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StadtRegionalBahn Kiel
geschrieben von KVG Kiel 
Also die Wahrscheinlichkeit das so ein Antrag der Gruenen angenommen wird liegt sicher nur knapp under 0%. Die Frage ist eher ob die Regierung ihn gleich ablehnt oder in zur Anhoerung (z.B. der LVS!) den Ausschuss ueberweist. Vielleicht ist die Opposition auch clever, und die SPD beantragt Ueberweisung - eine gewuenschte Ueberweisung abzulehnen gilt im allgemeinen als sehr unfein und wird nur sehr selten praktiziert.
Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat eben den Antrag der Grünen (wie schon erwartet) abgelehnt. Interessant an der Debatte war, das die CDU nicht gegen die Stadtbahn ist. Das hat der Abgeordnete Arp (CDU) deutlich gemacht. Er sagte aber auch, das sich das Land nicht an einer Planungsgesellschaft beteiligen kann, wenn noch nicht einmal die Kreise und Gemeinden (außer der Stadt Kiel) gesagt haben ob sie die SRB überhaupt wollen.

Was also fehlt ist dringend die Forderung einer SRB mit EINER Stimme. Hier sollte also die Stadt versuchen schnellstens in den Kreisen die Beschlüsse für die SRB hinzubekommen.

Außerdem äußerten sich die CDU, aber auch der SSW dahingehend, das eine Beteiligung an einer Planungsgesellschaft nicht die Aufgabe einer Landesregierung sei.
Erwähnen möchte ich hier aber auch, das der Abgeordnete Kalinka (CDU, aus dem Plöner Wahlkreis) dargelegt hat, das die Menschen im Kreis Plön das ganze sehr skeptisch sehen, bzw. das Projekt auch ablehnen. Er zählte dann auch auf, wie gut der Kreis ÖPNV- und auch Straßen -mäßig erschlossen sei. So würde er von Schönberg nach Kiel nur 10 Minuten brauchen!! Die angeblich eingesparten 71 Mill. PKW-Kilometer können ja auch nicht so stimmen, wenn man bedenkt, das die Menschen z. B. aus Heikendorf dann erstmal nach Probsteierhagen fahren müßten um dann in die SRB einzusteigen. Auch die Kilometerleistungen der Busse würde ja steigen, da diese jetzt "Haken" schlagen müßten und nicht mehr direkt und schnell faren könnten. Der FDP-Abgeordnete stellte fest, das bei solchen Projekten dier Faktor der Standartisierten Bewertung im Schnitt immer über 2.0 lägen, und unter diesen Umständen die 1.9 doch garnicht so gut seien, wie imer dargestellt.
Die Befürworter (Grüne, SPD und Linke) haben mit sattsam bekannten Argumenten versucht, den Antrag zu unterfüttern. Letztlich vergebens. Es bleibt also noch viel zu tun...

Gruß vom vierachser
"........die Menschen z. B. aus Heikendorf dann erstmal nach Probsteierhagen fahren müßten um dann in die SRB einzusteigen. "

Die Fahrgäste aus Heikendorf fahren doch eher per Zubringerbus nach Diedrichsdorf und dann weiter in die Stadt. Frage mich, wie der Herr Kalinka da auf Probsteierhagen kommt. Das wäre doch nur, wenn nur "Hein Schönberg" reaktiviert werden würde....... Die Politker verdrehen mal wieder alles .....
Das ist ebenfalls meine Meinung, das die Kilometerleistungen der Busse sich nicht groß verändern wird, wenn man die SRB vernünftig anbinden möchte.
Zitat
IceWulf
Das ist ebenfalls meine Meinung, das die Kilometerleistungen der Busse sich nicht groß verändern wird, wenn man die SRB vernünftig anbinden möchte.

Ja, und? Wenn das insgesamt zu mehr Fahrgaesten fuehrt, wo liegt das Problem?

