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neuer elektro-Bus?
geschrieben von Claus_ 
Zitat
Jules
Der Brennstoffzellenbus ist dem Bericht zufolge durchgefallen.

Richtig. Der Brennstoffzellen-Bus ist durchgefallen, da dieser für die gleiche Tagesleistung eines Diesel-Busses 3x so hohe Kosten wie ein Diesel-Bus verursacht. Bleibt also nur noch die Batterie. Aber die ist bislang nur für Solowagen ausreichend verfügbar. Für Gelenkbusse ist laut Mercedes-Webseite ein Range-Extender erforderlich, entweder als Brennstoffzelle oder als Diesel-Aggregat. Beides wird aber von der Politik nicht gewollt sein: Die Brennstoffzelle nicht, weil zu teuer. Das Diesel-Aggregat nicht, weil das mit dem ungeliebten Diesel läuft.
Ist ein "Range-Extender" ein Reichweiten-Erweiterer? Und warum kriegt Mercedes das nicht ohne "Range-Extender" hin, während das bei den batterieelektrischen Gelenkbussen von VDL, von denen ich diesen Sommer auf Terschelling einen in den Dünen fotografiert habe, anscheinend kein Problem war (Bild 1)?
Oder geht es um die Hamburger Gelenkbusse, die ich in Hamburg auf der Metrolinie gesehen habe, die mit der Doppelachse hinten (Bild 2)?


Zitat
Jan Gnoth
Zitat
Jules
Der Brennstoffzellenbus ist dem Bericht zufolge durchgefallen.

Richtig. Der Brennstoffzellen-Bus ist durchgefallen, da dieser für die gleiche Tagesleistung eines Diesel-Busses 3x so hohe Kosten wie ein Diesel-Bus verursacht. Bleibt also nur noch die Batterie.

Liegt das nur am höheren Einkaufspreises der Fahrzeuge? Ich meine nämlich mal gelesen zu haben, dass Wasserstoff als Kraftstoff an sich wiederum relativ preiswert ist im Vergleich zu normalem Benzin/Diesel, man würde damit ja eigentlich einen Großteil der hohen Anschaffungskosten über die Zeit wieder zurück bekommen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.07.2018 20:57 von Sebastian.
Zitat
Jules
Ist ein "Range-Extender" ein Reichweiten-Erweiterer?

Ja.

Zitat
Jules
Und warum kriegt Mercedes das nicht ohne "Range-Extender" hin, während das bei den batterieelektrischen Gelenkbussen von VDL, von denen ich diesen Sommer auf Terschelling einen in den Dünen fotografiert habe, anscheinend kein Problem war (Bild 1)?

Die Gelenkbusse von VDL (und auch die von Sileo) haben die gleiche Batterie wie die Solobusse bei jedoch mehr Masse (18 statt 12 Meter und somit mehr Kilogramm) und somit die gleiche Antriebsleistung bei mehr Gewicht. Das ist auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber im realen Betrieb verbraucht ein Batterie-Gelenkbus durch sein höheres Gewicht mehr Strom bei gleicher Batterie-Leistung als ein Solobus. Aus diesem Grunde müssen in Gelenkbusse entweder stärkere Batterien eingebaut als in einen Solobus oder der Gelenkbus braucht einen Range-Extender. Dieser Range-Extender kann wahlweise eine Brennstoffzelle oder ein Diesel-Aggregat sein.

Zitat
Jules
Oder geht es um die Hamburger Gelenkbusse, die ich in Hamburg auf der Metrolinie gesehen habe, die mit der Doppelachse hinten (Bild 2)?

Nein.

Zitat
Sebastian
Liegt das nur am höheren Einkaufspreises der Fahrzeuge?

Nein.

Zitat
Sebastian
Ich meine nämlich mal gelesen zu haben, dass Wasserstoff als Kraftstoff an sich wiederum relativ preiswert ist im Vergleich zu normalem Benzin/Diesel, man würde damit ja eigentlich einen Großteil der hohen Anschaffungskosten über die Zeit wieder zurück bekommen.

