ln-online/lokales vom 13.09.2006 23:00

Fördermittel drastisch gestrichen: Bahn-Haltepunkt Burg gefährdet

Burg a.F. - Die Kürzungen der Regionalmittel für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) gehen an der Insel Fehmarn nicht spurlos vorüber.

Hauptsorgenkind von Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt ist der seit Jahren geplante Bahn-Haltepunkt in oder zumindest in der Nähe von Burg. "Er steht im Moment finanztechnisch auf der Kippe", bedauerte er im Bau- und Umweltausschuss.

Denn in Schleswig-Holstein werde derzeit die Prioritätenliste "aktualisiert". Aus triftigem Grund: Schließlich fehlen bis 2009 bundesweit insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro an Regionalisierungsmitteln.

Dieser Aderlass schlägt voll bis ins nördlichste Bundesland durch. Bereits in diesem Jahr komme es landesweit zu Streichungen in Höhe von 3,2 Millionen Euro. 2007 würden die Kürzungen, wie Schmiedt in Erfahrung gebracht hat, zwischen Nord- und Ostsee auf 17,2 Millionen, im Jahr 2008 sogar auf deutlich über 21 Millionen Euro emporschnellen.

Allein die Baukosten für den erforderlichen Streckenausbau zum Haltepunkt Burg würden etwa drei Millionen Euro betragen. Zu dieser Investition kämen außerdem hohe Betriebskosten hinzu. Sie könnten aber erheblich sinken, wenn im Rahmen der noch laufenden öffentlichen Ausschreibung der Nahverkehr in Zukunft womöglich nicht mehr bis nach Puttgarden führe. Auch sei noch völlig unklar, wer künftig die Schienentrasse betreibe.

Bei der Finanzierung sei Kiel gefordert. Schmiedt verwies auf Hessen. Dort gäbe es den Vorstoß, die Hälfte dieser Kürzungen durch die Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen ab 2007 aufzufangen.

Von Gerd-J. Schwennsen, LN