Moin !
Heute ist mal wieder perfektes Timing angesagt. Die auf dieses Wochenende terminierte Gleisbrücken-Sanierung der DB führt zusammen mit den Weihnachtsparaden dazu, dass trotz starkem Weihnachts-Einkaufsverkehr in der Mönckebergstraße weder Bus noch U-Bahn halten. Gerade wegen der oftmals mangelhaften Fahrgastinformation bezüglich der Bus-Umleitungen sowie der längeren Wege zu den fahrgastunterstandslosen, mangelhaft ausgeschilderten Ersatzhaltestellen fahren erfahrene Bus-Fahrgäste des öfteren ein Stück mit der Schnellbahn und steigen außerhalb der Innenstadt in ihre Buslinie um. Das geht heute auf mehreren Relationen nun nicht. Und wer statt dessen mit U1/U2/S1/S3 bis Jungfernstieg oder Gänsemarkt fährt, um dort auf seine Buslinie umzusteigen, weil laut Hochbahn diese Haltestellen von den Bus-Umleitungen nicht betroffen sind, erhält dort ein besonders nettes Geschenk der Hochbahn zum Advent. (Die Busse halten in Wirklichkeit weder Jungfernstieg noch an den regulären Haltestellen Gänsemarkt.) "Nett" ist auch die falsche Nennung der Ersatzhaltestelle Rathausmarkt Richtung Burgwedel [
www.hochbahn.de]. Das erinnert doch verdammt an die Ausschilderungs-Fehler, wie ich sie von den Haltestellen kenne (ohne und mit DFI-Anzeigetafeln). Auch die Tatsache, dass sich die selben Fehler jedes Jahr aufs neue wiederholen, ist auf der Webseite identisch mit den Ausschilderungs-Fehlern an den Haltestellen. (Hier [
www.vhhpvg.ch] fehlen übrigens auch zwei verlegte Haltestellen je Fahrtrichtung, was besonders ärgerlich sein kann, wenn die VHHPVG-Linien weiterhin auf den DFI-Anzeigetafeln der nicht angefahrenen Haltestellen aufgelistet bleiben, wie es z.B. zeitweise bei den Weihnachtsparaden-Umleitungen vor zwei Jahren der Fall war.)
Besonders ärgerlich ist ebenfalls, dass auf dem SEV-Aushang der Hochbahn diese geplante SEV-Umleitung mal wieder mit keiner Silbe erwähnt ist [
geofox.hvv.de]. Das war ja schon des öfteren der Fall. Zwar sind auf dem Aushang Hochbahn-typisch auch nicht die SEV-Haltestellen aufgelistet, wie es bei anderen Verkehrsunternehmen seit Ewigkeiten Standard ist, aber viele Fahrgäste kennen mittlerweile die Haltestellen des meist gefahrenen Hamburger SEV's. Da auf dem Aushang keine Zusatz-Info bezüglich einer SEV-Umleitung steht, gehen diese Fahrgäste davon aus, dass die üblichen SEV-Haltestellen angefahren werden und erleben dann eine böse Überraschung. Zwar sind die SEV-Haltestellen-Verlegungen auf der Fahrplanänderungen-Seite der Hochbahn feinsäuberlich aufgelistet, nur warum sollte ein Fahrgast, der nicht mit Linienbussen der Hochbahn fahren will, auf diese Seite sehen?! Wenn ein Fahrgast, der die üblichen Haltestellen des U3-SEV's Rathaus - Berliner Tor zu genüge kennt, den U3-SEV-Aushang auf den U-Bahn-Haltestellen oder auf der HVV-Webseite gelesen hat, ist die Sache für ihn doch unmissverständlich klar. Er geht selbstverständlich davon aus, dass es keine SEV-Umleitung gibt, zumindest keine langfristig geplante, denn diese wäre selbstverständlich auf dem U3-SEV-Aushang erwähnt.
