Hallo!

Mit großem Unverständnis habe ich auf der Homepage www.fkbg.de lesen müssen, dass der Betrieb der Klein-/Schmalspurbahn von Malente nach Bruhnskoppel aufgrund einer "Ordnungsverfügung" seit 20.06.09 eingestellt wurde. Die Gemeinde sollte laut deren Homepage nun bis 10.08.09 Stellung dazu nehmen, damit darüber entschieden werden kann, ob der Betrieb wieder aufgenommen werden kann.

Gibt es diesbezüglich schon was Neues? Mir ist vollkommen unverständlich, warum diesem ambitionieren Projekt jetzt soviele Steine in den Weg gelegt werden.

Auf deren Seite steht auch, dass die Aktivitäten künftig auf den Raum Lütjenburg verlegt werden müssen. Aber meines Wissens nach ist die Strecke dahin doch noch garnicht schmalspurtauglich ausgebaut. Heißt das, dass wir jetzt solange auf die Kleinbahn verzichten müssen, bis die Kleinbahner ihre Zentrale in Lütjenburg bezogen haben?
Hallo Matze,

hier 2 Links:

[www.drehscheibe-foren.de]

[www.drehscheibe-foren.de]

Ich persönlich habe nichts gegen dieses Projekt. Aber - es werden einige Hauptstrassen in Malente überquert und dann keine vernüftige Bremse ?
Wer will sich dann diesen Klotz ans Bein binden - besonders im Schadensfall.
Malente ist ein Kurort für Rentner.
Die Regelspur-Dampf-Sonderzüge, die bis 2000 fuhren, waren bei den ersten Fahrten gut ausgelastet, aber es wurde immer weniger.
Lüthjenburg liegt von der Ostsee noch weit entfernt und der Bahnhof weit ausserhalb des Ortskerns genauso wie die Unterwegsbahnhöfe (z.B. Benz). Das Projekt kostet Geld und ich bezweifele, dass die Unterhaltungskosten von den Einnahmen gedeckt werden. Egal ob Regelspur oder Schmalspur, eine Bahn wird sich auf der Strecke Malente - Lütjenburg nicht halten können. Und schon garnicht, wenn die Gemeinden nicht mitspielen.

Die Fahrzeuge werden per Hand gebremst - die Bahn lief bisher als Schaustellerbahn. Jetzt bekommt der Begriff "Karussell-Bremser" wieder eine Bedeutung.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

[blog.eisenbahn-sh.de]
Ich finde es schade und die fehlenden Bremsen scheinen mir jetzt nur ein Vorwand der Malenter Politiker zu sein. Zuerst waren sie doch auch für das Projekt und nun auf einmal werden den Kleinbahnern solche Steine in den Weg gelegt. Das "Problem" mit den Bremsen besteht doch auch nicht erst seit heute; hier scheinen mir die im "Drehscheibeforum" beschriebenen Pläne zur Ausbau der Straße eher eine Rolle zu spielen... Schade drum, das wars wohl, Kleinbahn. Denn in Lütjenburg ist sie auf die nächsten Jahre von der bereits existierenden, umgespurten Strecke abgeschnitten... :-(((
Hallo Matze,

eine Schmalspurbahn bleibt immer eine Insellösung. Oder der Verein hat gleich genug Rollmaterial wie z.B. beim DEV in Bruchhausen.

Es gibt genug Klein- und Feldbahnen, die einen schönen Fahrzeugpark und eine Strecke haben - Muskau, Deinste usw. Wie viele Hauptstraßen werden dort gekreuzt ?
Allein in Malente sind es 5 Straßen, davon 4 mit viel Verkehr und keine Sicherungsanlagen. Die Strecke hat auch ein paar Höhenunterschiede. Wenn da dann ein Wagen ungebremst ins Rollen kommt.........
Die Gemeinde will sich an dem Projekt nicht beteiligen, warum auch immer.
Damals fehlten ein paar tausend Euro für den Erhalt der Weiche. Aber was wäre dann gewesen. Auch als Normalspurstrecke - so wunderschön sie auch ist - die Unterhaltungskosten der Gleise, Sicherungseinrichtungen, Brücken, usw. hätten einen Verein ganz schön gebeutelt.