Im uebrigen sind die zusaetzlichen Fahrgaeste durch potenzielle zusaetzliche Zubringerbusse in den Fahrgastprognosen eigentlich enthalten? (Gewoehnlich wird sowas nicht gemacht da es ja total unklar ist was fuer Zubringerbusse es geben wird.) Wenn aber nicht ist es ziemlich doppelzungig einerseits mit den (Umwelt-)Kosten der Zubringerbusse zu argumentieren aber deren Nutzen nicht zu beachten.
[cdu-kiel.cdu-sh.de]

[www.fdpfraktion-kiel.de]

Wie nicht anders zu erwarten, lassen die Reaktionen auf den Antrag der Grünen im Landtag zur Mitfinanzierung des Landes an der Planungsgesellschaft zur SRB, nicht lange auf sich warten. So wird gnadenlos die Haltung des Landes, die eigendlich gar nicht so negativ war, so verdreht, daß man gleich von der "Abkehr" zur SRB spricht. Dabei hat der CDU Landtagsabgeordnetet doch nur gesagt, das die Projektbeteiligten sich noch nicht einmal einig seien. Und ohne die Einigkeit der Stadt mit den Umlandkreisen und Gemeinden, würde es auch keinen Cent mehr geben als zu den bereits zugesagten Fördergeldern.

Zitat
Zitat CDU Kreisverband Kiel
...Die Vorgehensweise von SPD, Bündnis90/Die Grünen und SSW belegt einmal mehr, wie tief die Angst der Kieler SRB-Befürworter vor einem Scheitern des ca. 400 Mio. EUR teuren Prestigeprojektes sitzt...

Natürlich haben wir Befürworter Angst vor dem Scheitern. Denn wie es dann mit dem Kieler ÖPNV weitergehen soll ist uns ein Rätsel. Denn dann werden auch Millionen von Euro benötigt, um den Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen zumindest zu halten, was sehr schwer, bis unmöglich sein wird. Steigende Preise, Ausdünnen der Takte, Einstellen von Linien usw. werden die Folge sein. Schön, die CDU`ler (und auch die FDP´ler) sind ja nicht auf den Bus angewiesen. Die setzen sich in ihr Auto und fahren nach Hause.
Und in 10 Jahren fangen wir wieder an zu jammern, ja hätten wir damals doch nur die SRB gebaut, heute können wir uns das ja nicht mehr leisten, weil es keine Fördermittel gibt...

Zitat
Zitat CDU Kreisverband Kiel
...Aus Sicht der CDU-Ratsfraktion ist das grüne „Schwärmerprojekt“ gescheitert! Die Inkaufnahme einer weiteren Verschuldung durch das Weiterführen der Planung und ein sich damit abzeichnendes Verschieben wichtiger Maßnahmen und Investitionen z.B. in den Bereichen Bildung, Hafen- und Verkehrsinfrastruktur, Kultur u.a.m. ist nicht zu verantworten...

Liebe CDU, wenn die StadtRegionalBahn keine Investition in die Verkehrsinfrastruktur ist, die Sie hier fordern, was denn dann??

Aber genug geärgert, es gibt auch noch anderes/andere...
Im Kieler Ostseekai findet an diesem Wochenende eine Messe Klima und Leben statt. U.a. findet sich in der 1. Etage auch ein Stand zur SRB. Die Leute dort schienen mir sehr kompetent.

Gruß vom vierachser
Hallo zusammen,

am Dienstag (29.03.2011) veranstaltet die FDP in Kiel eine Podiumsdiskussion zum Thema Stadtentwicklung. Da gehört doch aber auch ein gut ausgebauter ÖPNV dazu, oder?

Leider ist Frau M.-S. nicht auf dem Podium, sonst hätte man sie gleich mal zum Wasserbuskonzept befragen können.
Laut KN von heute sitzen auf dem Podium:
Bürgermeister Peter Todeskino, Björn Ipsen (IHK), André Haase (Investor Rathausgalerie, GEDO), Udo Wachholtz (ECE) Uwe König (Förderkreis Kieler Altstadt), und Hubertus Hencke (FDP, Ortsbeirat Mitte).

Beginn ist um 19:30 in der Seeburg (Düsternbrooker Weg)

[www.fdp-kiel.de]

Gruß vom vierachser
Zitat
vierachser vom 18.3.2011
@ Linie 4

Zitat
Linie 4
...Sollte heute nicht auch im Plöner Kreistag über die SRB abgestimmt werden?
Weiss jemand darüber evtl. mehr? ...
so genau kann ich das leider nicht beantworten. Ich versuche das aber soweit mir die Fakten klar sind.

