzehntelang keine Massenmotorisierung gab, fahren Straßenbahnen bekanntlich bis heute in sehr viel kleineren Städten. Populäre Beispiele sind etwa Halberstadt und Nordhausen.

Viel verwunderlicher ist, dass sich die letzte Linie 2 trotz straßenbahnfeindlicher Einstellung fast aller kommunalpolitischen Kräfte immerhin bis 1982 halten konnte. Zu diesem Zeitpunkt war die Phase des Tram-Massensterbens in der BRD übrigens schon vorbei, und die damals in Brhv regierende SPD tat sich entsprechend schwer mit der endgültigen Entscheidung, zumal die Linie 2 die ÖPNV-Hauptachse bediente und bei den Einwohnern recht beliebt war.

Man bemühte seinerzeit, wie in solchen Fällen üblich, ein Gutachten von unabhängigen "Verkehrsexperten", das vor Fehlern nur so strotzte. Darin hieß es zum Beispiel, dass dringend neue Fahrzeuge beschafft werden müssten. Auf dem Markt gäbe es aber nur einen Serientyp, nämlich den Leichtstadtbahnwagen N8 von der DÜWAG - und der sei deutlich kleiner und damit unwirtschaftlicher als die gewohnten Hansa-GT4/GB4-Züge. Außerdem sei ein Zweirichtungswagen für Brhv sowieso ungeeignet ...

Dass Bremen gerade mit großem Erfolg die Wegmann-Züge beschafft hatte und man sich wieder an diese Serie hätte hängen können, um das gewohnte Fassungsvermögen beizubehalten, wurde in der "Expertise" glatt unterschlagen. Außerdem hatten die Hansa-Züge noch nicht einmal die Hälfte ihrer Lebensdauer hinter sich; eine Ersatzbeschaffung stand also nur für die Ex-Offenbacher an.

Heute wird kaum noch ernsthaft bestritten, dass die Stilllegung der Linie 2 Bremerhaven nicht gutgetan hat. Die von der Tram "befreite" Fußgängerzone verödete prompt und macht heute einen heruntergekommenen Eindruck. Es gab seither auch immer wieder Pläne, die Tram als moderne Stadtbahn mit einem richtigen Netz wieder einzuführen. Aber irgendwie fehlte stets der politische Wille zur Durchsetzung solcher Vorhaben. An den Mitteln kann es nicht gelegen haben, die hätte man lockermachen können. Stattdessen wurde viel Geld in überdimensionierten Straßenbauprojekten versenkt, die letzten Endes mit dafür sorgten, dass die Verkehrsströme verstärkt aus der Innenstadt weg und zu dezentralen Einkaufszentren gelenkt werden.

Trotzdem: Der Zug ist wohl buchstäblich abgefahren, eine Renaissance der Tram in Brhv gilt heute als unwahrscheinlicher denn je.

Gruß aus Hamburg,

Helmut



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.05.2005 11:08 von Helmut.
Tja, erst kann man nicht schnell genug die Strab loswerden, und nun jammern
die Stadtväter, siehe Hamburg (übrigens auch hier hieß die letzte Linie 2, was für ein Zufall, nur das Bremerhaven "Ihre" 2 noch knapp 4 Jahre länger halten konnte).

Aber ist leider schon richtig,
dort wo mal eine Straßenbahn fuhr, wird´s auch keine mehr geben,
und seien die positiven Seiten noch so viele,
lieber werden Dieselbusse (ok, für Kurzstrecken nötig) die auch gerne mal (ungewollt natürlich) im Stau stehen für viel Geld beschafft.

Also her mit der Stadtbahn mit Ihren eigenen Gleiskörper,
schneller und umweltfreundlicher geht´s nicht,
und die hohen Bau- und Anschaffungskosten würden sich bestimmt in Form
von erhöhten Fahrgastzulauf rechnen,
dafür benötigt man nicht unbedingt eine und noch eine teure Studie (vermutlich noch aus der Schweiz [Hamburg] ),
einfach alles mal genau durchrechnen, Fahrgastbefragungen starten und gepl.
Großsiedlungen gleich ans Stadtbahnnetz anschließen.

