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Grüne: Feste Beltquerung unbezahlbar
geschrieben von MH 

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Grüne: Feste Beltquerung unbezahlbar
Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments und dort verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion, und Karl-Martin Hentschel, Vorsitzender der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, stellten am Montag ihre Bedenken gegen eine fest Querung des Fehmarnbeltes vor. Sie halten das Projekt für unrealistisch und nicht finanzierbar.
"Das gesamte Milliarden-Projekt feste Fehmarnbelt-Querung ist ein Luftschloss, das niemand bezahlen will", so Michael Cramer, der Lübeck zum ersten Mal besuchte. Und er brachte Zahlen mit: 15,6 Millionen hat die EU für das sechs Milliarden-Projekt bereit gestellt. Geld von der EU gebe es ohnehin nur, wenn die Hinterlandanbindung einer Brücke fertig sei. So müsse zum Beispiel eine zweite Fehmarnbeltquerung gebaut werden. Für die Modernisierung der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Puttgarden müssten alle Bahnprojekte in Schleswig-Holstein für 13 Jahre auf Eis gelegt werden. Die Bahn will die Strecke aber gar nicht ausbauen, sagt Karl-Martin Hentschel. Ähnlich bei der Straße: Alle Mittel für Bundesstraßen und Autobahnen im Land müssten konzentriert werden, der Weiterbau der A20 gestoppt werden. "Hier werden bereits andere Fakten geschaffen", so der Landespolitiker.

Auf die EU brauche man nicht zu hoffen. "Dort wurden allerdings ­ an der Spitze der Bewegung stand auch Deutschland ­die finanziellen Zuwendungen für den europäischen Verkehrswegeplan (TEN-V) durch den Rat der Staats- und Regierungschefs von 20 Milliarden auf 8,2 Milliarden Euro gekürzt. Da die schwarz-rote Bundesregierung auch für die Eisenbahn- Tunnelstrecke durch den Thüringer Wald, die 250 Kilometer Tunnelstrecke zwischen München und Verona (Brenner-Basistunnel), den Transrapid in München und die viergleisige Rheinschiene auf den Brüsseler Dukatenesel hofft, kann auch die EU nicht den Weihnachtsmann spielen für die frommen Wünsche in Deutschland und Schleswig-Holstein", erklärt Cramer. Zudem rangiere die feste Belt-Querung auf der Liste der Bundesregierung für die EU-Finanzierung weit hinten.

Ohnehin sei die Brücke unsinnig: Bei einem Einsatz von Schnellfähren wäre die Fahrtzeit nur 15 Minuten kürzer. Bei einem Ausbau der Bahnstrecken in Ostholstein und Dänemark würde sich die Fahrzeit Hamburg - Kopenhagen auf drei Stunden verkürzen.


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