Am 18.01.2011 tagte der Wirtschaftsausschuss des Kreises Plön, mit dem Thema SRB. Es ging im Kern auch über den Antrag der Gründung der Planungsgesellschaft. Unter dem folgenden Link kann man sich die Vorlage ansehen:
[www.kreis-ploen.de]

Klickt man jetzt unter dem Wort Beratung auf das Datum 26.01.2011, so kommt man auch auf die Tagesordnung. Und unter 10.1 steht dort noch ein weiterer Antrag. Nur der ist nicht abrufbar. Ich vermute aber mal, das hier eine Vertagung beantragt wird. Denn am 30.03.2011 tagt der Wirtschaftsausschuss erneut. Und hier ist wieder die Stadt Kiel eingeladen um zusammen mit den Gutachtern das Projekt vorzustellen. Man hofft wohl so, einen positiven Beschluß zu bekommen. Um dann bei der nächsten Kreistagssitzung im April ebenfalls einen Positiven Bescheid zu bekommen.

Hier wird es jetzt klarer. Es hat wohl tatsächlich am 26.1. 2011 eine Vertagung gegeben. Unter folgendem Link findet man die Tagesordnung zur Kreistagssitzung am 14.4.2011 mit dem TOP 15 "StadtRegionalBahn Region Kiel (SRB): Entscheidung über die weitere Beteiligung des Kreises Plön" Wenn man dann die Vorlage 013/11 anklickt, kann man die Vorlage als PDF lesen. Und wenn ich das dann richtig verstehe, hat der Wirtschaftsausschuß beschlossen die SRB abzulehnen. Das war aber zu erwarten. Das bedeutet aber nicht, das das so auch im Kreistag beschlossen wird.
[www.kreis-ploen.de]

Gruß vom vierachser
Guten Abend zusammen,

mal wieder ein Artikel zur SRB bei KN-Online:

[www.kn-online.de]

Gruß
Robert
Biene [ Private Nachricht ] [ Beiträge dieses Users verstecken ]
Re: StadtRegionalBahn Kiel
18.10.2010 22:17
Zitat:
Biene
Wenn das schon in Rostock nicht klappt, obgleich die ein gut ausgebautes Straßenbahnnetz haben, wie dann in Kiel (ohne einen einzigen Kilometer Straßenbahnschienen)?


Zitat

Das ist ganz einfach: Das klappt in Rostock nicht WEIL sie bereits eine Straßenbahn haben! Denn (und hier wiederhole ich mich zum x-ten Mal) das hängt mit den Fördergeldern zusammen, die man eben bekommt wenn man einen guten Wert in der standartisierten Bewertung bekommt. Im Klartext: Die Fahrgastzahlen in Rostock werden vermutlich nicht so stark steigen, weil man ja schon einen gut ausgebauten SPNV als ÖPNV hat. Anders in Kiel. Durch den schlechten Wert des Modalsplit (etwa 10%) ist das Fahrgastpotential ungleich höher. Dadurch werden auch PKW-Kilometer eingespart usw. Und das dann alles zusammengenommen macht den besseren Wert in der Standartisierten Bewertung. Zugegeben, ich kenne jetzt den Wert für Rostock nicht, falls dafür überhaupt so eine Untersuchung durchgeführt wurde. Wenn nicht, gibts auch sowieso keinen Cent aus dem Bundestopf (GVFG-Mittel). Und die Stadt Rostock hat schon für ihre Straßenbahn einen Haufen Geld in die Hand genommen (Hbf-Tunnel, Neubaustrecken und Modernisierung Btf. Hamburger Straße) Da wird jetzt erstmal kein Geld mehr zu kriegen sein.
Gruß vom vierachser


Mit der Begründung machst Du jedem klar, dass der Bus-Verkehr in Kiel (und Lübeck?) bewusst gebremst wird, weshalb keine grundlegenden Verbesserungen durchgeführt werden: es würde den "schlechten Wert des Modalsplit" verbessern und damit ein Hauptargument für die SRB entkräften.
Auch ich möchte mich nicht wiederholen, aber muss es wohl: andere deutsche Großstädte leben sehr gut mit ihrem Bus-System, die tun aber auch etwas dafür.
Gruß von Biene

Erstaunlicherweise hat bisher diesem Absatz niemand widersprochen, so dass ich ihn hier noch einmal wiederhole.
Zitat
biene
Mit der Begründung machst Du jedem klar, dass der Bus-Verkehr in Kiel (und Lübeck?) bewusst gebremst wird, weshalb keine grundlegenden Verbesserungen durchgeführt werden: es würde den "schlechten Wert des Modalsplit" verbessern und damit ein Hauptargument für die SRB entkräften.
Auch ich möchte mich nicht wiederholen, aber muss es wohl: andere deutsche Großstädte leben sehr gut mit ihrem Bus-System, die tun aber auch etwas dafür.
Gruß von Biene

