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Stadtbahn Kiel
geschrieben von jwn 
Re: Stadtbahn Kiel
29.08.2019 09:16
Hallo zusammen,

gestern (28.08.2019) fand im Ratssaal die gemeinsame Sitzung des Bau-, Wirtschafts-, Haupt- sowie Innen- und Umweltausschuss statt.
Wichtigster Tagesordnungspunkt war die „Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans der Landeshauptstadt Kiel auf Basis der
Grundlagenstudie „Mobilitätskonzept für einen nachhaltigen Öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Kiel“ sowie weiteres Verfahren
zur Mobilitätswende mit einemzukunftssicheren ÖPNV“
[ratsinfo.kiel.de]

Heute berichten auch die Kieler Nachrichten davon. Leider sind ab gestern auch Artikel, 1 Stunde nach Erscheinen bei KN-online,
nur noch gegen Gebühr lesbar, so auch dieser heutige Artikel
[www.kn-online.de]

Hier einige wichtige Passagen aus dem Artikel der gedruckten Ausgabe:
„…Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) erinnerte an das erklärte Ziel der Stadtpolitik, bis 2035 den Autoverkehr um 41 Prozent zu verringern.
Er betonte, dass das Gutachten zum ÖPNV nicht zwingend die Position der Stadt sei.
Drei Kernaussagen teile die Stadt allerdings ausdrücklich: Es bedarf eines neuen ÖPNV-Systems über die KVG-Busse hinaus. Das System muss
auf eigener Trasse geführt werden. Es gibt fünf geeignete Korridore: Sie verbinden Dietrichsdorf mit der Wik, Neumühlen mit Suchsdorf und
Elmschenhagen mit Mettenhof…“
Der Projektleiter Karius erläuterte u.a. die Studie
„…Sie gibt keine Antwort auf die Frage: Geht das überhaupt? Ob die Straßenquerschnitte ausreichen, müsse mit der Trassenplanung von
Mitte 2020 bis Ende 2022 untersucht werden.
Anfang 2023 soll die Ratsversammlung dann die Frage Schiene oder Straße entscheiden. Die Umsetzungsplanung werde dann fünf Jahre
in Anspruch nehmen, der Bau einer Pilotstrecke noch mal drei bis fünf Jahre. Sie könne 2030 bis 2032 fertig sein…“
Auch über die Kosten wurde gesprochen. Dabei wurden die beiden untersuchten Systeme BRT und Stadtbahn verglichen:
„…Danach sind Infrastruktur und Fahrzeuge fürs BRT mit 185,7 Millionen und 92,9 Millionen Euro deutlich günstiger zu haben als für die
Tram mit 411,5 und 174,7 Millionen Euro. Die Kosten für den Betriebshof sind mit je 45 Millionen Euro gleich hoch.
Die jährlichen Betriebskosten unterscheiden sich mit 64 (BRT) und 65,4 Millionen Euro (Tram) kaum. Die möglichen jährlichen Erlöse sind
bei der Tram mit 51,9 Millionen Euro höher als bei Schnellbussen mit 47,3 Millionen Euro. Entsprechend unterscheidet sich der jährliche
Zuschussbedarf aus der Stadtkasse: 16,7 Millionen Euro fürs BRT, 13,5 Millionen Euro für die Straßenbahn…“

Die Ratsherren Kruber (CDU) und Schmidt (SSW) habe dann nach einer Querung des Nord-Ostsee-Kanals gefragt. Hierzu führte der
Tiefbauamtsleiter Bender aus, dass eine Nutzung der bestehenden Brücken für die Stadtbahn nicht möglich sei. Beim BRT-System nur,
wenn der Bus im MIV „mitschwimmt“, also keine eigene Spur hat. Für die Querung der Schwentine muss eine neue Brücke gebaut
werden (für beide Systeme).

Da kann man sich die Strategie der Gegner (CDU) bereits ausmalen. Sie wird sicherlich wieder damit argumentieren, dass der Norden
von Kiel „abgehängt“ wird. Somit wird die CDU wieder „ihre“ schienenlose Variante aus China ins Spiel bringen.
Die Diskussion wird in den kommenden Jahren sicherlich wieder spannend.

Gruß vom vierachser
Re: Stadtbahn Kiel
01.09.2019 17:53
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2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2023 12:17 von Deniz90.
Meiner Meinung nach ist die Argumentation der CDU total daneben - man lehnt ein Projekt das vielen Buergern viele Vorteile ab weil es anderen Buergern keine Vorteile bringt.

Insgesamt stimmt es natuerlich dass die Planungen ein schlechter Witz sind:
- "Geht das überhaupt? Ob die Straßenquerschnitte ausreichen" - es wurden doch vor ein paar Jahren umfangreiche Planungen fuer eine Regionalstadtbahn durchgefuehrt, die in Kiel z.T. durch die selben Strassen fahren sollte
- "Müsse mit der Trassenplanung von Mitte 2020 bis Ende 2022 untersucht warden" - sorry dass kan man auch in 9 Monaten zwischen jetzt und Mitte 2020 Machen
- "Anfang 2023 soll die Ratsversammlung dann die Frage Schiene oder Straße entscheiden" - die Entscheidung kann man schon jetzt machen, die Vor- und Nachteile beider System sind hinreichend bekannt. (Hinweis: es baut gerade eine weitere franzoesische Stadt ihr ziemlich neues BRT-System zu einer Strassenbahn um)
Re: Stadtbahn Kiel
01.09.2019 22:31
.

