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Ex-Äquatorlinie 3 - Hat die VHH resigniert?
geschrieben von ben 
Moin zusammen,

die Zustände auf der Metrobus-Linie 3 waren hier in verschiedensten Threads schon oft Thema. Ich könnte die Linie für meinen Arbeitsweg regelmäßig nutzen, habe mich aber schon vor Jahren frustriert abgewendet und mir ein Fahrrad nach Altona gestellt. Dennoch fahre ich ab und an mal mit und bin jedes Mal wieder auf verschiedensten Ebenen geschockt, wie verkommen diese einstige Vorzeigelinie mittlerweile ist. Vor ein paar Jahren hatte man den Eindruck, dass die VHH Lust hatte, das Thema "Premium"-Vermarktung einer Linie aufzugreifen, die Durchbindung als Äquator nach Tiefstack, speziell beklebte Fahrzeuge, WLAN, DFI-Offensive usw. seien hier nur stellvertretend genannt. Man schaltete sogar einen eigenen Blog und veröffentlichte tolle Fotos mit auf eigenen Bustrassen verkehrenden Elektrobussen. Die Werte für die angestrebte Fahrzeitreduktion durch die Busbeschleunigung übertrafen die der anderen beschleunigten Metrobuslinien um ein Vielfaches (nachzulesen u.a. in der Parlamentsdatenbank).
Heute hat man den Eindruck, dass all dieses Engagement mittlerweile durch die Realität eingeholt wurde und man einfach nur noch laufen lässt. Während am Laufweg der Linie insbesondere im Hamburger Westen ständig neue Wohneinheiten aus dem Boden gestampft werden und auch der dichteste ÖPNV-Zugang zum derzeitigen Baufeld der "Neuen Mitte Altona" bzw. der Bebauung "Trabrennbahn Bahrenfeld" mit der Linie 3 hergestellt werden, verschlechtern sich Betriebsqualität und Erscheinungsbild der Linie von Monat zu Monat. Beispiele:

a) Äquator: Ist bis auf weiteres aufgegeben und der Bruch in der Innenstadt ist fixiert. Trotzdem schafft man es nicht die Pulkbildung in den Restabschnitten in den Griff zu bekommen, da sich Verspätungen offenbar auch direkt auf die Gegenrichtung übertragen und es keine geeigneten Konzepte für "schwierige" Betriebssituationen gibt.

b) Haltestellenausfälle: Z.B. Steintorwall wegen der endlosen Fassadenarbeiten. Hier wirkt sich das Brechen der Linie umso mehr aus, von den Arbeitsplätzen an der Amsinckstraße zum Restabschnitt der 3 darf man jetzt von der Steinstraße zur Mönckebergstraße laufen. Auch hier hätte man sich für die langen Bauzeiträume etwas Schöneres überlegen können

c) Sommerfahrplan: Während z.B. bei der Hochbahn lediglich "Taktveränderungen" erfolgten, wurde bei der 3 gleich ein ganzer Abschnitt herausgekegelt. Der Abschnitt Feldstraße - Innenstadt wurde nur noch alle 10 Minuten befahren, was bei der bekannten Betriebsqualität (siehe unten) oft Wartezeiten von 20 Minuten (oder mehr) zur Folge hatte

d) Betriebsqualität und DFI-Bingo: Egal zu welcher Zeit man morgens an der Holstenstraße aufschlägt, man kann sich sicher sein, dass man den Ausblick auf den Eingang der Neuen Flora etwas länger genießen darf. Das DFI zeigt meist zweistellige Minuten-Werte an, trotz nominellem 5-Minuten-Takt. So wie gestern morgen 10min/10min/11min/16min. Umso erfreuter las ich heute morgen "Sofort/2min/10min/10min" und freute mich endlich mal zeitig wegzukommen. Aber nachdem "sofort" verschwunden war, verschwand auch "2min" kommentarlos und nach 12min durfte man sich dann wie eine Sardine in die Dose stellen, Klassiker. Generell fällt auf, dass das DFI extrem unzuverlässig ist. Die Anzeiger in den Haltestellen (ohne Mast) quittieren ohnehin meist den Dienst und zeigen nur "Bitte Fahrplan beachten" oder die "Planabfahrten" an

