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Hohe Haltestellenkanten - contra automatische Rampen
geschrieben von Jules 
In der Region Hannover (=Stadt plus Städte und Gemeinden im Umland) werden zunehmend die Haltestellen so umgebaut, dass der Haltestellenbord auf eine Höhe von 16 bis 18 cm angehoben wird.

An und für sich eine löbliche Tat.

Aber: Viele Busfahrer benutzen an den Haltestellen mit hohem Bord nicht mehr die Kneeling-Funktion mit der der Bus abgesenkt werden kann.

Spricht man die Busfahrer darauf an, dann erhält man oft die Auskunft: An den Haltestellen mit hohen Borden muss ich doch nicht absenken, das ist doch dann nur noch eine kleine Stufe.

Bei den Stadtbussen wiederum sagen die Fahrer oft: Wenn ich an einer Haltestelle mit hohem Bord das Fahrzeug absenke, dann wird dabei die automatische Rampe beschädigt, die in Hannovers Stadtbussen unter der Mitteltür angebracht ist und besonders von Rollifahrern sehr geschätzt wird.

Mein Eindruck: Das Geld für die Höherlegung der Haltestellenborde ist rausgeschmissenes Geld, wenn dadurch die Einstiegssituation nicht verbessert wird. Wenn die Busfahrer an Haltestellen mit hohen Borden nicht absenken, dann ist dort der Einstieg vergleichbar mit dem Einstieg in den abgesenkten Bus an einer Haltestelle mit niedrigem Bord.

Werden in Hamburg Kantsteine an Haltestellen verbaut, die einen ebenerdigen bzw. beinahe ebenerdigen Einstieg zulassen, wenn der Omnibusfahrer die Absenkfunktion betätigt?

Wie hoch sind diese Kantsteine und sind diese Kantsteine so stark abgeschrägt, dass der Bus beim Absenken nicht aufsetzt?

Und gibt es in Hamburg auch Busse mit automatischen Rampen?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.03.2015 23:02 von Jules.


Zitat
Jules
In der Region Hannover (=Stadt plus Städte und Gemeinden im Umland) werden zunehmend die Haltestellen so umgebaut, dass der Haltestellenbord auf eine Höhe von 16 bis 18 cm angehoben wird.
[...]
Und gibt es in Hamburg auch Busse mit automatischen Rampen?

Soweit ich weiß, nicht mehr.
Alle Busse mit bei Lieferung automatischen Rampen, sofern sie noch im Liniendienst stehen, wurden auf Klapprampen umgebaut. Zumindest gilt dies für die Hochbahn und die VHH.

Vor inzwischen vielen Jahren habe ich mal erlebt, wie ein Fahrer eines der ersten Busse mit Kneeling (O 405 N) das Absenken an der Haltestelle Bahrenfeld Trabrennbahn der Linie M1 (die war eine der ersten Haltestellen in Hamburg mit (relativ) stark erhöhtem Bordstein, aber es ist dort (noch) nicht der Kasseler Sonderbord verbaut) verweigerte.
Auf das Meckern des Begleiters einer Handrollstuhlnutzerin erhob sich der Busfahrer, griff dem Begleiter den Rollstuhl weg und schob diesen mit einem minimalen Schwung aus dem Bus. Der Begleiter hatte sogar das Ausfahren der elektrischen Rampe gefordert -- für die gab es von der damaligen PVG explizit ein Nutzungsverbot an der besagten Haltestelle (nebenbei: dieses Pärchen war bei den Busfahrern bekannt als Meckermemmen).

Gruß Ingo
Ich halte den Begriff "Meckermemmen" nicht für angebracht. Bei manchen Busfahrern habe ich den Eindruck, sie behandeln Fahrgäste, auch oder vielleicht sogar gerade solche mit Behinderungen sehr herabwürdigend. Und wenn man sieht, was technisch geht und in manchen Städten bereits verwirklicht ist, dann kann man als Fahrgast besonders als einer mit Behinderung schon manchmal richtig sauer werden.

Trotzdem vielen Dank für die Antwort INW!

Die automatischen Rampen haben den Vorteil, dass ich als Fahrgast mit Behinderung, der auf eine Rampe angewiesen ist, nicht das Gefühl haben muss, jetzt den Fahrer von seiner eigentlichen Arbeit abzuhalten und unnötig lange den Aufenthalt an der Haltestelle hinauszuzögern.
So lange nicht alle Haltestellen einen entsprechend hohen Bord haben, sind die automatischen Rampen die richtige Lösung. Aber zwei Sachen müssen dabei bedacht werden:
1. Die automatischen Rampen dürfen nicht dazu führen, dass der Ausbau der Haltestellen mit hohem Bord hinausgezögert werden.
2. Die automatischen Rampen dürfen nicht dazu führen, dass der Omnibus von der Fahrerin, dem Fahrer nicht mehr abgesenkt werden kann.
Beide Probleme sind in Hannover nach meiner Beobachtung virulent!
Zu 1. Es ist in der Region Hannover gerade mal jede fünfte Haltestelle mit hohem Bord ausgestattet (Höhe 16-18 cm). Das sind viel zu wenige Haltestellen und 16-18 cm ist nicht hoch genug.
Zu 2. Trotzdem sind diese 16-18 cm Bordhöhe bereits zu hoch, um den Bus an solchen Haltestellen absenken zu können, weil dann die Rampe beschädigt wird.

