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„Einstieg vorn “ ab dem 5.03.2012
geschrieben von Veddel 
Man kann jetzt übrigens sehr schöne Sozialstudien machen, wenn man sich vorne hinter den Fahrer setzt: Wer hat eine Monatskarte, wer einen Einzelfahrschein? Wer hat einen Behindertenausweis? Wer hat eine ProfiCard (und damit einen Job)? Und ein geübtes Auge erkennt sicher auch, wer eine Sozialkarte hat (und somit keinen Job). Interessant ist auch der sonstige Inhalt der Brieftaschen. Bargeld, Kreditkarten, Ausweise, ...

Was mir ansonsten an den ersten drei Tagen aufgefallen ist:

"Pünktlichkeit geht vor Kontrolle" scheint nicht jeder Fahrer ernst zu nehmen. Auf der 112 ist vorgestern einer von Altona bis Wendenstraße konstant mit +2 bis +3 gefahren. Selbst dazu musste er einen ganz heißen Schuh fahren, aber auf das Kontrollieren und Nach-vorne-zitieren hinten eingestiegener Fahrgäste wurde nicht verzichtet. Dadurch ist dann jede mühsam erkämpfte Minute wieder verloren gegangen.

In Altona habe ich einige Busse mit offener Hintertür gesehen, was an einer reinen Abfahrtshaltestelle ja nun ein eindeutiges Zeichen ist. Aber niemand von den 20 Leuten, die vorne in der Schlange standen, hat sich getraut.

Manche Fahrgäste sind geradezu beleidigt, wenn der Fahrer nicht richtig hinguckt, und bleiben solange im linken Gang stehen, bis der mit Kassieren beschäftigte Fahrer endlich seinen Segen gibt.

Sämtliche von mir beobachtete Rentner-Porsche-Fahrer sind mit dem Karren vorne eingesteigen und habe sich nach hinten durchgekämpft. Sämtliche Kinderwagenfahrerinnen haben den Wagen mit Kind hinten im Bus allein gelassen und vorne ihre Karte gezeigt.

Ist es wirklich die Angst, als Gesetzesbrecher dazustehen, die die Leute dazu treibt, unter allen Umständen dem Fahrer ihren Fahrausweis zu zeigen? Auch wenn er ihn aus irgendwelchen Gründen einmal gar nicht sehen will?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.2012 22:33 von Ingo Lange.
Zitat

Ich bin mir garnicht so sicher ob der Busfahrer (im Zweifel gegen den Willlen der Damen) die Daten notieren darf.

Wieso sollte er nicht den Namen notieren dürfen? Notfalls merkt er sich den Namen halt und gibt ihn an die Zentrale durch.

Zitat

Ob die Damen im Recht sind ist da eigentlich relativ unerheblich, zumindest für die Polizei.

Zitat

Liegt die Ungenauigkeit der Sichtkontrollen nicht vielleicht auch an der Flut von verschiedensten Fahrkarten und nicht unbedingt an der Sichtkontrolle an sich?

Es gibt viel zu viele verschiedene Fahrkarten* und selbst die originären Fahrkarten der Hamburger VUs sind m.E. nicht für eine effiziente Sichtkontrolle gemacht. Die wesentlichen Infos müssten dick und fett und klar erkennbar drauf. Sind aber meistens kaum größer gedruckt als die Automatennummer oder ähnliche Späße. Da hat man sich keine Gedanken gemacht. Entsprechend fahren die Kiddies mit ihren Uralt-Fahrkarten, weil der Busfahrer nur danach schaut, ob es eine Fahrkarte sein könnte. Die Merkmale trägt das Uraltstück zweifelsfrei, ist ja ne Fahrkarte. Also rutschen sie durch.

Mal zum Vergleich: Auf den Bahncards hat die DB den letzten Monat der Gültigkeit deutlich fetter aufgedruckt. Das dürfte den Hintergrund haben, dass man so schneller kontrollieren kann. Und die Bahncards sieht das Personal aus viel größerer Nähe und hat viel mehr Zeit für die Kontrolle!