Bestes Beispiel Hannover.




MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de
Ja, was meine ehemalige Heimatstadt in den letzten 30 Jahren in Sachen ÖPNV auf der Schiene geleistet hat, ist schon beispielhaft. Und es zahlt sich langfristig aus: Der Anteil der mit dem ÖPNV zurückgelegten Wege ins Zentrum ist heute der zweithöchste in Deutschland. Nur München kann eine noch höhere Quote vorweisen.

Nachdem die Straßenbahn in H zu Beginn der 60er-Jahre auf ein Restnetz von knapp 70 km Betriebsstreckenlänge geschrumpft war, wird die Stadtbahn 2006 die 120-km-Marke knacken. Eine stolze Bilanz.

Was mich wundert ist, dass solche Erfolgsgeschichten andernorts einfach nicht zur Kenntnis genommen werden.

Ich lebe und arbeite gerne in Hamburg, aber wenn ich die Städte nur nach der Verkehrspolitik beurteilen sollte, würde ich sofort wieder zurück ziehen ;-)

Gruß,

Helmut
@ Helmut

Und wo wir gerade bei Hannover sind,
ich komme (fast) überall mit meinen Rollstuhl in die Stadtbahn rein (selbst einige "grüne" haben eine entfernte Mittelstange, nur haben die einen kleinen
Höhenunterschied zu überwinden, aber die Hannoveraner sind liebe Leute und haben einen bisher immer geholfen), fast oder sogar alle Busse haben eine Rampe,
und in die S-Bahn hilft der Triebwagenführer einen persönlich,
viele (natürlich nicht alle) Bahnhöfe / U-Hst. haben Aufzüge und Hochbahnsteige,
hier hat H viel getan.

Danach würde ich München und Berlin,
und erst an 3.Stelle Hamburg was Öffis an behindertengerecht angeht setzen.

Aber Hamburg, muß man auch ehrlich sagen, zieht ja nach,
auch wenn z.B. der Aufzug am Wandsbek-Markt erst jetzt in Betrieb ging,
ok lange Zeit, aber es tut sich was,
nach und nach werden ja noch einige Schnellbahnhaltestellen "angepasst",
und fast alle HVV-Busse haben auch eine Rampe.
Und ich glaube Hannover (oder/und Berlin) haben hier eine positive Vorreiterrolle gespielt.

Auch ja, Hannover hat schon was, man muß sich nur, nicht nur verkehrspoltisch,
mit der Stadt auseinander setzten,
meine Frau hatte lange Zeit in Hannover gelebt (nähe Empelde) und es viel Ihr verdammt schwer die Stadt zu verlassen.

Was wünsche ich mir persönlich im Nahverkehr Hannover?
1. Anlegung eines Hochbahnsteigs der Stadtbahn am Bf. Leinhausen (der S-Bf hat ja einen Fahrstuhl) und 2. das man die Station Steintor, obwohl als behindertengerecht ausgewiesen (vielleicht für beh. Fussgänger noch oK),
die Haltestelle gänzlich mit dem Aufzug "von oben" erreichen kann,
bisher muß man mit dem Aufzug vom Bahnsteig zur Mittelebene fahren und denn
per ziemlich steiler langer Rampe sich hochasten - aber man kann nicht alles haben.







MfG
Thomas Friedrich
bahnfried@freenet.de



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.05.2005 12:26 von Thomas Friedrich.
Hallo,

>Viel verwunderlicher ist, dass sich die letzte Linie 2 trotz straßenbahnfeindlicher Einstellung fast aller kommunalpolitischen Kräfte immerhin bis 1982 halten konnte. Zu diesem Zeitpunkt war die Phase des Tram-Massensterbens in der BRD übrigens schon vorbei, und die damals in Brhv regierende SPD tat sich entsprechend schwer mit der endgültigen Entscheidung, zumal die Linie 2 die ÖPNV-Hauptachse bediente und bei den >Einwohnern recht beliebt war.