Jetzt zu meinen Fragen, zunächst bezüglich des U3-SEV's:
So wie ich die Linien-Bus-Umleitungen der Advents-Sonnabende kenne, hatte ich eigentlich gedacht, dass die verlegte SEV-Haltestelle Rathaus aus Richtung Berliner Tor kommend in der Domstraße liegen müsste. Weil von dort aus der Umstieg zur U3 relativ weit ist und ortsunkundige Fahrgäste in die falsche Richtung latschen könnten, ging ich davon aus, dass deshalb mit Fahrgästen bis U-Rödingsmarkt (Haltestelle der Linien 37/601/608/609 Richtung Rathausmarkt) gefahren würde. Diese Haltestelle liegt direkt neben der U-Bahn-Haltestelle, und mehr abzuwartende rote Fußgänger-Ampeln als beim Umstieg von der Domstraße zur Haltestelle Rathaus hat man dort auch nicht. Obendrein fährt die U3 beim Umstieg in Rödingsmarkt auf dem regulärem Bahnsteig ab. Ein Latschen zum falschem Bahnsteig wie beim Umstieg von der Domstraße bis Rathaus würde somit beim Umstieg am Rödingsmarkt vermieden. Die SEV-Fahrgäste müssten allerdings zuverlässig durch verstehbare, sich wiederholende Durchsagen drauf hingewiesen werden, dass sie zur Weiterfahrt mit der U3 bitte bis Rödingsmarkt mitfahren sollten. Und nach Ende der SEV-Umleitung müssten die SEV-Fahrgäste vor der Haltestelle Rathausmarkt zuverlässig und verstehbar drauf hingewiesen werden, dass der Umstieg zur U-Bahn wieder an der nächsten Haltestelle Rathausmarkt erfolgt, zum U-Bahn-Eingang auf der anderen Straßenseite. (Letzteres gilt für den Fall, dass der SEV außerhalb der Bus-Umleitungszeit bis U-Rödingsmarkt Fahrgäste mit nimmt. Denn bei der regulären SEV-Streckenführung läge die End-Haltestelle U-Rödingsmarkt ja weit entfernt vom U-Bahn-Eingang an der Endhaltestelle der Linien 6 und 31,)
Zurück zum umgeleitetem SEV: Der über Domstraße und Willy-Brandt-Straße an der Haltestelle U-Rödingsmarkt angekommene SEV könnte anschließend wie die umgeleiteten Linien 6 und 31 rechts Großer Burstah rein fahren und dann links die Schleife zur Kehre Adolphsplatz. Dort kehrt der U3-SEV sonst ja auch. Erfahrungsgemäß ist die U3-SEV-Kehrzeit für Rathausmarkt jedoch so kurz bemessen, dass ein Verzicht auf diese Schleifen-Fahrt in der Regel wohl zweckmäßiger ist. Der SEV fährt dann einfach so wie die Linie 37 von U-Rödingsmarkt über die Straße Großer Burstah bis zur Ersatzhaltestelle Rathausmarkt in der Rathausstraße. Die Enge durch die vielen Bus-Linien an dieser Ersatzhaltestelle Rathausmarkt spräche dafür, dass der SEV erst ca. zwei Minuten vor der Rathausmarkt-Abfahrtszeit am Rödingsmarkt abfährt, der fehlende Fahrgastunterstand sowie die möglicherweise unzureichende Wegweisung und Ersatzhaltestellen-Ausschilderung am Rathausmarkt spräche hingegen für eine frühzeitige SEV-Einfahrt am Rathausmarkt. ... oder auch nicht: Wenn der SEV nämlich in der Rathausstraße bei den vordersten Ersatz-Haltemasten hält (kurz vor dem Kreuzen von Schmiedestraße-Bergstraße) und eventuell auch noch Linien-Busse hinter ihm stehen, ein Stellschild der Sparte U-Bahn jedoch auf die hintersten Ersatz-Haltemasten in der Rathausstraße weist (gegenüber dem U-Bahn-Eingang, Höhe Kleine Johnannisstraße), so könnten die Fahrgäste aus der U-Bahn an den hintersten Ersatz-Haltemasten auf den SEV warten, während der SEV an den vordersten Ersatz-Haltemasten auf seine Abfahrtszeit wartet und schlussendlich ohne diese Fahrgäste abfährt. Da sie dies gar nicht mitbekommen, warten sie weiterhin an den hintersten Haltemasten auf den SEV. Der nächste SEV fährt jedoch auf dem Weg zu den vordersten Ersatz-Haltemasten an ihnen vorbei, und während sie zu ihm hin Dackeln, fährt ihnen dieser zweite SEV-Bus erneut vor der Nase weg.