*
Gültig:
- Einzeltickets aus dem Automaten (von der Bahn mitunter auf genialen Kontrast optimiert: Schwarz auf grau!)
- Einzeltickets vom Busfahrer (anderes Layout)
- Semestertickets (nur gültig mit Ausweis), komplett eigenständiges Layout. Die Hochschulen haben nicht einmal das gleiche.
- normale Zeitkarten
- Proficards (anderes Layout als die anderen Zeitkarten)
- Behindertenausweis mit Zusatzeinträgen (?)
- DB-Fahrkarten mit +City aus dem Automaten
- DB-Fahrkarten mit +City aus dem Reisezentrum. Anderes Layout als aus dem Automaten.
- DB-Fahrkarten mit +City aus dem Drucker des Kunden - aber nur nach Zangenabdruck. Anderes Layout als aus dem Automaten oder vom Reisezentrum.
- Metronom-Tagesticket
- Ländertickets
- SH-Tarif-Fahrkarten mit Ziel Hamburg - aus allen möglichen Automaten und Bussen in SH in großer Vielfalt
- HandyTicket
- HVV-Onlineticket zum Selbstausdrucken (und beim Busfahrer ist keine Kontrolle des A4-Blatts aus dem heimischen Drucker möglich!) - anderes Layout
- Wochenendtickets in allen möglichen Formen und Farben aus ganz Deutschland
- die lustigen Tickets für Schulen (zum Selbst-Stempeln)
- Kombitickets in allen möglichen Formen und Farben (Arena, Theater, Oper...)

Habe ich was vergessen? Bestimmt. Wie soll ein Busfahrer das alles erkennen können? Manches kann er gar nicht erkennen!

Zitat

Und da ich ja immer im Besitz einer gültigen Fahrkarte bin, habe ich auch keinen Grund diese nicht zu zeigen.

Würdest du dir die Fahrkarte auch dick an die Stirn kleben, weil du eh eine hast und es dem HVV so gut passen würde?



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.2012 22:25 von Herbert.
Zitat
Herbert
Würdest du dir die Fahrkarte auch dick an die Stirn kleben, weil du eh eine hast und es dem HVV so gut passen würde?

Kindergarten...
Zitat
Herbert
Zitat

Ich bin mir garnicht so sicher ob der Busfahrer (im Zweifel gegen den Willlen der Damen) die Daten notieren darf.

Wieso sollte er nicht den Namen notieren dürfen? Notfalls merkt er sich den Namen halt und gibt ihn an die Zentrale durch.

Der Busfahrer ist nicht befugt, eine Personalienfeststellung durchzuführen. Entweder er erhält die Personalien freiwillig, oder er muss im Zweifelsfall die Polizei rufen.
Wundert mich, dass die restlichen Fahrgäste die Damen nicht auseinandergenommen haben.

Auffälligerweise kommt seit Montag (zumindest bei mir) sämtliches Lamentieren, Genöle und alles an unnötigen Diskussionen, querulantenartiges Verhalten etc. zum Thema "Einstieg vorne" von den weiblichen Fahrgästen.
Männer haben ihre Karte eigentlich auch im direkt beim Einsteig zur Hand; viele Frauen dagegen fangen erst beim Fahrer an in ihrer Handtasche zu wühlen. (und stehen dabei liebend gerne auf der linken Seite des Eingangsbereichs)
Irgendwie komisch...
Zitat

Der Busfahrer ist nicht befugt, eine Personalienfeststellung durchzuführen. Entweder er erhält die Personalien freiwillig, oder er muss im Zweifelsfall die Polizei rufen.

Die Damen hatten eine CC-Karte und haben sie ganz offenkundig auch vorgezeigt. Auf der CC-Karte steht der Name. Notfalls hätte sich der Busfahrer die Fahrkarte nochmal zeigen lassen, um zu gucken, ob es auch wirklich ne CC-Karte ist. Wo wäre das Problem bei dieser Vorgehensweise gewesen?
Zitat
Herbert
Wo wäre das Problem bei dieser Vorgehensweise gewesen?

