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Deutschlandticket beim GVH kaufen
geschrieben von Jules 
Wer in Hannover sein Deutschlandticket kaufen wollte, der musste bis vorgestern warten:
"Ab dem heutigen Montag, 8. Mai, können Kundinnen und Kunden im GVH (Großraum-Verkehr Hannover) das Deutschlandticket bestellen.
Nach dem massiven Hackerangriff auf die IT-Systeme der ÜSTRA, die im GVH für die Kunden- und Abonnementverwaltung zuständig ist, musste der zum 1. Mai geplante Verkaufsstart um einen Monat verschoben werden. „Hinter den Kulissen“ wurde in den vergangenen Wochen unter Hochdruck erfolgreich an der Behebung der technischen Probleme gearbeitet, sodass das begehrte Ticket nun auch im GVH erhältlich ist."
Üstra-Internetseite vom 8.5.2023
[www.uestra.de]

Leider ist es nicht möglich, das Deutschlandticket beim GVH (=Großraum-Verkehr Hannover) zu kaufen, wenn man kein Smartphone besitzt.
Beim HVV (=Hamburger Verkehrsverbund) dagegen kann man Deutschlandticket auch ohne Smartphone kaufen.
Man muss eine Account auf der HVV-Internetseite anlegen.
Man muss seine Kontodaten angeben und einem Lastschriftverfahren zustimmen.
Man bekommt das Ticket als pdf zum Ausdrucken auch anteilig für den verbliebenen Monat Mai.
Man bekommt per Post eine Chipkarte zugesendet. Die gilt dann ab Juni.

Wer jetzt beim GVH das Deutschlandticket kauft, der kann es erst ab Juni nutzen.
Ganz offensichtlich funktioniert es wieder, die Üstra bzw. der GVH versendet wieder Werbebriefe. Aber die Bestätigung meines Abo-Stornos fehlt noch immer.
Richtig, geht zumindest wieder einigermaßen.
Meldung D-Ticket auf der üstra-Seite

Bestehende Abos können aber nicht im GVH-Konto umgeschrieben werden, sondern man muss das Deutschlandticket buchen und dann das GVH-Abo kündigen. Bevor die üstra-Seite wegen des Hackerangriffs down war, gab es im GVH-Konto einen Button, auf dem man auswählen könnte, "auf D-Ticket umstellen" oder "bisherigen Abo behalten".

Da scheint der Hackerangriff einiges kaputt gemacht zu haben.
Aber immerhin läuft die D-Ticket-Bestellung beim GVH jetzt wieder irgendwie.
Im Üstra-Kundencenter wurde mir gesagt, dass es zumindest erstmal nicht möglich sei, in Hannover das Deutschlandticket im Chipkartenformat zu kaufen.
Es werde jedoch geprüft, ob das dann ab 2024 möglich gemacht werden soll.
Mal schauen!
Auf der Internetseite der HNA (=Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine) habe ich folgende Aussage gelesen:
"49-Euro-Ticket in Papierform bis Ende 2023 erhältlich, wenn man kein Handy hat
Wer gar kein Smartphone besitzt, der kann das Deutschlandticket auch in Papierform beantragen. Dafür muss man sich an einen regionalen Verkehrsbetrieb wie den HVV oder VBN wenden und das Ticket auch dort kaufen. An Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn ist das 49-Euro-Ticket in gedruckter Form nicht erhältlich. Das Papierticket wird auf Wunsch vom regionalen Verkehrsverbund per Post zugestellt. Dabei handelt es sich aber nur um eine Übergangslösung, die zum Ende des Jahres 2023 ausläuft. (Carolin Gehrmann)"
[www.hna.de]

Okay, ich habe jetzt das Deutschlandticket in Chipkarten-Form gekauft, beim HVV. Und ich gehe davon aus, dass das auch in den nächsten Jahren weiter möglich sein wird.
Bild vom Deutschlandticket auf golem.de: [www.golem.de]