Eine Alternative zum Umstieg am Rathausmarkt könnte daher auch in dieser Fahrtrichtung der Umstieg am Rödingsmarkt sein. Dort herrscht bei der Straßenquerung zwar mehr Straßenverkehr als in der Rathausstraße, dafür gibt es aber eine Ampel direkt vor der Nase. Letztendlich würde diese Lösung jedoch mehr zusätzliche Fahrgastinformation erfordern, als man sie für eine verbesserte Fahrgastinformation am Rathausmarkt benötigen würde. Daher sollte der Umstieg in diese Fahrtrichtung grundsätzlich am Rathausmarkt erfolgen, nur mit besserer Fahrgastinformation als üblich. Allerdings entbindet dies die Hochbahn nicht, in der U3 vor Rödingsmarkt zuverlässig und verstehbar bis zum Ende der Bauarbeiten (Montag 1 Uhr) durchzusagen, dass der Umstieg zum SEV erst am Rathausmarkt erfolgt. Diese Durchsagen müssten erfolgen wegen der Hinwegs-Erfahrung der Fahrgäste mit dem Umstieg am Rödingsmarkt.
So weit die Theorie, die möglicherweise völlig falsch ist, denn auf der Fahrplanänderungen-Seite der Hochbahn steht, dass sich die verlegten SEV-Haltestellen für Rathausmakt in der Steinstraße befinden sollen. Dort steht nichts von verlegten SEV-Haltestellen in der Rathausstraße oder Domstraße sowie nichts von wegen Umstieg zur U-Bahn am Rödingsmarkt [
www.hochbahn.de]. Falls diese Info der Hochbahn zutreffen sollte, so wären die SEV-Haltestellen für Rathausmarkt während der Zeit der Bus-Umleitungen in beiden Fahrtrichtungen die Ersatzhaltestellen Gerhardt-Hauptmann-Platz in der Steinstraße. Das kann ja wohl nicht deren ernst sein?!
Eine weitere Frage: Werden die Bus-Umleitungen einschließlich der SEV-Umleitung wie angekündigt bis 22 Uhr aufrecht erhalten. Ich kenne es aus der Vergangenheit, dass diese auch damals bis 22 Uhr angekündigten und ausgeschilderten Umleitungen bereits zwei Stunden früher aufgehoben wurden. (Von anderen Umleitungen kennt man das ja auch.) Im Prinzip wäre eine frühere Umleitungs-Aufhebung ja begrüßenswert, nur würde dies zusätzliche Anforderungen an die Fahrgastinformation stellen, womit man erfahrungsgemäß oft überfordert ist. Und mit dem zusätzlich umgeleitetem U3-SEV erhöhen sich die Anforderungen an die Fahrgastinformation noch um einiges. Da ist es besser, für eine länger als nötige Zeit die Fahrgäste zu den Ersatzhaltestellen zu scheuchen, als dass sie an den einsam liegenden Ersatz-Haltestellen auf einen Bus warten, der dort überhaupt nicht mehr fährt. Zumal die Alternative für die Fahrgäste, die sich nach längerem vergeblichem Warten auf einen Bus fragen, ob sie überhaupt an der richtigen Bus-Haltestelle stehen oder ob der Bus zu spät ist, die Fahrt mit der Schnellbahn bis außerhalb der City ist, wo dann auf den Bus umgestiegen wird. Dies ist heute jedoch wegen dem U3-SEV nur eingeschränkt möglich. Aus Hochbahn-Sicht existiert diese Problematik natürlich nicht, weil es ja heißt "bis ca. 22 Uhr". Und "ca." heißt von Hochbahn-Speech ins Deutsche übersetzt: plus/minus 2 Stunden. Das ist kein Joke, das ist langjährige, immer wieder gemachte Erfahrung, und zwar bezüglich dem Beginn und dem Ende einer Umleitung. Demzufolge gibt es für Umleitungen von zwei Stunden in der Regel auch keine Aushänge.