Ich meine das Gegenteil gelesen zu haben, nämlich das Wasserstoff als Kraftstoff bis zu 3x so teuer wie Diesel ist, weil Wasserstoff im Moment nur sehr aufwändig herzustellen ist. Wasserstoff soll als Abfallprodukt der chemischen Industrie anfallen. Aber um das Wasserstoff als Nachfolger vom Dieselkraftstoff zu nutzen, soll es noch nicht in ausreichenden Mengen verfügbar sein. Demzufolge soll auch die künstliche Produktion von Wasserstoff nur für den Antrieb von Fahrzeugen noch nicht wirtschaftlich sein.
Re: neuer elektro-Bus?
29.07.2018 00:15
Wenn die Beschaffung von batteriebetriebenen Elektrobussen in Form von Doppelgelenkbussen bereits ein Problem darstellt, dann muss es doch noch ein sehr viel größeres Problem darstellen, die überlangen Metrobusse durch entsprechend lange batteriebetriebene überlange Busse (ohne "Range-Extender") zu ersetzen. In dem bereits weiter oben erwähnten Werbefilm der Hochbahn sagt die Moderatorin jedoch, dass ab 2020 nur noch batteriebetriebene Elektrobusse beschafft werden sollen. Das ist in Minute 0:27, zwei Sekunden später sieht man eine Bus-Haltestelle in dem Film, an dem gerade ein solcher überlanger Metrobus mit Doppelachse hinten anhält. Hier noch mal der Link zum Film: [www.youtube.com] Wie passt das zusammen? Und in Bezug auf Hannover frage ich mich, wie das dort gelingen soll, die fehlende Reichweite der Gelenkbusse auszugleichen. Oder wird die Üstra da weniger hohe Anforderungen an die Gelenkbusse stellen als die Hamburger Hochbahn?
Zitat
Jules
Wenn die Beschaffung von batteriebetriebenen Elektrobussen in Form von Doppelgelenkbussen bereits ein Problem darstellt, dann muss es doch noch ein sehr viel größeres Problem darstellen, die überlangen Metrobusse durch entsprechend lange batteriebetriebene überlange Busse (ohne "Range-Extender") zu ersetzen.

Richtig. Das wird noch ein richtiges Problem werden.

Zitat
Jules
In dem bereits weiter oben erwähnten Werbefilm der Hochbahn sagt die Moderatorin jedoch, dass ab 2020 nur noch batteriebetriebene Elektrobusse beschafft werden sollen.

Die Moderatorin gibt das wieder, was die Politik vorgibt und das sind batteriebetriebene Elektrobusse ab 2020. Was die Industrie tatsächlich liefert, steht auf einem anderen Blatt.

Zitat
Jules
Oder wird die Üstra da weniger hohe Anforderungen an die Gelenkbusse stellen als die Hamburger Hochbahn?

Das wird es wohl sein, dass Üstra und andere weniger hohe Anforderungen an die Gelenkbusse stellen als die Politik in Hamburg und nicht die Hamburger Hochbahn. Das muss schließlich auch unterschieden werden. Die Politik gibt vor und die Hochbahn setzt das um bzw. gibt das in den Medien so wieder. In anderen Städten wird inzwischen längst zugegeben, dass zunächst die Solobusse durch batteriebetriebene Elektrobusse ersetzt werden sollen, während bei den Gelenkbussen mehr über Hybrid bzw. über die "Verstraßenbahnung" der betroffenen Linien nachgedacht wird. So planen Magdeburg und Dresden neue Straßenbahnstrecken auf jetzigen Gelenkbus-Linien, Berlin und Salzburg treiben wieder verstärkt den U-Bahnbau voran.
Re: neuer elektro-Bus?
29.07.2018 01:31
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
Jules
Ist ein "Range-Extender" ein Reichweiten-Erweiterer?

Ja.

Zitat
Jules
Und warum kriegt Mercedes das nicht ohne "Range-Extender" hin, während das bei den batterieelektrischen Gelenkbussen von VDL, von denen ich diesen Sommer auf Terschelling einen in den Dünen fotografiert habe, anscheinend kein Problem war (Bild 1)?

