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Mit Bus und Bahn zum Weihnachtseinkauf - einen Tag lang gratis den ÖPNV in der Region Hannover benutzen!
geschrieben von Jules 
Einen Tag lang lädt der Verkehrsdezernent der Region Hannover, Ulf-Birger Franz, dazu ein, kostenlos den ÖPNV in der Region Hannover zu nutzen: "Für die Region ist es ein Großversuch, um zu erfahren, in welchem Umfang das Angebot von kostenlosen Fahrten in Bussen und Bahnen an einem Tag mit sehr hohem Verkehrsaufkommen angenommen wird. Für die Händler ist die Aktion „ein vorweihnachtlicher Segen“, sagt Martin Prenzler, Geschäftsführer der City-Gemeinschaft." Das schreibt das Hannoversche Wochenblatt vom 20.11.2019 über die Aktion, die am ersten Advents-Samstag, also am 30. November 2019 in Hannover stattfindet.
- Busse und Bahnen fahren ganztägig kostenfrei
- die Aktion gilt im gesamten GVH-Gebiet
- Auch der Eisenbahn-Nahverkehr und die S-Bahnen sind frei
- Es werden zusätzliche (Stadtbahn) und längere Züge (S-Bahn) eingesetzt, als sonst samstags üblich
- Die Regio-Sprinter 300, 500 und 700 sind im von 10:00 - 20:00 im Zehn-Minuten-Takt unterwegs
Weitere Infos im Hannoverschen Wochenblatt:
[epaper.wochenblaetter.de]
Gute Aktion! Und wenn es ein Versuch ist, heißt dass das es danach dann einen Bericht geben wird?
Ob es nun einen offiziellen Bericht geben wird, weiß ich nicht. Man sollte es aber annehmen.
Allerdings ist ein solider Bericht der sich auf genaue Beobachtungen gründet eine Sache.
Eine andere Sache ist, wie der Versuch politisch "ausgeschlachtet" wird.

Grundsätzlich halte ich nicht viel vom kostenlosen ÖPNV für alle. Und ich frage mich auch, ob da nicht sehr stark die Backen aufgeblasen werden, ohne dass viel dahinter steckt. Solide bis zu Ende gedacht ist das nicht, befürchte ich.

Für geradezu beängstigend halte ich Berichte aus dem Bekanntenkreis, demzufolge Menschen mit Behinderungen es zunehmend schwerer haben, so eingestuft zu werden, dass ihnen die kostenfreie Benutzung des ÖPNV möglich ist und ggf. eine kostenfreie Begleitung zugestanden wird. Wie passt das zusammen? Menschen, die drauf angewiesen sind, erhalten nicht die notwendige Unterstützung. Dafür kostenloser Wochenend-ÖPNV für alle?
"Der öffentliche Personennahverkehr kann offenbar mehr als ihm viele bisher zugetraut haben." So lautet das Fazit eines NDR-Beitrags zum Gratis-ÖPNV-Tag in Hannover. Verkehrsexperten war das schon lange klar. Und diejenigen, die nicht von der Autolobby bestellt sind, haben das auch immer schon gesagt.
Der entscheidende Hinweis, warum das Experiment in Hannover so erfolgreich verlief erfolgt in Minute 1:10 in dem NDR-Filmbeitrag: "Und schneller ist der Bus heute auch noch, denn einige Zufahrtstraßen zur Innenstadt sind für Autos gesperrt, so dass Busse und Straßenbahnen nicht wie sonst auf bestimmten Linien blockiert werden."
Der NDR-Beitrag ist sehr sehenswert: [www.ndr.de]

Die Zufahrt zum Posttunnel, hier von der Lister Meile aus war für PKW gesperrt (Bild 1), so dass die Omnibusse freie Fahrt hatten (Bild 2):


Zitat
christian schmidt
Gute Aktion! Und wenn es ein Versuch ist, heißt dass das es danach dann einen Bericht geben wird?

