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Teuerste Bahnhöfe sind in S.-H.
geschrieben von Manuela von Poppeln 
Ein Blick in die Stationspreisliste der DB AG verrät es, die teuersten Bahnhöfe sind in Schleswig-Holstein. Die Nutzung eines Bahnhofs der Kategorie 2 (Fernverkehrssystemhalt, Kiel und Lübeck HBF) kostet in Schleswig-Holstein 31,02Euro je Zug. Anbei mal eine Übersicht nach Bundesländern für Fernverkehrssystemhalte (höchte Kategorie in Schleswig-Holstein) und Fernverkehrsknoten:

Bundesland____________________Fernverkehrssystemhalt____Fernverkehrsknoten
_______________________________________Preis in Euro______________________
Baden-W.______________________11,74_____________________14,82
Bayern________________________12,22_____________________14,51
Berlin________________________10,52_____________________13,96
Brandenburg___________________25,65_______________________-__
Bremen__________________________-_______________________29,73
Hamburg_______________________10,28_____________________14,71
Hessen________________________15,81_____________________18,71
Mecklenburg-V.________________27,98_______________________-__
Niedersachsen_________________16,61_____________________26,31
Nordrhein-Westfalen___________14,31_____________________16,82
Rheinland-Pfalz_______________18,81_____________________21,68
Saarland______________________26,17_______________________-__
Sachsen_______________________24,82_____________________31,10
Sachsen Anhalt________________19,37_______________________-__
Schleswig-Holstein____________31,02_______________________-__
Thüringen_____________________24,64_______________________-__

Diese Preise sind je Zug vom EVU an die DB Station und Services abzuführen. Ist der Zug 180 Meter oder länger, verdoppelt sich der Preis. Das ist auch der Grund, warum die Forderung nach mehr Wagen u.U. sehr teuer werden kann (ein Wagen mehr = doppelt so hohe Stationspreise)

Unlogisch sind zum Teil auch die Zuordnungen der Stationen. Während beispielsweise in Neumünster mehr Fernzüge halten als in Kiel, so ist dieser Bahnhof nur ein "billiger" Nahverkehrsknoten mit Fernverkehrshalt für 8,10Euro, wie übrigends auch Bad Oldesloe, wo gar kein Fernverkehrszug hält. Bad Oldesloe ist allenfalls ein Nahverkehrsknoten für 1,76 oder ein Nahverkehrssystemhalt für 4,06Euro.
Auch die Zuordnung der Bahnhöfe in Travemünde ist schon merkwürdig. Wärend Hafen und Skandinavienkai wie auch Küknitz nur Nahverkehrshalte (2,56) sind, ist Strand ein Nahverkehrssystemhalt (4,06), obwohl an allen die gleichen Züge verkehren. Ob das mit dem Kopfbahnhof und dem Streckenende zu tun hat?

"Durch die Zuordnung von Stationen in die sechs Kategorien wird die Transparenz und Vergleichbarkeit von Stationsnutzungen deutlich erhöht." (Zitat DB AG) na dann, wir sehen es...
Die Preispolitik von Station&Service ist ähnlich wie die von Netz ein Politikum, da ein Quasimonopolist die Preise "einfach so" festlegen kann.
Der Nahverkehrsknoten kostet 1,76 und der Nahverkehrssystemhalt 4,06?? Das wirkt unlogisch. Tippfehler??
Gelten die Fernverkehrspreise oben für ALLE Züge (also z. B. auch S-Bahnen/AKN) oder nur für Fernverkehrszüge?
Überraschend finde ich übrigens, dass ausgerechnet die Millionenstädte Hamburg und Berlin am preiswertesten sind.
Quelle der Angaben ???
Gruß, Alexander.
Moin Moin,

Alexander Lehmann schrieb:

> Gelten die Fernverkehrspreise oben für ALLE Züge
> (also z. B. auch S-Bahnen/AKN) oder nur für
> Fernverkehrszüge?

Es wird nicht nach Zuggattungen unterschieden.

> Überraschend finde ich übrigens, dass ausgerechnet
> die Millionenstädte Hamburg und Berlin am
> preiswertesten sind.

In Hamburg und Berlin entstammen die erforderlichen Einnahmen aus der grossen Anzahl von Zügen, insbesondere trägt dazu natürlich der dichte S-Bahnverkehr bei.

> Quelle der Angaben ???

[www.db.de]
[www.db.de]

Viele Grüße aus Elmshorn / Hamburg-Bergedorf, Birger Wolter
Warten wir mal ab, bis dann der dritte Konzernbereich seine Klatsche vor Gericht kassiert. War bei Netz so, ist jetzt bei Energie so und bei den Preisen ist nicht wirklich zu erwarten, dass das nicht irgendwann bei den Bahnhöfen genauso passiert.

Danke für den Link, Birger, das finde ich sehr spannend!
Demnach sind alle Bahnhöfe und Haltepunkte in nur 6 Kategorien eingeteilt (F=Fernverkehr, N=Nahverkehr):

1 - F-Knoten
2 - F-Systemhalt
3 - N-Knoten mit F-Halt
4 - N-Knoten/N-Systemhalt (hochfrequentierte Bahnhöfe)
5 - N-Systemhalt
6 - N-Halt

Beispiele aus dem Norden ohne Anspruch auf Vollständigkeit (HH, SH):

1 - HH Hbf, HH-Altona, [keine Bahnhöfe in Schleswig-Holstein].
2 - HH Dammtor, HH-Harburg, Kiel Hbf, Lübeck Hbf.
3 - HH-Bergedorf, HH-Rahlstedt, Flensburg, Itzehoe, Neumünster, ...
4 - HH-Neugraben, HH Hasselbrook, alle reinen S-Bahnhöfe. [Sonst scheinbar nichts in S.-H.]
5 - HH-Wandsbek, Aumühle, Keitum, Puttgarden, ...
6 - [keine Bahnhöfe in Hamburg], Kupfermühle, Flensburg Weiche, Müssen, Bad Segeberg, ...

