Hallo,
Zitat
christian schmidt
Network Rail und DB Netze zeigen doch dass auch Staatliche Monopolebetreiber die ziemlich separiert von Eisenbahnbetriebsunternehmen sind, problematisch sind.
Das Schicksal des von Dir angeführten British Rail sectorisation ist ja gerade das, was ein herauslösen von DB Netz aus dem DB-Konzern zumindest etwas verhindern könnte.
Nachfolger von British Rail sectorisation war die Railtrack-Gruppe, die als ganz normales Unternehmen profitorientiert handelte. Das war desaströs und deshalb gründete man - vereinfacht gesagt - Network Rail und seitdem läuft es deutlich besser (fast alles so eine Situation wie beim Maut-System). Bei einer sogenannten "Börsen-Bahn" müsste DB Netz ebenfalls noch mehr auf die Kosten achten, als heute.
Ich denke, es würde dem deutschen Schienennetz nicht schlechter gehen, wenn Deutschland dem Beispiel von Network Rail folgen würde. Es würden die ewigen Diskussionen um eine Diskriminierung anderer EVUs verstummen und sich womöglich die Erhaltung der Strecken verbessern. Die jetzige Regelung, dass die erhaltenden Maßnahmen von der DB und Neubau vom Staat gezahlt werden, stellt nun wirklich nicht zufrieden. Fallen beide Kosten nur einer Stelle zu, verändert sich eher die Sichtweise darauf.
Länderbahnen mit einem landesweiten Konzern zu vergleichen, funktioniert nur bedingt. Wege und Regelungen können da einfacher oder schnell auch vertrakter sein. Immerhin wurde bei beiden von Dir genannten Unternehmen in den letzten 20 Jahren laut über Verkäufe nachgedacht. Mit der AKN ist sich Schleswig-Holstein irgendwie immer noch nicht sicher. Man könnte auch die niedersächsische OHE nehmen, die im selben Zeitraum sehr bewegte Zeiten hinter sich gebracht hat.
Und ja, letztendlich zeigen Deine Beispiele, wie erheblich besser es wäre, das Netz gleich beim Staat anzusiedeln, als als Tochterunternehmung irgendwie hinten dran zu hängen.
Grüße
Boris