Gibt es eigentlich vom geltenden Vorne-Einsteigen-Gebot eine Ausnahme für die Busse im Schienenersatzverkehr?
Ich habe nirgendwo einen Hinweis darauf gefunden, dass man in diesem Fall auch hinten einsteigen darf.

Eigentlich gilt beim Schienenersatzverkehr, wie auch beim U-, S-Bahn Ersatzverkehr nie die Vorne -Einsteig Regel.
Da die Busse beim Schienenersatzverkehr häufig recht voll sind, würde es einfach zu lange dauern, wenn alle nur durch die vorder Tür einsteigen würden. Im Zug steigt man ja auch nicht an nur einer Tür ein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.09.2014 18:12 von Sebastian.

Zitat
Sebastian
Da die Busse beim Schienenersatzverkehr häufig recht voll sind, würde es einfach zu lange dauern, wenn alle nur durch die vorder Tür einsteigen würden. Im Zug steigt man ja auch nicht an nur einer Tür ein.

Im HVV gilt aber die regel, dass man in Busse vorne einsteigen muss. Der Schienenersatzverkehr ist unzweifelhaft ein Bus.
Wenn diese übliche Regel im SEV nicht gelten soll, muss das irgendwo stehen. Wo?

Zitat
.Lo.
Im HVV gilt aber die regel, dass man in Busse vorne einsteigen muss. Der Schienenersatzverkehr ist unzweifelhaft ein Bus.
Wenn diese übliche Regel im SEV nicht gelten soll, muss das irgendwo stehen. Wo?

Wurdest du denn dran gehindert, vorne einzusteigen?
Wenn nicht, sehe ich kein Problem. :-)

Zitat
LH
Wenn nicht, sehe ich kein Problem. :-)

Mit dem gleichen Argument kann man also in jeden Bus hinten einsteigen.

Ich zeige auch beim SEV die Karte und bekomme häufig mit, dass die Fahrer dann sagen, dass das nicht erforderlich wäre, da man ja sozusagen mit der U-Bahn fährt.

Die andere Sache dabei ist, dass auch in den SEV - Bussen keine Fahrkarten verkauft werden, da hat ein SEV-Fahrer auch schon einmal jemanden so von Alter Teichweg bis Wandsbek-Gartenstadt mitgenommen.

Das kann jeder finden wie er es will, ob SEV nun als U-Bahn gelten sollte...

DT5 Online - Seit 10 Jahren die Website rund um Hamburgs Nahverkehr: [www.dt5online.de]

Nun da der U-Ersatzverkehr als Bahnersatz fährt, ist das was da steht ist ein DT Citaro also eine U-Bahn.

Zitat
.Lo.
Gibt es eigentlich vom geltenden Vorne-Einsteigen-Gebot eine Ausnahme für die Busse im Schienenersatzverkehr?

Nein, die braucht es nicht. Der Foltereinstieg (Gruß an Deniz!) gilt nur für Linienbusse (außer 4,5,6), nicht aber für U-, S- oder sonstige Bahnen. Schienenersatzverkehr ist, wie der Name schon sagt, nur eine Ersatzleistung, die den Umständen entsprechend halt mit einem Bus gefahren wird.

Wenn du einer Sonderfahrt durchführst und dafür einen Hochbahn-Bus nutzt, muss ja auch nicht zwingend vorne eingestiegen werden, nur weil der Bus sonst Leistungen fährt, bei denen das der Fall ist. Gleiches gilt für kostenlose Messe-Shuttle etc. und nicht nur in Hamburg.

So viel dazu und bevor jetzt das folgt, was ich vermute, rege ich mal an, diesen Thread zu schließen.

In der Praxis kommt es doch darauf an was es fuer ein Schienenersatzverkehr es ist.

In Suelldorf hat wollte neulich der Fahrer eines S1-Schienenersatzverkehr-Busses von mir und allen anderen die einstiegen die Fahrkarten sehen. Und er hat sie dann auch richtig kontrolliert, alle vier.