e) Echtzeit? War da was?: Wer erinnert sich nicht gerne, wie der HVV damals Jahr um Jahr die Veröffentlichung der Echtzeitdaten hinauszögerte, unter dem Verweis, dass man so etwas wenn dann bei allen VU gleichzeitig ausrollen wolle. Gut, dass die Hochbahn dann irgendwann entnervt ausgebrochen ist und wenigstens deren Daten jetzt helfen, die Betriebsqualität und die Sinnhaftigkeit des Wegs zur Haltestelle vorab abschätzen zu können. Und die VHH? Anfangs hörte man ab und zu noch die Durchhalteparole, dass ein neues RBL in der Beschaffung sei und mit dem dann alles superdupergenau und toll würde. Und seitdem ward nichts mehr vernommen.

f) E-Mobilität: Mit großem Tam-Tam wurden die Vanhool-Exquisitys der Öffentlichkeit präsentiert, Poster gedruckt, Pressefotos gemacht. Der regelhafte Einsatz sollte dann ab Dezember 2016 erfolgen (vgl. z.B. jene Jubelmeldung: [www.nahverkehrhamburg.de]). Nun: Hat jemand die Kisten irgendwann mal im Regelbetrieb erlebt in letzter Zeit? Meine letzte Sichtung stammt aus dem Herbst 2017. Bei den Ladepunkten an der Stadionstraße und Tiefstack kann man sich fragen, ob die Pantografen schon festgerostet sind.

g) Beschleunigung: Auch hierzu helfen Blicke in die Parlamentsdatenbank oder in alte Pressemeldungen. Klar gibt es einige "Lichtblicke" wie den Neuen Pferdemarkt, wo man jetzt meist ganz gut drüberrutscht, aber in den Restabschnitten ist es wie eh und je. Besonders schön ist auch der Knoten Holstenstraße / Stresemannstraße, wo durch die Schaltung der Fußgänger-LSA freundliche Busfahrer (die die von der S-Bahn zuströmenden Fahrgäste noch einlassen) wie im Hamsterrad niemals aus der Haltestellenlage kommen, da nach Schließen der Tür schon wieder rot ist.

h) Umgang mit "Überfüllung". Zu bestimmten Tageszeiten bleiben z.B. an der Schützenstraße (Mitte) stadteinwärts regelmäßig Fahrgäste zurück. Oft mit ungewisser Perspektive, wenn das DFI mal wieder spinnt oder ausgefallen ist. Dennoch verweigern die Fahrer eine Besetztmeldung abzugeben, da (und jetzt wieder Bingo)
a) ja noch alle reinpassen würden
b) es ja nur bis zur Holstenstraße sei
c) das sowieso nichts bringt
d) der nächste Bus ja in 2 Minuten käme (was meist nicht stimmt)
Meinen Erkenntnissen nach kann man der Behörde aber oft nur mit dem Wedeln mit der "Anzahl Besetztmeldungen" Zusatzfahrten aus den Rippen leiern, was natürlich nicht funktioniert, wenn die Fahrer die Anweisung haben, nichts zu melden.

i) Zustand der Wagen: Nicht nur betrieblich, sondern auch von der "Hardware" hat man in letzter Zeit oft den Eindruck, dass das Engagement der VHH zurückgegangen ist. Verdreckte Innenräume, zerschlissene Sitze, kaputte Haltewunschtaster, schwachbrüstige oder defekte Klimaanlagen und spinnende Türen sind üblich. Die Displays für die Fahrgastinformation sind oft defekt oder nur halbseitig in Betrieb. In letzter Zeit sind vermehrt auch Uralt-Citaro-G-Wagen der ex-PVG unterwegs, was für einen hohen Schadbestand spricht.

