Norderstedt schrieb:
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> Leider stehen die Busse immer mit im Stau, da es
> zu wenig Busspuren in Hamburg gibt.
> Man sollte ein Beschleunigungsprogramm staren, wei
> es dieses schon in München gibt. Dort wird jedes
> Jahr vorrangig eine Metrobuslinie beschleungit,
> sodass man sehr viel Fahzeit spart und sich die
> Betriebskosten auf dieser Linie redzuieren, da nun
> weniger Busse benötigt werden. Die nicht
> benötigten Busse können dann anders wo wieder als
> zusätzliche Leistung eingesetzt werden, ohne das
> Mehrkosten enstehen.
Das Problem ist doch, daß es einfach immer noch nicht ausgereifte Systeme gibt, die mit beiden in Hamburg verwendeten Betriebsleitsystemen problemlos zurechtkommen.
Beispiel Beschleunigungsstrecke Osdorf:
-- Immer wieder passiert es, daß sich ein Schnellbus in dem beschleunigten Abschnitt kurz hinter der Hst. Immenbusch Richtung City einklinkt, dann aber Rugenfeld halten muß. Vor Grubenstieg fährt der Bus eh an der Ampel vorbei. Während der Bus dort steht, hat er sich aber die Abbiegeampel im Verlauf des abknickenden Rugenbargs freigeschaltet -- alle anderen Fahrzeuge haben zu warten, bis der Schnellbusfahrer "durch" ist. Wenn dann noch Rugenfeld ein Rolli ohne Begleitperson rein will, steht man geschlagene 2-3 Minuten, weil die Ampelanlage auf die Abmeldung des Busses wartet und nicht merkt "hallo, da is'n Fehler, weiter im Normalprogramm".
-- Das Gegenstück dazu ist die Ampel Landpflegeheim/Osdorfer Landstraße. Immer wieder stehen Busse Richtung Westen vor der Ampel, weil der Meldeempfänger zu weit vorne montiert wurde bzw. durch das Grünzeug die Funkstrecke beeinträchtigt und von den an der Hst. EEZ abfahrenden Bussen nicht erreicht wird -- die Busse stehen solange im Stau, bis sie sich darin in den Meldeabstand vorgekämpft haben. Aus den anderen 3 Zulaufrichtungen funktioniert die Anmeldung bestens. Das es zwangsläufig mal zu Konflikten kommt, weil sich mehrere Busse aus verschiedenen Richtungen kurz nacheinander angemeldet haben, ist selbstverständlich -- und auch nicht das große Problem.
-- Melder Hst. EEZ Richtung Stadt: Der Melder unterscheidet nicht nach den Linien, die dort Busvorrang durch das Dreieck ordern. Oftmals müssen sich die M22 links rüber quälen; bei einigen Fahrzeugen gibt es das Dreieck, obwohl die noch gar nicht abfahrbereit sind. Und wenn der DFI-Anzeiger die SB39 korrekt anzeigt, bekommt auch der Schnellbus das Dreieck. Wehe nur, der Schnellbus ist zu früh dran -- dann zickt die Ampel und schaltet drei-, viermal das Dreieck, während der restliche Verkehr gestaut wird.
> Für den Fahrgast hat es den Vorteil, dass die
> Busse deutlich schneller und pünklicher unterwegs
> sind.
> Damit sollte Hamburg auch beginnen, sodass die
> Busse nicht überall mit im Stau stehen müssen.
Das geht doch in der Freien und Autofahrerstadt Hamburg nicht...
Zurück zum obigen Problem: Die Ampel Ebertallee/Osdorfer Weg ist beschleunigt -- stehen die M1 Richtung Othmarschen im Stau, weil die Linksabbieger Richtung Autobahn die Straße blockieren und auch bei nochsolanger Grünphase nicht wegkommen, steht der Querverkehr auf der Hauptstraße und wird schlimmstenfalls soweit zurückgestaut, daß die ebenfalls beschleunigte Kreuzung Osdorfer Landstraße/Notkestraße dicht ist. Die linksabbiegenden M1 können die Ampel nicht erreichen, was zur Folge hat, daß der stadtauswärtige Verkehr wieder das Nachsehen hat -- und warten muß.
Diese längere Ausführung zum praktischen Ablauf der vorhandenen Busbeschleunigungsstrecken im Hamburger Westen soll hier dazu anregen, nicht immer nur mehr Busspuren zu fordern -- auch ich finde an manchen Stellen Busspuren ganz sinnvoll --, sondern gleichzeitig auch zu fordern, daß die Ampelanlagen schneller erkennen "der Bus kann, warum auch immer, nicht kommen, also Normalprogramm". Das könnte man über eine Zeitschaltung programmieren, indem man die GPS-Daten des im Stau stehenden Busses auswertet. Bewegt sich der Bus nicht in einem bestimmten Zeitfenster durch den Ampelbereich, sollte wieder auf Normalprogramm geschaltet werden, bis sich der Bus bewegt. Außerdem sollte dann der nachfolgende Ampelumlauf für Busanmeldungen aus derselben Richtung gesperrt bleiben, damit sich der im Stau stehende Bus nicht erneut gleich wieder anmeldet und alles blockiert.
Wir leben doch heute nicht mehr in der Computersteinzeit. Natürlich kosten derartige Programmiererstunden ein Heidengeld, aber es darf durch Busvorrangschaltungen nicht der übrige Verkehr zum Erliegen kommen -- man denke hier nur an den CO2-Ausstoß der Stauopfer.
Warum funktionieren ÖPNV-Vorrangschaltungen in Straßenbahnstädten wie Zürich oder München um ein Vielfaches besser als in Hamburg?
Das ist wie mit dem Abkupfern von technischen Neuheiten zwischen Berlin und Hamburg: Hamburg hat nach kleinen Anlaufschwierigkeiten sein SAT bei der S-Bahn erfolgreich zum Laufen bekommen. Noch immer doktert man in Berlin an einem Selbstabfertigungssystem für die S-Bahn herum anstatt das funktionierende System einfach zu übernehmen -- nein, Berlin muß eine eigene Neuentwicklung zustande bringen. Daß die dort ZAT genannte Abfertigungsmethode immer noch auf steinzeitlichem Fahrer-muß-Hals-aus'm-Fenster-strecken-oder-in'n-Spiegel-kieken beruht, will ich hier gar nicht breittreten.
Wie lange läuft eigentlich mittlerweile das ZUFASA bei der Hamburger U-Bahn? Und das ebenfalls nahezu störungsfrei...
Andererseits will ich aber auch nicht abstreiten, daß die beiden Hamburger Systeme ZUFASA und SAT ihre Nachteile und systembdingten Tücken haben. Besonders hervorzuheben sei hier die geringe Reichweite der Funkübertragungsstrecken (egal, ob das Signal im Infrarotbereich [SAT] und auf Radiofrequenzen [ZuFaSa] übertragen wird). Meiner Meinung nach muß nicht nur das reine Anfahren des Zuges beobachtet werden, sondern auch das Ausfahren des Zugschlusses -- durch den geschwindigkeitsbedingten Sog könnte am hinteren Zugteil beispielsweise eine unsicher auf den Beinen stehende Person an den Zug gesaugt werden. Aber das Signal verlöscht ja schon nach wenigen Metern, wenn der Zug am Sender vorbeigefahren ist [SAT] bzw. den Bereich der Senderöhre verlassen hat [ZuFaSa].
Gruß Ingo