"Der Aktionstag wird nun ausgewertet - detaillierte Ergebnisse sollen im Januar feststehen.", so heißt es beim NDR, der über den Gratis-ÖPNV-Tag am 1.12.19 berichtet hat: Kostenloser Nahverkehr: 60 Prozent mehr Fahrgäste
[www.ndr.de]

Unabhängig von dem, was in dem Bericht drin stehen wird. Ich fand es spannend bis erschreckend, dass in der Diskussion um den Gratis-ÖPNV-Tag von manchen so getan wurde, als sei es ein großes Problem für den ÖPNV, so viele Menschen zum Einkaufen nach Hannover zu transportieren. Dabei erleben wir es doch an vielen anderen Tagen, dass der Transport von wirklich sehr vielen Menschen vor allem dann ein Problem ist, wenn die alle mit dem Auto fahren.
Stimme zu. Und wie viele Städte bieten an Advendssonnabenden freiparken an ohne das irgendjemand fragt ob der zusätzliche Verkehr ein Problem sind...
Trotzdem das Experiment ein voller Erfolg war und von allen Seiten gelobt wurde, schreibt die HAZ vom 7.12.2019:
"Verkehrsbehinderungen in Hannover: Die Stadt sperrt den Posttunnel
Autofahrer müssen heute und an den noch kommenden Adventswochenenden sowie am 27./28. Dezember mit Behinderungen in der Innenstadt rechnen. Der sogenannte Posttunnel von der Lister Meile zur Kurt-Schumacher-Straße ist dann für den Verkehr gesperrt."
[www.haz.de]
Das ist eine direkte Verdrehung der Tatsachen. Schließlich konnten die sonst üblichen Verkehrsbehinderungen an den Adventssamstagen ja weitestgehend dadurch vermieden werden, dass bestimmte Straßen für den Autoverkehr gesperrt wurden.

Es wäre schön, wenn diese Straßen dauerhaft für den Autoverkehr gesperrt würden!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.2019 00:58 von Jules.
Es wäre schön, wenn die Linie 10 dauerhaft zukunftsfähig gemacht würde!
Nicht nur die Polizei, sondern "....auch die Stadt zieht eine positive Bilanz, was die erstmalige Sperrung des Posttunnels an den Adventswochenenden angeht. „Die Maßnahme hat zur Entspannung am Ernst-August-Platz beigetragen“, sagt Sprecher Dennis Dix. Am letzten Dezember-Wochenende wird nun noch einmal gesperrt.
Quelle: HAZ: "Weihnachtsmarkt Hannover: So gut wie keine Taschendiebstähle und weiteren Straftaten (...) Die Sperrung des Posttunnels hat sich bewährt." [www.haz.de]

Und auf der Internet-Seite der Verkehrsmanagement-Zentrale heißt es:
"Sperrung für Autos: Hannover, Lister Meile (Posttunnel)
zwischen Rundestraße und Kurt-Schumacher-Straße
gesperrt, von 27.12.2019 14:00 Uhr bis 28.12.2019 20:00 Uhr
[vmz.bremen.de]

Es ist eben nicht einfach nur der kostenlose ÖPNV am ersten Adventssamstag gewesen, der zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Innenstadt beigetragen hat. Vielmehr waren die flankierenden Maßnahmen entscheidend, die auch an den anderen Adventssamstagen ergriffen wurden und auch jetzt nach Weihnachten am 27. und 28.12.2019 ergriffen werden sollen.

Die gute Nachricht: Die Sperrung des Posttunnels für den Autoverkehr könnte ohne großen finanziellen Aufwand auch problemlos ganzjährig realisiert werden. Und es spricht ebenfalls nichts gegen weitere autofreie Verkehrsflächen in der Innenstadt. Diese Maßnahmen belasten nicht den Etat der hannoverschen Nahverkehrsbetriebe und sie belasten auch an keiner Stelle den Etat der Stadt oder die Steuerzahler.

Der ÖPNV kann preiswerter angeboten werden, wenn mehr Menschen ihn nutzen. Aber es nutzt nichts, einfach kostenlosen ÖPNV anzubieten und darauf zu hoffen, dass dann die Menschen statt mit dem Auto mit dem ÖPNV mobil sein werden. Es müssen flankierende Maßnahmen ergriffen werden, die den Autoverkehr reduzieren. Hannover braucht eine autofreie Innenstadt!