Die Gelenkbusse von VDL (und auch die von Sileo) haben die gleiche Batterie wie die Solobusse bei jedoch mehr Masse (18 statt 12 Meter und somit mehr Kilogramm) und somit die gleiche Antriebsleistung bei mehr Gewicht. Das ist auf den ersten Blick nicht sichtbar, aber im realen Betrieb verbraucht ein Batterie-Gelenkbus durch sein höheres Gewicht mehr Strom bei gleicher Batterie-Leistung als ein Solobus. Aus diesem Grunde müssen in Gelenkbusse entweder stärkere Batterien eingebaut als in einen Solobus oder der Gelenkbus braucht einen Range-Extender. Dieser Range-Extender kann wahlweise eine Brennstoffzelle oder ein Diesel-Aggregat sein.

Habe gerade mal einen Vergleich angestellt:
Der Braunschweiger Gelenk-Elektrobus (emil), ein Solaris Urbino 18 electric, hat eine Batteriekapazität von 90 kWh. Er wird zwischendurch an den Endhaltestellen induktiv aufgeladen. [www.verkehr-bs.de]
Der Solobus Solaris Urbino 12 electric, der in Hannover im Einsatz ist, hat eine Batteriekapazität von 125 kWh. [www.uestra.de] Er wird mit Pantograph (ausklappbarer Ladearm, in Hannover am Bus befestigt) an der Endhaltestelle aufgeladen.
Das war gar nicht so einfach diese Zahlen zu finden. Für den VDL Citea SLFA-180 Electric, der auf Terschelling fährt, habe ich letztlich keine Angaben über die Batteriekapazität gefunden. Und ob man von der Batteriekapazität direkt auf die Reichweite schließen kann, ist mir auch noch nicht so ganz klar. Es kommt ja auch auf den Verbrauch an, der zum Beispiel auch vom Gewicht des Busses abhängen kann. Und ob er eine Vollklimaanlage hat oder nicht.
"Range-Extender" scheint übrigens eine Schönrednerei zu sein. Ein bisschen rustikaler ausgedrückt könnte man auch "Hilfsmotor" sagen.
Foto: Solaris Urbino 18 electric in Braunschweig


Zitat
Jules
Habe gerade mal einen Vergleich angestellt:
Der Braunschweiger Gelenk-Elektrobus (emil), ein Solaris Urbino 18 electric, hat eine Batteriekapazität von 90 kWh. Er wird zwischendurch an den Endhaltestellen induktiv aufgeladen. [www.verkehr-bs.de]
Der Solobus Solaris Urbino 12 electric, der in Hannover im Einsatz ist, hat eine Batteriekapazität von 125 kWh. [www.uestra.de] Er wird mit Pantograph (ausklappbarer Ladearm, in Hannover am Bus befestigt) an der Endhaltestelle aufgeladen.
Das war gar nicht so einfach diese Zahlen zu finden. Für den VDL Citea SLFA-180 Electric, der auf Terschelling fährt, habe ich letztlich keine Angaben über die Batteriekapazität gefunden. Und ob man von der Batteriekapazität direkt auf die Reichweite schließen kann, ist mir auch noch nicht so ganz klar. Es kommt ja auch auf den Verbrauch an, der zum Beispiel auch vom Gewicht des Busses abhängen kann. Und ob er eine Vollklimaanlage hat oder nicht.

Richtig. Die Reichweite hängt von der Batteriekapazität als auch vom Verbrauch ab, der auch wieder vom Gewicht des Busses abhängt. Dieses ist bei einem Gelenkbus höher als bei einem Solobus. Von daher wird die Umstellung der Busse von Diesel- auf Batteriebetrieb bei Solobussen einfacher als bei Gelenkbussen sein.

Zitat
Jules
"Range-Extender" scheint übrigens eine Schönrednerei zu sein. Ein bisschen rustikaler ausgedrückt könnte man auch "Hilfsmotor" sagen.