Deshalb noch mal meine Frage nach Hamburg: Gibt es dort Haltestellen mit dem Kasseler Sonderbord plus und wie haben die sich bewährt? Sie haben ja bereits geschrieben, dass es kaum noch Busse mit automatischen Rampen gibt. Vielleicht können Sie trotzdem etwas dazu sagen, ob ein Bus mit einer automatischen Rampe an einem Kasseler Sonderbord plus halten und absenken kann, ohne die Rampenanlage zu beschädigen.

Im Internet habe ich diese Information aus Zürich gefunden: [www.bkz.ch]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.03.2015 23:35 von Jules.
Ich habe mal in Hannover gesehen, dass ein Rollstuhlfahrer mit wollte. Der Busfahrer senkte ab und fuhr die Rampe aus. Es gab überhaupt keine Probleme, es verlief reibungslos. Ach ja, es war die Linie 100/200.

-
Zitat
Jules
Die automatischen Rampen haben den Vorteil, dass ich als Fahrgast mit Behinderung, der auf eine Rampe angewiesen ist, nicht das Gefühl haben muss, jetzt den Fahrer von seiner eigentlichen Arbeit abzuhalten und unnötig lange den Aufenthalt an der Haltestelle hinauszuzögern.

In der Regel klappt ein aufmerksamer Fahrgast die Rampe aus und wieder ein. Das geht schneller als die automatischen je waren. Damals musste ja auch immer noch die Tür geschlossen werden, während die Rampe bewegt wurde, was ständig zu Ärger und Missverständnissen führte. Das war Technik für die Tonne, nicht für die Praxis.
Zitat
Ingo Lange
In der Regel klappt ein aufmerksamer Fahrgast die Rampe aus und wieder ein. Das geht schneller als die automatischen je waren.
So die Theorie. Die Praxis sieht anders aus.
Der Griff der Klappe klemmt, man muss im Dreck danach wühlen..
Dann die Leute, die erstmal aussteigen, zum Schluss der Rolli.
Und bevor die Rampe wieder zu gemacht werden kann, muss man erst mal wieder alle Leute durch lassen, weil sie nicht die paar Sekunden warten können, bis die wieder zu geschlagen wird.
Ach richtig, ein weiterer Nachteil: Die Hand-Rampen werden gerne mal zu Boden geworfen. Unnötige Lärmbelästigung.

-
Soein Quatsch.
Die Griffe, zumindest in den Fahrzeugen hier in Kiel, sind alle Problemlos greifbar. Und nach Überfahrt des Rollis ist mir zumindest noch nie jemand über die Rampe gelatscht. Wenn man natürlich noch eine lange Kunstpause einlegt, dann kann es schon passieren, dass da Leute 'drüber laufen.
Davonmal ganz ab finde ich das Argument der "Lärmbelästigung" fast schon ein wenig lächerlich. Ob nun ne Rampe auf den Boden fällt oder der Bus über ein Schlagloch brettert, der Unterschied hält sich doch arg in Grenzen. So oft kommt nun die Rampe nun wirklich nicht zum Einsatz.

Die automatischen Rampen benötigen außerdem eine nicht unrelevante Zeit zum Ausfahren & Einfahren. Dazu kommt noch, dass die Tür bei Rampenbewegung geschlossen sein muss.
Zitat
cedric30003
Die Griffe, zumindest in den Fahrzeugen hier in Kiel, sind alle Problemlos greifbar. Und nach Überfahrt des Rollis ist mir zumindest noch nie jemand über die Rampe gelatscht. Wenn man natürlich noch eine lange Kunstpause einlegt, dann kann es schon passieren, dass da Leute 'drüber laufen.

Kiel ist halt nicht Hamburg...

Zitat
cedric30003
Davonmal ganz ab finde ich das Argument der "Lärmbelästigung" fast schon ein wenig lächerlich. Ob nun ne Rampe auf den Boden fällt oder der Bus über ein Schlagloch brettert, der Unterschied hält sich doch arg in Grenzen. So oft kommt nun die Rampe nun wirklich nicht zum Einsatz.

Da stimme ich dir zu.

Zitat
cedric30003
Die automatischen Rampen benötigen außerdem eine nicht unrelevante Zeit zum Ausfahren & Einfahren. Dazu kommt noch, dass die Tür bei Rampenbewegung geschlossen sein muss.

Stimmt.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
cedric30003
Die Griffe, zumindest in den Fahrzeugen hier in Kiel, sind alle Problemlos greifbar. Und nach Überfahrt des Rollis ist mir zumindest noch nie jemand über die Rampe gelatscht.
Davonmal ganz ab finde ich das Argument der "Lärmbelästigung" fast schon ein wenig lächerlich. Ob nun ne Rampe auf den Boden fällt oder der Bus über ein Schlagloch brettert, der Unterschied hält sich doch arg in Grenzen.