Dazu dieser Artikel auf golem.de vom 27.4.2023:
[www.golem.de]
"Das Deutschlandticket startet am 1. Mai. Es ist bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gültig und wird als monatlich kündbares Abo für 49 Euro im Monat verkauft. Ausgegeben wird es als Handyticket oder Chipkarte. Mit einer Übergangsfrist bis Ende des Jahres kann es auch als Papierticket mit einem QR-Code gekauft werden."
Stimmt eben leider nicht ganz, was da steht. Als Chipkarte ist es in Hannover bei der Üstra, bzw. dem GVH (=Großraum-Verkehr Hannover) bislang nicht erhältlich, auch nicht in Papierform.)
In dem golem.de Artikel wird allerdings von der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) Sprecherin Ramona Pop darauf hingewiesen:
"Fünf Anbieter hätten den Kauf des 49-Euro-Tickets an Schaltern oder in Kundencentern explizit ausgeschlossen, vier weitere keine eindeutigen Informationen dazu bereitgestellt. "Das Deutschlandticket muss einfach und flexibel für alle erwerbbar sein – und das auch ohne Smartphone oder Internet", sagte Pop. Statt eines Tickets für alle hätten Politik und Nahverkehrsbranche hohe Hürden geschaffen. Verbraucher liefen Gefahr, "außen vor zu bleiben"."
Zitat
Jules
Im Üstra-Kundencenter wurde mir gesagt, dass es zumindest erstmal nicht möglich sei, in Hannover das Deutschlandticket im Chipkartenformat zu kaufen.

Das ist doch ein schlechter Scherz - natürlich geht das, nur halt bei der Üstra nicht. Ich finde Unternehmen die es nicht schaffen das Deutschlandticket über App und Chipkarte zu verkaufen sollte es gar nicht verkaufen dürfen...
Zitat
christian schmidt
Zitat
Jules
Im Üstra-Kundencenter wurde mir gesagt, dass es zumindest erstmal nicht möglich sei, in Hannover das Deutschlandticket im Chipkartenformat zu kaufen.

Das ist doch ein schlechter Scherz - natürlich geht das, nur halt bei der Üstra nicht. Ich finde Unternehmen die es nicht schaffen das Deutschlandticket über App und Chipkarte zu verkaufen sollte es gar nicht verkaufen dürfen...

Leider kein Scherz! Möglicherweise hat die Üstra, durch den Hackerangriff ohnehin in Anspruch genommen, einfach noch nicht die Zeit gehabt, sich darum zu kümmern, das Deutschlandticket auch als Chipkarte anzubieten.

Aber es ist ja auch noch eine andere Baustelle offen, die meines Wissens noch kein Verkehrsbetrieb in Deutschland gelöst hat:
Das 9-Euro-Ticket konnte man am Automaten kaufen. Das 49,- Ticket nicht.
Das will ich gar nicht kritisieren. Ich habe mir das so erklärt:
Das Deutschlandticket ist ein Abo. Viele lassen sich auf das Abo ein und kündigen es auch für die Monate nicht, in denen sich für sie das 49,- Deutschlandticket gar nicht richtig lohnt.
Macht nichts, dadurch wird es ja für alle billiger. Das hatte ich neulich versucht einem Bekannten zu erklären, der darüber schimpfte, dass es das Deutschlandticket nicht am Automat gibt.
Ich finde das darf ruhig deutlicher kommuniziert werden.
Viele denken über diese Zusammenhänge gar nicht nach und fluchen einfach nur unverhältnismäßig darüber, dass es das Deutschlandticket nicht am Automaten gibt wie im letzten Sommer das 9-Euro-Ticket.
Wen meine Überlegungen zutreffen, dann sollten aber auch alle Verkehrsbetriebe es ermöglichen, das Deutschlandticket im Kundenbüro zu kaufen und über das Konstrukt Abo aufgeklärt werden.
Bisher hatte ich nur vom VBN gehört, dass man das im Kundenbüro der Bremer Straßenbahn-AG kaufen kann. Hat das schon jemand da ausprobiert?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.05.2023 08:28 von Jules.
Ich finde die Bezeichnung "Kauf" im Zusammenhang mit Abonnements, insbesondere mit dem Deutschlandticket, schwierig, da suggeriert wird, dass man es kaufen kann. Man bestellt jedoch ein Abonnement und bezahlt dieses in regelmäßigen Abständen. Der Begriff Kauf weckt die Erwartung bei den Kunden, mit einem 50-Euro-Schein in die Servicestelle gehen und das Ticket kaufen zu können. In den hvv Servicestellen kann man das Abo auch bestellen, in den Hochbahn-eigenen Servicestellen (Hbf Süd, Johanniswall, Jungfernstieg, Billstedt, Barmbek und Wandsbek Markt) muss hierfür sogar in den meisten Fällen kein Formular mehr ausgefüllt werden.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
Jules
Bisher hatte ich nur vom VBN gehört, dass man das im Kundenbüro der Bremer Straßenbahn-AG kaufen kann. Hat das schon jemand da ausprobiert?