A-L03-Luetjenburg-1992-07-003 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

Friederikental, Juli 1992

A-M12-Malente-Gremsmuehlen-1991-12-002 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

Malente, Dezember 1991, Scheinanfahrt auf der Lütjenburger Strecke Richtung Bahnhof.

A-M12-Malente-Gremsmuehlen-1992-07-004 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

Malente, Juli 1992, V 200 007 mit VLV Sonderzug Richtung Lütjenburg.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

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2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.04.2022 07:36 von d-zug-schaffner.
Verstehe ich das richtig das die Strecke von Normal auf Schmalspur umgestellt wurde???
Moin IceWulf,
das ist der Plan. Es gab bis vor kurzem die Möglkichkeit, mit einer Fahrraddraisine (Normalspur) ein paar Kilometer Richtung Lütjenburg zu fahren. Im Bereich von Malente gab es sogar ein Dreischienengleis: Vom Betriebshof von Hein Schüttelborg ging das Schmalspurgleis am Bahnsteig Richtung Lütjenburg entlang und verschwenkte dort an den Bahnsteig und ab dort lag dann auch wieder das alte Streckengleis. Es gab also keine Möglichkeit, mit normalspurigen Wagen von der Strecke Lübeck - Kiel auf das Streckengleis nach Lütjenburg zu gelangen.

Nun war die Idee, dass man das Feldbahngleis bis Lütjenburg baut und dazu die Strecke umspurt. Bis Brunskoppel scheint das auch geklappt zuhaben, zumindest existiert für den Streckenabschnitt ein Fahrplan. Was nun wird, k.A.

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Gregor Jacobs
root@127.0.0.1 <-- Don't send mail or else!
Ist das dann nicht klüger nur eine Weiche(n) für den Bahnsteig zu bauen um die DB diesen mit nutzen zu können? Dann könnte die Museumsbahn ja auf normalen Spuren nach Lütjenburg fahren oder später mal Reguläre Züge??? Die Kosten für die Umstellung würden ja auch wegfallen. Oder ist das nicht möglich oder zweckmäßig???
Hallo Ice-Wulf,

der Personenverkehr Malente - Lütjenburg wurde zum Sommerfahrplan 1976 eingestellt. Der Güterverkehr war auch sehr bescheiden auf der Strecke, aber durch den Militärverkehr konnte sich die Strecke bis Mitte der 90er Jahre halten.

A-L03-Luetjenburg-1988-06-04-001 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

Lütjenburg, Juni 1988, Panzerverladung.

Die Strecke wurde in den 60er Jahren für Militärverkehr ausgebaut. 1971 wurde sogar noch der Bahnhof Benz mit Ausfahrsignalen ausgerüstet. 1978 wurde die Signalanlagen und das Kreuzungsgleis wieder abgebaut. Bis 1987 wurde in Benz der Landhandel noch bedient.

G-B11-Benz-2007-09-01-001 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

Benz, 01.09.2007

Zwischen 1992 und 2000 gab es in der Sommersaison regelmässig Sonderfahrten mit Dampf und Diesel Richtung Lütjenburg. Danach wurde die Strecke endgültig stillgelegt, denn es gab sonst keinen weiteren Betrieb mehr. Meines Wissens wollte die DB auch nichts mehr in die Bahnübergangssicherungen investieren, da ja nur an ein paar Wochenenden im Jahr Sonderfahrten stattfanden. Es gab auch ein paar Museumsbahnvereine, die sich für die Strecke interessierten, aber kein Verein wollte sich solch einen Klotz ans Bein binden. Die Kosten für die Streckenunterhaltung hätte sehr viel Geld gekostet.
Die Hauptstrecke Kiel - Lübeck wurde Ende 2004 auf ESTW-Technik umgestellt. Dazu wurde der Bahnhof Malente etwas modifiziert (zurückgebaut). Die DB verlangte einen grösseren Betrag (eine genaue Summe weiss ich jetzt leider nicht) für den Erhalt der Verbindungsweiche zum Lütjenburger Gleis. Die Summe (ich glaube es ging hier um 200.000,- ¤) konnten nicht aufgebracht werden - und die Weiche wurde ausgebaut.

