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Immer mehr KVG-Busse in Harburg: Warum? Und wie organisiert?
geschrieben von Tom81 
Hallo zusammen!

Wenn ich zurückdenke, dann fuhr die KVG auf dem Hamburger Stadtgebiet in der Vergangenheit eigentlich fast nur auf den "Regional-Linien", die überwiegend die Funktion hatten, Fahrgäste aus dem Landkreis Harburg in die Hansestadt zu befördern. Einzige Ausnahme waren die 240, 157 und 257, deren verkehrliche Bedeutung bei der 157 ausschließlich und bei der 240 und 257 weitaus überwiegend innerhalb Hamburgs Stadtgrenzen liegen. Das Einsatzvolumen der KVG auf Hamburger Gebiet war - so lange ich zurückdenken konnte - bis vor ein paar Jahren auch ungefähr konstant.

Seit ca. 6-8 Jahren ist ein neuer Trend eingekehrt, indem die Rolle der KVG im südlichen Hamburger Stadtgebiet immer mehr zunimmt:

1. Die 349 als Ringlinie durch das Harburger Gewerbegebiet wurde als reine KVG-Linie eingeführt.
2. Die 146 von Harburg nach Finkenwerder wurde erschaffen, ebenfalls als reine KVG-Linie ohne das Hamburger Stadtgebiet zu verlassen
3. Letztes oder vorletztes Jahr - mit der Umstellung der 143+443 - wurde die 543 als "Kompensationslinie" für die Abschnitte geschaffen, die durch die Gelenkbusse nicht mehr von der 143+443 bedient werden konnten oder sollten (Nachtigallenweg + Woxdorf); zudem verdichtet die Linie im Berufsverkehr die 143 zw. dem Neubaugebiet Einhausring und Bf. Harburg; komischerweise wurde die 543 auch eine KVG Linie, obwohl 143-443 immer reine Hochbahn-Linien waren
4. Vor kurzem wurden einzelne Fahrten der HHA-Linie 144 zw. Bf Harburg und Appelbüttler Weg durch Fahrten auf der KVG-Linie 340 in gleicher Zeitlage und auf exakt dem gleichen Linienweg (also auch nur zw. Bf Harburg und Appelbüttler Weg, also rein Hamburger Stadtgebiet) ersetzt
5. Heute sah ich zum ersten Mal gleich etliche KVG-Gelenkbusse auf dem Metrobus 14 (Fleetsedt - Eisendorf), aber es fuhren auch noch Hochbahn-Busse auf der 14 und die Konzession für die 14 liegt laut Nimmbus auch (noch?) bei der Hochbahn.

In diesem Zusammenhang habe ich gleich zahlreiche Fragen, und hoffe, dass sie mir jemand von Euch beantworten kann!?

(1) Wie kommt es, dass die KVG die Konzession für die neuen Linien auf Hamburger Stadtgebiet bekommt und nicht die Hochbahn?

(2) Warum fährt die Hochbahn noch auf der 343 Fleestedt - Maschen - Meckelfeld, die ja ausschließlich außerhalb Hamburgs verkehrt? (Widerspricht eine solche Linie nicht sogar den Kriterien für die Inhouse-Direktvergabe nach EU VO 1370 an die Hochbahn?)

(3) Wie ist es auf den KVG-konzessionierten Linien organisiert: Fährt die KVG die Linien eigenwirtschaftlich ohne Zuschüsse, oder wurden die Leistungen von der Stadt Hamburg per Direktvergabe an die KVG vergeben oder wurde die Leistung ausgeschrieben und die KVG hat sich als bestbietendes Unternehmen durchgesetzt?

(4) Falls die Leistungen direkt an die KVG vergeben wurden: Wie ist das mit EU-Recht vereinbar, da die Stadt Hamburg ja keine unmittelbaren Durchgriffsrechte auf die KVG hat?

(5) Wie ist es auf der 240 (und jetzt neu auf der 14) organisiert, deren Konzession ja (noch?) bei der Hochbahn liegt: Ist die KVG dort Sub-Auftragnehmer der Hochbahn? Oder fährt sie dort auf Basis eines ähnlichen Vertragskonstruktes wie bei den Linien mit eigener Konzession?

(6) Wie ist das Verhältnis zw. Hochbahn und KVG? Sehen sie sich eher kritisch / als Wettbewerber oder ist es eher koopertativ? (Zw. Einhausring und Bf. Harburg haben Hochbahn und KVG die Fahrpläne der 143+543 ja offensichtlich detailliert abgestimmt, offensichtlich wollen oder sollen sie gut zusammenarbeiten!?)

(7) Welchen Sinn macht es für die Stadt Hamburg, dass die KVG dort fährt statt der Hochbahn? Ist die KVG deutlich günstiger für den Aufgabenträger Stadt Hamburg?

(8) Falls die Motivation der Stadt Hamburg ist, Geld zu sparen, weil die KVG günstiger ist: Sind weitere Leistungs-Übernahmen durch die KVG zu erwarten?

(9) Falls ja, ist schon bekannt, welche Leistungen es vsl. sein werden?

(10) Wie passt es zusammen, dass in Harburg ein zweiter Hochbahn-Betriebshof gebaut wurdet, aber jetzt immer mehr Leistungen in Harburg an die KVG gehen?

Fragen über Fragen. Ich hoffe, Ihr könnt mehr Licht in meinen neugierigen Kopf bringen...
Hallo Tom81,

vielleicht ein paar Antworten:
zu 2: Erst mit Auslaufen der bestehenden Konzessionen stellt sich die Frage.

zu 5: Dass sich die Unternehmen bei Engpässen gegenseitig aushelfen, ist ja nichts ungewöhnliches.

zu 6: Die KVG sitzt mit auf dem neuen Betriebshof in Harburg, also furchtbar schlecht kann es nicht sein. Die Fahrpläne und damit das Angebot sind Sache des HVVs, da haben die Unternehmen selbst erst später ihren Beitrag zu leisten.

Grüße
Boris
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