Möglicherweise kann die derzeit nur im Güterverkehr genutzte Strecke Brunsbüttel - Wilster mittelfristig für den Reisezugverkehr
reaktiviert werden:

[zeitungen.boyens-medien.de]

Als ich die Strecke in den späten 80er Jahren einmal besuchte, waren die Schienenbusse zumindest an diesem Tag ausgesprochen gut besetzt (nicht mit Eisenbahnfans, wohlgemerkt). Zwar sicher nicht repräsentativ, zumal nach rund 25 Jahren. Trotzdem scheint es mir in dieser Relation zumindest einen Versuch wert zu sein, wieder täglichen Reisezugverkehr anzubieten. Gewiss: Die Abstimmung mit dem intensiven Güterverkehr auf der eingleisigen Strecke wäre zu klären.

Moin zusammen,

meine bessere Hälfte stammt aus der nordwestlichen Hälfte des "alten" Brunsbüttel, also bahntechnisch auf der "Condea"-Seite. Wer dort wenig Lust hat, nach Hamburg die ganze Strecke im Auto zurückzulegen, pendelt bis St. Michaelisdonn (näher als Burg gelegen), um dann mit der NOB weiterzufahren. Die Parkmöglichkeiten am Nordufer des Nordostseekanals (NOK) in Schleusennähe würden den Weg bis zum Bahnhof Brunsbüttel(koog) mit Schleuse und Laufstrecke auf rund 20 Minuten ausdehnen, samt Pufferzeiten auf gut 30 Minuten. In der Zeit wäre man fast in Itzehoe.
Jeder Idealismus zugunsten der Bahn verfällt bei den täglichen Pendelzeiten.
Auf der industriell geprägten und auch lauteren Südostseite des NOK zu wohnen, hat für Brunsbütteler einen Statusabstieg zur Folge; die dortigen Gebäude sind eher weniger represenativ als auf der Nordwestseite, auch die Innenstadt samt ihrer Einkaufsmöglichkeiten befindet sich "drüben". Es bedarf schon viel Idealismus dazu, von Brunsbüttel(koog) täglich mit der Bahn zu pendeln.

Beste Grüße
Holger

Die LVS ist jetzt aktiv geworden: [www.nah.sh]

Mal sehen, wie lange die "Reaktivierungs-Euphorie" am Südende des NOK anhält, wenn man mal verstohlen nach Fockbek und Kellinghusen schaut...

Wie die Karte zeigt, liegt der Bahnhof Brunsbüttel zwar südlich, aber in unmittelbarer Nähe des Kanals. Wäre nicht denkbar, eine kleine Kanalfähre (so wie in Kiel) stündlich jeweils zu den Ankunft- bzw. Abfahrzeiten des Zuges verkehren zu lassen? Dann würde sich die Wiederaufnahme des Personen-Schienen-Verkehrs doch eher rechnen, meint
Biene



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.02.2014 17:06 von Biene.

Dann müsste man aber auf der Fahrt nach Hamburg doch wieder 1x umsteigen (und sogar auf der Fahrt nach Itzehoe)!

Ich würde auch bezweifeln dass es schneller geht als mit einem Schnellbus nach Itzehoe. Dazu kommt die fehlende Fahrplansicherheit – die Kanalschiffahrt hat doch Vorfahrt vor Fähren?

Moin Biene,

fast 200 Meter vom Bahnhof entfernt ist doch die Fähre der ehemaligen B5. Die fährt doch alle paar Minuten über den Kanal.
Aber wenn ich auf der anderen Seite des Kanals bin, ist die Innenstadt noch etliche Meter entfernt.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

[eisenbahn-sh.de]

[blog.eisenbahn-sh.de]

Zitat
Biene
Wie die Karte zeigt, liegt der Bahnhof Brunsbüttel zwar südlich, aber in unmittelbarer Nähe des Kanals. Wäre nicht denkbar, eine kleine Kanalfähre (so wie in Kiel) stündlich jeweils zu den Ankunft- bzw. Abfahrzeiten des Zuges verkehren zu lassen? Dann würde sich die Wiederaufnahme des Personen-Schienen-Verkehrs doch eher rechnen, meint
Biene

Für die Zahl der Fahrgäste wäre die Fähre sicher günstig. Aber wenn man eine Fähre zusätzlich betreiben muss, um Brunsbüttel an den SPNV anzuschließen, dann rechnet sich das mit Sicherheit überhaupt nicht mehr. Da muss man gar keine konkreten Kosten mehr ermitteln.