Dort nicht, aber gefühlt stand zumindest halb Berlin und halb NRW in den ersten Maitagen in Schlangen vor den Kundenzentren.
Zitat
Der Hanseat
Ich finde die Bezeichnung "Kauf" im Zusammenhang mit Abonnements, insbesondere mit dem Deutschlandticket, schwierig, da suggeriert wird, dass man es kaufen kann. Man bestellt jedoch ein Abonnement und bezahlt dieses in regelmäßigen Abständen. Der Begriff Kauf weckt die Erwartung bei den Kunden, mit einem 50-Euro-Schein in die Servicestelle gehen und das Ticket kaufen zu können. In den hvv Servicestellen kann man das Abo auch bestellen, in den Hochbahn-eigenen Servicestellen (Hbf Süd, Johanniswall, Jungfernstieg, Billstedt, Barmbek und Wandsbek Markt) muss hierfür sogar in den meisten Fällen kein Formular mehr ausgefüllt werden.

Gut, dass du noch mal den Unterschied herausarbeitest zwischen "Kauf" und "Abo".
Ein möglicher Vergleich ist ein Zeitungsabo. Ich kann die Zeitung jeden Tag am Kiosk kaufen oder ein Abo abschließen und bekomme sie dann täglich in den Briefkasten.
Immerhin bei meinem Zeitungsabo kann ich auch mal ein paar Wochen recht flexibel pausieren, zum Beispiel wenn ich auf Fahrradtour bin und ein Nachsenden der Zeitung nicht praktikabel ist. Beim Deutschlandticket geht das nicht mit dem Pausieren.

In Gesprächen mit Bekannten habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Erinnerung an den problemlosen Erwerb des Neun-Euro-Tickets während des "Sommermärchens" 2022 den Ausschlag für das Wehklagen gegen das gegenwärtige Verkaufssystem gibt. Damals im Juni, Juli und August 2022 kostete das Produkt jeweils 9 Euro, war sofort gültig und konnte an ganz vielen Verkaufsstellen und an Automaten erworben werden. Niemand wurde dazu gezwungen, einen Abo-Vertrag abzuschließen.

Warum ist es nicht dabei geblieben? Das wird meines Erachtens nicht hinreichend erläutert. Vielleicht weil es kleinlich oder peinlich wirken würde, das zu erläutern, oder Dinge zur Sprache kämen, die lieber ungenannt bleiben sollen?

Ich denke darüber so:
Das Neun-Euro-Ticket-Sommermärchen 2022 hat vor allem eines gezeigt:
Es gibt sehr viele Menschen, die gerne Bus und Bahn fahren und sich auch nicht von vollen Zügen davon abschrecken lassen.
Damit hatten vermutlich nicht alle Initiatoren des 9-Euro-Tickets gerechnet. Jetzt geht es darum, den aus ihrer Sicht angerichteten Schaden zu begrenzen.