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2023 12:17 von Deniz90.
Re: Stadtbahn Kiel
02.09.2019 12:12
@Deniz90:

Eines vorweg, ich möchte hier sachlich und fair diskutieren.
Solche Äußerungen wie „komunnistischen roten Partei“ oder „pseudosoziale SPD“, halte ich für unangemessen. Denken kann jeder was er möchte, auch aussprechen. Aber nicht in einer Diskussion in solch einem Forum, wo es vordergründig nicht um Parteipolitik gehen sollte.
Und damit das auch nicht falsch verstanden wird: Ich gehöre keiner Partei an!!

Zum Thema:

Zitat
Deniz90
„…Ich habe die Zeiten hervorgehoben und markiert. Geplant sei, bis 2032 eine Lösung auf die ______ (setze beliebiges Wort ein) gebracht zu haben. Wir haben in Kiel aber verdammt noch mal JETZT !!! ein Verkehrsproblem. Und es wird von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Es ist einfach nur laienhafte und dilettante Politik dann einen Zeitraum für eine Lösung zu nennen, welcher erst in über einem Jahrzehnt liegt…“

Zugegeben, mir dauert das auch viel zu lange. Aber in der heutigen Zeit ist es wohl nicht mehr möglich
ein Projekt von solcher Größenordnung einfach zu Beschließen und dann gegen alle Widerstände „durch zudrücken“.
Die Erfahrung mit der gescheiterten SRB spielt hier eine große Rolle. Man möchte eben eine breite Zustimmung zur Stadtbahn haben.
Das geht heute aber nur noch mit breiter Bürgerbeteiligung. Daher wurde die Fragestellung des Gutachtens auch so angelegt.
Keinerlei Vorfestlegung auf ein System (BRT oder Stadtbahn), keinerlei Vorfestlegung auf irgendwelche Trassen.
All das soll mit den Bürgern und vor allem den Geschäftsleuten passieren. Denn nur wenn alle (oder die meisten)
an einem Strang ziehen, kann man solch ein Projekt planen.
Natürlich wissen wir, die sich schon lange mit dem ÖPNV beschäftigen, dass es eigentlich ohne Schiene nicht vernünftig klappt,
dass es gewisse Trassen braucht um auch erfolgreich zu sein. Aber der „Otto-Normalverbraucher“ hat gar nicht das Hintergrundwissen,
um zu erkennen warum diese oder jene Endscheidung zum Erfolg oder auch Misserfolg führt.
Aber gemeckert ist heutzutage schnell. Und schon kann eine Stimmung kippen.

Zitat
Deniz90
„…Die Frage der CDU ist legitim. Schließlich hat Schilksee statistisch gesehen die ältesten Einwohner und gerade für die (Ältere Menschen) wird doch besserer ÖPNV propagiert. Zudem ist es ein wichtiger Veranstaltungsort der Kieler Woche und der (per ÖPNV) am besten erreichbare Stadtstrand…“

Man will den Norden ja nicht abhängen, (wie die CDU es versucht die Angst zu schüren) aber wenn man das Gutachten
gelesen hat, ist das Potential für eine Stadtbahn momentan noch zu gering. Dagegen sprechen die zu hohen Kosten,
die für eine Querung des NOK nötig sind. Aber das bedeutet doch nicht, dass das immer so bleibt.
Eine spätere Verlängerung ist immer möglich, wenn sich die Gegebenheiten geändert haben sollten.

Als wichtigster Schritt ist vielmehr die Entlastung der am stärksten betroffenen Linien / bzw. Strecken.
Und das sind nun mal die Uni und die Wik mit dem Ostufer Wellingdorf / Dietrichsdorf.

Zeitgleich muss natürlich der weitere ÖPNV verbessert werden. Aber das passiert doch auch.(vergleiche doch mal das Angebot
vor 20 Jahren mit dem von heute) Nur nicht alles ist machbar und schon gar nicht sofort. Es muss ja auch finanziert werden.
Auch die Antriebsart spielt eine wichtige Rolle. Und da hat die Stadt sich auf Elektrobusse festgelegt. Das Problem dabei ist nur,
dass alle Welt jetzt E-Busse bestellen will. Ob die alle lieferbar sind ist noch fraglich. Und kommt jetzt bitte nicht wieder mit Wasserstoff.
Diese Antriebsart ist immer noch nicht alltagstauglich, wie sich gerade auch in Hamburg bei der HHA erwiesen hat.
Dort hat man die Busse wieder verkauft, weil sie mehr in der Werkstatt als im Liniendienst standen.

Gruß vom vierachser
Re: Stadtbahn Kiel
03.09.2019 17:05
.

-



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.2023 12:18 von Deniz90.
@Deniz90 - nein, vierachser kritisiert die Verkehjrspolitik der Kieler CDU, und ich glaiube kaum dass du ein Beispiel das diskreditisiert oder diffamiert.

