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„Einstieg vorn “ ab dem 5.03.2012
geschrieben von Veddel 
Zitat
Herbert
Der HVV (und auch du) geht ganz flott davon aus, dass jeder Nutzer auch den verlangten Preis zahlen würde. Das ist mit Verlaub: Quatsch.

Hallo Herbert, bei dieser Aussage steh' ich irgendwie auf dem Schlauch.
Um einen Fehlbetrag zu ermitteln müsstest Du doch aber zuerst einmal davon ausgehen dass jeder Fahrgast für seine Fahrt den korrekt zu entrichtenden Fahrpreis entrichtet.
Zitat

Um einen Fehlbetrag zu ermitteln müsstest Du doch aber zuerst einmal davon ausgehen dass jeder Fahrgast für seine Fahrt den korrekt zu entrichtenden Fahrpreis entrichtet.

Das kannst du aber eben nicht. Wovon sollte der Obdachlose hinterm Hauptbahnhof denn die Abokarte zahlen? :)

Es gibt eine Nachfrageelastizität. Heute ist für Schwarzfahrer der Preis gleich 0. Wenn der steigt, also der "normale" Preis gezahlt werden muss, dann sinkt die Nachfrage. Es fahren weniger Leute mit.
Das bringt dem HVV bzw. dem VU nichts, seine Grenzkosten sind ja quasi null. Das heißt: ein Fahrgast weniger spart dem VU kaum Ausgaben, genauso wie ein Fahrgast mehr kaum Kosten verursacht. Dem HVV bringen allein die Einnahmen etwas. Fährt der ehemalige Schwarzfahrer aber nicht mehr mit, dann gibt es logischerweise keine zusätzlichen Einnahmen bei gleichzeitig nicht veränderten Ausgaben. Es ist ein Nullsummenspiel für das VU.

Ohne zu wissen, wie stark dieser Effekt ist, kann man keine seriösen Aussagen über den "Schaden" durch Schwarzfahrer treffen.
Die Zahl der im Bus verkauften Karten ist bei der Hochbahn um gut 15 Prozent gestiegen, bei der PVG sind es 20 Prozent. Bei den Kurzstrecken sei es sogar ein Plus von 30 Prozent. [HA 16.3.2012]


Zitat
Herbert
Es gibt eine Nachfrageelastizität. Heute ist für Schwarzfahrer der Preis gleich 0. Wenn der steigt, also der "normale" Preis gezahlt werden muss, dann sinkt die Nachfrage. Es fahren weniger Leute mit.

Das stimmt wohl, und demnach dürfte die Zahl der Schwarzfahrer noch höher gewesen sein als die o.a. 15-20%.

______

metrobits.org
Zitat
Deniz90

Ach ja, die kaum zu erwartene Jubelmeldung..


Ähnliches positives vermeldet auch der Hochbahn Chef im Mopo Interview - zu finden auf mopo.de

Mein Fazit am ersten Arbeitstag mit "Schülern":

Heute morgen lief zumindest auf meinen genutzen Linien trotz des hinzukommenden Schülerverkehrs alles ganz reibungslos und pünktlich.
Zitat

Die Zahl der im Bus verkauften Karten ist bei der Hochbahn um gut 15 Prozent gestiegen, bei der PVG sind es 20 Prozent. Bei den Kurzstrecken sei es sogar ein Plus von 30 Prozent. [HA 16.3.2012]

Das stimmt wohl, und demnach dürfte die Zahl der Schwarzfahrer noch höher gewesen sein als die o.a. 15-20%.

1. Wieviel Karten wurden vorher im Bus verkauft? Ich kenne da Strecken, da waren regelmäßig über 10 Minuten Strecke 30-40 Leute im Bus und im Schnitt 1-2 Fahrkarten bar verkauft. Jetzt sind es dann statt vorher durchschnittlich 2 vielleicht 2,3. 0,3 Fahrkarten mehr verkauft bei 40 Fahrgästen. Da sieht die Zahl schon ganz anders aus, nicht? Der HVV/die Presse sparen sich leider die absoluten Zahlen dazu.