So könnte man es sagen. Ein Gelenkbus wird in Zukunft eher einen Hilfsmotor brauchen als ein Solobus. Die Frage ist nur, wie die Politik in Hamburg ab 2020 damit umgeht.
Re: neuer elektro-Bus?
30.07.2018 10:43
Zitat
Jan Gnoth
Das wird es wohl sein, dass Üstra und andere weniger hohe Anforderungen an die Gelenkbusse stellen als die Politik in Hamburg und nicht die Hamburger Hochbahn. Das muss schließlich auch unterschieden werden. Die Politik gibt vor und die Hochbahn setzt das um bzw. gibt das in den Medien so wieder. In anderen Städten wird inzwischen längst zugegeben, dass zunächst die Solobusse durch batteriebetriebene Elektrobusse ersetzt werden sollen, während bei den Gelenkbussen mehr über Hybrid bzw. über die "Verstraßenbahnung" der betroffenen Linien nachgedacht wird. So planen Magdeburg und Dresden neue Straßenbahnstrecken auf jetzigen Gelenkbus-Linien, Berlin und Salzburg treiben wieder verstärkt den U-Bahnbau voran.
Auf Terschelling, wo die VDL-Gelenkbusse eingesetzt werden, ist das vermutlich auch deshalb kein Problem, Gelenkbusse mit Batterie zu betreiben, weil die Fahrzeuge keine so langen Linien zu bedienen haben. Vom Hafen nach Oosterend, das ist die längste Strecke, sind es rund 20 km einfache Strecke. Und auf ca. halber Strecke in Midsland gibt es ein Busdepot, auf dem zusätzlich zu den zwei Schnell-Ladesäulen am Hafen eine Schnell-Ladesäule steht und wo vermutlich auch ein Anschluss für die langsame Voll-Ladung über Nacht vorhanden ist. Und auf Terschelling gibt es anders als in vielen Städten keine mit Autos verstopfte Straßen, die den Fahrplan durcheinander bringen und die einkalkulierten Ruhe- und Aufladezeiten Makulatur werden lassen.
Wenn die Politik (in Hamburg, Hannover und anderswo) es ernst meint mit den Batterie-Elektrobussen, dann muss mehr dafür getan werden, dass diese Busse nicht im Autoverkehrsstau feststecken, so dass genug Zeit ist, die Ladezeiten an den Endpunkten einzuhalten. Vielleicht gelingt es auf dem Weg, Maßnahmen zu ergreifen, die dem ÖPNV mehr Vorrang einräumen! Dann ist es vielleicht auch möglich die relativ hohen Anforderungen an die Reichweite abzumildern.
Ob es vielleicht darüberhinaus sogar gelingt, die Straßenbahn wieder verstärkt ins Spiel zu bringen? Wer weiß, wünschen würde ich mir das!
Foto 1: Die beiden Ladesäulen am Hafen in Terschelling
Foto 2: Katholische Kirche in Midsland, links daneben der Omnibusbetriebshof


Re: neuer elektro-Bus?
30.07.2018 11:08
Von aussen betrachtet: Die Hamburger Politik meint es nicht ernst - das ominöse Jahr 2020 kam doch nur ins Spiel, um die EU nach Absage der Stadtbahn wegen der Feinstaubwerte zu beruhigen. Ursprünglich sollten ab 2020 keine Dieselbusse mehr in Hamburg fahren, inzwischen will man ab 2020 keine Dieselbusse mehr bestellen. Für alles, was also ab 2020 nicht mehr bestellt werden kann und für das es keine Alternativen gibt, muss man eben 2018 und 2019 vorsorgen - also bestellt man jetzt noch einmal ausreichend Dieselgelenk- und Diesel-XL-Busse. Damit kauft man sich dann bis zu 10 Jahre Zeit ein und hofft, dass die Industrie hinterher kommt... Und falls sie das nicht schafft, dann wird unsere Bundesregierung schon irgendeinen Plan oder Kniff aus der Tasche ziehen, damit Mercedes / Evobus nicht das Nachsehen hat und stattdessen haufenweise chinesische Elektrobusse in Deutschland zum Einsatz kommen würden.

Tobias
Hallo,

Zitat
McPom
Ursprünglich sollten ab 2020 keine Dieselbusse mehr in Hamburg fahren, inzwischen will man ab 2020 keine Dieselbusse mehr bestellen.