Ich versuche oft Menschen vom ÖPNV zu überzeugen, ihr Auto mal stehen zu lassen oder sogar irgendwann abzuschaffen. Ich merke aber, dass ich bei solchen Angeboten wie der Linie 3 einfach an Grenzen stoße. Wie soll mit dieser Linie auch nur eine zuziehende Familie in der "Neuen Mitte Altona" oder an der Trabrennbahn animiert werden, ihre täglichen Wege im ÖPNV abzuwickeln? Wie sollen notorische Autofahrer, die sich vielleicht einmal zu einer Fahrt mit der 3 breitschlagen lassen hiernach sagen können "Mensch, das war ja bequem"? Die flotten Sprüche auf den Heckklappen der Wagen wirken so wie blanker Hohn, wenn eine Sardinendose auf der Strese im Stau auf Augenhöhe mit den klimatisiert und bequem sitzenden SUV-Fahrern steht. Wie sagte mein Bruder so schön "Niemals würde ich mir das antun".

Das soll jetzt kein Tribunal gegen die VHH werden, viele der geschilderten Dinge haben Teile ihrer Ursache auch in vielen anderen ungünstigen Faktoren, aber irgendwie ist es auch symptomatisch für den Hamburger ÖPNV, wie das Engagement und die Ideen, die tollen Zukunftsbilder etc. von der bitteren Realität eingeholt wurden. Vielleicht kann zu dem ein oder anderen Punkt auch jemand etwas erhellendes beisteuern, z.B. wann endlich der Rest der Beschleunigung angegangen wird (u.a. auch Kehre Holstenstraße) oder wie es um das neue RBL bestellt ist.
Dennoch sind die VHH alles andere als fahrgastfreundlich. Sie löschen Beschwerdebeiträge von ihrer Facebookseite und bei Instagram werden solche Kommentare auch gelôscht. Außerdem kann man bis heute keine Echtzeitinfos online sehen. Das ist echt traurig.
Auf der 3 gehört der Einstieg vorne ebenfalls abgeschafft (zwar sowieso auf jeder HVV Linie, aber das mal nebensächlich). Zudem der Fahrscheinverkauf beim Fahrer. Und wenn die Klimaanlagen sowieso nicht funktionieren: Weg damit. Sollen die Busse halt mit großen Schiebefenstern ausgestattet werden.

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@ben

Schön geschrieben, trifft auch auf andere Linien/Unternehmen zu.

Schicke es doch mal an die VHH.


Didier D.
Alleine wie der Fahrplan aussieht. Fußnoten von a bis k. Wer soll da bitte einen Durchblick haben?



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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.08.2018 18:44 von Deniz90.
Ohne auf die von Ben genannten Punkte einzugehen (kann ich inhaltlich nicht beurteilen), nur eine weitere Anmerkung:

Ich halte es für bedingt schlau, im Fahrplan des 3er zu bestimmten Tageszeiten (z.B. Sa, So, aber auch Mo-Fr nachmittags) "versetzte" Fahrten anzubieten.

Beispiel: So vormittags abwechselnd die Laufwege ZOB -- Stadionstr. und U-Feldstr. -- Schenefelder Pl.

Folge: Fahrgäste Innenstadt -- Osdorf dürfen dann z.B. zwingend umsteigen; Fahrgäste Rothenburgsort -- Osdorf auf Grund der Linienteilung sogar zweimal (bzw. nutzen sinnigerweise gar nicht erst den 3er).

Apropros Linienteilung: Diese ist zwar "temporär", aber gleichwohl ja extrem lang (jahrelang?).
Hier wäre es m.E. angebracht gewesen, für beide Abschnitte getrennte Liniennummern zu vergeben - schon, um die Verwirrung etwas abzubauen. Beispielsweise 3A/3B, 3/119 oder auch 3/19.
Ich kann ben eigentlich nur in allen Punkten beipflichten. Gerade die übervollen, schlecht gepflegten Busse und die absolut unbrauchbaren elektronischen Anzeigen sind schon seit Jahren ein Problem. Ich selbst bin seit etwa einem Jahr nur noch ausnahmsweise auf der Strecke unterwegs - zum einen, weil sich mein Arbeitsweg leicht geändert hat, zum anderen, weil ich die Linie, wenn ich es irgendwie kann, inzwischen meide. Ich nehme sogar Umwege (lt. Fahrplan) von 15-20 Minuten in Kauf, um die 3 nicht benutzen zu müssen - oder nutze gleich Fahrzeuge des Individualverkehrs.