Abgesehen davon soll es recht konkrete Planungen zum Anschluß des Stadtteiles Leherheide gegeben haben. Sogar Gleise sollen bereits verlegt worden sein. Ein ständiges Hin und Her zwischen Ausbau und Stillegung war nicht nur in Bremerhaven typisch (Vestische Strab usw.). Aufgrund der bandartigen Struktur Bremerhavens wäre eine Strab in der Nord-Süd-Relation vermutlich heute noch sinnvoll. Aber objektiv betrachtet tut´s der Bus eben auch und Bremerhaven steht leider nicht im Fokus der bremischen Nahverkehrspolitik (mal vorsichtig formuliert).

Gruß
Alex




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.05.2005 22:27 von Alex Seefeldt.
> Bremerhaven steht leider nicht im Fokus der bremischen Nahverkehrspolitik (mal vorsichtig formuliert).

CS: Na das liegt aber nur am Bremerhavener Stadtrat. Gewoehnlich wird in Bremen (Bundesland) schon wert darauf gelegt das Bremerhaven auch eine Wurst bekommt fuer alle 5 Bremer (Stadt) Wuerste.

Da in Bremer (Stadt) ja schon so einige Strassenbahnerweiterungen in Betrieb gegangen sind, waere Bremerhaven schon mal dran, wenn sie nur wollten.

Christian
Hallo Christian,

>Da in Bremer (Stadt) ja schon so einige Strassenbahnerweiterungen in Betrieb gegangen sind, waere Bremerhaven schon mal dran, wenn sie nur wollten.

Das meine ich eben. Man liest pausenlos von Straßenbahnerweiterungen in Bremen, aber wann war das letzte mal was über Bremerhaven zu lesen? Aber wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit, das hier ein komplett neues Straßenbahnnetz entsteht ist sehr gering. Ähnlich wie in Kiel, da ist sie m.E. 1985 aufgegeben worden. Solange der Busverkehr wirtschaftlich ist tut sich da nix und für ideologisches Gedöns ist halt kein Geld da. Interessant wäre das vielleicht dann, wenn man die Bahnstrecken nach Bederkesa, Cuxhaven oder Bremervörde einbeziehen würde.

Gruß
Alex
Hallo Alex,

> Interessant wäre das vielleicht dann, wenn man die Bahnstrecken nach
> Bederkesa, Cuxhaven oder Bremervörde einbeziehen würde.

Genau das sieht der m.W. jüngste, vom VCD vorgelegte Entwurf vor. Für dieses seit ca. vier Jahren diskutierte Regionalstadtbahn-Konzept müssten nur etwa 4 km Strecke neu gebaut werden. Der VCD wäre sogar bereit, auf die (eigentlich einzig sinnvolle) City-Trassenführung durch die Bürgermeister-Smidt-Str. ("Bürger") zu verzichten. Das scheint nämlich eine fest betonierte Bedingung des Brhv-Stadtrates zu sein, damit die Fußgängerzone bloß nicht zu attraktiv wird ;-)

Für Interessierte lohnt es sich übrigens, einfach mal das Begriffspaar "Bremerhaven Straßenbahn" in die Google-Suchzeile zu tippen. Da gibt's einige Treffer, und die teils absonderliche Diskussion der letzten Jahre lässt sich gut verfolgen.

> Solange der Busverkehr wirtschaftlich ist tut sich da nix

Hm, wer sagt, dass der Busverkehr wirtschaftlich sei? Seit Mitte der 70er-Jahre bis heute haben sich die Fahrgastzahlen im Bremerhavener ÖPNV ungefähr halbiert. Böse Zungen behaupten, der Bus sei eben nur noch interessant a) für junge Leute, die noch keinen Führerschein haben, und b) für ältere Fahrgäste, die nicht mehr selbst fahren wollen/können. Wer dagegen die Wahl hat, benutzt ihn nicht.