"Komunnistischen roten Partei" oder "pseudosoziale SPD" dagagen hat nichts mit Verkehrspolitik zu tun und ist nun wirklich klar diffamierend.
Re: Stadtbahn Kiel
07.09.2019 13:59
Nach meiner Auffassung muss die Option des sogenannten Karlsruher Modells in Kiel auf jeden Fall berücksichtigt werden - auch wenn dieser Ansatz im Jahre 2015 erst einmal gescheitert ist. Daher scheiden für meine Begriffe schienenlose Systeme hier aus. Ich kann auch nicht nachvollziehen, weshalb das Potential für eine echte Stadtbahn in Kiel zu schwach sein sollte. Immerhin ist Kiel Landeshauptstadt, und im Rahmen einer echten Verkehrswende müssten zwangsläufig mehr Menschen den ÖPNV nutzen - deswegen wird ein leistungsfähiges System gebraucht, das ggf. auch die Umland-Gemeinden direkt erreicht. Die Kosten sind ebenfalls kein belastbares Argument: Richtig teuer würde es nämlich erst dann, würde man jetzt auf ein BRT-System setzen, das nach wenigen Jahren zu einem richtigen Stadtbahnsystem umgebaut werden müsste. Die Beispiele aus Caen und Nancy mit den letztlich gescheiterten Gummirad-Systemen sollten doch Lehre genug sein!
Re: Stadtbahn Kiel
17.09.2019 10:14
Der Ortsbeirat Moorsee/Meimersdorf macht sich Gedanken, ob eine Erschließung der geplanten
Neubaugebiete möglich oder auch notwendig ist. In der Sitzung am 21.08.2019 wird unter
TOP 6 „Rahmenplanung Kieler Süden - Präsentation aktueller Projektstand“
u.a. darüber diskutiert:

Zitat
Zitat aus der Niederschrift :
„…Ausführlicher wird über die Anbindung des Neubaugebietes an die Stadtbahn diskutiert.
Herr Hoffschröer stellt fest, dass eine Stadtbahn in der aktuellen Planung nicht tragfähig sei.
Herr Petschallies merkt an, bei der Entscheidung über den Verlauf einer Stadtbahn müsse überlegt werden,
wo die meisten Menschen erreicht werden und wo man durch eine Stadtbahn eine deutliche Entlastung schaffe.
Letztlich sei es ein gesamtstädtischer Abwägungsprozess an dessen Ende eine Entscheidung getroffen werden müsse.
Ortsbeiratsmitglieder appellieren, nicht nur nach wirtschaftlichen Interessen zu entscheiden.
Wenn der jetzige Rahmenplan umgesetzt werde, würden Möglichkeiten verbaut…“
[ratsinfo.kiel.de]

Im
TOP8 „Anschluss des Stadtteils Meimersdorf an die Stadtbahn“
wird ein Antrag an den Wirtschafts- und Bauausschuss verabschiedet:

Zitat
Antrag im Wortlaut:
„…Der Ortsbeirat beschließt einstimmig folgenden Antrag für den Wirtschaftsausschuss
und den Bauausschuss:
Antrag:
Die Verwaltung prüft, wie sich die Stadtbahnplanung frühzeitig in die Rahmenplanung Kieler Süden integrieren lässt.
Begründung:
In der Grundlagenstudie zum Mobilitätskonzept für einen nachhalten Öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Kiel
steht u. a. auf Seite 227, dass eine ÖPNV-Trasse bereits frühzeitig bei der Planung neuer Baugebiete berücksichtigt
werden müsste, damit die Erschließung der neuen Quartiere in zentraler Lage ermöglicht wird. Abb. 119 zeigt,
dass bei einem Haltestelleneinzugsbereich von 500 m ein großer Teil der geplanten Baugebiete in Meimersdorf durch
eine solche Tram-Linie erschlossen werden könnte. Der Ortsbeirat ist sich des Zielkonfliktes bewusst, zum einen neuen
Wohnraum zu schaffen und zum anderen einen nachhaltigen, zukunftsgerichteten ÖPNV zu etablieren. Der Bedarf einer
stärkeren ÖPNV-Anbindung für Meimersdorf/Moorsee wird in der Grundlagenstudie bestätigt. Der Ortsbeirat bezweifelt,
dass nach Fertigstellung des Neubaugebietes, wie es jetzt in Planung ist, Flächen für den ÖPNV zur Verfügung stehen,
die einen wirtschaftlichen Nutzen möglich machen. Aus Sicht des Ortsbeirates muss die aktuelle Diskussion über die
Einführung einer Stadtbahn allgemein auch den Kieler Süden mit einbinden, da dort jetzt die Rahmenplanungen laufen.
Es wäre nicht zu vertreten, wenn ein Anschluss nicht vorgesehen wird und in vielen Jahren festgestellt wird,
man hätte den Kieler Süden doch anschließen sollen…“
[ratsinfo.kiel.de]

Am 25.09.2019 tagt der Wirtschaftsausschuss. Unter TOP 5.1 wird dieser Antrag behandelt, für den Bauausschuss am 26.09.2019 liegt derzeit die Tagesordnung noch nicht vor.