Interessieren würde mich ferner, ob an den von der SEV-Umleitung betroffenen Haltestellen alle Stellschilder der Hochbahn-Sparte Bahn mit Hinweisen auf die SEV-Umleitung ergänzt sind, und zwar mit präziser Benennung des Haltestellen-Verlegungs-Zeitraumes und der Ersatz-Haltestellen sowie ggf. zusätzlichen Pfeilen. Mindestens an der Haltestelle Rathaus oben an dem Ausgang, wo die Fahrgäste von der U3 zum SEV latschen, müsste jedoch das Stellschild während der Umleitung ersetzt werden. Hilfreich wäre dort ebenfalls Info-Personal vor dem Eingang, allerdings nur, wenn es diesmal die Fahrgäste auch aktiv zur richtigen Haltestelle lenkt und falsch latschende/stehende Fahrgäste anspricht. Hilfreich wäre ein kleines Stück daneben an der regulären Rathaus-SEV-Abfahrtshaltestelle noch ein zusätzliches Hinweis-Stellschild mit Pfeil, allerdings nur, wenn es diesmal richtig herum hingestellt wird.
Und sind die Haltestellen-Aushänge der Hochbahn-Sparte Bus an allen von der SEV-Umleitung betroffenen Haltestellen mit Hinweisen auf die SEV-Umleitung ergänzt? Nötig wäre auch hier die präzise Benennung des Haltestellen-Verlegungs-Zeitraumes sowie der Ersatz-Haltestellen. Oder sollen die Fahrgäste etwa aus den Aushängen für die Linienbusse schließen, dass auch der SEV umgeleitet wird, ohne das dies auf den Aushängen explizit erwähnt wird? Und wie ist diese Problematik an den DFI-Anzeigetafeln gelöst? Und wie an den Ersatzhaltestellen? Normalerweise steht an den Linienbus-Ersatzhaltestellen ja nur in etwa "Hier Bushaltestelle am ... von ca. 9 bis 22 Uhr", oder oft auch noch ungenauer "Hier Bushaltestelle am ... ab 8 Uhr". Keine Fahrtrichtung, keine Linie, kein Fahrplan, auch wenn es völlig unklar ist, wo und wann genau welcher Bus abfährt. U-Bahn-SEV-Haltestellen ergeht es da ja in der Regel besser, auch wenn die Aushänge manchmal an der falschen Haltestelle hängen (Haltestellen vertauscht und auch die Fahrtrichtung vertauscht, gilt für die SEV-Aushänge mit dem Foto, die früher in rot-weiß ohne Foto waren, so wie auch für die gelben SEV-Fahrplan-Aushänge). Aber ob an die Ersatz-SEV-Haltestellen nun extra SEV-Aushänge ausgehängt wurden? Falls ja, so wäre dies einerseits positiv, andererseits würde es die Fahrgäste der Linien-Busse noch mehr als üblich verwirren, wenn der SEV auf Aushängen an den Ersatz-Haltestellen erwähnt ist, die Linien-Busse jedoch nicht.
Anschluss-Sicherung ist bei diesem SEV ja leider sowieso nicht üblich, aber bei ggf. verlängerten Umsteige-Wegen zum SEV sowie längeren SEV-Fahrzeiten verschärft sich diese Anschluss-Problematik. Eine Entschärfung dieser Problematik auf kostengünstige Weise wäre es, wenn man in die Aushänge statt "bis zu 10 Minuten Fahrzeitverlängerung" "bis zu 40 Minuten Fahrzeitverlängerung" rein schreiben würde. Im Nachtverkehr sind es ja eh nicht die angegebenen 10 Minuten.
13 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.2010 15:00 von Lulatsch.