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Wann wird eine Buslinie ein MetroBus?
geschrieben von cedric30003 
Moin,

Mich würde mal interessieren wann eine Linie zum MetroBus "befördert" wird?

Von welchen Faktoren hängt das ab?
Auch wenn die Frage hier schon mehrfach beantwortet wurde:

Der einzige Faktor ist schlicht und einfach, ob im Metrobusnetz noch eine Linie fehlt (sprich: Es hängt vom Netz ab, nicht von der Linie).

Tobias
ich finde ja, dass der Metrobus eine unsinnige Erfindung ist, man hat damit ein gewachsenes, logisches Liniennetz zerstört..., aber das ist nur meine bescheidene Meinung
Zitat
Durchgangszug
ich finde ja, dass der Metrobus eine unsinnige Erfindung ist, man hat damit ein gewachsenes, logisches Liniennetz zerstört..., aber das ist nur meine bescheidene Meinung

Hallo,

es gibt genug Linien innerhalb des Systems, wo man aus Raider, Twix gemacht hat. Z.B. der 13, oder 8. Mancherorts hat man eine vorhandene Linie nur Verlängert, bzw. mit einer anderen Verknüpft, z.B.12.
Das ist die Berliner Definition:
"Zu den MetroLinien gehört auch der Metrobus und Sie erkennen diese am "M" und einer zweistelligen Zahl. Sie fahren rund um die Uhr, tagsüber im 10-Minuten-Takt.

Die Fahrzeugflotte besteht aus vielen verschiedenen Bustypen. So bewältigen die Busse der BVG lange Strecken ebenso gut wie enge, stark befahrene Straßen."
Quelle: bvg.de

Wikipedia sagt folgendes dazu: [de.wikipedia.org]

Zusammengefasst: Begradigte Linienführung + 10min-Takt + Mindestens 20-Stunden-Betrieb.

Aber der Zehnertakt gilt in Berlin nicht mehr auf allen Streckenteilen,
dafür fahren mittlerweile alle M-Buslinien auch nachts, tlw. gekoppelt mit anderen Nachtlinien.
Hallo cedric30003,

kurz zusammengefasst, mit politischem Hintergrund wurde ein brauchbares Netz konzipiert. Es gibt keine wirkliche Qualifikation dafür. Beispielsweise war die 263 zum Start des Netzes die Metrobus-Linie 10. SH wollte das aber nicht mehr mittragen, weshalb die Linie ihre alte Nummer wieder bekommen hat und die 163 zur 10 wurde. Die 115 wurde zur 15 auf Wollen der Grünen.

Gebe es eine Qualifizierung, würden weitere Linien zu Metrobus-Linien, was aber nicht sinnvoll wäre. Ein übersichtliches Netz, wie jetzt, bietet eine deutlich bessere Übersicht, als ein größeres mit vielleicht noch zehn Linien mehr.


Grüße
Boris
Die Frage ist doch aber, wofür ich als Kunde und Fahrgast dieses Netz brauche. Es sind letztlich einfach nur Busse, wie die anderen verbliebenen Linien auch. Sie fahren nicht schneller, man kriegt meist auch keinen Sitzplatz und über die Pünktlichkeit muss man auch nicht viel reden. Aber wenn ich von A nach B will, gucke ich doch einfach nur, mit welcher Linie ich am Ende hinkomme, nicht mit welchem M ich als nächstes weiterfahren kann. Ähnlich sinnig wäre ein Netz von R-Bussen, die jeweils um Hamburg, an Hamburg und in Hamburg insgesamt einen Ring ergeben: Ist niedlich, sieht auf einem eigenen Netzplan bestimmt putzig aus, hilft mir als Fahrgast aber nur, wenn ich zufällig von Wedel nach Pinneberg, von Ahrensburg nach Glinde oder von Cranz nach Harburg will.
Zitat
Thomy71
Die Frage ist doch aber, wofür ich als Kunde und Fahrgast dieses Netz brauche. Es sind letztlich einfach nur Busse, wie die anderen verbliebenen Linien auch. Sie fahren nicht schneller, man kriegt meist auch keinen Sitzplatz und über die Pünktlichkeit muss man auch nicht viel reden. Aber wenn ich von A nach B will, gucke ich doch einfach nur, mit welcher Linie ich am Ende hinkomme, nicht mit welchem M ich als nächstes weiterfahren kann. Ähnlich sinnig wäre ein Netz von R-Bussen, die jeweils um Hamburg, an Hamburg und in Hamburg insgesamt einen Ring ergeben: Ist niedlich, sieht auf einem eigenen Netzplan bestimmt putzig aus, hilft mir als Fahrgast aber nur, wenn ich zufällig von Wedel nach Pinneberg, von Ahrensburg nach Glinde oder von Cranz nach Harburg will.