Das Problem wäre gewesen, dass der Fahrer maximal Vor - und Nachnamen hätte.
Er bräuchte aber eine ladungsfähige Anschrift, sonst kann er sich das sparen.
Einmal Herta Meier und Gertrud Schulz (als Beispiel) wäre arg dürftig :-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.03.2012 01:34 von Andrako.
Zitat
Ingo Lange

Sämtliche von mir beobachtete Rentner-Porsche-Fahrer sind mit dem Karren vorne eingesteigen und habe sich nach hinten durchgekämpft. Sämtliche Kinderwagenfahrerinnen haben den Wagen mit Kind hinten im Bus allein gelassen und vorne ihre Karte gezeigt.

Ist es wirklich die Angst, als Gesetzesbrecher dazustehen, die die Leute dazu treibt, unter allen Umständen dem Fahrer ihren Fahrausweis zu zeigen? Auch wenn er ihn aus irgendwelchen Gründen einmal gar nicht sehen will?

Da ich als Vater zweier kleiner Kinder auch sehr oft mit Kinderwagen unterwegs bin kann ich dazu folgendes Sagen:

Laut Webseite von der VHHPVG wird Müttern/Vätern mit Kinderwagen empfohlen beim einfahren des Busses in die Haltstelle dem Fahrer durch die Scheibe die gültige Fahrkarte zuzeigen:

Zitat:
Noch ein kleiner Tipp für Kundinnen und Kunden mit Kinderwagen und Rollatoren:


Sie können auch künftig eine der hinteren Türen zum Einsteigen nutzen. Damit der Fahrer erkennt, dass Sie eine Fahrkarte haben, zeigen Sie ihm einfach Ihren Fahrschein, wenn er in die Haltestelle einfährt.



Dies klappt aber auf keiner der bisher von mir genutzen Linien! Jedesmal bisher egal wie voll der Bus war wurde ich oder meine Frau vom Fahrer aufgefordert nach vorne zukommen und die Fahrkarte zuzeigen! Was natürlich bei sehr vollen Bussen extrem Schwer ist (Besonders in stoßzeiten auf der 292 aber auch im 24 oder der 21.

Und dann wenn man dem Fahrer die Karte gezeigt hat, wartet dieser nichtmal mit dem Abfahren bis man wieder an seinem Kinderwagen ist! Und dabei soll man doch als Mutter oder Vater laut Beförderungsbedingungen den Kinderwagen während der fahrt festhalten...

Irgendwie ist das alles nur halb durchdacht...klar fällt mir nun morgens im Berufsverkehr auch auf das viele der Fahrgäste mit denen ich seit langem morgens immer im Bus sitze nun viele plötzlich morgens eine Fahrkarte lösen und somit aussicht des HVV dann der Vorne Einstieg sich ja lohnt, aber als Fahrgast mit Kinderwagen,Rollator, oder dem Einkaufstrolly ist man aufgeschmissen.

Gruß Marc
Zitat
MrHappy
Laut Webseite von der VHHPVG wird Müttern/Vätern mit Kinderwagen empfohlen beim einfahren des Busses in die Haltstelle dem Fahrer durch die Scheibe die gültige Fahrkarte zuzeigen:

[...]
Dies klappt aber auf keiner der bisher von mir genutzen Linien! Jedesmal bisher egal wie voll der Bus war wurde ich oder meine Frau vom Fahrer aufgefordert nach vorne zukommen und die Fahrkarte zuzeigen! Was natürlich bei sehr vollen Bussen extrem Schwer ist (Besonders in stoßzeiten auf der 292 aber auch im 24 oder der 21.

Und dann wenn man dem Fahrer die Karte gezeigt hat, wartet dieser nichtmal mit dem Abfahren bis man wieder an seinem Kinderwagen ist! Und dabei soll man doch als Mutter oder Vater laut Beförderungsbedingungen den Kinderwagen während der fahrt festhalten...