Bei Wikipedia steht etwas über den weiteren Verlauf.

Zwischen 2006 und 2008 gab es Draisinenverkehr bis nach Benz - im Bereich Malente sogar auf einem 3-Schienen-Gleis.

Die folgengen Aufnahmen stammen alle vom 01.09.2007:

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-001 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-002 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-012 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-008 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-009 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-014 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-016 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

G-M12-Malente-Gremsmuehlen-2007-09-01-017 by D-Zug-Schaffner, auf Flickr

Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war am Bahnübergang Godenbergstrasse das mittlere Gleis verlegt. Interessant ist auch die Befestigung der mittleren Schiene.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.04.2022 07:53 von d-zug-schaffner.
Moin aus Kiel,

die Ferien sind vorbei und "Hein Schüttelborg" darf wieder fahren.

Mal sehen wie lange es jetzt dauert, bis der Betrieb wieder eingestellt wird.

[www.hein-luettenborg.de]

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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Moin,

so ganz ist mir der eigentliche Sinn einer Schmalspurbahn in der Holsteinischen Schweiz noch nicht recht klar ( Lok und Wagen sind ja nie hier oben gefahren), aber vielleicht sollte man einfach froh sein, daß überhaupt ein Zug auf dieser landschaftlich sehr schönen Strecke wieder fährt.
Mir persönlich wäre zwar ein Schienbus VT98 oder ähnliches lieber ( in Erinnerung an frühere DB-Zeiten ), da solche Fahrzeuge über die ganzen Jahre dort gefahren sind. Von einem Dampfzug wagt man ja gar nicht zu reden.....

Gruß aus Kiel

Volker
Hallo Volker,

so etwas war ja schon einmal geplant, aber aufgrund der Kosten für die Streckenunterhaltung nicht realisiert worden.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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Danke für die klasse Ausführung.
Volker-Kiel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Moin,
>
> so ganz ist mir der eigentliche Sinn einer
> Schmalspurbahn in der Holsteinischen Schweiz noch
> nicht recht klar ( Lok und Wagen sind ja nie hier
> oben gefahren), aber vielleicht sollte man einfach
> froh sein, daß überhaupt ein Zug auf dieser
> landschaftlich sehr schönen Strecke wieder fährt.
>
> Mir persönlich wäre zwar ein Schienbus VT98 oder
> ähnliches lieber ( in Erinnerung an frühere
> DB-Zeiten ), da solche Fahrzeuge über die ganzen
> Jahre dort gefahren sind. Von einem Dampfzug wagt
> man ja gar nicht zu reden.....
>
> Gruß aus Kiel
>
> Volker

Schade, wenn ich daran denke, dass man in Meck-Pomm gerade eine neue Dampflok gebaut hat, die erste seit über 40 Jahren und damit sogar durch die Stadt fährt. Da klappt das komischerweise und touristisch wertvoll ist die Holsteinische Schweiz ja wohl allemal und so eine Dampf-/Schmalspurbahn mit Sicherheit eine Bereicherung.

Ich bin froh, dass die kleine Bahn wieder fährt, aber durch dieses ganze Verfahren ist der Kleinbahn eine wichtige Einnahmequelle in den Sommerferien genommen worden. Das ist eine ziemliche Sauerei und scheint mir ziemlich hergesucht zu sein. In Ribnitz-Damgarten fährt der Zug durch die ganze Stadt, da gibt es weder Bahnsicherungsanlagen noch sonstwas. Hier scheint mir eher politisch jemand etwas gegeb dieses ambitionierte Projekt zu haben.

