Wie ich inwischen mitbekommen habe, bemüht man sich in Kiel, die Straßenbahn (sog. "Stadtbahn") wieder einzuführen. Ich habe auch gehört, das die Kieler auch einmal die Gelegenheit hatten, sich einen Hybrid-Triebzug aus Kassel anzusehen. Das tat man deswegen, weil man zwar nach vor allem Karlsruher Vorbild auf DB-Strecken übergehen will, diese aber im Raum Kiel noch nicht alle elektrifiziert sind, so dass Zweisystem-Züge noch nicht in Betracht kommen. Das würde so oder so voraussetzen, dass man wie in Karlsruhe die Wagenbreite von 2,65 einführt, will man nicht wie im Raum Kassel mit "Gleisentschlingungen" arbeiten. Wenn man in der relativ engen Kieler Innenstadt keine Hoch-Bahnsteige bauen will, sollte man wohl mit (Teil-)Niederflurzügen arbeiten. Die Hamburger Planungen bewegen sich ja in diese Richtung.
Hat man schon eine Planungsabteilung bei der Kieler Verkehrs AG gegründet? Wenn ja, wer trägt dort die Verantwortung? Neben einem grundsätzlichen Interesse als Eisenbahnfreund und Verkehrsamateur, sehe ich die Möglichkeit, dass sich Hamburg und Kiel bei der Planung auch gerade des Fahrzeugparks verständigen. Dann kann man im Hinblick auf größere Bestellzahlen einen einheitlichen Typ initieren! Dieser mag dann für Kiel leicht variiert werden (Zweisystem-Fahrzeuge). In keinem Falle sollte man sich von irgendwelchen sehr tüchtigen Marketingabteilungen in dem Sinne über den Tisch ziehen lassen, dass man sich einen ungeeigneten Typ aufschwatzen lässt. Nachdem ich mir die wohl sechs Tramzüge auf der Innotrans und deren Datenblätter so wie Zeichnungen dazu genau angesehen und diese durchdacht habe, komme ich zu dem Ergebnis, dass nur einer wirklich die Gewähr dafür bietet, kein Schienenfresser zu sein! Ein Telefongespräch mit dem Verantwortlichen für Gleisbau und -unterhaltung eines namhaften deutschen Straßenbahnbetriebes, das bisher mit DüWAG-Gelenkzügen (Hochflur) operierte, hat mir voll die Augen geöffnet. Seit dem Einsatz eines bestimmten Niederflur-"Wurmes" hat man dort einen erheblich angestiegenen Verschleiß an den Schienen festgestellt. Sogar Riffel enstehen dort wieder auf den Schienenköpfen! Er betonte mir gegenüber noch einmal, dass der Austausch der vorzeitig abgefahrenen Schienen um so teurer wird, je größer im Netz der Anteil an Rillenschienen im Straßenplanum ist. Allein im Hinblick darauf kann sich die Wahl eines Zuges aus "Bubis Bastel-Bude" später als sehr, sehr teuer erweisen! Daher kann ich nur Wagen mit echten, also frei spielenden Drehgestellen empfehlen!
Angesichts der sich immer schneller ausbreitenden Klimakatastrophe sollte man keine CO2 produzierenden Fahrzeuge, also Hybrid-Fahrzeuge einsetzen, also solche mit zusätzlichen Dieselmotoren. Wenn kostenmäßig vertretbar, kämen schon eher solche mit Lithium-Ionen-Akkus in Betracht.
Wer kann mir die eine oder die andere zu Beginn aufgeworfene Frage beantworten? Diskussion erbeten!
Gruß
Willy Laaser
Großhansdorf