Da wäre für mich die Grenze erreicht, wo ich eine Beschwerde (mit genauen Daten der Fahrt) an das Verkehrsunternehmen schicken würde - denn wenn der Fahrer meine Kinder gefährdet, nur um seinen Fahrplan einzuhalten, würde ich jedenfalls keine Zurückhaltung mehr kennen. Das Verkehrsunternehmen sollte das jedenfalls aus eigenem Interesse verfolgen, da sie schließlich für Unfallschäden (mit)haften würden.

Gruß
Kasi Mir



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2012 12:06 von kasi.mir.
Zitat
MrHappy
Dies klappt aber auf keiner der bisher von mir genutzen Linien! Jedesmal bisher egal wie voll der Bus war wurde ich oder meine Frau vom Fahrer aufgefordert nach vorne zukommen und die Fahrkarte zuzeigen! Was natürlich bei sehr vollen Bussen extrem Schwer ist (Besonders in stoßzeiten auf der 292 aber auch im 24 oder der 21.

Sind in diesen Fällen vielleicht auch noch andere Fahrgäste hinten eingestiegen, die der Fahrer dann eigentlich meinte?
Hatte gestern auch so eine Situation:
Ein Rollstuhlfahrer wurde von der Begleitperson in den Bus geschoben und zwei junge Mädchen nahmen die Gelgenheit wahr und stiegen auch mit hinten ein.
Ich habe gesagt: "Die Fahrkarten, bitte" - dachte aber nicht an die Begleitperson des Rollstuhlfahrers, die sich auch angesprochen fühlte und mit Schwerbeschädigtenausweis und eigener Fahrkarte nach vorne kam.

[...]

Zitat

Irgendwie ist das alles nur halb durchdacht...

Jo, das ist es.
All das, was nur halb durchdacht wurde wird vor Ort auf die Fahrer abgewälzt und die müssen dann damit klarkommen und irgendwie improvisieren...
Ich bin mal gespannt wie das ganze laufen soll wenn noch zusätzlich die Schüler hinzukommen.

-
Zitat
Andrako
Zitat
MrHappy
Dies klappt aber auf keiner der bisher von mir genutzen Linien! Jedesmal bisher egal wie voll der Bus war wurde ich oder meine Frau vom Fahrer aufgefordert nach vorne zukommen und die Fahrkarte zuzeigen! Was natürlich bei sehr vollen Bussen extrem Schwer ist (Besonders in stoßzeiten auf der 292 aber auch im 24 oder der 21.

Sind in diesen Fällen vielleicht auch noch andere Fahrgäste hinten eingestiegen, die der Fahrer dann eigentlich meinte?
Hatte gestern auch so eine Situation:
Ein Rollstuhlfahrer wurde von der Begleitperson in den Bus geschoben und zwei junge Mädchen nahmen die Gelgenheit wahr und stiegen auch mit hinten ein.
Ich habe gesagt: "Die Fahrkarten, bitte" - dachte aber nicht an die Begleitperson des Rollstuhlfahrers, die sich auch angesprochen fühlte und mit Schwerbeschädigtenausweis und eigener Fahrkarte nach vorne kam.

[...]


Dann hätte ich es ja verstanden aber bisher waren aus wir mit den Kinderwagen kein weiterer Fahrgast hinten mit eingestiegen.

Die Fahrer sind natürlich die Leidtragenden, müssen sehen das sie pünktlich ans Ziel kommen, sonst sind die Fahrgäste gereizt weil Sie anschlüsse verpassen, andere Fahrgäste beschweren sich das Sie Ihre Karte vorzeigen müssen, andere weil der Fahrer nicht genau hinsieht. Ist alles nicht leicht.