Ich hoffe, dass der Betrieb nun ungestört weitergeht und die Umspurung bis Lütjenburg weitergeht. Wann soll die Kleinbahn-Zentrale dahin umziehen? Doch erst bei Fertigstellung der Umspurung bis dahin denke ich, oder?
Matze015 schrieb:

> Schade, wenn ich daran denke, dass man in
> Meck-Pomm gerade eine neue Dampflok gebaut hat.....
> In Ribnitz-Damgarten fährt der
> Zug durch die ganze Stadt, da gibt es weder
> Bahnsicherungsanlagen noch sonstwas.

Ich glaube, Du bringst da gerade was durcheinander.
Die Dampflok wurde gerade für die "Molli"-Bäderbahn zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn gebaut und Molli fährt in Bad Doberan durch die Strassen...

Ribnitz-Damgarten ist quasi das Tor zum Darst und liegt an der Bahnstrecke Rostock-Stralsund, also einer Normalspur-Bahn. Dort verkehrt keine Schmalspurbahn, erst wieder auf Rügen.....
Volker-Kiel schrieb:
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> Matze015 schrieb:
>
> > Schade, wenn ich daran denke, dass man in
> > Meck-Pomm gerade eine neue Dampflok gebaut
> hat.....
> > In Ribnitz-Damgarten fährt der
> > Zug durch die ganze Stadt, da gibt es weder
> > Bahnsicherungsanlagen noch sonstwas.
>
> Ich glaube, Du bringst da gerade was
> durcheinander.
> Die Dampflok wurde gerade für die
> "Molli"-Bäderbahn zwischen Bad Doberan und
> Kühlungsborn gebaut und Molli fährt in Bad Doberan
> durch die Strassen...
>
> Ribnitz-Damgarten ist quasi das Tor zum Darst und
> liegt an der Bahnstrecke Rostock-Stralsund, also
> einer Normalspur-Bahn. Dort verkehrt keine
> Schmalspurbahn, erst wieder auf Rügen.....

Uups, stimmt, sorry...

Aber es ist dennoch ein gutes Beispiel, wie woanders mit ambitionierten Eisenbahnfreunden umgegangen wird, die Sinn für Nostalgie haben und viel Zeit, auch ihre eigene, private, dafür opfern.

Weiß einer, wie es jetzt mit dem Umzug der Kleinbahn-Zentrale nach Lütjenburg weitergeht? Die können doch eigentlich garnicht umziehen, solange sie dort keinen Gleisanschluss haben...
Matze015 schrieb:
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> Aber es ist dennoch ein gutes Beispiel, wie woanders mit ambitionierten
> Eisenbahnfreunden umgegangen wird, die Sinn für Nostalgie haben und
> viel Zeit, auch ihre eigene, private, dafür opfern.

Stimmt leider auch nicht so ganz. Wenn es zwar auch einen Verein zur Traditionspflege des Molli e.V. gibt, so ist doch die "Mecklenburgische Bäderbahn Molli GmbH " eine nichtbundeseigene Eisenbahngesellschaft. Das Kapitalschlüssel ist : der Landkreis Bad Doberan hält 63,3%, die Stadt Doberan 19,7 %, die Stadt Kühlungsborn 14,8 % und der Rest von 2,2 % ist in privater Hand. Also haben Landkreis und die beiden Städte ein großes Interesse an Bestand der Bahn.