Stimmt nicht, es war immer nur von der Bestellung die Rede.

Man kann auch vieles wollen, wenn es keinen Hersteller gibt, dann kann auch nichts umgestellt werden.

Grüße
Boris



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.07.2018 12:00 von Boris Roland.
Re: neuer elektro-Bus?
30.07.2018 13:43
Zitat
McPom
Von aussen betrachtet: Die Hamburger Politik meint es nicht ernst - das ominöse Jahr 2020 kam doch nur ins Spiel, um die EU nach Absage der Stadtbahn wegen der Feinstaubwerte zu beruhigen. Ursprünglich sollten ab 2020 keine Dieselbusse mehr in Hamburg fahren, inzwischen will man ab 2020 keine Dieselbusse mehr bestellen. Für alles, was also ab 2020 nicht mehr bestellt werden kann und für das es keine Alternativen gibt, muss man eben 2018 und 2019 vorsorgen - also bestellt man jetzt noch einmal ausreichend Dieselgelenk- und Diesel-XL-Busse. Damit kauft man sich dann bis zu 10 Jahre Zeit ein und hofft, dass die Industrie hinterher kommt... Und falls sie das nicht schafft, dann wird unsere Bundesregierung schon irgendeinen Plan oder Kniff aus der Tasche ziehen, damit Mercedes / Evobus nicht das Nachsehen hat und stattdessen haufenweise chinesische Elektrobusse in Deutschland zum Einsatz kommen würden.

Ist es denn so, dass chinesische Hersteller (BYD) Gelenkbusse oder XXL-Busse mit Batterie-elektrischen Antrieb anbieten oder in absehbarer Zeit anbieten können, die die Voraussetzungen erfüllen, die die Hochbahn bzw. die Politik in Hamburg vorgibt? Und warum soll es denn überhaupt so schwer sein, in einen Gelenkbus eine Batterie einzubauen, die mehr Kapazität hat als die, die in Solobussen eingebaut wird? Schließlich bietet ein Gelenkbus doch auch mehr Platz als ein Solobus. Der ist i. D. R. immerhin sechs Meter länger. Dadurch müsste doch auch Platz sein für eine um ein Drittel größere Batterie.

Abgesehen davon müsste es doch auch möglich sein, auf den Linien zusätzliche Schnellladestationen zu platzieren, oder besonders dafür geeignete Straßenabschnitte so zu gestalten, dass ein Aufladen während der Fahrt möglich ist. Der Pantograph, der bei den Bussen in Hannover oder Terschelling zum Einsatz kommt, sieht ohnehin schon ein bisschen so aus wie ein Straßenbahn-Stromabnehmer:


Zitat
Jules
Auf Terschelling, wo die VDL-Gelenkbusse eingesetzt werden, ist das vermutlich auch deshalb kein Problem, Gelenkbusse mit Batterie zu betreiben, weil die Fahrzeuge keine so langen Linien zu bedienen haben. Vom Hafen nach Oosterend, das ist die längste Strecke, sind es rund 20 km einfache Strecke. Und auf ca. halber Strecke in Midsland gibt es ein Busdepot, auf dem zusätzlich zu den zwei Schnell-Ladesäulen am Hafen eine Schnell-Ladesäule steht und wo vermutlich auch ein Anschluss für die langsame Voll-Ladung über Nacht vorhanden ist. Und auf Terschelling gibt es anders als in vielen Städten keine mit Autos verstopfte Straßen, die den Fahrplan durcheinander bringen und die einkalkulierten Ruhe- und Aufladezeiten Makulatur werden lassen.

Das wird es wohl vermutlich sein. Auf Terschelling geht es alles etwas ruhiger zu, die Strecken sind kürzer, da ist es wohl kein Problem, einen Gelenkbus mit Batterie zu betreiben. Eine Großstadt wie Hannover oder gar Hamburg ist da aber ein anderes Kaliber.