Ist es eigentlich möglich das die Fahrer auch Kontrolliert werden wie genau sie es mit dem "Einstieg Vorn" und der Kontrolle der Fahrkarten nehmen und dann eventuell seites des VU Ärger bekommen wenn Sie Fahrgäste die hinten Eingestiegen sind ( egal ob mit oder ohne Kinderwagen) nicht auffordern zu Kontrollieren? Finde da Kontrollen seitens des VU/des HVV Statt?
Zitat
kasi.mir
Zitat
MrHappy
Zitat
Ingo Lange

Laut Webseite von der VHHPVG wird Müttern/Vätern mit Kinderwagen empfohlen beim einfahren des Busses in die Haltstelle dem Fahrer durch die Scheibe die gültige Fahrkarte zuzeigen:

[...]
Dies klappt aber auf keiner der bisher von mir genutzen Linien! Jedesmal bisher egal wie voll der Bus war wurde ich oder meine Frau vom Fahrer aufgefordert nach vorne zukommen und die Fahrkarte zuzeigen! Was natürlich bei sehr vollen Bussen extrem Schwer ist (Besonders in stoßzeiten auf der 292 aber auch im 24 oder der 21.

Und dann wenn man dem Fahrer die Karte gezeigt hat, wartet dieser nichtmal mit dem Abfahren bis man wieder an seinem Kinderwagen ist! Und dabei soll man doch als Mutter oder Vater laut Beförderungsbedingungen den Kinderwagen während der fahrt festhalten...

Da wäre für mich die Grenze erreicht, wo ich eine Beschwerde (mit genauen Daten der Fahrt) an das Verkehrsunternehmen schicken würde - denn wenn der Fahrer meine Kinder gefährdet, nur um seinen Fahrplan einzuhalten, würde ich jedenfalls keine Zurückhaltung mehr kennen. Das Verkehrsunternehmen sollte das jedenfalls aus eigenem Interesse verfolgen, da sie schließlich für Unfallschäden (mit)haften würden.

Gruß
Kasi Mir

Hatten die gleiche Situation bereits letztes Jahr im Testbetrieb Raum Bergedorf.
Ich hinten rein mit Kinderwagen, wurde trotz sechs Minuten Verspätung nach vorne zitiert. Fahrerin ist dann während ich nach vorne lief angefahren, gab eine ziemlich lautes Wortgefecht und eine Beschwerde an den HVV, die von dem direkt an die VHH weitergeleitet wurde. Als Antwort kam einige Wochen später der bereits zitierte Hinweis, die Fahrkarte bei Einfahrt des Busses hochzuhalten (weil man ja gerade besonders viele freie Hände hat) und das ansonsten der Fall nicht abschließend beantwortet werden kann, da noch keine Möglichkeit bestand, die Mitarbeiterin zu befragen. Hab dann nie wieder was gehört.

Diese Kinderwagen-Problematik ist also kein Einzelfall und umso erbärmlicher ist es, dass es der HVV offensichtlich immer noch nicht geschafft hat, dem Fahrpersonal eindeutige Regeln mitzugeben.

Naja, wir fahren nun schon seit einem Jahr deutlich weniger Bus mit den Kindern, dafür mehr Auto, so wird dann also auch die nächste Generation an potentiellen ÖV-Kunden rechtzeitig an den MIV gewöhnt... aber auf diesen Kindergarten haben wir keine Lust!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.03.2012 13:21 von janf.
Bin heute erstmals wieder mit dem Rad im Bus unterwegs gewesen. Übel hoch fünf. Erstmal bemerkbar gemacht, damit hinten die Tür aufging. Rad reingeschoben, abgestellt. Dann zum Busfahrer nach vorn gelaufen und Fahrkarte vorgezeigt. Wieder nach hinten durch (es war genug Platz für locker drei Räder, aber die Leute standen trotzdem im Gang) und währenddessen fuhr der Busfahrer schon wieder an. Großartig - bumm, Rad umgekippt.