Bei einem kurzfristigen Schienenersatzverkehr (z.B. wegen einer Stoerung) ist es doch eher normal dass der Bus ranrauscht, alle Tueren oeffnet, die Horde reinbricht, und der Bus abfaehrt wenn er voll ist. Ohne jegliche Kontrolle.

Ich kenne es so, dass auch bei geplanten Ersatzverkehren, egal von welchem Verkehrsunternehmen, viele Fahrgäste zwar die Fahrkarte zücken, sie jedoch vom Busfahrer durchgewunken werden, manchmal sogar mit einem Gemurmel, dass man im Ersatzverkehr nicht die Fahrkarte vorzeigen müsse.

Der Foltereinstieg wäre bei einem SEV im Stadtverkehr auch gar nicht praktikabel, nicht nur wegen der oft überfüllten Busse, sondern weil es ja Fahrgäste gibt, die nur Bahn und nie Bus fahren und von daher die Gepflogenheiten im Busverkehr nicht kennen und auch nicht kennen müssen. Es wäre natürlich hilfreich im Sinne einer zügigen SEV-Abfertigung, wenn der nicht bestehende Foltereinstieg im Vorfeld auch kommuniziert würde. (Eine Folter ist das Einsteigen mitsamt der Fahrt beim SEV trotzdem oft aufgrund der Überfüllung der Busse.)

Würde der nicht bestehende Foltereinstieg im Vorfeld kommuniziert, so würde dies Fahrgästen, die in einen SEV-Bus nicht rein gepasst sind, dabei helfen, sich erfolgreich in den nachfolgenden Bus rein zu quetschen. Nimmt betroffene der Fahrgast an, man müsse die Fahrkarte vorzeigen, so positioniert er sich dort, wo er meint, genau vor dem Vordereinstieg zu stehen. Vielleicht weil er diese Position aus der Ausschilderung schließt oder weil er noch in Erinnerung hat, wo genau der vorherige Bus hielt. Nur sind die Ausschilderungen meist nicht so präzise und unmissverständlich, und die Busse kommen oft auch an unterschiedlichen Positionen zum stehen. Dies gilt umso mehr, wenn dort auch noch Linienbusse halten und der SEV dann hinter dem Linienbus hält. Rechtzeitig nach hinten rennen geht bei dem Fahrgastgedrängel dann nicht, außerdem könnte der Linienbus ja auch abfahren und der SEV dann doch vorne halten. Weiß ein Fahrgast jedoch, dass er auch hinten einsteigen darf, so kann er sich reinpass-taktisch günstiger positionieren, z.B. weiter hinten. Hält der Bus dann weiter hinten als erwartet, so steht der sich weiter hinten positionierte Fahrgast dann nahe der vorderen Tür, mit einer deutlich erhöhten Chance, wenigstens in diesen Bus rein zu passen.

owT



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.10.2016 12:09 von Boris.

Wenn im SEV keine Fahrkarten verkauft werden, macht es ja wohl keinen Sinn, diese beim Einstieg zu kontrollieren. Dann darf jeder mitfahren, so als wenn im normalen Bus der Drucker kaputt wäre. Dann hat man halt Glück und muss sich beim nächsten Umstieg eine Karte für die Weiterfahrt kaufen.

Zitat
christian schmidt
In der Praxis kommt es doch darauf an was es fuer ein Schienenersatzverkehr es ist.

In Suelldorf hat wollte neulich der Fahrer eines S1-Schienenersatzverkehr-Busses von mir und allen anderen die einstiegen die Fahrkarten sehen. Und er hat sie dann auch richtig kontrolliert, alle vier.

Bei einem kurzfristigen Schienenersatzverkehr (z.B. wegen einer Stoerung) ist es doch eher normal dass der Bus ranrauscht, alle Tueren oeffnet, die Horde reinbricht, und der Bus abfaehrt wenn er voll ist. Ohne jegliche Kontrolle.

