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Quereinstieg zum Busfahrer ohne Berufserfahrung/-ausbildung?
geschrieben von Laurin 
Moin. Habe keinen wirklich passenden Thread für mein Anliegen gefunden, deshalb öffne ich mal einen neuen.

Ich komme aus Hamburg, bin 23 Jahre alt, habe seit genau zwei Jahren meinen PKW-Führerschein. Habe letztes Jahr ein eher mittelmäßiges Abitur abgelegt und studiere nun im zweiten Semester Physik, mit recht soliden Leistungen bisher. Habe vorm Abi eine schulische Ausbildung zum "Kaufmännischen Assistenten" in Schleswig-Holstein an einem Berufsbildungszentrum gemacht, nichts Anspruchsvolles, aber immerhin. Abgesehen davon habe ich keine konkreten Berufserfahrungen, außer, dass ich seit über einem Jahr als Pizzalieferant und ab und zu als Nachhilfelehrer in Englisch arbeite.

Ich möchte nun mein Studium abbrechen, aus verschiedenen Gründen, und erwäge schon seit längerem, Busfahrer zu werden, aus Faszination zum Beruf seit meiner Kindheit, und weil ich keinen Bock mehr auf Pauken und Lernen habe und endlich mal richtig arbeiten und eigenes Geld verdienen möchte. Gerne bei der Hochbahn oder VHH, Quereinstieg.

In der Stellenbeschreibung für Busfahrer auf hochbahn.de steht nur, dass ein erfolgreicher Schulabschluss erforderlich sei. Aber hat man überhaupt Chancen, ohne "richtige" Berufsausbildung/Berufserfahrung da genommen zu werden?

Danke fürs Lesen. Würde mich über Antworten freuen.
Da Fahrer händeringend gesucht werden und bei der Hochbahn auch schon Flüchtlinge genommen wurden, die in Deutschland sicher auch keine Berufsausbildung gemacht haben denke ich schon, dass du Chancen hast.

Ich empfehle eine ansprechende Bewerbung zu schreiben, in der du überzeugend darlegst, warum du diesen Beruf wirklich gern ausüben möchtest, auch wenn du dort weniger verdienen würdest als ein Studierter in anderen Berufsfeldern, und dass du ein Leben im Schichtdienst als reizvoll empfindest, da man nicht immer den gleichen eintönigen Tagesrhythmus hat usw.
Zitat
Wolf Tiefenseegang
Da Fahrer händeringend gesucht werden und bei der Hochbahn auch schon Flüchtlinge genommen wurden, die in Deutschland sicher auch keine Berufsausbildung gemacht haben denke ich schon, dass du Chancen hast.

Ich empfehle eine ansprechende Bewerbung zu schreiben, in der du überzeugend darlegst, warum du diesen Beruf wirklich gern ausüben möchtest, auch wenn du dort weniger verdienen würdest als ein Studierter in anderen Berufsfeldern, und dass du ein Leben im Schichtdienst als reizvoll empfindest, da man nicht immer den gleichen eintönigen Tagesrhythmus hat usw.

Mit dem Beruf des Busfahrers liebäugle ich schon ewig. Hatte auch Bewerbungen für eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb verfasst und sogar Einladungen erhalten, aber dann doch alles über Bord geworfen und mich fürs Studium entschieden, im Nachhinein ein Fehler, aber aus Fehlern lernt man ja.
Und mit unregelmäßigen Arbeitszeiten habe ich ja schon in meinem Job als Pizzalieferant zu tun. Bin da auch immer bis 23 Uhr unterwegs, habe auch an Weihnachten, Silvester und gestern am Ostersonntag gearbeitet und empfinde das überhaupt nicht als lästig, für mich ist das perfekt. Vielleicht spricht das ja für mich.

Vielen Dank für Deine Antwort!
Wenn du noch durchklingen lässt, dass du gern mit Menschen zu tun hast und bei dir serviceorientiertes Verhalten selbstverständlich ist dürftest du schon gewonnen haben.
Denke auch, dass deine Chancen nicht schlecht stehen. Busfahrer werden dringend gesucht. Wenn du den Führerschein bereits 2 Jahre hast, sollte die Probezeit bereits vorbei sein (das könnte eventuell ein Kriterium sein).
Also wenn du 60,000€ bis 70,000€ Jahresgehalt mit einem 8-18 Job als Studierter gegen 40,000€ und Schichtdienst eintauschen möchtest nur zu.
Ich würde eher am Wochenende Ehrenamtlich bei irgendeinem Bürgerbus fahren.
Soweit ich weiß, hatte die frühere PVG auch Studenten in Teilzeit als Busfahrer beschäftigt.
Zitat
STZFa
Also wenn du 60,000€ bis 70,000€ Jahresgehalt mit einem 8-18 Job als Studierter gegen 40,000€ und Schichtdienst eintauschen möchtest nur zu.
Ich würde eher am Wochenende Ehrenamtlich bei irgendeinem Bürgerbus fahren.