Hallo biene,
da muß ich Dir aufs heftigste wiedersprechen. Denn es wurde auch bei der standartisierten Bewertung die beiden Fälle untersucht, die ohne SRB eintreten könnten/würden:

- Der sogenannte Null-Fall. Ausgehend vom Modalsplit von 12% (Stand 2000). Es bleibt alles so wie es ist. Heißt, wir lassen den Busverkehr so weiterlaufen ohne große Veränderungen. Ergebnis wäre 2020 - Modalsplit von ca.9,5%.

- Der sogenannte OHNE-Fall. Hier ging man von einer Optimierung des Busverkehres aus, also alles was so Möglich wäre. Ergebnis war hier ein Absinken auf man gerade 10%.

Dadurch wurde also bewiesen, das nur im MIT-Fall (also mit SRB) der Anteil auf 15% gesteigert werden kann. Und dieser Anteil wird in Wirklichkeit höher ausfallen, denn bei der standartisierten Bewertung dürfen ja nur 30% Fahrgastzuwachs gerechnet werden. Und die sind bei allen anderen Städten bei weitem Übertroffen worden.

Und jetzt zeige mir eine Stadt die einen Modalsplit von um/und bei 20% Modalsplit hat, die auf einem reinen Bussystem beruhen. Ich glaube du wirst da keinen finden.

Ich verabschiede mich jetzt in den Urlaub (nur damit hinterher keiner sagt es wiederspricht mir ja keiner :-)) und werde mich wieder mit einem "ordentlichen" ÖPNV bewegen.

Gruß vom vierachser
Schön guten Morgen,

Der Kampf der Giganten.
Bus gegen Bahn.


Frage, ist das Konzept der KVG auch mal durch die standardisierte Bewertung gelaufen?

Ich Persönlich bin mir langsam nicht mehr sicher, ob Bus oder Bahn. Das Hamburg sich nun auch von seiner Straßenbahn verabschiedet hat, gibt mir jedenfalls zu denken. Ich finde das auch sehr schwer zu erkennen ob einer lediglich wegen seiner Überzeugung zum SPNV auf der Seite der Bahn steht oder ob er wirklich Neutral der Sache gegenüber steht. Mir Persönlich wird zu viel über die Bahn geredet und nicht über Alternativen. Man setzt alles auf ein Konzept und wenn das nicht kommt, geht die Welt unter. Da sind mir zu viele Meinungsmacher derzeit unterwegs. Bitte nicht falsch verstehen aber ich finde es doch sehr schwer sich da festzulegen, was besser ist. Und eine Sache darf man nicht unter den Tisch fallen lassen, es geht hier nicht nur um neue Arbeitsplätze, sondern auch um Arbeitsplätze die dann nicht mehr sein könnten.

Bestimmt wiederhole ich mich. Stelle die Frage aber trotzdem, gibt es eine oder mehrere Städte die wie Kiel bei null angefangen haben? Die keine Straßenbahn hatten und eine völlig neue gebaut haben?

Einem schönen Start in die Woche wünsche ich
@Ice Wulf: es gibt in Deutschland keine einzige Stadt die es geschafft hat ganz ohne Aufsetzen auf ein anderes System eine Straßenbahn zu machen. Saarbrücken wäre mit Kiel zu vergleichen, die von Anfang an über Gleise der DB und SNCF gefahren sind und in den ersten Jahren nur Gleise im BW Saarbrücken gemietet hatten. Der Ausbau der ersten Linie ist immer noch im Gange und geht quälend langsam. Die Finanzlage ist wohl ähnlich.

Im Gegenteil gibt es viele Städte die Pläne wie Kiel hatten und die dann untergegangen sind. Wiesbader oder Hanau.