Busse der VHH allgemein kann ich als Fahrgast im Hamburger Westen natürlich nicht vermeiden und ärgere mich daher täglich u.a. über fehlende Echtzeitdaten (vor allem bei Linien, die nur im 20-Minuten-Takt verkehren). Wobei: wenn diese Daten dann so "genau" sind wie bei der 3, dann kann man sich die Investition auch gleich schenken.

Grüße, Michi.
Man muss der VHH aber auch zugute halten, dass eine solche Linie eigentlich auch nicht stabil zu betreiben ist. Ich fahre nie mit der 3, aber dafür täglich mit der 5. Diese hat ja nun über weite Strecken eine eigene Busspur und fährt zur HVZ im 3/3/4-Takt. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass man sieben, acht, neun, zehn Minuten auf einen Bus warten muss. Hamburgs Straßen stehen leider kurz vor dem Kollaps, zahlreiche Bauarbeiten (die im Bereich der Linie 5 immer zu Lasten der Busspuren und der Ampelschaltung gehen) tun ihr übriges.
Im Grunde müsste man Mammutlinien wie die 3 brechen und immer nur bis zur nächsten Schnellbahnhaltestelle fahren lassen. Das Hamburger Busnetz ist wirklich nicht dafür geeignet, einmal quer durch die Stadt zu kommen.
Hallo,

Zitat
ben
a) Äquator: Ist bis auf weiteres aufgegeben und der Bruch in der Innenstadt ist fixiert. Trotzdem schafft man es nicht die Pulkbildung in den Restabschnitten in den Griff zu bekommen, da sich Verspätungen offenbar auch direkt auf die Gegenrichtung übertragen und es keine geeigneten Konzepte für "schwierige" Betriebssituationen gibt.

Wie andere schon schrieben, die Linie ist von der Länge und zwei Stauschwerpunkten her einfach schwer bis unmöglich gut zu managen.


Zitat
ben
b) Haltestellenausfälle: Z.B. Steintorwall ... Auch hier hätte man sich für die langen Bauzeiträume etwas Schöneres überlegen können

Was schwebt Dir da vor?


Zitat
ben
e) Echtzeit? War da was?: ... Anfangs hörte man ab und zu noch die Durchhalteparole, dass ein neues RBL in der Beschaffung sei und mit dem dann alles superdupergenau und toll würde. Und seitdem ward nichts mehr vernommen.

Ein RBL ist das Rückgrat eines Busbetriebs, da braucht die Einführung seine Zeit. Kinderkrankheiten und Einfürungsprobleme werden uns Fahrgästen sicher nicht erspart bleiben, aber ich hoffe, dass sich das bei einer ordentlich bemessenen Einführungszeit in Grenzen hält.


Zitat
ben
i) Zustand der Wagen: In letzter Zeit sind vermehrt auch Uralt-Citaro-G-Wagen der ex-PVG unterwegs, was für einen hohen Schadbestand spricht.

Welchen Schadbestand meinst Du? Die ex-PVG Wagen sind ganz normale Busse, die auch auf anderen Linien ganz normal fahren.

Grüße
Boris
Hallo,

gibt's in knapp zwei Wochen im NDR: Die Nordreportage: Mit der Linie 3 quer durch Hamburg.

Grüße
Boris
Zitat
Boris Roland
Hallo,

gibt's in knapp zwei Wochen im NDR: Die Nordreportage: Mit der Linie 3 quer durch Hamburg.

Grüße
Boris

Würde mich nicht wundern, wenn das Videomaterial für die Reportage vor ca. 2 Jahren gedreht wurde, also noch ohne die Unterbrechung am HFB und als das Marketing-Thema "Äquatorlinie" noch halbwegs aktuell war. Ich hatte auch mal ein Kamerateam in einem der Elektro-VanHools auf Linie gesehen.
Ist eigentlich mal rausgekommen was mit den beiden Elektrobussen passiert ist? Nach meinem letzten Wissenstand waren die Fahrzeuge kurz auf Linie (durfte 3x mitfahren), dann seien beide defekt gewesen und letztlich hieß es, das System würde nicht funktionieren.