2. Wenn es bei den Kurzstrecken ein Plus von 30 Prozent gab und die Kurzstrecken einen größeren Anteil der im Bus verkauft Tickets darstellen, dann kann es gut sein, dass fast nur Kurzstrecken mehr verkauft wurden *. Auch darüber schweigt sich der Artikel aus. Es sieht schon etwas anders aus, wenn man (sinngemäß) sagt: "Danke liebe Fahrgäste, dank Eurer Hilfe konnten wir ein paar Kurzstreckenfahrkarten mehr verkaufen, die bringen uns pro Stück netto nach Abzug der Kosten für den Verkauf vielleicht 1 Euro ein..."

3. HVV-Jubelmeldungen sind mir etwas suspekt. Beim Alkoholverbot lief auch erst alles prima, im Oktober wurden von der S-Bahn glaube ich nur 100 Sünder festgestellt. Zwei Monate später polterte Herr Arnecke plötzlich im Abendblatt, wenn sich niemand dran halte, könne man sich das Verbot auch sparen. Ohne ersichtlichen besonderen Grund stellte die S-Bahn im Dezember über 600 Leute fest. Jeder mit etwas Erfahrung weiß: auch die Zahl stimmt nicht, jedenfalls taugt sie nicht als Wert für die Beurteilung der "Verbotstreue". Dafür drückt DB Sicherheit zu oft ein Auge zu. Aber auch diese Zahlen werden von der Presse unkritisch verbreitet.

* Beispielrechnung: Vorher auf einer Fahrt 10 Tickets verkauft, davon 6 Kurzstrecke. Insgesamt 20 Prozent mehr, macht neu 12 Tickets. Kurzstrecke aber um 30 Prozent hoch, macht 1,8 Kurzstrecken mehr und ganze 0,2 mehr andere Einzeltickets. (+ 5 Prozent).



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2012 08:34 von Herbert.
Heute morgen auf der M13 hatte ich offenbar Glück. Der vorherige Bus war gerade raus und das Kfz-Kneuel von der Kreuzung Veringstraße abgeflossen, als der Bus in die Ersatzhaltestelle in der Fährstraße fuhr, laut Fahrkartendrucker mit +1,2 min und erfreulich leer. Den vorherigen Bus trafen wir am nächsten Halt Vogelhüttendeich. Da zudem noch der Schnellbus in der Busbucht stand waren die Kreuzungen nun dicht und es dauerte, bis die Traube am vorherigen Bus begriff, dass dort ein weiterer Bus kommt. Wir haben den übervollen Bus am nächsten Halt überholt und trafen kurz hinter dem vorherigen Bus Veddel ein, der dementsprechend +10 gehabt haben wird - im 5 min Takt. Noch mehr Glück hatten wir, dass es offenbar eine Störung bei der S-Bahn gab und im 2min Takt sich S3 und S31 abwechselten. Nur deshalb dürfte der Schlag von rund 300 Fahrgästen gleichzeitig störungsfrei abgefahren worden sein.
Ein Fahrplan lässt sich so aber nicht fahren. Und +20% verkaufte Fahrscheine bedeutet natürlich schon deshalb längeren Aufenthalt, da die Haltezeit bereits vorher oft durch den Verkauf bestimmt wurde. Wie viel Aufmerksamkeit zur Kontrolle der vorhandenen Fahrscheine bereit steht, mag sich jeder selbst ausrechnen. Selbst wenn der Fahrer einen Blick wie das Krümmelmonster hat und gleichzeitig kontrolliert und verkauft, die Konzentration dafür geht natürlich zu Lasten der Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Das hätte letzte Woche fast zu einem schweren Unfall geführt, eindeutig ein konzentrationsbedingter Fahrfehler des Busfahrers.
In der Summe: Die zusätzlichen Einnahmen müssen für mehr Fahrten verwendet werden, da die Umlaufzeit sinkt. Die Pulkbildung ist im 5min Takt nicht mehr beherrschbar. Der Wunsch nach einer besonderen Fahrkarte, also z.B. Kinderfahrschein nach Zielhaltestelle im HVV aber potentiell außerhalb des 1EUR-Bereiches, sprengt den Fahrplan. Die Fahrer ignorieren entweder die Anordnung zur Kontrolle oder machen sich so fertig, dass es zusätzliche Unfälle und vermutlich auch Arbeitsunfähigkeit gibt. Es werden also deutlich mehr Fahrer benötigt.
Fazit: Kann man nur hoffen, dass zumindest aus Mangel wieder bessere Löhne für die Fahrer bezahlt werden. Für die Kostendeckung wären aber Kontrolleure wesentlich wirksamer gewesen. Die Beförderungsqualität sinkt hingegen massiv.