Die Fotos zeigen die für Autos gesperrte Einfahrt in den Posttunnel aus Richtung der Haltestelle Hauptbahnhof-ZOB am 21.12.2019:


Zitat
Jules
Die gute Nachricht: Die Sperrung des Posttunnels für den Autoverkehr könnte ohne großen finanziellen Aufwand auch problemlos ganzjährig realisiert werden. :

Und wie soll diese problemlose mit wenig finanziellem Aufwand-Lösung aussehen?
Ein paar Schilder hinzustellen wird genauso "gut" funktionieren wie von der anderen Seite der Bahnbrücke aus - nämlich nur sehr dürftig.
HAZ und NP berichteten heute über die Auswertung des Gratis-ÖPNV-Tages am ersten Advent 2019:
"Kostenlos mit Bus und Bahn durch die Region Hannover – den Aktionstag Ende November 2019 verbucht die Region Hannover als Erfolg. Jeden Tag ist das aber nicht leistbar. Immerhin: Am Sonnabend, 28. November, gibt es den nächsten Gratistag." [www.neuepresse.de]
In der HAZ-Berichterstattung in der Print-Ausgabe von heute, unter dem Titel "Gratistag wird wiederholt", wird ein Zitat von Conrad Vinken, Fachbereichsleiter der Abteilung Verkehr der Region Hannover hervorgehoben:
"Die Pünktlichkeit der Stadtbahn hat sich durch die Sperrung des Posttunnels am Hauptbahnhof massiv erhöht".
Außerdem berichtet die HAZ, dass an dem Aktionstag 73 % der Passanten mit Bus und Bahn in die Stadt gekommen sind, nur 15% mit dem Auto. Sonst liegen diese Quoten bei 57% ÖPNV-Nutzer und 25% Autofahrer.
Wie die Sperrung des Posttunnels für den Autoverkehr bewrkstelligt werden kann, konnte man an den Adventssonntagen sehen. Hier ein Bild vom 21.12.2019. Die Fahrspur, die in den Posttunnel führt, ist gesperrt. Das Hochhaus im Hintergrund ist der Hotelneubau am Raschplatz.


Dann kann ich ja meine Frage nochmal wiederholen:

Und wie soll diese problemlose mit wenig finanziellem Aufwand-Lösung aussehen?
Ein Tunnel mit zwei Fahrspuren, dazu Alternativen nur ein paar Hundert Meter entfernt in beide Richtungen, und durch Sperrung kann die Pünktlichkeit der Stadtbahnlinien die da durch fahren massiv erhöht werden, und das wird nicht immer gemacht? Wozu hat Hannover den nun einen Grünen Bürgermeister???
Zitat
TWhanno
Dann kann ich ja meine Frage nochmal wiederholen:

Und wie soll diese problemlose mit wenig finanziellem Aufwand-Lösung aussehen?

Rechts eine Rechtsabbiegerspur, in der Mitte Busspur, links eine Linksabbiegerspur! (Jeweils in Fahrtrichtung gesehen.)
Und durch einen Schilderwald in Richtung Postbrücke verhindert man dann den Durchfahrtsverkehr Richtung EAG?
In etwa so gut wie von Saturn Richtung ZOB?
@TWHanno - ich dachte deine Frage bezieht sich auf den Gratis-ÖPNV (der wahrlich nicht mit wenig finanziellem Aufwand gemachte werden kann) ;-)

Aber wenn es nur um die Tunnelsperrung geht, das ist doch nun nachgewiesen dass das mit ein paar Schildern ganz gut geht???
Zitat
christian schmidt
Aber wenn es nur um die Tunnelsperrung geht, das ist doch nun nachgewiesen dass das mit ein paar Schildern ganz gut geht???

Aber nur, wenn da auch jemand aufpasst, wie auf den Fotos zu erkennen.
Wie nämlich zuvor schon ganz richtig erwähnt, funktioniert es in der Gegenrichtung überhaupt nicht. Der Schilderwald am Ende der Kurt-Schumacher-Straße wird bestenfalls zur Kenntnis genommen, aber nicht beachtet. Trotz des Verbots für den Individualverkehr fahren ständig normale PKW durch den Posttunnel.
Oh ok. Aber wenn die Pünktlichkeit der Stadtbahnlinien 10 und 17 auch so gut zunahm, könnte der Posttunnel nicht zuerst einmal einfach nur in einer Richtung (in Richtung Kurt-Schumacher-Straße) für Autos gesperrt werden?