Die automatischen Rampen benötigen außerdem eine nicht unrelevante Zeit zum Ausfahren & Einfahren. Dazu kommt noch, dass die Tür bei Rampenbewegung geschlossen sein muss.
Eben nicht. Die Griffe "ertrinken" förmlich im Sand und Sonstigem Dreck. Und ich bezog mich auch auf Kiel.
Nicht? Denn halt mal in der Innenstadt die Augen offen. Hier gilt der Grundsatz: Fußgänger haben in jeglicher Hinsicht Vorrang.
Schwachsinn. Jedesmal, wenn am Hauptbahnhof die Rampe rausgeschmissen wird, hört man es selbst auf der anderen Seite selbst bei Verkehr. Man könnte meinen, es hätte einen Autounfall gegeben, so einen dumpfen Knall gibt es meistens.

Moderne Rampen brauchen nur ca. 6 Sek. Das ist nicht viel.
Außerdem sollte es in der Zwischenzeit möglich sein, den Bus abzusenken und alle anderen Türen zu öffnen.
Aber wie du schon geschrieben hast, ...

Zitat
cedric30003
So oft kommt nun die Rampe nun wirklich nicht zum Einsatz.

-
Zitat
Jules
Ich halte den Begriff "Meckermemmen" nicht für angebracht. Bei manchen Busfahrern habe ich den Eindruck, sie behandeln Fahrgäste, auch oder vielleicht sogar gerade solche mit Behinderungen sehr herabwürdigend. Und wenn man sieht, was technisch geht und in manchen Städten bereits verwirklicht ist, dann kann man als Fahrgast besonders als einer mit Behinderung schon manchmal richtig sauer werden.

Meine saloppe Formulierung "Meckermemmen" bezog sich speziell auf dieses besagte Pärchen!!!

Die meisten mobilitätseingeschränkten Fahrgäste haben den Dreh raus: Beim Annähern des Busses deutlich sichtbar hinstellen und eventuell dem Fahrer ein freundliches Zeichen geben, möglicherweise auch noch die Fahrkarte hochhalten. Nach Halt des Busses ein paar Sekunden warten, nicht gleich wie Lemminge auf den Futternapf zur Tür rennen. Der Fahrer muß ja nicht nur die Türtaster bedienen... Soweit ich weiß, muß vor dem Einschalten der Kneelingfunktion die Haltestellenbremse eingelegt sein -- was in der Regel durch das Öffnen der hinteren Tür(en) erreicht wird. Allerdings erschrecken dann meist die Nichtbehinderten, wenn der Bus mit offener Tür plötzlich abgekippt wird.

Gruß Ingo
Zitat
INW
Zitat
Jules
Ich halte den Begriff "Meckermemmen" nicht für angebracht. Bei manchen Busfahrern habe ich den Eindruck, sie behandeln Fahrgäste, auch oder vielleicht sogar gerade solche mit Behinderungen sehr herabwürdigend. Und wenn man sieht, was technisch geht und in manchen Städten bereits verwirklicht ist, dann kann man als Fahrgast besonders als einer mit Behinderung schon manchmal richtig sauer werden.

Meine saloppe Formulierung "Meckermemmen" bezog sich speziell auf dieses besagte Pärchen!!!

Die meisten mobilitätseingeschränkten Fahrgäste haben den Dreh raus: Beim Annähern des Busses deutlich sichtbar hinstellen und eventuell dem Fahrer ein freundliches Zeichen geben, möglicherweise auch noch die Fahrkarte hochhalten. Nach Halt des Busses ein paar Sekunden warten, nicht gleich wie Lemminge auf den Futternapf zur Tür rennen. Der Fahrer muß ja nicht nur die Türtaster bedienen... Soweit ich weiß, muß vor dem Einschalten der Kneelingfunktion die Haltestellenbremse eingelegt sein -- was in der Regel durch das Öffnen der hinteren Tür(en) erreicht wird. Allerdings erschrecken dann meist die Nichtbehinderten, wenn der Bus mit offener Tür plötzlich abgekippt wird.

Was ist mit den Fahrgästen, die keine deutlich erkennbare Gehbehinderung haben, oder aber nicht deutlich genug darauf hinweisen? Wenn wer z. B. aus Altersgründen nicht mehr so gut eine Stufen steigen kann, dann heißt das ja noch lange nicht, dass er sich beim Warten an der Haltestelle ein fettes Schild um den Hals hängt:

"Lieber Busfahrer, bitte Bus absenken, ich bin nicht mehr der Jüngste!"

Erfahrungsgemäß tun sich viele Menschen eher schwer damit, wenn sie z. B. aus Altersgründen nicht mehr so fit sind, wie sie es früher mal waren, und verzichten eher darauf das Absenken des Busses einzufordern, als alle Umstehenden auf ihr Gebrechen aufmerksam zu machen.

Und welches freundliches Zeichen meinen Sie? Gibt es da ein bestimmtes Zeichen, mit dem man den Busfahrer auffordert, den Bus abzusenken? Zum Beispiel mit dem Daumen nach unten zeigen oder ausgestreckte flache Hand abwärts bewegen? In der Stadt und Region Hannover gibt es meines Wissens kein derartiges Zeichen.