Soll ich mein Rad nun erstmal hinten anschließen, um die Fahrkarte vorzuzeigen?
Zitat
MrHappy

Und dann wenn man dem Fahrer die Karte gezeigt hat, wartet dieser nichtmal mit dem Abfahren bis man wieder an seinem Kinderwagen ist! Und dabei soll man doch als Mutter oder Vater laut Beförderungsbedingungen den Kinderwagen während der fahrt festhalten...

Ganz eindeutig: Ich hätte definitiv den Kinderwagen nicht allein gelassen. Ich denke, da hätte man auch die anderen Fahrgäste auf seiner Seite, falls der Fahrer dann einen auf bockig macht. Man muss sich halt trauen, dem Busfahrer angemessen-freundlich durch den Bus zu antworten, was natürlich nicht jedermanns Sache ist.

Übrigens wird die Verfahrensweise, dem Fahrer den Fahrschein oder einen Aldibon bei der Einfahrt in die Haltestelle zu zeigen, im Süderelberaum ganz gut genutzt. Zwar zeigt der HVV dadurch einmal mehr, wie hirnrissig das ganze Verfahren ist ("Schaut mal, Schwarzfahrer, unser Fahrer muss gar nicht erkennen, was Ihr vorzeigt!"), aber wenn's hilft...

Da einige hier im Forum ja der Meinung sind, dass in erster Linie die Fahrgäste an Verzögerungen schuld wären, weil sie nicht durchgehen, möchte auch ich nochmal auf die Sache mit dem festen Halt zu sprechen kommen. Wenn ich mir im überfüllten Bus dort, wo es im Gang nicht mehr weiter geht, einen festen Halt erkämpft habe, bin ich nicht besonders scharf drauf, diesen von Station zu Station wieder aufgeben und neu suchen zu müssen, bloß weil ich immer wieder einen Meter aufrutschen muss. Besonders "nett" wird das, wenn man auch noch Taschen dabei hat. Rucksack oder stinknormale Einkaufstasche reichen da schon...

Und noch eine Frage an die Fans des neuen Verfahrens: Wo habt Ihr denn Eure Fahrkarte stecken? In der Hosentasche? Ok, dann ist sie schnell weggesteckt und man kann sich um den festen Halt kümmern. Pech halt, wenn sie mal aus der Hosentsche rausrutscht... Ich mag altmodisch sein, aber in meinen Augen gehört eine Fahrkarte ins Portemonnaie und dieses irgendwo hinter Reißverschluss. Nun möchte ich ja gern mal wissen, ob Ihr irgendeinen Trick habt, aber ich benötige für beides - gerade mit Tasche in der Hand und wenn der Bus schon wieder anfährt oder ich von der Meute durch den Gang geschoben werde - schon paar Handgriffe (und behaupte mal, dass mit meiner Motorik noch alles in Ordnung ist). Da kann ich Lars gut verstehen, wenn er alles erstmal beim Fahrer stehend verstaut.

Hier trägt der HVV die Einsparung von Kontrolleuren (vorher gab's keine, jetzt erst recht nicht mehr) ganz entschieden auf dem Rücken der Fahrgäste aus. Ich behaupte mal, dass wenn täglich je drei Kontrollteams in den Bussen rund um Kernbereiche wie Bf Harburg pendeln würden, jeder regelmäßig fahrende Fahrgast mehrere Male im Monat kontrolliert würde. DAS wäre ein wirksamer Kampf gegen Schwarzfahrer, und zwar ohne Komforteinbußen. (Soweit man bei Hamburger Stadtbussen überhaupt von Komfort sprechen kann).

Viele Grüße,
Jan
Zitat
Jan vdBk
Zitat
MrHappy

Und dann wenn man dem Fahrer die Karte gezeigt hat, wartet dieser nichtmal mit dem Abfahren bis man wieder an seinem Kinderwagen ist! Und dabei soll man doch als Mutter oder Vater laut Beförderungsbedingungen den Kinderwagen während der fahrt festhalten...