Uli
@Ice Wulf;in Deutschland wäre noch die Stadt Oberhausen zu erwähnen,die ihre Straßenbahn 1996 Wiedereröffnet hat.Ansonsten ist es so wie Glinder geschrieben hat,Pläne gab(gibt) es viele.
In Europa selbst sieht es schon anders aus.In Frankreich sind in den letzten 25 Jahren ca 20 neue Betriebe entstanden.Weiter sind in Bau oder Planung.Kiels Partnerstadt Brest baut gerade an seiner neuen Stadtbahn.Viele dieser Städte sind übrigens bedeutend kleiner als Kiel! In Bergen(Norwegen) wurde letztes Jahr die Stadtbahn eröffnet.In Dänemark wird Arhus eine Stadtbahn bekommen.In Vielen Europaischen Ländern sind in den letzten Jahren neue Betriebe entstanden.

Gruß Linie 4
Danke an Uli und Linie 4.

Das hat mir schon weitergeholfen. Nur fällt mir auf, das die Städte alle über mehr Ballungsraum verfügen und nicht über die Geografischen Probleme wie Kiel mit der Förde und dem Umland. Anders in Bergen(Norwegen), die Stadt kommt Kiel am nächsten. Da werde ich mich mal mit befassen.
Die Förde als geographisches Problem im Zusammenhang mit dem Nahverkehr zu bezeichnen, halte ich für völlig falsch. Die Förde verschafft dem ÖPNV hingegen einen strategischen Vorteil. Wegen der Förde müssen Autos zwischen West- und Ostufer immer den Umweg unten herum fahren. Per ÖPNV könnte man hingegen gerade rüber fahren, sofern denn ein attraktiver Förde-Schifffahrts-Fahrplan zu vertretbaren Kosten zustande gebracht würde. Warum dies nicht gelingt, ist mir ein Rätsel. Der Fahrweg der Fährschiffe ist im Gegensatz zu Straße und Schiene (mit Oberleitung) kostenlos, und Schiffe sind nicht solchen physikalischen Belastungen ausgesetzt wie das Fahrwerk eines Busses oder einer Bahn (?). Man bräuchte vielleicht einzelne wenige zusätzliche Anlegestellen und ggf. die Modernisierung bestehender Anlegestellen. Ansonsten braucht man nur moderne Fährschiffe geeigneter Größe und wohl auch ein Sicherheitssystem gegen Schiff-Zusammenstöße. Fährschiffe können bezogen auf die Fahrgastkapazität doch eigentlich nicht teurer als Bahnen oder Busse sein, und Leit- und Sicherheitssysteme brauchen Bahnen und Busse auch, sollen sie nicht unakzeptabel unsicher sein. In Sachen Komfort haben Fährschiffe sogar nicht das Korsett der begrenzten Fahrzeugbreite wie Busse und Straßen-/Stadtbahnen (bei Bussen auch die Fahrzeuglänge), und die Fahrt über die Förde ist für Fahrgäste zweifellos attraktiv.

Ich kann auch nicht nachvollziehen, dass gelegentlich die SRB gegen eine Verbesserung der Förde-Schifffahrt ausgespielt wird. Die SRB kann nicht gerade rüber übers Wasser zwischen West- und Ostufer fahren, und per Fährschiff fährt es sich auch schlecht über Land. Kiel braucht daher beides. Für die Förde-Schifffahrt steht der Fahrweg jedoch bereits kostenlos zur Verfügung, und sie hat in West-Ost-West-Relation keine direkte Konkurrenz durch das Auto. Wenn man da kein attraktives, wirtschaftlich tragfähiges Fördeschiff-Betriebskonzept hinbekommt, habe ich gewisse Zweifel, ob man dies bei der SRB schaffen würde.

Übrigens: Ohne die Barriere der Förde gäbe es in Kiel viel mehr Autoverkehr in West-Ost-West-Fahrtrichtung, so dass es dann nicht so gut möglich wäre, die Masse des Autoverkehres über den Olof-Palme-Damm zu leiten und von den dicht besiedelten Stadtteilen fern zu halten. Dann wäre die Auto- und LKW-Belastung in Kiel wesentlich höher, das Fahrradfahren nicht so relativ sicher wie heutzutage, Busse ständen mehr im Stau, und es wäre auch noch viel schwieriger, für die SRB den Platz für eigene Gleiskörper zurück zu erobern.