Zitat
Jules
Wenn die Politik (in Hamburg, Hannover und anderswo) es ernst meint mit den Batterie-Elektrobussen, dann muss mehr dafür getan werden, dass diese Busse nicht im Autoverkehrsstau feststecken, so dass genug Zeit ist, die Ladezeiten an den Endpunkten einzuhalten. Vielleicht gelingt es auf dem Weg, Maßnahmen zu ergreifen, die dem ÖPNV mehr Vorrang einräumen! Dann ist es vielleicht auch möglich die relativ hohen Anforderungen an die Reichweite abzumildern.

Die Politik meint es ernst mit den Batterie-Elektrobussen. Nur die Frage ist, ob das auch technisch so umsetzbar ist, wie die Politik das wünscht. Im Moment sehe ich das nicht und die Politik wird wahrscheinlich Wege suchen, dieses zu kaschieren.

Zitat
Jules
Ob es vielleicht darüberhinaus sogar gelingt, die Straßenbahn wieder verstärkt ins Spiel zu bringen? Wer weiß, wünschen würde ich mir das!

In Magdeburg und Dresden ist die Politik bereits dabei, die am stärksten ausgelasteten Buslinien durch Straßenbahnen zu ersetzen. In Berlin werden längst zu den Akten gelegte alte U-Bahn-Planungen aus den 1970er Jahren wieder hervor geholt und in Salzburg ist endlich das Planfeststellungsverfahren für ein erstes Teilstück der einstmals angedachten U-Bahn eingeleitet worden. Nur in Hamburg tut man sich noch etwas schwer, sich neben der U5-neu auch zum Alsterhalbring als Stadtbahn zu bekennen. Aber vielleicht kommt das noch, wenn der Bau der U5-neu weiter voran geschritten ist.
Re: neuer elektro-Bus?
31.07.2018 11:58
Zitat
Jan Gnoth
.... Nur in Hamburg tut man sich noch etwas schwer, sich neben der U5-neu auch zum Alsterhalbring als Stadtbahn zu bekennen. Aber vielleicht kommt das noch, wenn der Bau der U5-neu weiter voran geschritten ist.


Wieso?
Es gibt doch die Angebotsoffensive 2018, die aufgrund weitblickend geplantem BBP und der vorhandenen Reserven bzgl. Fahrzeuge und Trassen (Schiene und Straße) überhaupt erst möglich werden:
„Der HVV ist das Rückgrat unserer Mobilität“, sagt Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Und das soll zum Fahrplanwechsel im Dezember kräftig verstärkt werden. „Das bedeutet: Längere Züge, neue Bahnen, größere Busse und dichtere Takte“, so Tschentscher.

Und das Ganze für schmale 19 Millionen Euro zusätzlich.
Meinst du wirklich, die von dir genannten Städte machen das besser?!
Der E-Bus soll ja auch noch kommen!*

Komm schon - wir sind in Hamburg: Hauptsache der Kostendeckungsgrad ist so schön hoch.
Die Fahrgäste stehen natürlcih bisschen im Stau dafür, sofern sie überhaupt ein ÖPNV-Verkehrsmittel erreichen bzw. sie investieren 20 Minuten Wartezeit und/oder einen 1000m-Gewaltmarsch.


*) Freu ich mich schon wie Bolle drauf!!!
Auf der Metro-mir-geht-gleich-einer-ab-buslinie 3 fahren sie ja schon seit zwei Jahren total erfolgreich und würden auch nie verpätet, nie herumruckelnd und auch sonst sehr geräumig und komfortabel und auch nie überfüllt sein, weil es ja E-Busse sind!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.2018 12:37 von bukowski.
Re: neuer elektro-Bus?
01.08.2018 09:45
Zitat
bukowski

Der E-Bus soll ja auch noch kommen!*

*) Freu ich mich schon wie Bolle drauf!!!
Auf der Metro-mir-geht-gleich-einer-ab-buslinie 3 fahren sie ja schon seit zwei Jahren total erfolgreich und würden auch nie verpätet, nie herumruckelnd und auch sonst sehr geräumig und komfortabel und auch nie überfüllt sein, weil es ja E-Busse sind!