Wenn man Bock drauf hat, warum jemandem eine Idee madig machen!?

Nur auf Gehalt und bequeme Arbeitszeiten schauen ist doch wirklich nicht mehr zeitgemäß.

Erfüllung und Spaß bei der Arbeit ist das Rezept! Also nur zu! Und von 40.000€ p.a. kann man leben...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2019 22:04 von rocco83.
40.000? Ich weiß das es natürlich als brutto gemeint ist, aber um auf diese Summe zu kommen müsste man übertrieben jeden Tag 12 Stunden nachtschicht haben und permanent auf frei fahren (Überstunden).
Ich habe erst vor kurzem auf einer Plattform gelesen, dass "der größte AG im Hamburger Busverkehr" (ohne hier Namen zu nennen ;)) einen grundlohn von 2150 € zahlt.
Ob das stimmt oder nicht kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nur, in SH liegt das Einstiegsgehalt bei 2630 plus zulagen. Mit Weihnachtsgeld, überwiegend Nachtfahrten sowie vielen Dienstem am WE und an FT und "in rot" käme man an die 40k ran.

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Vielen Dank für eure Antworten!

Ums Geld hab ich mir natürlich auch Gedanken gemacht. Auf so viel Geld zu verzichten ist zwar nicht so geil, aber noch unzufriedener wäre ich, wenn ich keinen Bock auf meine Arbeit hätte. Und aufs Busfahren hab ich Bock, deshalb bin ich bereit, mich dafür finanziell einzuschränken. Und ich bin schon immer mit wenig Geld klargekommen und hatte nie das Gefühl, dadurch ein weniger erfülltes Leben zu führen.

Meine Führerscheinprobezeit ist vorbei und ich habe keine Punkte in Flensburg.
Die Hochbahn ist schon definitiv mein Wunscharbeitgeber, aber mit anderen Firmen wäre ich ebenso zufrieden, solange halt die Möglichkeit besteht, den Busführerschein innerbetrieblich kostenlos machen zu können. Den Busführerschein selbst zu finanzieren, wäre nur Plan Z, wenn alles andere nicht hinhaut.
Zitat
Laurin

Die Hochbahn ist schon definitiv mein Wunscharbeitgeber, aber mit anderen Firmen wäre ich ebenso zufrieden, solange halt die Möglichkeit besteht, den Busführerschein innerbetrieblich kostenlos machen zu können. Den Busführerschein selbst zu finanzieren, wäre nur Plan Z, wenn alles andere nicht hinhaut.
Notfalls kann man per Bildungsgutschein diesen in einer Qualifizierungsmaßnahme machen. Es ist ja nicht nur der FS selbst, der gemacht werden muss. Hinzu kommt noch die berühmte Schlüsselzahl 95, also die beschleunigte Grundqualifizierung mit IHK Prüfung.

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Das Problem könnte eher sein dass du als überqualifiziert abgelehnt wirst. Ich würde einfach mal anrufen bei der Hochbahn.
Zitat
LevHAM
Das Problem könnte eher sein dass du als überqualifiziert abgelehnt wirst.
Schwachsinn.

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Zitat
Deniz90
Zitat
LevHAM
Das Problem könnte eher sein dass du als überqualifiziert abgelehnt wirst.
Schwachsinn.
Kein Schwachsinn.
Also eine gute Personalabteilung bemerkt dann mal im Vorstellungsgespräch dass du ja sehr qualifiziert bist, und fragt warum du den Job willst.

Und wenn dich ein Arbeitgeber wegen überqualifiziert ablehnt, dann ist es sicher schon ganz gut dort nicht gelandet zu sein...
Wer überqualifiziert ist kann sich später bei internen Stellenausschreibungen ja auch für andere Tätigkeiten bewerben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.05.2019 20:28 von Wolf Tiefenseegang.
hey Laurin, erst mal total klasse, dass du im Grunde genau weisst, was du willst. Das ist ja nicht bei jedem der Fall. Verstehen kann ich auch, dass du jetzt endlich mal eigenes Geld verdienen willst. Schade nur, dass das Studium abgebrochen wird, aber es gibt bestimmt einschlägige Gründe dafür und Gedanken hast du dir sicherlich schon zu genüge gemacht.

Soweit ich weiß, ist eine motivierende, aussagekräftige und individuelle Bewerbung sehr viel mehr Wert, als die komplette Ausbildung. Du hast ja schon die ersten Schritte getan und dich erfolgreich über die Vorraussetzungen informiert.

Probiere es einfach und glaub mir, es ist echt viel mehr Wert einen motivierten Busfahrer zu haben, der seinen Job auch gerne tut. Finde ich klasse!
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