Gruß, Mathias
Zitat
Rycon

Dennoch sind eben Defizite vorhanden. Die Politik möchte aber, das Defizite weiter runtergeschraubt werden, wenn möglich; nun muss, nachdem auf der Ausgabenseite alles gehoben wurde, eben die Einnahmen verbessert werden.

Neben kräftigen Erhöhungen für die Allgemeinheit wird nun eben der schlummernde Schatz von den Schwarzfahrern gehoben.

Mindestens 20 Millionen Piepen gehen Jahr für Jahr den Bach runter, und ganz ehrlich, das halte ich für den viel größeren Skandal als das zücken einer Fahrkarte beim Besteigen eines Busses.

Naja, da fehlt noch ein Zwischenschritt. Seit 10-15 gibt es eine umfangreiche Strategie zur Einnahmensicherung im Schnellbahnsystem. Dazu gehören der Ausbau der entsprechenden Prüfdienste von Hoch- und S-Bahn und die Einführung von verschiedenen Kontrollformen zu allen Tages- und Nachtzeiten im gesamten Schnellbahnnetz.
Die Philosophie dahinter war, dass die (effizienteren) Kontrollen im Schnellbahnnetz zum Ausbau einer entsprechenden "Drohkulisse" ausreichen, da die meisten Busfahrgäste auch Schnellbahn fahren.
Jetzt muss sich der HVV eingestehen, dass diese Prüfstrategie für den Busbereich gescheitert ist. Ausbaden müssen das die ehrlichen Fahrgäste. Vorher durch eine hohe Schwarzfahrerquote im Bus aufgrund fehlender Kontrollen, die fahrlässigerweise seit Jahren von den Verantwortlichen ignoriert wurde und jetzt durch den blinden Aktionismus, der zu Komforteinbußen und Einschränkungen in der Betriebsstabilität für alle sorgt.
Mir fehlt da die Entwicklung und Anwendung einer entsprechenden Prüfstrategie analog zur Schnellbahn.
Habe ich die letzten zwei Wochen nicht aufgepasst? Jedenfalls habe ich heute auf den U-Bahn-Anzeigern im Wechseltext einen 2-seitigen Hinweis zum Vorne-Einstieg in den Bussen gelesen. Gestern war der definitiv noch nicht da. Ich dachte, es liefe alles reibungslos, wieso dann nach zwei Wochen eine weitere Info-Kampagne...?
Zitat
Ingo Lange
Habe ich die letzten zwei Wochen nicht aufgepasst? Jedenfalls habe ich heute auf den U-Bahn-Anzeigern im Wechseltext einen 2-seitigen Hinweis zum Vorne-Einstieg in den Bussen gelesen. Gestern war der definitiv noch nicht da. Ich dachte, es liefe alles reibungslos, wieso dann nach zwei Wochen eine weitere Info-Kampagne...?