Zu Oberhausen: Oberhausen kann man insofern auch nicht vergleichen, da die neu errichtete Oberhausener Straßenbahn quasi eine Verlängerung der bestehenden Mühlheimer Straßenbahn ins benachbarte Oberhausen war, wenn auch unter Regie des Oberhausener Verkehrsbetriebes. Sonst wäre die neue Oberhausener Straßenbahn wohl auch kaum in Meterspur errichtet worden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.04.2011 15:06 von Lulatsch.
Den Sinn der SRB mit dem Sinn eines besseren Fördeverkehrs zu vergleichen finde ich auch nicht passend. Die SRB soll gar nicht das Ost-West-Problem der Förde beheben.
Ich wage zu bezweifeln, dass sich die Fahrgastzahlen im Fördeverkehr je merklich verbessern dürften. Egal mit welchem Konzept. Dies hat mit der gegenwärtigen Situation des Ostufers zu tun. Von der Hörn bis zur Schwentine gibt es keine Möglichkeit die Förde auf dem Wasserweg zu queren (Norwegenkai, HDW, Marinearsenal - alles Sicherheitsbereiche). Nördlich der Schwentine geht es gleich so weiter - Ostuferhafen, Kohlekraftwerk, wieder keine Anlegestelle möglich.

Aber genau in diesem Gebiet wäre wahrscheinlich der größte Bedarf an einer Querung.

Weiter nördlich sind die Anlegestellen vielfach zu unattraktiv gelegen um diese zu erreichen bzw. von dort weg zu kommen.
Nur die Schwentinelinie bietet eine gute Möglichkeit das Ufer zu wechseln. Trotzdem wird es, außer von Studenten die zur FH wollen und einigen Pendlern morgens und abends nicht wirklich angenommen. Denn die Buslinien am Ostufer liegen einfach viel dichter an den Wohngebieten, als eine Fähre jemals kommen könnte.
Zitat
Lulatsch
Per ÖPNV könnte man hingegen gerade rüber fahren, sofern denn ein attraktiver Förde-Schifffahrts-Fahrplan zu vertretbaren Kosten zustande gebracht würde.

Noch besser waer ein Strassenbahntunnel. Und ich denke wenn die SRB erstmal gebaut ist und man Erfahrungen mit den Fahrgastzahlen hat nicht unbedingt total unrealistisch.
Na, bevor man über so etwas Teures wie einen Förde-Tunnel nachdenkt, da lass mal erst das SRB-Grundnetz fertig werden. Und wenn es danach darum geht, in Konkurrenz mit den Fördeschiffen zu treten (falls man von Konkurrenz bei einem Fast-Nicht-Fördeschiff-Angebot sprechen kann), so stünde vermutlich als erstes auf der Tagesordnung die Frage nach dem Sprung über den Nord-Ostsee-Kanal und dem entsprechenden Pendant auf dem Ostufer über Neumühlen hinaus. Da kann man sich ja die Frage stellen, ob die SRB-Stammstrecke an beiden Ufer-Seiten nach Norden verlängert werden sollte, oder ob ein verbessertes Fördeschiff-Angebot für diese Orte als Verbesserung ausreicht. In Neumühlen ist die Schwentine zwar schon überquert, so dass eine Verlängerung der SRB ab dort nicht so teuer wäre. Allerdings liegen die Haupt-Fahrziele ja mehr auf dem Westufer, wohin die SRB den Umweg unten rum fahren muss. Bei der Verlängerung über Wik hinaus gäbe es diesen Umweg zu den Hauptzielen zwar nicht, aber wäre denn auf der Kanal-Brücke überhaupt Platz für die SRB ? Oder ist die SRB zu schwer für die Kanal-Brücke ? Ich meine mal bezüglich der Segel-Olympiade 1972 gelesen zu haben, dass die (damals neue ?) Kanal-Brücke für eine eventuelle Straßenbahn-Verlängerung nach Schilksee nicht ausgelegt worden sei.

Außerdem fürchte ich, wenn man einen Straßenbahntunnel unter der Förde bauen würde, dann wollen die Autofahrer und die LKW-Speditionen auch ihre Tunnel-Röhre, und dann wäre Schluss mit relativer Ruhe und Verkehrssicherheit in den meisten der dicht besiedelten Stadtteilen Kiels. Aber für einen Förde-Tunnel hätte man eh kein Geld, und Kiel ist ja zum Glück nicht Hamburg, wo man so etwas dann trotzdem mittels Steuergeldern bauen würde, wenn der Handelsadel es wünscht.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2011 00:55 von Lulatsch.
Eckernförde ist raus. Wenn ich das richtig gelesen habe, hat die Ratsversammlung sich endgültig von der SRB verabschiedet.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.04.2011 13:58 von IceWulf.
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