Das Absenken des Busses bei offener Tür scheint mir bedenklich. Ein Busfahrer der regiobus Hannover erklärte mir mal, dass das Absenken stets bei geschlossenen Türen zu erfolgen habe, weil dadurch ausgeschlossen werden soll, dass Füße abgequetscht werden von Fahrgästen, die gerade dabei sind einzusteigen und sich mit einem Fuß unter der Omnibusfußboden-Unterkante befinden.


Zitat
INW
Beim Annähern des Busses deutlich sichtbar hinstellen und eventuell dem Fahrer ein freundliches Zeichen geben, möglicherweise auch noch die Fahrkarte hochhalten.
In Hannover gilt dieser Schwachsinn mit "vorne einsteigen" erst ab 20 Uhr. Zumindest bei der Üstra.
Karte zeigen bringt also nichts.

Ich verstehe übrigens auch nicht die Dramatisierung hier. Wenn jemand auf die Absenkung des Busses angewiesen ist, gibt es dafür einen speziellen blauen Knopf bei den Türen. Ist es so schwer den zu drücken? Oder ist es eher unnötig für die Leute, dass der Bus abgesenkt wird und nur der Verfasser des Beitrages meint, es sei eins?

-
Zitat
Deniz90
Zitat
INW
Beim Annähern des Busses deutlich sichtbar hinstellen und eventuell dem Fahrer ein freundliches Zeichen geben, möglicherweise auch noch die Fahrkarte hochhalten.
In Hannover gilt dieser Schwachsinn mit "vorne einsteigen" erst ab 20 Uhr. Zumindest bei der Üstra.
Karte zeigen bringt also nichts.

Moment mal...
Wir sind hier im Hamburger Busforum.
Nur weil "Herr Jules" sonst nur im Niedersachsenforum schreibt, dieses Thema aber wohl bewußt im Hamburger Forum eröffnet hat, muß ich nicht automatisch alle Beiträge auf Hannover münzen.

Meine Zeilen beziehen sich auf Hamburg -- und hier meist speziell auf den Westen (grob: Elbgaustraße -- Altona -- Wedel -- Schenefeld, also das Ex-PVG-Gebiet).

Gruß Ingo
Zitat
Jules
Zitat
INW
Die meisten mobilitätseingeschränkten Fahrgäste haben den Dreh raus: Beim Annähern des Busses deutlich sichtbar hinstellen und eventuell dem Fahrer ein freundliches Zeichen geben, möglicherweise auch noch die Fahrkarte hochhalten.

Und welches freundliches Zeichen meinen Sie? Gibt es da ein bestimmtes Zeichen, mit dem man den Busfahrer auffordert, den Bus abzusenken? Zum Beispiel mit dem Daumen nach unten zeigen oder ausgestreckte flache Hand abwärts bewegen? In der Stadt und Region Hannover gibt es meines Wissens kein derartiges Zeichen.

Das Absenken des Busses bei offener Tür scheint mir bedenklich. Ein Busfahrer der regiobus Hannover erklärte mir mal, dass das Absenken stets bei geschlossenen Türen zu erfolgen habe, weil dadurch ausgeschlossen werden soll, dass Füße abgequetscht werden von Fahrgästen, die gerade dabei sind einzusteigen und sich mit einem Fuß unter der Omnibusfußboden-Unterkante befinden.

Das Bild in dem Beitrag ist so ein typisches Beispiel von Gleichgültigkeit. Abgesenkter Kopf, stur auf das digitale Spielzeug gerichtet. Der Tante würde ich -- wäre ich Fahrer -- auch erst auf den zweiten freundlichen Zuruf den Bus vor die Füße kippen.

Die meisten Mobilitätseingeschränkten blicken den Fahrer an, lächeln vielleicht ein klein wenig und halten öfters als andere ihre Fahrkarte in der Hand. Denen wird der Bus auch ungefragt vor die Füße ...ääähhh... Rollatorräder gekippt. Ein spezielles Zeichen (Geste) gibt es dafür nicht.

Aber die VHH bietet auf Stadtteilfesten oder anderen Präsentationen gerne mal an, an einem Bus mit einer speziell angefertigten Holzrampe als Haltestellendemo das richtige Einsteigen in den Bus zu üben -- viele denken zwar, sie können's, machen aber dann doch alles falsch was man falsch machen kann. Dafür ist bei diesen Übungen ein Busfahrer dabei, der es erklärt. Diese Einweisung können sich auch Seniorenvereine, -tagesstätten oder -wohnanlagen bestellen.

Gruß Ingo
Zitat
INW
Die meisten Mobilitätseingeschränkten blicken den Fahrer an, lächeln vielleicht ein klein wenig und halten öfters als andere ihre Fahrkarte in der Hand. Denen wird der Bus auch ungefragt vor die Füße ...ääähhh... Rollatorräder gekippt. Ein spezielles Zeichen (Geste) gibt es dafür nicht.

Aber die VHH bietet auf Stadtteilfesten oder anderen Präsentationen gerne mal an, an einem Bus mit einer speziell angefertigten Holzrampe als Haltestellendemo das richtige Einsteigen in den Bus zu üben -- viele denken zwar, sie können's, machen aber dann doch alles falsch was man falsch machen kann. Dafür ist bei diesen Übungen ein Busfahrer dabei, der es erklärt. Diese Einweisung können sich auch Seniorenvereine, -tagesstätten oder -wohnanlagen bestellen.