Gruß aus HH,

Hamburg



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.2005 12:16 von Helmut.
> Für Interessierte lohnt es sich übrigens, einfach mal das Begriffspaar "Bremerhaven Straßenbahn" in die Google-Suchzeile zu tippen. Da gibt's einige Treffer, und die teils absonderliche Diskussion der letzten Jahre lässt sich gut verfolgen.

CS: Jo, aber nicht alle Treffer bringens. Einer führt postwendend fierher zurück...

Christian
Alex schrieb:

> die Wahrscheinlichkeit, das hier ein komplett neues Straßenbahnnetz entsteht
> ist sehr gering. Ähnlich wie in Kiel, da ist sie m.E. 1985 aufgegeben worden


Über Kiel gibt's einen interessanten Beitrag im neuen Straßenbahn Magazin 6/2005. Demnach gilt dort die Einführung einer "Stadtregionalbahn" zurzeit als wahrscheinlicher denn je, sofern es gelingt, eine nicht-öffentliche Finanzierung auf die Beine zu stellen.

Gruß Helmut
Hallo Helmut,

>Strecke neu gebaut werden. Der VCD wäre sogar bereit, auf die (eigentlich einzig sinnvolle) City-Trassenführung durch die Bürgermeister-Smidt-Str. ("Bürger") zu verzichten. Das scheint nämlich eine fest betonierte Bedingung des >Brhv-Stadtrates zu sein, damit die Fußgängerzone bloß nicht zu attraktiv wird ;-

Hmm. Ist schon lange her, aber die Fugängerzone kam mir im Bereich des Columbus-Centers breit genug vor. Jedenfalls viel breiter als z.B. in Neuss


>Hm, wer sagt, dass der Busverkehr wirtschaftlich sei? Seit Mitte der 70er-Jahre bis heute haben sich die Fahrgastzahlen im Bremerhavener ÖPNV ungefähr halbiert. Böse Zungen behaupten, der Bus sei eben nur noch interessant a) für junge Leute, die noch keinen Führerschein haben, und b) für ältere Fahrgäste, die nicht mehr >selbst fahren wollen/können. Wer dagegen die Wahl hat, benutzt ihn nicht.

Er mag zwar nicht immer attraktiv sein aber wenigstens wirtschaftlich, was die Auslastung angeht, mal ironisch formuliert ;-)

Allerdings würde ich den Grund für den Fahrgastschwund eher bei der anhaltenden Strukturschwäche der Stadt sehen und beim allgemeinen Wachstum im MIV als beim Busersatz der Straßenbahn. Auch ein "attraktiveres" Verkehrsmittel müsste dann die Fahrgäste erstmal zusammenkriegen. Für den Ersatz rein städtischer Buslinien lohnt sich das m.E. nicht mehr, aber mit einer Regionalstadtbahn könnte man ausserdem noch die Nebenbahnstrecken aufwerten indem die Strab umsteigefrei bis in die Fußgängerzone fährt.

Gruß
Alex







1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2005 15:37 von Alex Seefeldt.
Hallo Helmut,

>Über Kiel gibt's einen interessanten Beitrag im neuen Straßenbahn Magazin 6/2005. Demnach gilt dort die Einführung einer "Stadtregionalbahn" zurzeit als wahrscheinlicher denn je, sofern es gelingt, eine nicht-öffentliche Finanzierung >auf die Beine zu stellen.

Fein, dann liegt mein SM hoffentlich im Briefkasten wenn ich nach hause kommme. Gerade Kiel wäre wohl ein Paradefall für so eine Regionalstadtbahn. Mehr oder weniger alle Städte dieser Größenordnung haben das Problem, dass sich ein autarkes S-Bahnsystem nicht lohnt, die Bahnanbindungen ins Umland aber verbesserungswürdig sind. Aber angesichts der neuen Regierung in SH, Privatfinanzierung und dem negativem Ausgang der Projekte ín Aachen und Rostock wird man sehen was kommt.