Gruß vom vierachser
Re: Stadtbahn Kiel
28.10.2019 10:28
Jetzt läuft die Öffentlichkeitsbeteiligung für das Stadtbahnprojekt an. Die angekündigten Stadtteilforen sind jetzt terminiert:

- Für die westlichen Ortsbeiratsbezirke Suchsdorf, Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook, Mettenhof und Schreventeich/Hasseldieksdamm
14. November 2019 im RBZ Wirtschaft (Westring 444, 24118 Kiel)
17:00-19:00 Uhr

- Für die nördlichen Ortbeiratsbezirke Schilksee, Pries/Friedrichsort, Holtenau, Steenbek-Projensdorf sowie Wik
15. November 2019 in der Gemeinschaftsschule Friedrichsort (Steenbarg 10, 24159 Kiel)
17:00-19:00 Uhr

- Für die südlichen Ortbeiratsbezirke Mitte, Hassee/Vieburg, Russee/Hammer/Demühlen, Meimersdorf/Moorsee und Wellsee/Kronsburg/Rönne
25. November 2019 im Haus des Sports (Winterbeker Weg 49, 24114 Kiel)
17:00-19:00 Uhr

- Für die östlichen Ortbeiratsbezirke Elmschenhagen/Kroog, Gaarden, Ellerbek/Wellingdorf sowie Neumühlen-Dietrichsdorf/Oppendorf
26. November 2019 im RBZ Technik (Geschwister-Scholl-Str. 9, 24143 Kiel)
17:00-19:00 Uhr

[www.kiel.de]

Gruß vom vierachser
Re: Stadtbahn Kiel
01.01.2020 11:03
Am Montag erschien in der KN ein Interview mit dem Projektleiter Stadtbahn, Christoph Karius.

Da Ich keine KN mehr bekommen habe,würde ich gerne wissen was Herr Karius mitgeteilt hat.
Hat jemand die KN von Montag und könnte das Interview hier einstellen?

Gruß Linie 4
Re: Stadtbahn Kiel
01.01.2020 13:00
Moin,

ich habe folgendes gefunden:
LINK
Gruß, Wolfgang
Re: Stadtbahn Kiel
06.01.2020 09:51
Stadtbahn Kiel, wie geht es jetzt weiter?

Nachdem im vergangenen Jahr die ersten öffentlichen Beteiligungen (4 Stadtteilforen) stattgefunden haben,
geht es jetzt an die Ausschreibung für die Trassenstudie. Dazu wird im Bauausschuss am 09.01.2020 die
Beschlussvorlage (Drs1225/2019) eingebracht, zum endgültigen Beschluss in der Ratsversammlung vom 20.02.2020.

Hier der Wortlaut:

Zitat
Drs1225/2019
Betreff:
Ausschreibung einer Trassenstudie zur Einführung eiens zukunftssicheren ÖPNV-Systems in der
Landeshauptstadt Kiel und weiteres Vorgehen

Antrag:
Der Ausschreibung einer Trassenstudie für ein zukunftssicheres ÖPNV-System auf eigener Trasse
sowie der Durchführung von begleitenden Untersuchungen hierzu wird zugestimmt.

Begründung:
I. Anlass
Nach der Fertigstellung der 'Grundlagenstudie zur Entwicklung eines Mobilitätskonzeptes für einen
nachhaltigen Öffentlichen Nah- und Regionalverkehr in Kiel' und dem daraus abgeleiteten Entwurf
zur Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans wurden die ersten Informations- und
Öffentlichkeitsbeteiligungsveranstaltungen zur Einführung eines zukunftssicheren Öffentlichen
Personennahverkehrs durchgeführt.
Die Erkenntnisse aus den Beteiligungsveranstaltungen werden in die Ausschreibung der Trassenstudie
einfließen und zeitnah veröffentlicht.

II. Aktuelles Vorgehen
II.a Durchführung der ersten digitalen Beteiligungsformate und Stadtteilforen
Auf dem Weg zu einem neuen, zukunftssicheren ÖPNV-System hat die Landeshauptstadt erste sichtbare
Schritte gemacht. Online und offline konnten Kieler*innen ihre Ideen, Anregungen und Kritikpunkte für
ein zukünftiges ÖPNV-System einbringen. Seit Ende Oktober war auf der Homepage der Landeshauptstadt Kiel
auf www.kiel.de/mobil eine Umfrage geschaltet, in der unter anderem nach dem Mobilitätsverhalten der
Teilnehmenden gefragt wurde.
Zudem wurden in der Umfrage Ideen abgefragt, wie sich der ÖPNV in Kiel verändern soll und was getan
werden sollte, um die Landeshauptstadt im Bereich Mobilität für die Zukunft besser aufzustellen. Mehr
als 2.200-mal wurde die Umfrage bis Anfang Dezember ausgefüllt. Ebenfalls wurden schon im Rahmen
der Digitalen Woche Kiel zum Thema „zukunftsgerechte Gestaltung der Mobilität“ verschiedene
Mobilitätsthemen präsentiert und Ideen aufgenommen.
Im November fanden dann vier Stadtteilforen zur Bürgerbeteiligung statt. Knapp 350 Bürger*innen folgten
der Einladung der Verwaltung, wo mehr als 1.000 weitere Ideen eingebracht wurden.
Die Ergebnisse werden aktuell gesichtet und in den weiteren Planungsprozess integriert. Die Ergebnisse
der Beteiligung reichen von Hinweisen zu möglichen Trassenverläufen eines hochwertigen ÖPNV-Systems,
über viele Anregungen zum bestehenden Bussystem bis hin zu Systemen wie einer Magnetschwebebahn.
Herauszustellen ist weiterhin, dass viele Besucher*innen Vorschläge zur Attraktivitätssteigerung des
Radverkehrs machten. Damit liegen einerseits umfangreiche Hinweise für die weiteren Planungen für ein
trassengebundenes ÖPNV-System und andererseits auch umfangreiche Ideen und Vorschläge für kurz- und
mittelfristige Maßnahmen zu unterschiedlichen weiteren Mobilitätsthemen vor.
Die eingebrachten Vorschläge und Ideen werden nach einer ersten Sichtung dokumentiert und inhaltlich
zusammengefasst. Eine gesonderte Dokumentation wird Anfang des Jahres veröffentlicht. Daraus abgeleitete
Maßnahmen sollen entsprechend der Beschlussvorlage zur Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans (Drs. 1227/2019)
zur Mobilitätswende in Kiel beitragen und die Zielsetzung eines zukunftssicheren Verkehrssystems unterstützen.