Anders als vielleicht die Gemeinde Bad Malente-Gremsmühlen oder die Stadt Lütjenburg bei "Hein Lüttenborg". Hätten die beiden den touristischen Vorteil der Bahnstrecke erkannt, würde die ganze Sache vielleicht auch anders aussehen. Aber die Realität scheint nicht so zu sein...
Und eine dampfbetriebene Bahn zieht meist mehr als alles andere. Beste Beispiele sind die Schmalspurbahnen in Ostdeutschland, ob an der Ostsee, im Harz oder in Sachsen.
Hallo allerseits,

ich bin ziemlich neu hier in diesem Forum und habe Eure Beiträge gesehen. Zu den Neuigkeiten noch ein paar hinzu:

Vom August bis 15.12.2009 fuhr die Bahn wieder. Sogar im Schnee. Gab schöne Fotos und Videoclips unter www.hein-schüttelborg.de. Seit 17.12. ist die Westfälische Almetalbahn GmbH (WAB) Eisenbahninfrastrukturbetreiber und hat sogleich den Betrieb untersagt. Der Kleinbahn Betriebsgesellschaft gGmbH (KLBG) wollte das Ministerium die Konzession nicht wiedergeben. Die WAB bemüht sich seitdem, die Wiederaufnahme des Verkehrs um jeden Preis zu verhindern.

Am 3. und 4.7.2010 fuhr dann eine Reisegruppe von Eisenbahnfreunden aus Nürnberg mit der Kleinbahn, für die alle Sicherheitsgutachten vorlagen. Trotzdem untersagte der Landesbetrieb in Kiel den Betrieb, obwohl er im Mai noch mitteilte, daß er für "Kirmesbetrieb" nicht zuständig sei.

Die Zusammenarbeit wurde seitens des Streckeneigentümers beendet. Nun steht eine Lok ESBO-Abnahmefähig in Diepholz bei Schöma rum und ein Waggon in Blankenburg. Den Zuschuß von Bingo-Lotto bekommt die KLBG nicht, da die WAB keinen Schmalspurbetrieb will, obwohl die Strecke genau deshalb gekauft worden war!

Wie Erfolgreich die WAB mit ihrem Geschäftsführer in Sachen Bahnreaktivierung ist, kann bei Grevesmühlen-Klütz, Scharzfeld-Bad Lauterberg und der Almetalbahn bei Paderborn nachgelesen werden. Auch beim Rasenden Roland auf Rügen und Süderbrarup - Kappeln wurden die Strecken auf sein Betreiben zeitweilig stillgelegt. Nun scheint wohl Malente - Lütjenburg dran zu sein. Größtes Hindernis ist noch die KLBG - aber vielleicht erledigt sich das ja nach so viel Gegenwind irgendwann von selber. Die Gemeindeväter sind jedenfalls froh, wenn die Bahn endlich weg ist und sie vor Touristen endlich ihre Ruhe haben.

Der Kleinbahner
Moin aus Kiel,

jetzt haben wir eine umgespurte Strecke (600 mm) von Malente bis Brunskoppel, eine zugewachsene Strecke von Brunskoppel nach Lütjenburg und in Lütjenburg nur ein Viertel vom ehemaligen Bahngelände.

Die Angelner Dampfeisenbahn mit der Strecke von Süderbratwurst nach Kappeln und der VVM von Schönberg zum Schönberger Strand sind ja jedenfalls mit der Schienenwelt verbunden. Die Endbahnhöfe liegen in Kappeln in der Innenstadt und in Schönberger Strand fast am Wasser. Am 17.07.10 fuhr sogar der Sonderzug der Ulmer Eisenbahnfreunde auf der VVM-Strecke.

Zwischen Niebüll und Dagebüll fährt die NEG sogar in der Woche einige Regelzüge als Museumszüge - in diesem Jahr sogar mit einer Lok, 78 468, die in Norddeuschland heimisch war.

Aber sonst sieht es in Schleswig-Holstein mit Museumsbahnen sehr düster aus.
Von der Deutschen Bahn kann man keine Unterstützung erwarten. Der Dampf-Sonderzug der Ulmer-Eisenbahnfreunde durfte nicht einmal in die Kieler Bahnhofshalle fahren.
Das DB-Museum in Neumünster hat man jetzt aufgelöst.

Die Infrastruktur wurde auch zurückgebaut, sodass es in den Wendebahnhöfen (zum Beispiel Westerland) keine Möglichkeit mehr gibt eine Schlepptenderlok zu Drehen.