mfg fox

---
"Ich bringe unseren Busfahrern noch sportlicheres Fahren bei"
Reza "Racer" F., Gruppenleiter Betriebsrennsport
Der letzte Wissensstand ist dass irgendwo auf einen Hof ihr Dasein fristen und immer wieder angeschmissen werden damit sie nicht kaputtgehen (Klimaanlage usw.)
Traurig mit den VHH. Die können echt wenig. Werben mit etwas und passieren tut dann nicht mehr viel. Und wenn man öffentlich sichtbar dann nachfragt, verschwinden solche Anfragen von der Bildfläche...
Zitat
Boris Roland


Zitat
ben
b) Haltestellenausfälle: Z.B. Steintorwall ... Auch hier hätte man sich für die langen Bauzeiträume etwas Schöneres überlegen können

Was schwebt Dir da vor?

Hallo Boris,

Man könnte, um ein Umsteigen zwischen den beiden Linienteilen zu erleichtern, die Busse in Richtung Bahrenfeld statt in der Mönckebergstraße bereits am ZOB beginnen lassen. Die wenden ohnehin über den ZOB. In der Gegenrichtung könnte man die Fahrten bis zur Steintordammbrücke verlängern, wo die Busse zur Pause überliegen. Von hieraus wäre der Weg zur Hst auf dem ZOB (Abfahrt der Busse Richtung Tiefstack) erheblich kürzer.

Grüße Wolf
Also ich glaube nicht dass das Umsteigen zwischen beiden Linienteilen wichtig ist. Ich glaube nicht dass es viele Fahrgaeste gerne von Hammerbrook/Rothenburgsort mit dem Bus nach St. Pauli/Altona/Bahnrenfeld durchfahren (wollen). Ich habe immer eher den Einruck gehabt dass dass eine Aequatorlinie Bus-km spart und dabei hilft die Anzahl der Busse in der Moenckebergstrasse niedriger zu halten.
Hallo,

Zitat
Wolf Tiefenseegang
Man könnte, um ein Umsteigen zwischen den beiden Linienteilen zu erleichtern, die Busse in Richtung Bahrenfeld statt in der Mönckebergstraße bereits am ZOB beginnen lassen.

Und hat schon einmal jemand (vernünftig) bei der VHH nachgefragt, wieso das so gemacht wird? Aus reinem Spaß an der Freud wird man so eine vermeintliche Offensichtlichkeit sicher nicht auslassen.


Zitat
christian schmidt
Ich glaube nicht dass es viele Fahrgaeste gerne von Hammerbrook/Rothenburgsort mit dem Bus nach St. Pauli/Altona/Bahnrenfeld durchfahren (wollen).

Glaubte ich zunächst auch nicht und war überrascht wie viele Fahrgäste aus dem Bereich Rothenburgsort Richtung westlich der Mönckebergstraße sitzenbleiben (und umgekehrt). Von daher ist die Sorge um einen besseren Umstieg schon berechtigt.

Grüße
Boris
Als ex-Rothenburgsorter kann ich bestätigen, dass die Durchfahrt damals sehr wohl außerordentlich begrüßt und auch stark genutzt wurde. Man muss auch sehen, dass die Relationen aus RBO z.B. auf die U3 via Rathaus (statt langem Fußweg nach RBO S-Bahn und dann dem treppigen Umstieg am Berliner Tor) und besonders auch auf die U2 Richtung Eimsbüttel/Niendorf via Sievekingplatz/Messehallen einfach sehr charmant waren. Zudem liegt halt ein großer Arbeitsplatzschwerpunkt Hamburgs in der Neustadt und gerade in Rothenburgsort gab es einen deutlichen und sichtbaren Zuzug von Arbeitnehmern, was durch die gute Anbindung mit der 3 mit Sicherheit auch befördert wurde und wo heute die Enttäuschung groß ist.