II.b Durchführung der Trassenstudie
Der nächste Planungsschritt für ein hochwertiges ÖPNV-System wird die Trassenstudie sein. Dazu wird
aktuell die europaweite Ausschreibung vorbereitet. Im Rahmen der Trassenstudie sollen die Systeme
Bus-Rapid-Transit (BRT) und Tram im Kontext möglicher Streckenführungen innerhalb der städtischen
Korridore tiefergehender untersucht werden. Dabei sollen belastbare Erkenntnisse gewonnen werden,
um das System mit den meisten Vorteilen für die Landeshauptstadt Kiel und ein Vorzugsnetz festzulegen,
für das dann eine detaillierte Genehmigungsplanung der Trasse beauftragt wird.
Die Einleitung der Ausschreibung der Trassenstudie wird von der Verwaltung aufbauend auf der
Beschlussvorlage zur Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans (Drs.1227/2019) empfohlen.
Die erforderlichen Haushaltsmittel hierfür sind im Haushalt eingestellt.

II.b-1 Beantragte Fördermittel für die Trassenstudie
Aus den überschlägigen Annahmen sind Trassenstudienkosten bis zur Entwurfsplanung für die Systeme BRT
und Tram von ca. 6,7 Mio. Euro angenommen. Eine genauere Kostenermittlung für die Trassenstudie erfolgt
aktuell mit der Erstellung des Leistungsverzeichnisses für die europaweite Ausschreibung der Trassenstudie.
Grundsätzlich sind die Trassenstudie und die Vorplanung durch Bundesfördermittel nicht förderfähig. Beim
Land Schleswig-Holstein wurde daher ein Antrag auf Landeszuwendungen nach dem Regionalisierungsgesetz
eingereicht. Beantragt wurde eine Förderung von 50 %.

II.b-2 Novellierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG)
Das GVFG-Bundesprogramm zur Förderung kommunaler ÖPNV-Vorhaben wird aktuell überarbeitet. Eine
Beschlussfassung soll Mitte des kommenden Jahres durch den Bundestag erfolgen und die Novellierung rückwirkend
zum 01.01.2020 in Kraft treten.
Mit der Novellierung wird das jährliche Bundesbudget voraussichtlich umfassend erhöht (1 Milliarde Euro ab 2020,
2 Milliarden Euro ab 2025 und 1,8 Prozent jährliche Anpassung ab 2026). Zudem wird nach dem aktuellen Entwurf
eine erhöhte Förderung über den Bund von mehr als 60% (75-90% je nach Vorhaben) für Vorhaben mit einem
positiven Nutzen-Kosten-Verhältnis nach der Standardisierten Bewertung möglich.
Eine ergänzende Landesförderung ist nicht mehr zwingende Voraussetzung für die Bundesförderung, der Vorschlag
zur Förderung durch den Bund muss aber weiterhin über das Land Schleswig-Holstein erfolgen.
Im Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes vom 08.11.2019
wurden von den förderfähigen Vorhaben Bussysteme, auch wenn sie auf eigenen Fahrspuren oder mit Oberleitung
geführt werden, ausgeschlossen. Die Folge wäre für die Ausrichtung der Planung eines trassengebundenen Systems
in Kiel, dass die Infrastrukturkosten für ein Bus-Rapid-Transit System (BRT) nicht unter eine Bundesförderung fallen
könnten. Ausgeschlossen aus der Förderung bleiben wie bisher weiterhin auch Betriebshöfe und Fahrzeuge.
Der Oberbürgermeister bittet das Land Schleswig-Holstein, sich für die Offenhaltung der Systemförderung von
trassengebundenen Systemen einzusetzen. Ob es gelingt, auch die Förderfähigkeit von Bussystemen mit eigenen
Fahrspur im Gesetzgebungsverfahren zur Novellierung des GVFG zu verankern, kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht
abgesehen werden.