Gruß
Alex
Hallo Alex,

> Allerdings würde ich den Grund für den Fahrgastschwund eher bei der
> anhaltenden Strukturschwäche der Stadt sehen

Absolut einverstanden

> und beim allgemeinen Wachstum im MIV als beim Busersatz der Straßenbahn.

Keine Frage. Allerdings wächst der MIV auch in Abhängigkeit von den verkehrspolitischen Rahmenbedingungen. Ich bin sicher, dass die Tram grundsätzlich mehr "Kann"-Fahrgäste zum Umsteigen bewegt als der Bus - jedenfalls, solange dieser einfach nur fährt, ohne eine eigene Systemqualität zu vermitteln. Die Bremerhavener Verkehrspolitik der letzten 20 Jahre war eindeutig und einseitig auf eine gezielte Förderung des MIV ausgerichtet.

> Auch ein "attraktiveres" Verkehrsmittel müsste dann die Fahrgäste erstmal
> zusammenkriegen. Für den Ersatz rein städtischer Buslinien lohnt sich das
> m.E. nicht mehr, aber mit einer Regionalstadtbahn könnte man ausserdem
> noch die Nebenbahnstrecken aufwerten indem die Strab umsteigefrei
> bis in die Fußgängerzone fährt.

Stimmt. Dazu muss sie aber eben in die Fußgängerzone fahren und nicht daran vorbei. Genau das scheint man in Brhv. aber nicht begreifen zu wollen. Ich habe die "Bürger" noch mit Tram erlebt, als die in den letzten Zügen lag. Es war ein lebendiges Einkaufszentrum. Heute, ohne jedes öffentliche Verkehrsmittel (der Bus fährt abenteuerliche Umwege), ist sie scheintot.

Ich versuche gerade, mir die Königsstraße in Kassel ohne Tram vorzustellen (so ein Modell wurde dort ja vor zwei Jahren politisch diskutiert). In Sachen abstoßende Architektur dürften sich die Zentren der beiden Städte nicht viel schenken ;-) Ohne das belebende Element des Schienen-ÖPNV wäre Kassels City innerhalb weniger Jahre mangels Attraktivität ein Sanierungsfall. Ein Direktvergleich verbietet sich zwar; dennoch sehe ich Ursache und Wirkung in Brhv ähnlich.

Gruß,

Helmut



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.05.2005 10:15 von Helmut.
Hallo,

die Einstellung der Straßenbahn in Bremerhaven erfolgte ohne Zwang aus Bremen. Die Bremerhavener Stadtregierung hat aus freiem Willen die Straßenbahn abgeschafft.

Im Bremer Regionalfernsehen gab es damals sogar einen Bericht dazu, in dem alle befragten Fahrgäste der Linie 2 die Abschaffung der Straßenbahn bedauerten.

Leider sind vor einigen Jahren die Ideen zur Wiedereinführung der Bremerhavener Straßenbahn von der dortigen Stadtregierung als zu teuer abgelehnt worden.

Es mutet da schon wie ein schlechter Witz an, dass 1982 das eingesparte Geld als Stilllegungsgrund angeführt wurde und Bremerhaven seit diesen "Rieseneinsparungen" schon mindestens zweimal vom Bundesland Bremen teilentschuldet werden musste...

Viele Grüße

Manfred Morzik
Hallo Helmut,

>Stimmt. Dazu muss sie aber eben in die Fußgängerzone fahren und nicht daran vorbei. Genau das scheint man in Brhv. aber nicht begreifen zu wollen. Ich habe die "Bürger" noch mit Tram erlebt, als die in den letzten Zügen lag. Es war ein lebendiges Einkaufszentrum. Heute, ohne jedes öffentliche Verkehrsmittel (der Bus fährt >abenteuerliche Umwege), ist sie scheintot.

Liegen die Schienen eigentlich immer noch dort, oder sind die jetzt schon beseitigt?

Gruß
Alex
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