Am 05.03 habe ich diese Info Texte auch den ganzen Tag übergesehen, die Tage darauf nicht mehr. Vielleicht wurden die wegen dem Ferienende heute noch mal eingespielt. Mir ist auch heute aufgefallen das an einige größeren Haltestellen wieder Mitarbeiter der Hochbahn mit leuchtender Info Weste standen und Infomiert haben.
Also der HVV hat 402 Million Busfahrgäste pro Jahr. Ich kenne die offiziellen deutschen Zeitwerte für Verkehrsteilnehmer nicht, aber sollte er bei 6 Euro pro Stunde liegen – der offizielle britische Wert ist £4.84 – dann ergeben sich daraus bei einer zusätzlichen Verzögerung von 9 Sekunden gesellschaftliche Kosten von 6 Millionen. Und bei einer Preiselastizität von -0.5 bedeutet eine zusätzliche Verzögerung von 18 Sekunden pro Fahrgast Kosten für den HVV von 6 Millionen – d.h. in der Höhe der erwarteten (und ja scheinbar auch erreichten) Mehreinnahmen.

Preisfrage:
- Dauert es weniger 9 Sekunden mehr pro Fahrt? Dann ist Vordereinsteig eindeutig besser.
- Dauert es 9-18 Sekunden mehr pro Fahrt? Dann macht es gesellschaftlich keinen Sinn, bringt dem HVV aber mehr Geld.
- Dauert es mehr 18 Sekunden mehr pro Fahrt? Dann macht auch der HVV Verlust.

PS: Hab' doch glatt den Busfahrer vergessen. Bei einer Durchschnittsauslastung von ueber 15 Fahrgaesten wuerde ich den Effekt allerdings als klein schaetzen (d.h. alle Werte um hoestens 1 Sekunde runtersetzen).



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2012 14:49 von christian schmidt.
Jetzt berichtet das Hamburger Abendblatt über den vorne Einstieg von heute, also mit Schülern am Bahnhof Wandsbek Markt und Kellinghusenstraße.

Nach den Ferien: "Einstieg nur vorne" im Stresstest

Seit wann fährt die Linie 4 die Haltestelle Kellinghusenstraße an? Jedenfalls steht dies so im Hamburger Abendblatt.

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
janf
Mir fehlt da die Entwicklung und Anwendung einer entsprechenden Prüfstrategie analog zur Schnellbahn.

Wo wird denn im Bus nicht kontrolliert?

Ich sehe mindestens einmal die Woche eine der PVG-Piranha-Truppen irgendwo im Westen rumgeistern. Entweder steht dann der Bulli um die Ecke -- oder 9918 ist nicht weit weg abgestellt...

Vor ca. 2 Wochen war ebenjener Bus im Kielkamp abgestellt -- kontrolliert wurde zwischen Silcherstraße (M2,3), Tannenberg (M2) und Kressenweg (M3), man fuhr regelrecht im Pendelverkehr. Eingesetzt waren 2 Vierergruppen.
Und vor etwa 3 Wochen -- so erreichte mich die Meldung eines Bekannten -- hatte man sich ganz offen direkt vor den Ausgang des Pinneberger Bahnhofes gestellt. Allerdings interessierten sich die PVGler nicht für die S-Bahn-Fahrgäste, sondern für die Busaussteiger -- die Busse wurden einige Meter vor der Ausstiegshaltestelle gestoppt. Für die S-Bahn-Fahrgäste war eine größere Anzahl DBSler da, verstärkt durch zwei hundehaltige Bundespolizisten.

Da ich selten den Bus nutze, werde ich logischerweise auch selten kontrolliert.

Kontrollen finden also statt -- nur werden die scheinbar immer genau dann durchgeführt, wenn keiner der hiesigen Schreiber in dem betreffenden Bus sitzt.

Gruß Ingo
Hallo Ingo,
du hast offenbar völlig andere Erfahrungen als viele andere. Ich wurde noch nie im Bus kontrolliert, fahre aber täglich hin und zurück (je ~20min, Metrobus 1), und das viele Jahre. Auch im Hochbahn- und KVG-Bereich wurde ich nie kontrolliert (außer natürlich wenn man beim Fahrer vorzeigen musste).

Sogar auf der Fähre, wo ich nicht besonders oft fahre, wurde ich schon kontrolliert. In S- und U-Bahn selbstverständlich auch öfter.