II.b-3 Festlegung auf eine Systemvariante im Rahmen der Trassenstudie
Die Ausschreibung der Trassenstudie wird gleichermaßen auf die Systemvarianten BRT und Tram ausgerichtet. Eine
Systemfestlegung soll im Rahmen der Trassenstudie spätestens Ende des Jahres 2022 erfolgen. Sollte sich die Förderfähigkeit
für eine der Systemvarianten im Rahmen der Novellierung des GVFG grundlegend in der Form ändern, dass trotz eines positiven
Nutzen-Kosten-Verhältnisses keine Bundesförderung erreichbar sein wird, empfiehlt die Verwaltung bereits vor Ende 2022
eine Bewertung der Vor- und Nachteile für die Systemvarianten im Rahmen der Trassenstudie vorzunehmen. Sollten dann
bereits ausreichende Erkenntnisse vorliegen, könnte die Planung der Trassenstudie bereits frühzeitiger auf eine Systemvariante
ausgerichtet werden. Eine mögliche vorgezogene Systemfestlegung soll nur erfolgen, sofern darüber ein fraktionsübergreifender
Konsens in der Steuerungsgruppe erreicht wurde. Die Ausschreibung der Trassenstudie soll daher die Option enthalten, die
Ausrichtung der Planung zu unterschiedlichen Zeitpunkten offenzuhalten.


II.c Organisationseinheit zur Durchführung der Planung, des Baus und Betriebs
Die Umsetzung weiterer Planungsschritte bedarf einer personellen Erweiterung schon in den ersten Planungsphasen.
Im Stellenplan wurden daher zwei Planstellen zur Projektsteuerung der Trassenstudie aufgenommen. Zusammen mit der
aktuellen Projektleitungsstelle sowie einer weiteren Stelle zur Koordinierung der Öffentlichkeits- und Stakeholderbeteiligung
soll Mitte 2020 die Stabsstelle Mobilität eingerichtet werden. Die personelle Besetzung ist für die Koordinierung der weiteren
Planung nicht ausreichend. Um den genaueren Ressourcenaufwand für die einzelnen Planungsphasen abschätzen zu können,
werden aktuell die erforderlichen Kapazitäten untersucht. Die Ergebnisse werden mit dem Beschlussvorschlag zur Einrichtung
der Stabstelle Mobilität vorgelegt.
Der Aufbau höherwertiger ÖPNV-Systeme erfordert zum späteren Zeitpunkt die Einrichtung einer Organisationseinheit in Kiel
für die weiteren Realisierungsphasen: Detailplanung, Bau und Betrieb. Über eine gesonderte Organisationsstrukturuntersuchung
wird eine geeignete Projekteinheit für den Umsetzungsprozess in Kiel identifiziert. Diese Untersuchung wird über die Stabsstelle
Mobilität ab Mitte kommenden Jahres eingeleitet.

II.d Weitere Öffentlichkeitsbeteiligungen
Der Auftakt der Informations- und Beteiligungsveranstaltungen zeigt das große Interesse in der Kieler Bevölkerung und bei den
Stakeholdern. Im weiteren Planungsprozess wird die Stadtgesellschaft weiterhin umfangreich eingebunden. Nach der Auswertung
der Stadtteilforen werden die Ergebnisse präsentiert und im Rahmen der Trassenstudie fortlaufend weitere Informations- und
Beteiligungsveranstaltungen durchgeführt. Über die Ergebnisse sowie die fortlaufenden Informations- und Beteiligungsformate
wird zu einem späteren Zeitpunkt eine gesonderte Geschäftliche Mitteilung erstellt.

III. Einbeziehung und Mitwirkung weiterer Akteure
Über die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit hinaus wird im Planungsprozess die ämterund dezernatsübergreifende sowie
interdisziplinär geführte Projektgruppe eingebunden.
Über die Steuerungsgruppe erfolgt die Abstimmung zu Inhalten und zum weiteren Vorgehen mit Vertreter*innen der
Ratsversammlung. Über gesonderte Abstimmungstermine sollen weitere Stakeholder (Vereine, Verbände, der Einzelhandel,
Unternehmen oder Forschungseinrichtungen) fortlaufend einbezogen werden. Der Arbeitskreis Verkehrsmarketing wird
weiterhin als Beirat im weiteren Planungsprozess beteiligt und zu den Meilensteinen gesondert einberufen.
Die Landeshauptstadt Kiel bietet dem Land Schleswig-Holstein sowie den beiden benachbarten Kreisen Rendsburg-Eckernförde
und Plön fortlaufend Informationsgespräche zum weiteren Vorgehen an. Erste Termine haben bereits stattgefunden.

IV. Weitere Anträge, Geschäftliche Mitteilungen und Beschlussvorlagen
Folgende verabschiedete Anträge und Beschlussvorlagen werden durch diese Beschlussvorlage in Teilen ersetzt und fortgeschrieben:
- Konzept für die Stadtbahn jetzt entwickeln! (Drs. 0827/2018)
Eine Kopie der Vorlage geht an alle Ortsbeiräte.