Meiner Meinung nach triffst Du den Nagel ziemlich auf den Kopf :D....wo ist hier der like-Button ???
Erstmal danke für die Erklärungen :-)

Wäre statt des MetroBusnetzes nicht eine Fahrplanauskunft an jeder Haltestelle hilfreicher?
Weil meiner Meinung nach bringt das MetroBus nicht wirklich was. Wenn ich jetzt von Süderelbe Süd nach Alaskaweg fahren will bin ich so ziemlich vom MetroBus ausgeschlossen. (150, S3, U1, 275 da ist nix mit MetroBus) da würde jedem Otto-Normal-Fahrgast mehr geholfen sein als damit, dass an ein paar Bussen MetroBus drauf steht. (Gut, mir kann's eigentlich egal sein, ich habe ein Smartphone mit Internet und Öffi)

Aber irgendein Politiker und oder der HVV scheint es ja für sinnvoll zu halten.
Hallo cedric30003,

Zitat
cedric30003
Wäre statt des MetroBusnetzes nicht eine Fahrplanauskunft an jeder Haltestelle hilfreicher?

Wie sollte das umgesetzt werden?

Ich war auch nie großer Fan des Metrobus-Netzes. Man muss allerdings festhalten, dass hier ansonsten hoch gelobte Verkehrsverbünde dieses System allesamt übernommen haben.


Grüße
Boris
In meinen Augen ist die einzige Schwachstelle des kompletten Metrobusnetzes, dass es kein vollständiges Netz ist. Harburg, bzw der Süderelberaum, sowie die Elbinsel ist von diesem Netz total abgeschnitten. Gut, man kann in die S3/31 umsteigen, aber irgendwie ist es dennoch sinnfrei, dass man diese beiden Linien in Metrobusse umbenannt hat. Ein Netz sollte ja auch dazu da sein, dass man innerhalb quasi jeen Punkt erreichen kann, und wenn man auch nur dann vom Metrobus später in einen Stadtbus umsteigt um die "Verfeinerung" seines Zieles zu erreichen.
Ansonsten finde ich die Idee des Metrobusses gar nicht so schlecht, vor allem weil Liniennummern wieder frei wurden um andernorts diese wieder zu verwenden, s. Linie 213.
Zitat
Boris
Hallo cedric30003,

Zitat
cedric30003
Wäre statt des MetroBusnetzes nicht eine Fahrplanauskunft an jeder Haltestelle hilfreicher?

Wie sollte das umgesetzt werden?

Ich war auch nie großer Fan des Metrobus-Netzes. Man muss allerdings festhalten, dass hier ansonsten hoch gelobte Verkehrsverbünde dieses System allesamt übernommen haben.


Grüße
Boris

Heißt das also,

dass sinnvoll ist, weil es nun alle haben?

Ich bin auch der Meinung, dass es keinen Unterschied gibt, ob an einem Bus nun ein M steht, oder nicht. Die Qualität der Leistung steigert sich dadurch erstmal nicht. Aber das Metrobusnetz, lässt sich noch relativ einfach als Netzspinne publizieren. Beim kompletten Busnetz wäre es wohl schwieriger.

Aber potenzielle Metrobuslinien müssen auch in Hamburg durchaus gewisse Merkmale aufweisen.

So muss in einem bestimmten Zeitraum eine gewisse Menge an Fahrgästen befördert werden. (Das ist auch der Grund, warum der 109 immer noch ein "Stadtbus" ist, die Fahrgastzahlen sind nicht hoch genug, um ihn zum Metrobus zu machen).

Ist eine Linie dann erstmal ein Metrobus wird ein Mindesttakt von 10 Minuten auf dem Hauptabschnitt der Linie "garantiert", und das bis (glaube ich zumindest) bis 22.00h, oder 22.30h.

Zum Schluss noch der Hinweis, wie die Nummern vergeben werden:

Linien von Eins bis (theoretisch) Neunzehn, fahren axial, also von der Stadtmitte weg, oder durch, alle Linien ab Zwanzig fahren radial um den Stadtkern, also um ihn herum.

Die Linien wurden im Uhrzeigersinn ab Westen vergeben, die Linie Fünfzehn fällt da allerdings raus, da sie erst nachträglich befördert wurde. Ich bin allerdings gespannt, was die Zukunft bringt, da bei mehr Fahrgastaufkommen,sicher irgendwann der Punkt kommt, an dem weitere Linien die Anforderungen für eine Metrobuslinie erfüllen.
Hallo u-bahnolaf,

Zitat
u-bahnolaf
Heißt das also,

dass sinnvoll ist, weil es nun alle haben?

Das heißt eher, dass diese Art Netz einen Nutzen haben muss, den auch andere Verbünde und Unternehmen so sehen.


Zitat
u-bahnolaf
Aber potenzielle Metrobuslinien müssen auch in Hamburg durchaus gewisse Merkmale aufweisen.

So muss in einem bestimmten Zeitraum eine gewisse Menge an Fahrgästen befördert werden. (Das ist auch der Grund, warum der 109 immer noch ein "Stadtbus" ist, die Fahrgastzahlen sind nicht hoch genug, um ihn zum Metrobus zu machen).

...