Wozu sollte ein Fahrgast mit der Fahrkarte in der Hand herumwedeln? Ist das das Zeichen für "Hochgeehrter Herr Busfahrer, haben Sie bitte die Güte, den Bus ganz ausnahmsweise mal heute extra für mich abzusenken?" In den Stadtbussen in Hannover werden die Fahrkarten nicht vom Busfahrer kontrolliert. (Nur in den späten Abend- und Nachtstunden ist der Einstieg nur vorne gestattet und der Busfahrer kontrolliert die Fahrscheine) Man kann zudem tagsüber an allen Türen einsteigen. Ein Omnibusfahrgast, der an der Haltestelle mit der Fahrkarte herumwedelte, würde freilich Aufsehen erregen, aber würde man ihn auch verstehen???

Warum werden die Busse nicht standardmäßig abgesenkt? Warum soll ein Mensch, dem man das möglicherweise gar nicht ansieht, extra alle darauf aufmerksam machen, dass er eine Behinderung hat? Ein Busfahrer kann vielleicht einen Rollatorbenutzer erkennen, aber viele Menschen, die mehr oder weniger stark auf einen abgesenkten Bus angewiesen sind oder sich zumindest darüber freuen würden, kann der Busfahrer nicht auf dem ersten Blick erkennen.

Die Vorgehensweise sollte doch eigentlich ganz klar sein: Haltestellenborde schaffen, die so hoch sind, dass bei abgesenktem Bus ein ebenerdiger Ausstieg möglich ist. Ohne dass eine Rampe automatisch ausgefahren oder von Hand ausgeklappt werden müsste.

Und natürlich standardmäßiges Absenken des Busses. Wenn ich in Hannover in die Stadtbahn (TW 2000/2500 oder TW 3000) einsteige, habe ich doch auch einen ebenerdigen Zugang dank der Hochbahnsteige, die bald überall verwirklicht sein sollen. Und in Hamburg ist es nach meiner Erinnerung ebenfalls möglich, ebenerdig z. B. in die U-Bahn-Wagen einzusteigen. Wobei allerdings wohl noch nicht an allen Haltestellen Aufzüge zu den Bahnsteigen vorhanden sind. Warum soll es nicht möglich sein, ebenerdig in den Bus einzusteigen, wo die Technik dafür (hoher Haltestellenbord + Kneeling) doch vorhanden ist?

Das untere Bild zeigt den ebenerdigen Einstieg in den neuen TW 3000 an einem Hochbahnsteig in Hannover.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.2015 11:16 von Jules.


Zitat
Deniz90
Ich verstehe übrigens auch nicht die Dramatisierung hier. Wenn jemand auf die Absenkung des Busses angewiesen ist, gibt es dafür einen speziellen blauen Knopf bei den Türen. Ist es so schwer den zu drücken? Oder ist es eher unnötig für die Leute, dass der Bus abgesenkt wird und nur der Verfasser des Beitrages meint, es sei eins?

Das Drücken des blauen Knopfes bringt überhaupt nichts - ich habe genug Busfahrer erlebt, die das einfach ignorieren. Ebensowenig wird abgesenkt, wenn draussen jemand mit Kinderwagen steht (übrigens gibt es KEINEN Grund, Fahrgäste mit Kinderwagen und Fahrgäste mit Kinderrollstuhl unterschiedliche zu behandeln).

Den meisten Busfahrern - so zumindest meine persönliche Erfahrung - ist es völlig egal, wer da ein oder aussteigt. Die schlimmsten unter ihnen nehmen die Fahrkartenkontrolle wichtiger als die Unterstützung (offensichtlich) mobilitätseingeschränkter Fahrgäste. Da darf man durch den Bus rufen oder vor dem Einstieg erst zur Vordertür "gehen", um den Fahrer anzubetteln, doch den Bus abzusenken.

Entschuldigt, wenn ich das so drastisch formuliere, aber wenn man damit jedes Mal kämpft, dann ist es vorbei mit dem Verständnis. Ich bedanke mich jetzt explizit jedes Mal bei den wenigen Fahrern, bei denen ich mich nicht extra lautstark bemerkbar machen muss - glücklicherweise gibt es den einen oder anderen Lichtblick.

Tobias
Zitat
McPom
Zitat
Deniz90
Ich verstehe übrigens auch nicht die Dramatisierung hier. Wenn jemand auf die Absenkung des Busses angewiesen ist, gibt es dafür einen speziellen blauen Knopf bei den Türen. Ist es so schwer den zu drücken? Oder ist es eher unnötig für die Leute, dass der Bus abgesenkt wird und nur der Verfasser des Beitrages meint, es sei eins?

Das Drücken des blauen Knopfes bringt überhaupt nichts - ich habe genug Busfahrer erlebt, die das einfach ignorieren. Ebensowenig wird abgesenkt, wenn draussen jemand mit Kinderwagen steht (übrigens gibt es KEINEN Grund, Fahrgäste mit Kinderwagen und Fahrgäste mit Kinderrollstuhl unterschiedliche zu behandeln).