Ganz abgesehen davon, dass ich die Bequemlichkeit des freien Einstiegs vorziehe, gibt es jetzt die Notwendigkeit, die Dauerkarten haltbarer zu machen. Das Semesterticket ist zum Beispiel nur ein gedrucktes Stück Papier (das auch nicht einlaminiert werden darf), bei dem bei mir jetzt schon die "2011" und das "meste" von Wintersemester abgegriffen ist. Wirklich eine Chance, das Datum zu lesen, hatte aber noch kein Fahrer, an dem ich vorbeigegangen bin.


Und zu Rycoon: über dein 'Und nocheinmal: "die" Busfahrer sind nicht von Haus aus blöd.' etc. habe ich mich doch sehr gewundert. Mir ist nicht aufgefallen, dass das jemand unterstellt hätte. Nur solange man auf der "linken Spur" einsteigen kann, während der Fahrer gerade mit dem Kassieren auf der "rechten Spur" beschäftigt ist, hat der Fahrer, und da kann er noch so klug sein, überhaupt keine Chance, eine gültge von einer ungültigen Karte (oder irgendwas anderem) zu unterscheiden.
Zitat

Wo wird denn im Bus nicht kontrolliert?

Ich würde auch eher sagen: Wo wird denn im Bus überhaupt kontrolliert?
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Herbert
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Wo wird denn im Bus nicht kontrolliert?

Ich würde auch eher sagen: Wo wird denn im Bus überhaupt kontrolliert?

Also im Bus wird definitiv auch kontrolliert: In der letzten Zeit kann ich mich an Kontrolleure in den Linien 5, 112 und 130 erinnern.

In diesem interessanten Dokument ([www.hvv.de]) wird unter Punkt G20 sogar eine konkrete Zahl genannt: Auf 1 Mio. Beförderungsfälle pro Jahr sollen 200 Prüfstunden kommen (gilt für das Umland ohne Vorne-Einstieg und sofern keine besonderen Vereinbarungen getroffen wurden).
Zitat
Herbert
Zitat

Wo wird denn im Bus nicht kontrolliert?

Ich würde auch eher sagen: Wo wird denn im Bus überhaupt kontrolliert?

In den letzten Monaten ist recht oft kontrolliert worden. Auch in den letzten beiden Wochen wurde schon ein paar Mal bei mir kontrolliert.

Ich wundere mich immer noch, wie gut die Fahrgäste mitspielen; sprich wie diszipliniert praktisch alle vorne stehen.
Das erleichtert den Fahrern das Ganze schon ungemein.
Seit Ende der Schulferien bin ich noch nicht wieder gefahren, aber ich habe mir sagen lassen das es heute im Grunde nicht viel anders funktioniert hat, wie auch in den letzten beiden Wochen.

Ansonsten sehe ich den "Einsteig vorne" jedoch ähnlich problematisch, wie dies auch schon "Gelenkbuslover" geschildert hat:
Die Belastung für den Fahrer ist nicht zu unterschätzen.
Kommt man an der Endhaltestelle an, brummt schon vielen Kollegen der Kopf.

Ich stelle auch fest, dass die Zeit an der Haltestelle oft (grade zur HVZ) eine kurze Zeit der Erholung war, um sich wieder voll auf den Verkehr konzentrieren zu können.
Das entfällt jetzt viel zu oft. Man steht praktisch unter "Dauerstrom", was viel Energie frisst, die eigentlich für andere Konzentrationsaufgaben bereitstehen sollte.
Meiner Meinung nach ist das ein sehr hoher Preis zu Lasten der Sicherheit.