"Die neuen E-Fahrzeuge ... fahren nahezu ruckelfrei ..." heißt es in dem Hochbahnfilm, den ich im Internet entdeckt hatte: Minute 1:20 [www.youtube.com]
Dass das "ruckelfreie Fahren" auch etwas mit der Schulung und/oder Mentalität der Busfahrerin oder des Busfahrers zu tun hat, wird nicht erwähnt. Nach meinen Erfahrungen bist du als ÖPNV-Fahrgast mit einer Busfahrerin am Steuer i. d. R. deutlich komfortabler unterwegs!
Was außerdem verschwiegen wird:
Die E-Busse beschleunigen getriebefrei mit Elektromotoren. Das mag ja ein ruckelfreies Fahren begünstigen. Vor allem wird durch den Kommentar der Moderatorin suggeriert, dass es ein großer Vorteil der batteriebetriebenen E-Busse sei, dass sie ruckelfrei fahren. In Hannover fahren allerdings auch Hybridbusse von MAN, bei denen der eingebaute Dieselmotor wie ein kleines Kraftwerk arbeitet, das mit einem Generator Strom produziert, der wiederum dazu benutzt wird, die Radnabenmotoren anzutreiben. Die Zwischenspeicherung und Pufferung erfolgt ebenso wie die Speicherung der durch Rekuperation beim Bremsen gewonnene Energie in Kondensatoren.
"Ruckelfreie" Elektromotoren sind also nicht ein Alleinstellungsmerkmal von batteriebetriebenen Elektrobussen. Darüberhinaus haben auch Oberleitungs-Omnibusse Elektromotoren, die "ruckelfreies" Fahren ermöglichen. Sofern die Busfahrerin oder der Busfahrer entsprechend geschult und gewillt ist. Dürfte ich mir was wünschen, dann dass nur noch Busfahrerinnen zum Einsatz kommen. Busfahrerinnen sind einfach die besseren Busfahrer!


Re: neuer elektro-Bus?
03.08.2018 06:49
Zitat
Jan Gnoth
So planen Magdeburg und Dresden neue Straßenbahnstrecken auf jetzigen Gelenkbus-Linien, Berlin und Salzburg treiben wieder verstärkt den U-Bahnbau voran.

Bitte was wird in Berlin getan?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Bitte was wird in Berlin getan?

Hast du nicht gelesen? Es werden wieder verstärkt U-Bahnstrecken geplant. Einfach mal auf YouTube schauen, da gibt es so einige Beiträge zum Flughafen Schönefeld (U7), Märkischen Viertel (U8) und Lückenschluss Warschauer Brücke - Frankfurter Tor (U1). Sei dir sicher, eher kommt in Berlin die U10 als E-Busse auf M48.
Re: neuer elektro-Bus?
03.08.2018 17:55
Na die U10 ist ja nun wieder ganz was Anderes als die anderen aufgezählten Ideen...
Zitat
VBB/HVV
Na die U10 ist ja nun wieder ganz was Anderes als die anderen aufgezählten Ideen...

Das weiß ich auch. Ich wollte halt nur deutlich machen, dass in Berlin andere Tendenzen als in Hamburg sind. Natürlich wird jetzt nicht wieder verstärkt an der U10 geplant. Aber die 950 Diesel-Citaros und Prüfung neuer U-Bahnstrecken sprechen in Berlin eine ganz andere Sprache als die ab 2020 in Hamburg angedachten E-Busse.
Re: neuer elektro-Bus?
07.08.2018 05:29
Zitat
Jan Gnoth
Das weiß ich auch. Ich wollte halt nur deutlich machen, dass in Berlin andere Tendenzen als in Hamburg sind. Natürlich wird jetzt nicht wieder verstärkt an der U10 geplant. Aber die 950 Diesel-Citaros und Prüfung neuer U-Bahnstrecken sprechen in Berlin eine ganz andere Sprache als die ab 2020 in Hamburg angedachten E-Busse.

Das sind doch Sommerlochthemen, in Berlin passiert da nix. Selbst wenn Frau Pop von den Grünen jetzt ins gleiche Horn bläst. Und es können bis zu 950 Citaros kommen, wie viele es werden, steht auf einem anderen Blatt. E-Busse kommen ja schließlich auch nach Berlin...

x--x--x--x

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