Den meisten Busfahrern - so zumindest meine persönliche Erfahrung - ist es völlig egal, wer da ein oder aussteigt. Die schlimmsten unter ihnen nehmen die Fahrkartenkontrolle wichtiger als die Unterstützung (offensichtlich) mobilitätseingeschränkter Fahrgäste. Da darf man durch den Bus rufen oder vor dem Einstieg erst zur Vordertür "gehen", um den Fahrer anzubetteln, doch den Bus abzusenken.

Entschuldigt, wenn ich das so drastisch formuliere, aber wenn man damit jedes Mal kämpft, dann ist es vorbei mit dem Verständnis. Ich bedanke mich jetzt explizit jedes Mal bei den wenigen Fahrern, bei denen ich mich nicht extra lautstark bemerkbar machen muss - glücklicherweise gibt es den einen oder anderen Lichtblick.

Was Ihre Beschreibung der Mentalität mancher Busfahrer angeht, kann ich mich anschließen. Allerdings sollte meines Erachtens das Absenken des Busses nicht von der Mentalität des Busfahrers abhängig sein. Und dazu brauchte es klarere Festlegungen für das Absenken des Busses. Nur dann gibt es überhaupt die Möglichkeit sich auf etwas zu berufen. Denn nach meiner Erfahrung mit Busfahrern der Regiobus in Hannover sieht es so aus:
Fahrgast: "Können Sie den Bus an der Haltestelle bitte absenken?"
Fahrer: "Wir senken nur dort ab, wo kein hoher Haltebord ist."
Fahrgast: "Aber Sie können den Bus doch auch dort absenken, wo ein hoher Haltebord ist?"
Fahrer: "Mache ich aber nicht, diese eine kleine Stufe können die Fahrgäste doch wohl locker bewältigen."
Fahrgast: "Wenn einer eine Gehbehinderung hat, dann hat er möglicherweise auch mit einer kleinen Stufe schon ganz schön zu kämpfen."
Fahrer: "Wenn ein Fahrgast eine Gehbehinderung hat, dann senke ich den Bus natürlich ab."
Fahrgast: "Das können Sie nicht unbedingt sehen, ob ein Fahrgast eine Gehbehinderung hat."
Fahrer: "Wenn ein Fahrgast einen Rollator oder einen Krückstock hat, dann senke ich ab."
Fahrgast: "Und das sehen Sie dann immer? Auch dann wenn der Fahrgast aussteigen will?"
(An der Stelle wird es dann langsam sehr aufwendig einen insgesamt positiven und freundlichen Gesichtsausdruck zu wahren und mimisch alles zu tun, um das Gespräch nicht entgleiten zu lassen in einen reinen Schlagabtausch.)
Fahrer: "Wenn ein Fahrgast eine Krückstock hat oder einen Rollator, dann sehe ich das. Außerdem muss ich ja auch an die anderen Fahrgäste denken. Wenn ich jedes mal den Bus absenken würde, dann würde die Fahrt länger dauern."

(Das bezweifle ich glatt, dass die Fahrt dann länger dauern würde, denn schließlich geht das Ein- und Aussteigen klar schneller vonstatten, je niedriger die Eingangsstufe ist. Aber meistens ist die "Audienz" beim Fahrer bereits zu sehr ausgereizt, um noch weiter zu insistieren.)


Bei den Stadtbussen ist das übrigens anders in Hannover. Viele Fahrer sagen, dass sie grundsätzlich an jeder Haltestelle absenken würden und auch entsprechend angewiesen seien. Aber die Stadtbusse haben automatische Rampen. Und bei Haltestellen mit hohem Bord, kann diese Rampe beschädigt werden, wenn der Bus zu dicht an den Haltestellenbord ranfährt und dann abgesenkt wird. Viele Fahrer senken dann vorsichtshalber nicht ab, wenn der Haltestellenbord hoch ist. Hoch heißt übrigens 16-18 cm!
Als ich einem Fahrer sagte, dass es Haltestelle-Kantsteine gibt, die eine Führungsrille haben, die verhindert, dass der Bus zu dicht an die Kante fährt, antwortete der, dass er die kenne, aber dass die nicht eingebaut werden, weil die zu teuer seien.

Aber wie sind denn nun in Hamburg die Vorgaben der Nahverkehrsgesellschaft für die Busfahrer? In Hamburg gibt es doch den HVV (Hamburger Verkehrsverbund). Das ist doch meines Wissens vergleichbar mit dem GVH (Großraum Verkehr Hannover).

Gibt es HVV-weit einheitliche Anweisungen zu Baustandards der Bus-Haltestellen und zum Einsetzen der Kneeling-Funktion (=Absenken des Busses). Oder ist es wie in Hannover unterschiedlich innerhalb ein und des selben Verkehrsverbundes organisiert? Und welche Vorgaben gibt es in Hamburg?