Traditionell schlecht waren und sind ja die anderen Tangentialbeziehungen ab Rothenburgsort, wobei die Führung zumindest der 120/124 über Berliner Tor da jetzt eine gewisse Heilung bringt. Aber auf Relationen wie nach Wandsbek oder Barmbek gewinnt das Auto meilenweit. Auch in Richtung Billstedt ist durch Umwegführung und das teils stark ausgedünnte Angebot der 130 nur ein Rumpfangebot, dass keine Neukunden gewinnt, aber ich schweife ab :)

Zurück zur 3: Ich sehe gerade im Abschnitt Feldstraße - von-Sauer-Straße die 3 absehbar am Kapazitätslimit und die weiters vorgesehenen "Beschleunigungs"-Maßnahmen werden nicht dazu beitragen, die Linie dispositiv in den Griff zu bekommen. Hier hat man völlig andere Rahmenbedingungen als bei der 5 mit ihrer eigenen Trasse und bei jedem kleinen Husten im Streckenverlauf knallt einem gleich alles auseinander. Daher kommt auch der Eindruck, dass die VHH dann hier dispositiv einfach aufgibt bzw. keine Chance mehr hat sinnvoll einzugreifen. Oft sieht man nach einem Stauereignis (Unfall oder dgl.) noch Stunden später Dreier- und Viererpacks der 3 durch die Gegend schleichen. Und der Druck auf die Linie wird weiter wachsen, wenn man sich die Verdichtungspläne im Bereich Wohnen und Gewerbe gerade in diesem Abschnitt anschaut. Und wenn Politik und HVV ehrlich sind, werden sie eben mit dem Bestandsangebot der 3 bei den Zuziehenden (meist wohlsituierten und somit was den ÖPNV angeht wahlfreien Personen) keinen Blumenpott gewinnen können. Was ich mich frage ist, ob man das Angebot in dem großen schnellbahnfreien Schlund zwischen S1 und S3 nicht anders aufziehen müsste, indem man gewisse Fahrgastströme anders (und zuverlässiger) abfertigt. Wo sind die Angebote aus Lurup z.B. zum S-Bahnhof Bahrenfeld, wo ist die Tangentiale Ottensen-Bahrenfeld-Eimsbüttel/Zentrum (U2). Alles Ströme die heute auf Krampf auch über den hoch belasteten 3er-Korridor geprügelt werden und die Situation dort verschärfen. Hier könnten Behörde und VHH sich aus meiner Sicht mit einer ehrlichen schonungslosen Analyse und einer Umstrukturierung von so manchem Problem befreien.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2018 08:58 von ben.
Sollte Altona neu irgendwann einmal fertig sein, würde ich die 3 teilen und ein Buslinie von Schönefeld zum neuen Bahnhof Altona einrichten und eine weitere vom Bahnhof Altona (in der Hoffnung, die Überliegekapazitäten lassen das noch zu) über die neue Mitte Altona zur Holstenstraße und ab dort weiter wie bisher.
Seitdem der Bereich zwischen Großer Burstah und Axel-Springer-Platz noch bis Ende Oktober nur noch stadteinwärts befahren werden darf sind die Abfahrtzeiten der Linie zwischen Messehallen und Rathausmarkt mal wieder nur noch "unverbindliche Empfehlungen" für den Fahrer. Durfte heute wieder über 20 Minuten auf den nächsten Bus stadteinwärts warten, obwohl auf dem Stück eigentlich ein 5-Minuten-Takt (eigentlich Minute 6 und Minute 10) herrschen soll. Wenn die VHH es schon nicht schafft den Takt beizuhalten und dann gleich 3-4 Takte ausfallen wegen Verspätung muss halt mindestens 1 Bus mehr auf die Linie.

Auch die Umleitung nach Bahrenfeld vom Großen Burstah mit Stops an den Haltestellen Michaeliskirche, Museum Hamburgische Geschichte und Handwerkskammer ist zwar fahrtechnisch die einzig brauchbare Lösung, aber warum hält die Linie an diesen drei Zwischenstops, die vom regulären Linienverlauf doch meilenweit entfernt sind?

mfg fox

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"Ich bringe unseren Busfahrern noch sportlicheres Fahren bei"
Reza "Racer" F., Gruppenleiter Betriebsrennsport
Also ich halte das fuer keine gute Umleitung. Warum nicht direkter ueber Jungfernstieg und Valentinskamp (mit Halt am Jungfernstieg, Gaensemarkt und Dragonerstall als Ersatzhaltestelle fuer Johannes-Brahms-Platz).
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