An vielen Unterwegshaltestellen läuft der Fahrgastwechsel zwar schneller ab, aber an Anfangs- oder wichtigen Umsteigehaltestelle ist es einfach nur nervenaufreibend für Fahrgäste und Fahrpersonal.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.03.2012 23:18 von Andrako.
Ich werde sicher dafür sehr viel negative Kritik bekommen, aber hier kommt etwas zum Thema Hintenaussteigen: Heute habe ich einen richtig kleinkarierten Busfahrer angetroffen. Es ist 0.20 Uhr und ich will aussteigen. Da niemand zum Einsteigen in der Bushaltestelle war dachte ich, vorne auszusteigen, aber der Busfahrer stellte auf Stur und schickte mich nach hinten. Auf dem Papier hat er zwar Recht, aber wenn man bedenkt, welche Uhrzeit das war (schließlich war es nach Mitternacht und der letzte Bus) und dass niemand an der Bushaltestelle da war, um einzusteigen, fand ich das ziemlich kleinkariert und einfach nur bescheuert.

Grüße,

Richie

"Auftrag ausgeführt. Dieser Zug ist garantiert schwarzfahrerfrei!" - Amboss, der Kontrolator
Zitat Rycon:
Diese Leistungen erbringst Du nicht für den HVV, sondern für deinen Brötchengeber. Der HVV wird durch die Gesellschafter finanziert und bekommt keinen Cent von den Fahrgeldeinnahmen.
Aha, das ist mir neu...
Ich meine, irgendwo- evtl. hier ??? gehört zu haben, dass die Verkehrsunternehmen ein Angebot für bestimmte Linien, deren Taktung der HVV vorher festlegt, abgeben und dann diese Summe dafür erhalten, wenn sie diese befahren; im Gegenzug bekommt der HVV die Einnahmen.
Auch ist es ja dieser Tage so, dass der HVV von Mehreinnahmen in der Presse berichtet.
Na denn, man lernt nie aus.

Gruß, Gelenkbuslover

Für schlechtes Fahren gibt es keine gute Entschuldigung....
Zitat
Gelenkbuslover
Zitat Rycon:
Diese Leistungen erbringst Du nicht für den HVV, sondern für deinen Brötchengeber. Der HVV wird durch die Gesellschafter finanziert und bekommt keinen Cent von den Fahrgeldeinnahmen.
Aha, das ist mir neu...
Ich meine, irgendwo- evtl. hier ??? gehört zu haben, dass die Verkehrsunternehmen ein Angebot für bestimmte Linien, deren Taktung der HVV vorher festlegt, abgeben und dann diese Summe dafür erhalten, wenn sie diese befahren; im Gegenzug bekommt der HVV die Einnahmen.
Auch ist es ja dieser Tage so, dass der HVV von Mehreinnahmen in der Presse berichtet.
Na denn, man lernt nie aus.

Nein, nein, das stimmt hinten und vorne nicht. Der HVV ist kein Aufgabenträger. Daher werden auch keine Verkehrsverträge zwischen Verkehrsunternehmen und HVV geschlossen. Im Kernbereich des HVV sind nicht einmal Ausschreibungen bisher vorgekommen. Das läuft alles noch per Direktvergabe der öffentlichen Hand an die bekannten Verkehrsunternehmen.

Wenn es heißt, der HVV hätte Mehreinnahmen, so ist das damit zu verstehen, das „HVV“ in diesem Fall für den Hamburger Nahverkehr als Ganzes steht. Die Formulierung ist auch korrekt, weil der HVV die Fahrgeldeinnahmen in einem Topf sammelt und per Einnahmeaufteilungsvertrag an die Verkehrsunternehmen verteilt und weitergibt. (Mit der historisch bedingten Ausnahme des innerstädtischen Schnellbuszuschlags, der als einzige Fahrgeldeinnahme direkt an die HOCHBAHN geht.)

Die HVV GmbH selber wird jedoch von den Gesellschaftern finanziert, siehe FHH Beteiligungsbericht:

„Entsprechend der Anteilsverhältnisse der Gesellschafter decken diese den Aufwand der HVV GmbH. Im Jahr 2010 betrug der von Hamburg zu übernehmende Anteil 4,4 Mio. EUR (Vorjahr 4,4 Mio. EUR).“


Der Hamburger Weg: [youtu.be]
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