Dr. Ulf Kämpfer
Oberbürgermeister

[ratsinfo.kiel.de]


Gruß vom vierachser
Re: Stadtbahn Kiel
01.09.2020 12:17
Stadtbahnplanung: Aktueller Sachstand

Es scheint recht ruhig um die Stadtbahnplanung in Kiel geworden zu sein. Aber das täuscht.
Hinter den Kulissen wir kräftig geplant.Aktuell gibt es gerade eine Geschäftliche Mitteilung, die
durch die entsprechenden Ausschüsse wandert und am 17.09.2020 auch in die Ratsversammlung kommt.
(Drs 0670/2020)

Hier einige wichtige Auszüge daraus:

Zitat

„…Im vergangenen Jahr hat die Landeshauptstadt Kiel den Prozess zur Einführung eines neuen,
zukunftssicheren ÖPNV-Systems eingeleitet. Auf Basis einer Grundlagenstudie wurde die Teilfortschreibung
des Verkehrsentwicklungsplans durch die Ratsversammlung beschlossen und die Ausschreibung der
Trassenstudie mit begleitenden Untersuchungen eingeleitet. Die europaweite Ausschreibung erfolgt
im Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb (Drs. 1225/2019).
In verschiedenen Informations- und Beteiligungsveranstaltungen vor Ort sowie zwei Online-Umfragen
konnten sich die Kieler*innen bereits in einem ersten Schritt in den Prozess einbringen. Die Ergebnisse
hierzu liegen in einer umfangreichen Dokumentation vor (Anlage 2). Die Beteiligung der Öffentlichkeit
wird begleitend zum weiteren Entscheidungs- und Planungsprozess fortgeführt und ausgeweitet…“

Zitat

„…Im Rahmen der europaweiten Ausschreibung haben sich alle im Teilnahmewettbewerb
durchgesetzten Planungsbüros und -konsortien am Verhandlungsverfahren beteiligt. Die Verhandlungen
sind abgeschlossen, so dass der Auswahlprozess nun eingeleitet wurde. Nach heutigem Stand wird die
Bearbeitung der Trassenstudie wie vorgesehen voraussichtlich in diesem Herbst beginnen und Ende
nächsten Jahres erste Zwischenergebnisse zeigen…“

Zitat

„…Bis Ende 2022 sollen ebenfalls verschiedene Streckenvarianten mit umfangreicher
Öffentlichkeitsbeteiligung untersucht werden. Neben der Netzplanung umfasst die Trassenstudie
beispielsweise auch die Erarbeitung von Betriebs- und Finanzierungskonzepten. Aussagen zu
Erweiterungsmöglichkeiten des Systems in den Kieler Norden und Kieler Süden sowie zur regionalen
Erweiterung sind ebenfalls Bestandteil des Auftrags….“

Zitat

„…Nach heutigen Stand hängt eine mögliche Bundesförderung von der Systementscheidung
sowie dem Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung (Nutzen-Kosten-Faktor) ab. Diese
Untersuchung wird ebenfalls mit der Trassenstudie zusammen ausgeschrieben und ist Bestandteil der
bewilligten Förderung vom Land Schleswig-Holstein…“

Die gesamte Mitteilung, inkl. der Auswertung aus den 4 Stadtteilforen ist unter folgendem
Link abrufbar:

[ratsinfo.kiel.de]

Gruß vom vierachser
Re: Stadtbahn Kiel
01.09.2020 15:36
Hallo vierachser,

sehe ich das richtig, dass - zugegeben sehr verkürzt (und tendenziös) ausgedrückt - zwischen Deinem Beitrag vom 06.01. und heute genau nichts passiert ist? Jetzt wird also eine Trassenstudie in Auftrag gegeben (ich dachte, das wäre schon längst geschehen), deren erste Zwischenergebnisse Ende 2021 vorliegen sollen. Und bis wann erwartet man Endergebnisse? Ach so, steht ja da: "bis Ende 2022 sollen ebenfalls verschiedene Streckenvarianten... untersucht werden." Was wurde dann bis Ende 2021 untersucht?
Und überhaupt: Ließe sich nicht anhand aktueller Fahrgastzahlen ermitteln, auf welchen Achsen heute die Hauptverkehrsströme fließen? Nicht, dass am Ende dabei herauskäme, dass die Hauptlast auf der Trasse der alten "4" und von/nach Mettenhof sowie dem Uni-Campus liegt!

Und wenn die Ergebnisse der Trassenstudie dann mal vorliegen, prüft man 10 Jahre lang, welches der Ergebnisse man umsetzt, weitere 10 Jahre Planung/Einsprüche/Gerichtsverfahren und nochmal 10 Jahre bis der erste Meter Gleis liegt... Dann wäre ich 100. Ok, rein theoretisch könnte ich das noch erleben...

Gruß, Wolfgang
Re: Stadtbahn Kiel
02.09.2020 11:13
Hallo Wolfgang,

naja, nichts passiert würde ich das nicht nennen.
In meiner langjährigen Tätigkeit für die SRB, oder heute Stadtbahn, musste auch ich schmerzlich
lernen, dass politische Mühlen gaanz schön laangsaam maahlen. Aber sie mahlen…

Dir ist schon der Unterschied zwischen einer Ausschreibung und einer Vergabe einer Studie bekannt?
Im Januar wurde die Ausschreibung auf den Weg gebracht. Hier wurde das entsprechende Planungsbüro
gesucht, das dann den Zuschlag für die Studie bekommt. Und genau das ist jetzt geschehen.