(Ich denke Richtung Hbf würde ein kurze Sperrung am Steintor, d.h. ein Abbiegenverbot von Goseriede in die Kurt-Schumacher-Straße, sowieso effektiver sein.)
Den angeblichen "Schilderwald" am Ende der Kurt-Schumacher-Straße gibt es so gar nicht. Aber natürlich ist es eine der üblichen Ausreden von Autofahrern, dass ein "Schilderwald" sie daran hindere ihrer inneren Stimme zu gehorchen, die sie sicher ans Ziel führe ohne irgendwen zu gefährden oder zu behindern.
Bleiben wir bei den Fakten, dann sieht es tatsächlich erstmal wie ein Schilderwald aus, was da unmittelbar vor der Einfahrt in den Posttunnel angebracht ist, wenn man von der Kurt-Schumacher-Straße aus dort hineinfährt.
Siehe Foto 1!

Aber diesem "Schilderwald" am Eingang in den Posttunnel ist eine sehr überschaubare Beschilderung am Ende der Kurt-Schumacher-Straße vorgeschaltet. Es ist genau ein Schild, das von den Autofahrern zu beachten ist, nämlich Verkehrszeichen 209, Vorgeschriebene Fahrtrichtung - rechts. Auf dem Foto 2 ist das zu sehen. Und der fotografierte Autofahrer hat das auch verstanden.

Dazu sind ursprünglich drei Zusatzschilder angebracht worden.
Nämlich:
1. Linienverkehr frei
2. Taxis frei
3. Fahrräder frei
Auf dem Foto 2 kann man sehen, dass das Taxi frei bereits durchgestrichen ist.

Ursprünglich waren Taxis tatsächlich für die Einfahrt in den Posttunnel von der Kurt-Schumacher-Straße aus frei gegeben.
Das hat sich nicht bewährt, weil viele Autofahrer sich ermuntert fühlten, den Taxis hinterherzufahren.

Viele Autofahrer können dieses Schild nicht nur richtig lesen, sie handeln inzwischen auch danach.
Leider gibt es auch einige Autofahrer, die sich nicht daran halten. Seitdem das Rechtsabbiege-Gebot am Ende der Kurt-Schumacher-Straße auch für Taxis gilt, ist das ordnungswidrige Linksabbiegen in den Posttunnel jedoch deutlich zurückgegangen. Und von der anderen Seite aus, vom Ernst-August-Platz her kommend, hat es das Problem ohnehin nicht in dem Maße gegeben. Von dort aus dürfen übrigens auch weiterhin Taxis in den Posttunnel hineinfahren. Aber eben nicht von der Kurt-Schumacher-Straße aus.

Deshalb wurde das Taxi frei nicht nur durchgestrichen. Inzwischen wurde das Zusatzschild Taxi frei ganz abmontiert, so dass sich der angeblich so "dichte Schilderwald" weiter gelichtet hat. Und wer an der Stelle auf Foto 2 als Autofahrer alles richtig macht, der kommt erst gar nicht zu der Einfahrt in den Posttunnel (Foto 1), sondern der biegt unmittelbar hinter dem Schild auf Foto 2 rechts ab.

Das mit dem "Schilderwald" ist also nicht frei erfunden, den gibt es tatsächlich, zumindest als kleines "Wäldchen". Aber der regelkonforme Autofahrer kommt erst gar nicht so weit, dass er davon was zu sehen bekäme.


Zitat
Jules
Den angeblichen "Schilderwald" am Ende der Kurt-Schumacher-Straße gibt es so gar nicht.
[...]
Das mit dem "Schilderwald" ist also nicht frei erfunden, den gibt es tatsächlich, zumindest als kleines "Wäldchen".

Was denn nun???
Gibt es oder gibt es doch nicht?
Ach Schorse.......
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