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SH-Ticket (DB) / Kleingruppenticket (SH-Tarif): Mißbrauch
geschrieben von Railjet 
Interessant ist es ja sowieso, dass auf den Preisvergleich mithilfe des Mobilchecks hingewiesen wird, wo die Preisauskunft für Karten nach Schleswig-Holstein-Tarif auf reiseauskunft.bahn.de nicht möglich ist (was ich nicht nachvollziehen kann, schließlich kann der NRW-Tarif auch angezeigt werden).

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Gruß,
Flo
@Herbert: Naja, 2 Personen wären aber 30¤, wenn du ab 9:00 fährt.

Die Ländertickets werden bei der deutschen Bahn bei der Routeneingabe nie angezeigt, auch wenn man eine gültige Uhrzeit eingibt, die hoffen dann wohl, dass man die teureren Tickets kauft.
Zitat

@Herbert: Naja, 2 Personen wären aber 30¤, wenn du ab 9:00 fährt.

Wenn ich ab 9 Uhr fahre und bis 3 Uhr wieder zurück bin. Sonst mindestens 60 Euro. Ich hatte ja auch "Tag A hin, Tag B zurück" geschrieben.
silentium92 schrieb:
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> @Herbert: Naja, 2 Personen wären aber 30¤, wenn du
> ab 9:00 fährt.
>
> Die Ländertickets werden bei der deutschen Bahn
> bei der Routeneingabe nie angezeigt, auch wenn man
> eine gültige Uhrzeit eingibt, die hoffen dann
> wohl, dass man die teureren Tickets kauft.

Doch, inzwischen werden die theoretisch angezeigt und sind buchbar. Das Problem ist nur, dass in Schleswig-Holstein wie auch im VBB landesweite Tarif- bzw. Verkehrsverbünde bestehen und daher dann auf den Verbundverkehr verwiesen wird.

Mit einem kleinen Trick kann man diese Tickets aber auch online bekommen: die Ländertickets gelten (zumindest in Abschnitten) meist weiter als der Verbundtarif. Wenn man sich also z.B. eine Verbindung von Berlin nach Lutherstadt Wittenberg oder von Flensburg nach Herrnburg ausgeben lässt, wird - vorausgesetzt der Rest stimmt - auch ein Länderticket angeboten. Mir ist allerdings nicht klar, wie das dann aussieht und ob man sich damit unnötige Rückfragen einhandelt, wenn die Strecke auf dem Ticket rein gar nichts mit der realen Strecke zu tun hat.
Gestern stieg an der Haltestelle Holstenbrücke in Kiel ein älterer Herr ein und fragte, ob der Bus zum Bahnhof fahre. Mit der Rückgabe des Wechselgeldes fragte der Fahrer "Fahren Sie noch weiter?" "Ja, mit dem Zug" war die Antwort. "Wenn Sie innerhalb Schleswig-Holsteins bleiben, können Sie Ihre Bahnfahrkarte hier gleich mit lösen" mischte ich mich ein, denn Gepäck hatte er nicht dabei. "Ich fahre nach Neumünster" antwortete der Fahrgast. Daraufhin fragte der Fahrer "haben Sie eine Bahncard?" (Ja, BC 25), nahm die bereits ausgehändigte Busfahrkarte - ich gehe davon aus, dass er für die nur 2 Stationen eine Kurzstreckenkarte ausgegeben hatte - zurück und druckte die für NMS aus. Als wir dem Herrn gemeinsam bestätigten, dass er mit dieser Karte auch noch in NMS mit dem Bus weiter fahren könne, war der sichtlich beeindruckt und bedankte sich ganz herzlich. Er räumte dann ein, sonst fahre er kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Er war froh, weder am Schalter noch am Automaten die weitere Fahrkarte kaufen zu müssen.
Vielleicht ist jetzt klarer geworden, weshalb der SH-Tarif nicht besonders billig sein kann, sagt
Biene
Die DB Regio AG ändert die Preisgestaltung der Ländertickets zum Fahrplanwechsel.
Es gelten dann die Regelungen des Quer-durchs-Land-Tickets bezüglich der Aufpreisstaffelungen für Mitfahrer.

[www.deutschebahn.com]

Zitat
DB Pressemitteilung
DB mit neuer Preislogik beim Schleswig-Holstein-Ticket
Überspringen: DB mit neuer Preislogik beim Schleswig-Holstein-Ticket

Anzahl der Reisenden entscheidet künftig über Höhe des Preises /
Neue Regelung gilt ab dem 12. Dezember 2010

(Berlin/Hamburg, 25. November 2010) Die Deutsche Bahn überträgt die Vorteile für Mitfahrer beim Quer-durchs-Land-Ticket auf die Länder-Tickets. Statt eines Pauschalpreises ist der Preis künftig nach Anzahl der Reisenden gestaffelt.

„Es hat sich herausgestellt, dass es unsere Kunden zunehmend als unfair empfinden, wenn ein Ticket für zwei oder drei Personen genauso viel kostet wie für fünf Personen. Mit der neuen Preislogik tragen wir dem Wunsch vieler Kunden Rechnung, dass sich der Umfang der in Anspruch genommenen Leistungen auch im Preis niederschlagen sollte“, so Frank Sennhenn, Vorstand DB Regio.