Jetzt kommen argumentativ wieder die Zeitgenossen zu Wort, die zwar vom PKW in Wasser-, Schienen- oder motorlose Fahrzeuge (Fahrräder u. a.), aber nie in einen Bus umsteigen würden. Nach Heiner Monheims These ("Hauptproblem des PKW ist sein Platz-Bedarf") wären wohl schon Motorrad oder -roller eine Verbesserung.

Zitat
Biene
Jetzt kommen argumentativ wieder die Zeitgenossen zu Wort, die zwar vom PKW in Wasser-, Schienen- oder motorlose Fahrzeuge (Fahrräder u. a.), aber nie in einen Bus umsteigen würden. Nach Heiner Monheims These ("Hauptproblem des PKW ist sein Platz-Bedarf") wären wohl schon Motorrad oder -roller eine Verbesserung.

Ehh?? Soll man das jetzt so verstehen das es Leute gibt die nie in einen Bus umsteigen wuerden, aber vielleicht in eine Faehre und das dieser Effekt in die Berechnung einfliessen muss?

Das waere mal eine interessante theoretische Frage, Schienenbonus ist ja bekannt und erforscht, aber gibt es sowas wie einen Schiffsbonus? Und es gibt wohl wenige Orte wo man sowas empirisch so gut erforschen koennte wie in Hamburg, z.B. durch Analyse der Nutzung der Linien 62/68 versus 150. Aber ich kann mir nicht vorstellen dass es in Brunsbuettel einen entscheidenen Unterschied machen wuerde.

Oh, und off-topic, aber deine PKW/Motorrad-Logik hinkt etwas: Wenn Kriterium X das Problem von A ist, und B das Problem X nicht hat, ist B nur dann besser als A wenn es in allen anderen Kriterien A gleich ist bzw. zumindest nicht schlechter. In diesem Fall ist ein Motorrad keine Verbesserung weil es im Vergleich mit dem PKW viele weitere Nachteile hat (z.B. Ladevolumen, Verkehrssicherheit, Laerm).



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.2014 12:49 von christian schmidt.

Zitat
christian schmidt

Das waere mal eine interessante theoretische Frage, Schienenbonus ist ja bekannt und erforscht, aber gibt es sowas wie einen Schiffsbonus? Und es gibt wohl wenige Orte wo man sowas empirisch so gut erforschen koennte wie in Hamburg, z.B. durch Analyse der Nutzung der Linien 62/68 versus 150. Aber ich kann mir nicht vorstellen dass es in Brunsbuettel einen entscheidenen Unterschied machen wuerde.

Ich glaube nicht, das ohne sehr tiefe Nachfrage dort (Li. 62) was sinnvolles rauskommt, denn ich benutzte die 62 1-4 mal im Monat, bin aber in den letzten 5 Jahren NIE in Finkenwerder ausgestiegen, sondern habe die 62 IMMER als Hafenrundfahrt benutzt. Nicht nur deswegen wurde die 62 vom HVV ja auch verstümmelt, um diese Rundfahrten zu erschweren.

Und wenn ich nach Finkenwerder oder tiefer will, dann nehme ich grundsätzlich das Auto, weil von mir hier nach Finkenwerder per ÖPNV dauert es im Idealfall 90 Minuten, meist eher 100-110 min, die Strecke mit dem Auto 40 (Ideal) bis 60 Minuten, wenn der Verkehr im Tunnel "dick" ist.

Thomas

Viele Bahnfotos auf meiner HP: www.thomas-heier.de/Bilder

Es gibt Leute, die sind mit dem Schiff besser bedient und es gibt Leute, die sind mit dem Zug besser bedient.

In Brunsbüttel wäre beides möglich, wobei ich die Bahn präferieren würde. Auch, wenn ich noch nie in Brunsbüttel war, würde ich sagen, dass da gewiss eine Nachfrage bestünde.

Da muss man nur wissen, ob es eher nach Hamburg oder eher nach Niedersachsen, was ja am anderen Elbufer liegt, gehen soll.

Mit freundlichen Grüßen: Jan-Christian