Das Todesurteil der Strecke Malente - Lütjenburg war der Ausbau der Weiche im Jahr 2004 zum Streckennetz der DB.

Die Strecke auf 600 mm umzuspuren war in meinen Augen der größte Fehler. Diese Spurweite wird in Norddeutschland bei Feldbahnen und bei der Halligbahn nach Nordstrandischmoor verwendet. Die Betreiber hätten sich vorab besser bei den zuständigen Stellen informieren sollen, welche Anforderungen die Fahrzeuge und die Strecke haben sollten. Und selbst wenn alle Auflagen erfüllt gewesen wären, welche Akzeptanz hätte eine Schmalspurbahn. Eine Diesellok mit 2 Personenwagen ? Haltepunkte weit ab jeglicher Zivilisaton und die Fahrt fast in Schrittgeschwindigkeit, kein Bahnübergang technisch gesichert ? Bei allem Respekt für die geleisteten Arbeitsstunden der Mitglieder und freiwilligen Helfer, aber da fehlt etwas. Eigentum und Eigenkapital muss heute leider vorhanden sein, damit der Verein nicht auf andere Firmen und Institutionen angewiesen ist. Dann kann man nicht verjagt werden und es können keine Verträge gekündigt werden.

Auf die Unterstützung der Gemeinden kann man heute nicht mehr hoffen. Die schmerzliche Erfahrung hat man in Malente und Neumünster gemacht.

Was nützen mir jetzt die Fahrzeuge, wenn ich nicht fahren darf und sie unterstellen kann. Und bevor ich in ein Fahrzeug investiere muss sichergestellt sein, dass ich damit auch fahren darf.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

[blog.eisenbahn-sh.de]
Aber es zeigt doch einmal, wie es bei der DB um Nostalgie bestellt ist: Das kostet Geld und passt nun mal nicht in den geplanten Börsengang. Alleine, dass die Ulmer Eisenbahnfreunde nicht mal in die Kieler Bahnhofshalle durften, finde ich schon unglaublich. Die DB argumentiert hier bestimmt mit der "Verrußung durch die Dampfabgase". Aber was machen denn die über 30 Jahre alten BR 218? Die machen doch bestimmt mehr Dreck als ein bis zwei Dampfsonderzüge pro Saison.

Auch die Prozessiererei gegen die Eisenbahnfreunde in Neumünster spricht Bände. Man will bei der DB offenbar nichts mit Nostalgikern zu tun haben. Alles wird lieber abgerissen, stillgelegt und plattgemacht und wenn es das zehnte Einkaufszentrum ist, was Neumünster bekommen wird. Alleine diese unglaubliche Ignoranz, nicht mal mehr mit den Eisenbahnfreunden zu verhandeln...

In Malente scheint es ähnlich zu sein, auch wenn hier die DB ihre Finger wohl nicht mit im Spiel hat. Klar muss Eigenkapital vorhanden sein, aber wenn ein Verein, in dem die Mitglieder ihre Freizeit für den Betrieb der Kleinbahn opfern, so behandelt wird, indem man ihm jedesmal in der Sommersaison (wie letztes Jahr auch) solche Steine in den Weg legt, dann können hier auch keine Einnahmen gebildet werden, woher auch? Der Eigentümer der Strecke will offenbar mit aller Macht verhindern, dass die Bahn dort jemals wieder fahren wird. Und leider wird er damit wohl auch Erfolg haben, denn die Einnahmeverluste wird man wohl kaum verkraften können. Ich frage mich nur, wozu der Eigentümer dann diese Strecke gekauft hat...
Moinsens!

Die Kleinbahner haben entgültig aufgegeben, dies verkünden sie auf ihrer Homepage www.fkbg.de und wünschen dem neuen Betreiber mit seinem Normalspurvorhaben viel Glück. Gibt es Pläne, die Strecke auf Normalspur umzuspuren und wieder zu reaktivieren? Oder hat sich das schon wieder erledigt?
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