Ganz eindeutig: Ich hätte definitiv den Kinderwagen nicht allein gelassen. Ich denke, da hätte man auch die anderen Fahrgäste auf seiner Seite, falls der Fahrer dann einen auf bockig macht. Man muss sich halt trauen, dem Busfahrer angemessen-freundlich durch den Bus zu antworten, was natürlich nicht jedermanns Sache ist.

Naja, genau das ist das Problem. Die Fahrgäste haben einfach keinen Bock mehr auf so ein Gezeter. Der Kunde will heutzutage anständig behandelt werden, eben als Kunde und nicht mehr als Beförderungsfall. Die Leute ziehen heutzutage viel schneller die Konsequenzen. Heißt: dann eben mit dem Auto.
Anderes Beispiel von heute:
Bus ist ziemlich voll, Fahrgast steigt hinten aus, um andere Personen durchzulassen. Dann steigt sie (Fehler!) hinten wieder ein und handelt sich erst einmal ein paar laute böse Wörte vom Fahrer ein, der ihre Karte dann ein zweites Mal genau kontrolliert hat. Alles beteuern, dass sie ja erst ausgestiegen sei, halfen da nichts.

Und: wenn ich schon im Bus bin, warum muss mir dann mehrmals erzählt werden, dass man seit dem 5.3. vorne einsteigen muss? Das hat wohl jeder mitbekommen, der im Bus ist.

Ich fürchte aber, dass der Einstieg vorne uns erstmal für mindestens ein Jahr erhalten bleibt, wenn nicht sogar länger.
Zitat
Raubtier
Bus ist ziemlich voll, Fahrgast steigt hinten aus, um andere Personen durchzulassen. Dann steigt sie hinten wieder ein und handelt sich erst einmal ein paar laute böse Wörte vom Fahrer ein, der ihre Karte dann ein zweites Mal genau kontrolliert hat. Alles beteuern, dass sie ja erst ausgestiegen sei, halfen da nichts.
Ein weiterer Beweis wie krank das Ganze doch ist!

-
Zitat

Und: wenn ich schon im Bus bin, warum muss mir dann mehrmals erzählt werden, dass man seit dem 5.3. vorne einsteigen muss? Das hat wohl jeder mitbekommen, der im Bus ist.

Hat die Hochbahn eigentlich wegen der Schwarzfahrer keine 50 Euro mehr für einen ordentlichen Sprecher? Die qualitativ miese Synthese bei Haltestellenansagen einzusetzen - ok, fragwürdig, aber ich sehe schon die Vorteile, auch wenn ich es anders gemacht hätte.

Aber längere Texte mit dem Unglücksfall herunterbabbeln zu lassen, das ist schlicht eine Zumutung. Übrigens ebenso bei Sonderansagen, wie gerade und wohl noch für einige Monate beim 4/5 am Dammtor. "Hier spricht die Leitstelle der Hochbahn" - und um Sie kümmert sich heute unsere Mitarbeiterin IBM FX 1894.

Kann die Sprachsynthese eigentlich kein Englisch oder lässt man die richtigen Ansagen bewusst im System?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.03.2012 19:25 von Herbert.
Das sind Sprachpakete, haben vielleicht nur Deutsch. Solche Programme kann man sich kostenlos als App auf das Handy runter laden.
Zitat
Patscho
Naja, genau das ist das Problem. Die Fahrgäste haben einfach keinen Bock mehr auf so ein Gezeter. Der Kunde will heutzutage anständig behandelt werden, eben als Kunde und nicht mehr als Beförderungsfall. Die Leute ziehen heutzutage viel schneller die Konsequenzen. Heißt: dann eben mit dem Auto.

Ganz genau! Das ist die logische Konsequenz und das, was mich am meisten daran ärgert.

Mich hat (neben der gnadenlosen Fülle einiger Busse, die ja kein neues Problem ist) der Einstieg vorn wirklich ein gutes Stück weit aus den Bussen getrieben. Wobei ich das Glück habe, dass ich vom Bf eben auch mal in 20 Min zu Fuß zuhause sein kann. Dies Glück hat nicht jeder...

Viele Grüße,
Jan
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