Die Fotos zeigen eine Bushaltestelle mit niedrigem Kantstein, die von den Üstra-Bussen mit den automatischen Rampen angefahren wird. Der rechteckige Kasten unter der ganzen Breite der mittleren Eingangstür auf dem Foto ist die automatische Rampe. Eigentlich senken die Busfahrer an dieser Haltestelle meistens ab. Aber wie man auf der linken Bildhälfte sieht nicht immer. Es ist beides mal der selbe Bus-Typ: Solaris-Urbino 12 (Solobus) Die Rampe wird nur ausgefahren, wenn Rollifahrer ein- und aussteigen wollen.



7 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.2015 10:51 von Jules.


Zitat
Jules
Allerdings sollte meines Erachtens das Absenken des Busses nicht von der Mentalität des Busfahrers abhängig sein. Und dazu brauchte es klarere Festlegungen für das Absenken des Busses.

Fahrer: "Wir senken nur dort ab, wo kein hoher Haltebord ist."
Fahrer: "Mache ich aber nicht, diese eine kleine Stufe können die Fahrgäste doch wohl locker bewältigen."
Fahrer: "Wenn ein Fahrgast eine Gehbehinderung hat, dann senke ich den Bus natürlich ab."
Fahrer: "Wenn ein Fahrgast einen Rollator oder einen Krückstock hat, dann senke ich ab."
Fahrer: "Wenn ich jedes mal den Bus absenken würde, dann würde die Fahrt länger dauern."

(Das bezweifle ich glatt, dass die Fahrt dann länger dauern würde, denn schließlich geht das Ein- und Aussteigen klar schneller vonstatten, je niedriger die Eingangsstufe ist.)[/size]

Zunächst zu den "Aussagen" des Fahrers:
1. Jeder wie es für richtig hält.
2+3+4. Volle Zustimmung.
5. Und da hat der Fahrer vollkommen recht. Leider verstehen das offenbar einige Leute nicht, dass das senken und heben des Fahrzeuges nicht nur Zeit kostet sondern zugleich auch Energie (höhere Betriebskosten, Verschleiß).

Meine Erfahrung ist: Wenn der Bus an einer "hoher Kantstein" Haltestelle auch noch abgesenkt wird, ich dies aber nicht mitbekomme wie abgesenkt wurde und der ausstieg praktisch ebenerdig ist, habe ich erstmal durch das falsche aufkommen ein "Stolpergefühl". Es ist nämlich äußerst ungewohnt, aus einem Bus ebenerdig auszusteigen.
Wenn es aber eine kleine Stufe gibt, bin ich schneller draußen, weil durch das "in die Hocke gehen" mehr Energie in den Beinen ist und ich automatisch im Unterbewusstsein 2 - 3 Schritte schneller gehe als gewöhnlich.
Es ist etwas kompliziert es zu beschreiben, aber ich bevorzuge den Ausstieg als normaler Fußgänger "mit Stufe".

Und nun zu den klaren Regeln des Absenkens:
Absenken ja, aber nur bei Bedarf.
Bei denjenigen, denen man es ansieht (Kinderwagen, Rollator, Krückstock etc.) grundsätzlich, allen anderen nur nach Aufforderung (z.B. durch betätigen des Absenkewunsch-Tasters).
Grundsätzlich sollten Ältere Personen sowie diejenigen, die auf den Absenkewunsch angewiesen sind, vorne einsteigen. Denn die meisten "Niederflursitze" (darunter auch der "Invaliden-Vierer") befinden sich nun mal vorne.
So kann die Person den Fahrer auch persönlich um den Absenkewunsch bitten.

Den Bus unnötig an jeder Haltestelle abzusenken ist nicht nur reine Zeit- und Kostenverschwendung, sondern im Endeffekt auch äußerst nervig für die Fahrgäste im Bus, wenn dieser ständig hin und her gekippt wird. Bei solchen Fahrzeugen wie neulich bei der Berliner-VG angeschafft wurden, wo sich das Fahrzeug an beiden Seiten gleichmäßig senkt, mag es vielleicht weniger stören für den Fahrgast sein, dennoch bleiben die ersten negativen Kritikpunkte bestehen.

-
Zitat
Deniz90
Und nun zu den klaren Regeln des Absenkens:
Absenken ja, aber nur bei Bedarf.
Bei denjenigen, denen man es ansieht (Kinderwagen, Rollator, Krückstock etc.) grundsätzlich, allen anderen nur nach Aufforderung (z.B. durch betätigen des Absenkewunsch-Tasters).
Grundsätzlich sollten Ältere Personen sowie diejenigen, die auf den Absenkewunsch angewiesen sind, vorne einsteigen. Denn die meisten "Niederflursitze" (darunter auch der "Invaliden-Vierer") befinden sich nun mal vorne.
So kann die Person den Fahrer auch persönlich um den Absenkewunsch bitten.

Den Bus unnötig an jeder Haltestelle abzusenken ist nicht nur reine Zeit- und Kostenverschwendung, sondern im Endeffekt auch äußerst nervig für die Fahrgäste im Bus, wenn dieser ständig hin und her gekippt wird. Bei solchen Fahrzeugen wie neulich bei der Berliner-VG angeschafft wurden, wo sich das Fahrzeug an beiden Seiten gleichmäßig senkt, mag es vielleicht weniger stören für den Fahrgast sein, dennoch bleiben die ersten negativen Kritikpunkte bestehen.