Ab dem Fahrplanwechsel gilt das neue Preissystem in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Rheinland-Pfalz.

In Schleswig-Holstein können Einzelreisende schon ab 26 Euro reisen – und bis zu vier weitere Personen für jeweils 3 Euro zusätzlich mitnehmen. Wenn zwei Personen zum Beispiel mit einem Länder-Ticket reisen, dann zahlen sie nicht mehr den Einheitspreis für bis zu fünf, sondern nur noch den für zwei Personen.

Neu ist auch die Erweiterung der Familienanerkennung, denn künftig reisen beliebig viele eigene Kinder bzw. Enkel bis einschließlich 14 Jahre kostenfrei schon in Begleitung von nur einem Eltern- oder Großelternteil mit. Die kostenfreie Mitnahme von Kindern gilt für die auf der Fahrkarte eingetragene Person.

Alle weiteren Konditionen der Länder-Tickets bleiben bestehen:

* ein Tag Geltungsdauer (montags bis freitags ab 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages, an Wochenenden und gesetzlichen Feiertagen bereits ab Mitternacht bis 3 Uhr des Folgetages)
* gilt in allen Nahverkehrszügen in der 2. Klasse in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern (Busse ausgenommen), sowie in Hamburg in allen Verkehrsmitteln im HVV-Ring A+B (Schnellbusse ausgenommen)
Wenn man nicht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Kleingruppenkarte auch umstellt, ist das doch ok für Normalnutzer:

1 Person - max. 26 ¤ (- 13,3 %)
2 Personen - max. 29 ¤ (- 3,3 %)
3 Personen - max. 32 ¤ (+6,7 %)
4 und 5 Personen - max. 33,40 ¤ (+11,3 %)

So haben sich das die Geier bei DB und LVS sicherlich nicht gedacht, aber der hohe Preis im SH-Tarif wird schon dafür sorgen, dass die Leute schnell mitkriegen, wie man jetzt am besten fährt.

Das SH-Ticket mit mehr als zwei Personen lohnt sich dann übrigens nur noch bei Reisen nach MV. Ansonsten ist die Kleingruppenkarte die bessere Wahl.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.11.2010 20:11 von Herbert.
Railjet schrieb:
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> Die DB Regio AG ändert die Preisgestaltung der
> Ländertickets zum Fahrplanwechsel.
> Es gelten dann die Regelungen des
> Quer-durchs-Land-Tickets bezüglich der
> Aufpreisstaffelungen für Mitfahrer.

War die einzige Möglichkeit, die Schnorrer zu bekämpfen.
Fette Beute schrieb:
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> War die einzige Möglichkeit, die Schnorrer zu
> bekämpfen.

Leider wurde der Preis dabei gleich kräftig mit erhöht und trotzdem wird das den Einzelreisenden als Preissenkung verkauft.
In vielen anderen Bundesländern gibt es Single-Tickets für 20,00¤. Selbst das "teure" NRW-Ticket ist mit 25,00¤ noch preiswerter.
Moin zusammen,

was hier bislang nicht erörtert wurde, ist die Tatsache, daß die Schleuser schlichtweg die EVU betrügen und bestimmte Strecken zwischen größeren Städten mit hohem Verkehrsaufkommen wie Hamburg - Bremen, Hamburg - Lübeck bzw. Kiel oder Augsburg - München ausnutzen.
Die sich darauf blind verlassenden Fahrgäste setzen sich einer strafrechtlichen Verfolgung aus, wenn sie glauben, daß sie mitfahren dürfen (und vorzeitig in Pasing oder Dammtor aussteigende Schleuser, die kurz vor Abfahrt noch "kurz einen Kaffee holen gehen" lassen nur selten die Alarmglocken läuten).
Bestimmte Länderticket-Inhaber tragen ihre Namen mit dünnem Schreiber ein und löschen ihn anschließend wieder zwecks Weiterverkauf - im Lichte einer trüben Bahnhofshalle nicht erkennbar (aber mit dem Onlineticket-Scanner eines Mobilen Terminals...). Da hat's dann für den Käufer und dessen eingesammelte Mitfahrer strafrechtliche Konsequenzen, weil wegen Urkundenfälschung ermittelt wird (gerade, wenn der Urnutzer nicht bekannt ist!).
Was mich an dieser Stelle wundert: Wo bleiben die Behörden, namentlich Gewerbe-, Finanz- und Sozialämter? Die Liste der zu prüfenden Tatbestände ist nicht kurz: Betreiben eines Gewerbes ohne Gewerbeschein, keine Versteuerung der Einkünfte aus Gewerbebetrieb gem. § 15 (1) EStG und ggf. Sozialbetrug, wenn der Schleuser seinen Lebensunterhalt durch Transferleistungen nach § 3 SGB III bestreitet, Leistungen gem. § 11 BAföG erhält oder geringfügig im Rahmen von § 8 SGB IV angestellt ist (und insgesamt zulässige Freibeträge und -grenzen überschritten werden).
Wenn entsprechende Staatsanwälte den Mitgenommenen Beihilfe zu einer Straftat unterstellen...
Die EVU samt deren Besteller werden ihrerseits das Angebot kürzen resp. Preise erhöhen - der Betrogene ist der Stammkunde, während der Gelegenheitskunde nach Alternativen suchen wird!

Gute Fahrt
Holger
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