Ich bin allerdings gespannt, was die Zukunft bringt, da bei mehr Fahrgastaufkommen,sicher irgendwann der Punkt kommt, an dem weitere Linien die Anforderungen für eine Metrobuslinie erfüllen.[/quote]

Ich schrieb bereits in meinem ersten Beitrag, dass es diese objektiven Kriterien nicht gibt. Eine Linie wird nur dann zu einer Metrobus-Linie, sofern sie ins Netz passt oder es andere Gründe für eine Aufnahme gibt. Beispielsweise die 109 erfüllt vollkommen das Metrobus-Kriterium (sofern es eines geben würde). Sie fährt fast ganztägig auf ganzer Strecke im 10-Minuten-Takt mit Gelenkbussen - entsprechende Fahrgastzahlen dürften daher vorliegen.

Mein liebstes Gegenbeispiel ist die 22. Lange nach Einführung des Metrobus-Netzes fuhr sie die meiste Zeit des Tages nur alle 20 Minuten, mit kurzer HVZ Taktverdichtung. In den letzten Jahren wurde das Angebot zwar stark der Nachfrage angepasst, im Vergleich wäre sie aber immer noch keine Metrobus-Linie. Es werden dort - teils betriebsbedingt - Solobusse eingesetzt und schon ab 21 Uhr nur noch ein Teilstück der Strecke bedient und das auch nur noch alle halbe Stunde. Bei der 109 läuft da der 10-Minuten-Takt noch über eine Stunde auf ganzer Strecke.

Natürlich wird es noch Veränderungen am Metrobus-Netz geben und neue Linien aufgenommen werden. Nur hat das nichts mit 10-Minuten-Takt und hohem Fahrgastaufkommen zu tun. Die Kriterien würden bereits jetzt mehrere nicht-Metrobus-Linien erfüllen.


Grüße und schönen Sonntag
Boris
Zitat

In meinen Augen ist die einzige Schwachstelle des kompletten Metrobusnetzes, dass es kein vollständiges Netz ist. Harburg, bzw der Süderelberaum, sowie die Elbinsel ist von diesem Netz total abgeschnitten. [..] Ein Netz sollte ja auch dazu da sein, dass man innerhalb quasi jeen Punkt erreichen kann

Die Metrobusse sind ein Teilnetz im HVV. Es war nie Sinn der Sache, mit Bussen ein autarkes "Parallelnetz" zu entwickeln.

Zitat

dass sinnvoll ist, weil es nun alle haben?

Die vom HVV publizierten Nachfrageentwicklungen lassen jedenfalls darauf schließen, dass das Konzept erfolgreich war und ist. Und vermutlich nicht zuletzt deshalb in München und Berlin (adaptiert) übernommen wurde. "Metrobus" ist zuerst und zuletzt ein Marketing-Label. Und Marketing will in dem Falle schlicht die Nachfrage nach einem Produkt erhöhen. Das ist die Kennziffer für die Sinnhaftigkeit. Und die wird erfüllt.
Ob ihr es glaubt oder nicht - durch das Metrobusnetz ist diese Stadt, die über ein viel zu kleines Schnellbahnnetz verfügt, begreifbarer und befahrbarer geworden. Mir persönlich hat es vor 12 Jahren sehr geholfen und ich begrüsse diesen Ansatz bis heute. Auch aus meinem persönlichen Bekanntenkreis weiss ich, dass Menschen, die vorher nie Bus gefahren sind, mit einem Mal öfter mit dem ÖPNV fahren, weil es einfacher und übersichtlicher wurde, den Bus zu nutzen. Ihr mögt das nicht nachvollziehen können - aber dieser psychologische Effekt ist tatsächlich da, und wirkt bis heute.

Nennt es Marketing - aber eigentlich ist es doch lobenswert, dass durch eine einmalige Massnahme (die damit auch nur einmalig Kosten verursacht hat) die Attraktivität des ÖPNV und damit die Fahrgastzahlen gesteigert wurden.

Und nochmal zum Begriff gewachsenes Netz: Nicht alles, was so im Kleinen gewachsen ist, macht auch im Grossen Sinn. Manchmal ist es schlicht und einfach nur ein wuchern...

Tobias
Anonymer Benutzer
Re: Wann wird eine Buslinie ein MetroBus?
25.03.2013 07:36
Für mich war es auch so, daß ich am Anfang dachte, wozu denn diese neuen Nummern, ein besserer Bus wird es dadurch nicht. Und an der Haltestelle ist es auch nicht wichtig, ob mich nun ein Metrobus oder ein Stadtbus von A nach B bringt. Aber auch ich habe gemerkt, daß es durchaus Sinn macht, klare Strukturen zu zeigen. Denn mit mehr Verständnis für das System erleichtert man den Fahrgästen auch den Einstieg in den ÖPNV. Und das Metrobusnetz für sich genommen zeigt nunmal ein klareres Bild vom Busnetz als alle Buslinien zusammen. Das ist eine Kopfsache, die jemand, der sich auskennt, vielleicht nicht mehr nachvollziehen kann. Aber der psychologische Zugang wird definitiv erleichtert.
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