Zitat aus der Geschäftlichen Mitteilung (Drs 0670/2020):
Zitat

„…Im Rahmen der europaweiten Ausschreibung haben sich alle im Teilnahmewettbewerb
durchgesetzten Planungsbüros und -konsortien am Verhandlungsverfahren beteiligt. Die Verhandlungen
sind abgeschlossen, so dass der Auswahlprozess nun eingeleitet wurde…“

Interessant ist aber doch, was diese Studie alle beinhaltet. Und das war so bisher nicht öffentlich so bekannt.
Zitat aus der Geschäftlichen Mitteilung (Drs 0670/2020):
Zitat

„…Neben der Netzplanung umfasst die Trassenstudie beispielsweise auch die Erarbeitung von
Betriebs- und Finanzierungskonzepten. Aussagen zu Erweiterungsmöglichkeiten des Systems in den
Kieler Norden und Kieler Süden sowie zur regionalen Erweiterung sind ebenfalls Bestandteil des Auftrags…“
Zitat

„…Nach heutigen Stand hängt eine mögliche Bundesförderung von der Systementscheidung
sowie dem Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung (Nutzen-Kosten-Faktor) ab. Diese Untersuchung
wird ebenfalls mit der Trassenstudie zusammen ausgeschrieben…“

Des weiteren wurde auch die CDU mit ins Boot geholt. Das ist insofern von Vorteil, dass die CDU
ihr Gesicht wahren kann, wenn es dann zu einer Stadtbahnentscheidung kommt und damit die
BRT-Variante aus dem Rennen ist.
Außerdem hat man es in der Zwischenzeit geschafft, relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit,
in Verhandlungen mit dem Land Schleswig-Holstein, das diese Studie mit finanzieren. Auch hier
kann sich dann das Land schwer aus seiner Verantwortung wieder herausstehlen. Zumindest bei
der Anmeldung zur Förderung beim Bund muss es mitspielen.

Also, scheinbar wenig scheint in diesem halben Jahr passiert zu sein? Aber nein, im Hintergrund und
recht still wurde weiter zielführend gearbeitet. Sicherlich auch dank des Projektleiters im Vorzimmer des OB…

Gruß vom vierachser
Re: Stadtbahn Kiel
02.09.2020 12:06
Hallo vierachser,

ich habe ja bewusst überspitzt formuliert. Tatsächlich freue ich mich ja, dass überhaupt etwas passiert. Nur werde ich den Eindruck nicht los, dass so etwas auch viel zügiger gehen könnte, wenn man denn wollte. Z. B. in Frankreich...
Die Ausschreiberitis ist wohl ein unvermeidliches und zeitfressendes Übel, aber ich denke es hat viel zuviel Zeit gekostet, bis die Verantwortlichen überhaupt zu der Erkenntnis gekommen sind, dass das Bussystem am Ende ist. Hoffentlich begreift nun auch noch der Letzte, dass BRT Mist ist...

Gruß, Wolfgang
Re: Stadtbahn Kiel
02.09.2020 12:58
Zitat
VT12
Hallo vierachser,

ich habe ja bewusst überspitzt formuliert. Tatsächlich freue ich mich ja, dass überhaupt etwas passiert. Nur werde ich den Eindruck nicht los, dass so etwas auch viel zügiger gehen könnte, wenn man denn wollte. Z. B. in Frankreich...
Die Ausschreiberitis ist wohl ein unvermeidliches und zeitfressendes Übel, aber ich denke es hat viel zuviel Zeit gekostet, bis die Verantwortlichen überhaupt zu der Erkenntnis gekommen sind, dass das Bussystem am Ende ist. Hoffentlich begreift nun auch noch der Letzte, dass BRT Mist ist...

Gruß, Wolfgang

Hallo Wolfgang,

gib die Hoffnung nicht auf, das wird...

Ja, es dauert (zu) lange. Aber man möchte sich eben keine zweite blutende Nase holen,
SRB hat gereicht und aus Fehlern sollten auch Politer lernen (können/dürfen)

Gruß vom vierachser
Naja, die Frage ist doch ob aus den Fehlern wirklich gelernt wurde. Das Stadtbahn-Projekt wurde beerdigt nachdem versucht wurde es allen Recht zu machen und das nicht funktionierte. Und das Nachfolgeprojekt wird jetzt extralangsam geplant damit genug Zeit ist um es allen Recht zu machen???
Re: Stadtbahn Kiel
02.09.2020 16:00
Hallo Christian,

das SRB-Projekt wurde nicht beerdigt, weil man es allen recht machen wollte,
sondern weil alle beteiligten Kreise auch zustimmen mussten. Und als man dann
vermeintlich alle im Boot hatte, ist ein Grünen-Abgeordneter aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde
ausgeschert. Das hat dann letztlich zur Ablehnung im Kreistag geführt.
Nach jahrelangen Bemühungen hat dann der OB die Notbremse gezogen.

Und jetzt plant man nicht absichtlich lange, sondern sehr gründlich um alle demokratischen
Parteien im Kieler Rat davon zu überzeugen.
Und das hat bisher auch ganz gut geklappt.

Ich bin auch nicht davon begeistert, wie lange das alles wieder dauert, aber wenn es letztendlich
dann doch zum Ziel führt, ist es dann auch ok.

Gruß vom vierachser
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