Überhaupt war eine ganz und gar gegenteilige Absicht als eine Verkehrswende weg von der Autonutzung und hin zu mehr ÖPNV-Nutzung ursächlich ausschlaggebend für die Einführung des Neun-Euro-Tickets und damit letztlich auch für den Nachfolger, das Deutschlandticket:

"Alles begann mit den Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022. Über Nacht stiegen die Preise für Öl, Gas und Strom drastisch und das Leben wurde deutlich teurer. Die Bundesregierung suchte nach Lösungen, Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft zu entlasten. So wurde ein Paket an Maßnahmen geschnürt, das unter anderem auch eine Reduzierung der Mineralölsteuer beinhaltete." aus: [blog.vvo-online.de] (Internetseite Verkehrsverbund Oberelbe)

Es ging also ursprünglich darum, einmal mehr den MIV zu stützen. Den Kostenfresser der Nation, trotzdem es den Auto-Lobbyverbänden immer wieder gelingt, den Eindruck zu erwecken, dass Autofahrer einer ausgebeuteten Klasse angehören und die "Melkkühe der Nation" seien.

Vermutlich hatten diejenigen Vertreter der Ampelkoalition, die auf jeden Fall diese Kostenentlastung für Autofahrer durchsetzen wollten, das 9-Euro-Ticket nur deshalb in Kauf genommen, weil es dankenswerterweise von vielen Menschen nicht unwidersprochen blieb, dass einmal mehr einseitig die Autofahrerei vergünstigt werden sollte. Und die Autoförderer in der Regierungskoalition haben vermutlich nicht damit gerechnet, dass das 9-Euro-Ticket einen so großen Zulauf haben würde, dass es notwendig wurde, ein Nachfolgeprodukt anzubieten.

Das sollte dann aber ein Angebot mit deutlich höheren Hürden sein:
Das Deutschlandticket mit einem rund 400 % höheren Preis.
Dem umständlichen Erwerb per Abo und dazu einen Kaufzwang weit im Voraus, also Wochen vor Antritt der Fahrt.
;) Denn das geht im "Autoland" Deutschland gar nicht, dass die Menschen massenhaft die Massenverkehrsmittel Busse und Bahnen benutzen. ;) [Ironie]

Erschwerend kommt dazu, dass der Verkehrsminister keine Gelegenheit auslässt, die Fortexistenz des Deutschlandtickets infrage zu stellen oder mit einem deutlichen Preisanstieg zu verknüpfen.

Das ist so, als würde Wissing, ständig davon reden, dass im nächsten Jahr die Spritpreise sich vielleicht verdoppeln oder verdreifachen werden, vielleicht aber auch nicht. Oder wenn Wissing ankündigte, dass es nächstes Jahr vielleicht gar keinen Sprit mehr zu kaufen gibt. Das würde er nicht wagen.

Die Menschen aber, die auf eine Fortsetzung des Deutschlandtickets hoffen, einem Produkt, das gegenüber dem Original (Neun-Euro-Ticket) erheblich in puncto Preis und Leichtigkeit des Erwerbs zurückbleibt, diese Menschen lässt Verkehrsminister Wissing zappeln und komplett im Unklaren darüber, wie es weiter geht.
Zitat
Jules
Immerhin bei meinem Zeitungsabo kann ich auch mal ein paar Wochen recht flexibel pausieren, zum Beispiel wenn ich auf Fahrradtour bin und ein Nachsenden der Zeitung nicht praktikabel ist. Beim Deutschlandticket geht das nicht mit dem Pausieren.

Faktisch geht es schon - mit dem richtigen Anbieter. Über mopla.solutions kann man das Abo bis 24 Stunden vor dem Monatswechsel für den Folgemonat "pausieren". Rechtlich ist das zwar auch eine Kündigung plus Neuabschluss, aber durch die kurzen Fristen kommt es dem monatlichen Kauf recht nahe.
Vielen Dank für den Hinweis auf mo-pla, Lopi2000!
Hast du eine Erklärung dafür, warum das bei mo.pla geht, bei anderen Anbietern aber nicht?
Ich finde es nach wie vor sehr verwirrend, was bei dem einen Anbieter geht, bei dem anderen aber nicht.
Bisher ist mir das vor allem im Bereich Deutschlandticket als Chipkarte aufgefallen.
Die einen bieten es an, die anderen nicht.
Und je nachdem wo du wohnst, gibt es unterschiedliche Ergänzungsangebote, sodass du nicht einfach bundesweit Vergleiche anstellen kannst, sondern gezwungen bist den Anbieter vor Ort zu wählen, um von bestimmten Ergänzungsangeboten profitieren zu können.
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