Ich glaube, es besteht niemand auf ein ständiges Absenken. Aber da, wo es sinnvoll und geboten ist, soll es bitte schön auch durchgeführt werden. Der höhere Energieverbrauch und die notwendige Zeit sind in diesen Fall in Kauf zu nehmen - jegliche Argumentation in dieser Richtung ist eine Verhöhnung mobilitätseingeschränkter und behinderter Fahrgäste, ein Verstoss gegen die UN Behindertenrechtskonvention und nichts anderes als eine Ausrede. Ansonsten könnte man auf Niederflurbuss und Absenkfunktionen komplett verzichten.

Die Probleme mit deiner Aussage:
- Auf das Drücken der blauen Tasten wird nicht reagiert
- Viele Fahrer schauen sich die Fahrgäste nicht an. Da bleiben oft die hinteren Türen zu, wenn ein Kinderwagen davor steht, geschweige denn, dass abgesenkt wird.
- Einstieg vorne mit Rollator, Kinderwagen, Rollstuhl etc. ist sicher und hoffentlich nicht von dir angedacht
- Einstieg vorne und Ausstieg hinten mit Krücken (oder auch ohne, man sieht nicht jedem seine Einschränkung an) ist auch keine Lösung. Da ist der Einstieg hinten oft einfacher und praktikabler
- Es gibt keine "Invalidenplätze" (und übrigens auch keine "Invaliden"). Menschen mit Behinderungen haben Anrecht auf JEDEN Platz (okay, nicht unbedingt den Fahrerplatz ;)) und es steht niemandem zu, anderen Menschen einen Platz zuzuweisen - dafür sind die Einschränkungen und die Bedürfnisse zu vielfältig.

Also - es wäre schon viel damit erreicht, wenn die Fahrer tatsächlich mal einen Blick nach draussen werfen und unaufgefordert bei erkennbaren mobilitätseinschränkungen die hintere Tür öffnen und den Bus absenken. Und wenn sie die blauen Taster ernst nehmen und auch hier unaufgefordert den Bus absenken.

Alles, was man nicht sofort oder offen sichtlich erkennen bar, ist immer nur im Dialog hinzukriegen - aber über das offensichtliche muss man nicht diskutieren. Und in dem Fall darf auch ein nicht-mobilitätseingeschränkter Fahrgast gerne mal ein Schaukeln oder eine fehlende Stufe beim Ausstieg hinnehmen.

Tobias
Zitat
McPom
Ich glaube, es besteht niemand auf ein ständiges Absenken. Aber da, wo es sinnvoll und geboten ist, soll es bitte schön auch durchgeführt werden.

Die Probleme mit deiner Aussage:
- Auf das Drücken der blauen Tasten wird nicht reagiert
- Einstieg vorne mit Rollator, Kinderwagen, Rollstuhl etc. ist sicher und hoffentlich nicht von dir angedacht
- Einstieg vorne und Ausstieg hinten mit Krücken ist auch keine Lösung. Da ist der Einstieg hinten oft einfacher und praktikabler
- Es gibt keine "Invalidenplätze". Menschen mit Behinderungen haben Anrecht auf JEDEN Platz und es steht niemandem zu, anderen Menschen einen Platz zuzuweisen - dafür sind die Einschränkungen und die Bedürfnisse zu vielfältig.

Doch, so wie ich die Texte von "Jules" lese, wird konsequent an jeder Milchkanne das Absenken gefordert.


-Die Funktion des blauen Tasters sollte auch überarbeitet werden. Es sollte bei Betätigung ein deutlicheres Zeichen beim Fahrer ertönen.

-Der Einstieg für Fahrgäste mit Rollstühlen, Kinderwagen usw. ist grundsätzlich an Tür 2, in Gelenkbussen auch an Tür 3 für Kinderwagen.

-Ich halte sowieso nichts von der Regelung "vorne rein hinten raus". Daher wäre es sinnvoller, wenn die erste Tür nur für "Ältere" Personen vorgesehen wird, um ihnen sowohl den Einstieg als auch den Ausstieg zu erleichtern. Es steht ihnen dann natürlich frei, ob sie die 1. Tür benutzen oder nicht, nur wäre in dem Fall eine Bitte zum Absenken des Busses beim Fahrer schneller und einfacher durchsetzbar. Und wenn alle anderen hinten ein- und aussteigen hätten sie auch vorne mehr Zeit und mehr Sicherheit, weil sie der Fahrer besser sehen kann.

-Ich weiß nicht, wie die offizielle Bezeichnung der 4 Sitzplätze mit dem Piktogramm "Person mit Gehstock" ist, deswegen nannte ich sie einfach mal "Invaliden-4er". Die Sitzplätze sind speziell für Ältere bzw. Geheingeschränkte Personen ausgewiesen und reserviert, weil sie von der Ausstattung und Beschaffenheit her speziell an diese Personengruppe gerichtet ist. Die Sitzplätze sind ebenerdig und ohne Podeste zugänglich, bieten eine größere Beinfreiheit und haben zusätzliche Haltestangen und Armlehnen. Desweiteren gibt es bei einigen Herstellern auch in diesem Bereich einen Absenkewunsch-Taster.

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