Das war dann aber sicherlich zu einer Zeit, wo Otto NV (noch oder schon) schläft -- und wenn die Fahrer schon Zeit abbummeln muß, kann er auch nebenbei Fahrkarten kontrollieren.
Ich halte es allerdings für Blödsinn, dies auf einer deutlich stärker belasteten Strecke wie Elbgaustraße <> Pinneberg durchziehen zu wollen, wo man die Fahrzeiten aufgrund der Schleichwegnutzer wegen der zu der Zeit noch bestehenden Baustellen rund um den Eidelstedter Platz sowieso nicht halten konnte.

Ebenso bei Busnotverkehren nach SPNV-Störungen -- da sollte grundsätzlich gelten: Alle Luken auf... ... ... ... zu und wech.
Zur Begriffserklärung nochmal: Ein Schienenersatzverkehr wird grundsätzlich mehr oder weniger langfristig geplant, die Fahrer dafür ganz normal eingesetzt (bezüglich Lenkzeiten) und auch die Fahrzeuge gesondert bereitgestellt (sie fehlen also in keinem anderen Umlauf).
Bei einem Busnotverkehr springen in vielen Fällen alle Kugelschreiber-und-Kaffeetassenhalter sowie sämtliches nicht zwingend anderswo erforderliches Personal mit Busschein auf, schnappen sich einen Schlüssel samt dazugehörigem Bus und sehen zu, daß sie Land gewinnen. Hier kann es dazu kommen, daß möglicherweise Fahrzeuge aus Umläufen abgezogen werden oder in später beginnenden Schichten vorübergehend fehlen. Auch werden hier vonseiten der Leitstelle oftmals alle einrückenden oder überliegenden Fahrer angesprochen "wer kann noch, wer darf noch".

Gruß Ingo

Zitat
Lulatsch
Der Foltereinstieg

Interssante Wortwahl. Willst du damit sagen dass foltern eigentlich gar nicht schlimmer ist als im Bus vorne einsteigen zu muessen?

Das ist ein in diesem Forum gängig genutzter Begriff.

Umgangssprachlich ist es durchaus üblich zu sagen "Das war/ist die reinste Folter", auch wenn es sich in der Regel nicht um ansatzweise so schlimme Vorgänge handelt wie eine echte Folter. Überzeichnende Formulierungen sind umgangssprachlich generell üblich, ohne dass dadurch die echten so zu bezeichnenden Vorgänge verharmlost werden sollen. In der Regel wird das auch so verstanden, wie es gemeint ist, außer von ein paar übertrieben politisch korrekten engstirnigen/humorlosen Ideologen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.09.2014 18:02 von Lulatsch.

Hinzu kommt sie Frage warum erst jetzt dieser Begriff diskutiert wird

Weil es nichts mit einer Sachlichkeit zu tun hat....

Hallo zusammen,

Zitat
Lulatsch
Das ist ein in diesem Forum gängig genutzter Begriff.

nicht nur in diesem Forum. Und er beschreibt den Umstand, wie ich finde, auch präzise, also sachlich.

Zurück zur Frage: Ich kenne das eigentlich auch nur so, dass die Fahrer der SEV Busse sich nicht für vorgezeigte Tickets interessieren.

Gruß
Micha

Zitat
Micha
Zurück zur Frage: Ich kenne das eigentlich auch nur so, dass die Fahrer der SEV Busse sich nicht für vorgezeigte Tickets interessieren.

So kenne auch ich das.

Allerdings: Wenn sowieso grad nix los ist und die Fahrgäste schon freiwillig die Tickets rauskramen -- warum soll dann der Fahrer des SEV-Busses sich nicht auch dafür interessieren dürfen? Meist ist es doch so, daß wenn einige die Fahrkarten zücken, daß dann die übrigen das nachmachen -- und trotzdem wird da dann hin und wieder "Müll" hochgehalten.

Gruß Ingo

Zitat

Zurück zur Frage: Ich kenne das eigentlich auch nur so, dass die Fahrer der SEV Busse sich nicht für vorgezeigte Tickets interessieren.

Es findet ja auch nur eine "grobe SNichtkontrolle" statt. :)