Einige Einordnungen kann ich nicht ganz nachvollziehen.
- Warum ist Altona ein Knoten, während Dammtor und Harburg nur Systemhalte sind? Gerade Dammtor hat ja nun eindeutig mehr F-Halte als Altona.
- Wieso sind HH-Rahlstedt und Bad Oldesloe Bahnhöfe der Kategorie 3, obwohl es nicht einen einzigen F-Halt gibt (in meinen Augen klassische Fälle für Kategorie 4)?
- Warum hat Wohltorf Kategorie 4 und Aumühle nur Kategorie 5?
- Und warum ist Lübeck Hbf höher kategorisiert als Neumünster, obwohl es in Lübeck nur eine Handvoll Diesel-ECs gibt, während in Neumünster ICEs, ICs, ECs und sogar Nachtreisezüge halten? (Mögliche Erklärung: In Neumünster gibt es keinen Fernverkehrstakt, die Kopenhagen-ECs verkehren dagegen weitestegehend im 2-Stunden-Takt.)

Interessant finde ich, dass selbst dörflichste S-Bahnhöfe (z. B. Hoheneichen, Thesdorf, Mittlerer Landweg, Wohltorf), teils ohne Busanschluss, auf Stufe 4 kategorisiert sind (gleichauf mit Sternschanze, Jungfernstieg und Co.!), während der vergleichsweise stark frequentierte R10-Bahnhof Wandsbek oder sogar die Fernverkehrsbahnhöfe Puttgarden und Oldenburg (Holst) nur Kategorie 5 haben.
S-Bahnhöfe kosten demzufolge übrigens 2,12 € je Halt in Hamburg und (nur) 1,76 € in Schleswig-Holstein.

Abschließend eine Frage an die Experten: Was genau ist bei der Bahn eigentlich als Systemhalt definiert? Ich dachte immer, ein Systemhalt sei ein Halt, in dem zu einem festen, nicht zu dünnen Takt Züge mit festen Fahrzielen verkehren (z. B. Kupfermühle: jede Stunde zur gleichen Abfahrtsminute gibt´s einen Zug nach Hamburg Hbf. und nach Bad Oldesloe). So sind z. B. der stark frequentierte Kreuzungsbahnhof der Kreisstadt Bad Segeberg und auch alle Unterwegshalte zwischen Stade und Cuxhaven [R50, Niedersachsen] nur auf Stufe 6 kategorisiert trotz eines ganztägigen Stundentaktes nach Bad Oldesloe und Neumünster bzw. Cuxhaven und Hamburg. In Schleswig-Holstein habe ich übrigens keinen einzigen Kategorie-4-Bahnhof ausfindig machen können (außer S-Bahnhöfe).

Gruß, Alexander.

PS wegen Bad Oldesloe: Das IC-Paar "FEHMARN" (Frankfurt Hbf. - Puttgarden u. z.) hält (hielt?) diesen Sommer nicht in Bad Oldesloe, aber in den vorigen Jahren war das m. W. der Fall, so dass Bad Oldesloe dadurch zumindest einen Alibi-Fernverkehrshalt hatte. Aber im laufenden Fahrplan gibt es tatsächlich nicht einen einzigen planmäßigen Halt eines Fernverkehrszuges in Bad Oldesloe.
Alexander Lehmann schrieb:
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> PS wegen Bad Oldesloe: Das IC-Paar "FEHMARN"
> (Frankfurt Hbf. - Puttgarden u. z.) hält (hielt?)
> diesen Sommer nicht in Bad Oldesloe, aber in den
> vorigen Jahren war das m. W. der Fall, so dass Bad
> Oldesloe dadurch zumindest einen
> Alibi-Fernverkehrshalt hatte. Aber im laufenden
> Fahrplan gibt es tatsächlich nicht einen einzigen
> planmäßigen Halt eines Fernverkehrszuges in Bad
> Oldesloe.

Das IC-Paar "FEHMARN" (Puttgarden-Frankfurt Hbf., früher auch mal Aachen, Köln, Mannheim - das hat sich ab und an mal geändert) hielt nie planmäßig in Bad Oldesloe. Was in Bad Oldesloe hielt, war der im Sommer verkehrende IC "Lübecker Bucht", ein ehemaliger IR von HH-Altona nach Puttgarden. Den quasi Wegfall der IRs hat der aber nur ein Jahr als IC überlebt.



Hallo Alexander,

ich denke es spielen bei der Bewertung der DB hauptsächlich nur die Betriebswirtschaftlichen Kritierien ein Rolle , sprich welche mordernisiert, umgebaut wurden bzw. betrieben werden, anstatt diese wie du schriebst aus Fahrgastsicht mit der Hauptsächlichen Bedeutung von Akzeptanz und Umsteigemöglichkeit.

Das erklärt zumindest warum auch Kleinere Bahnhöfe die keine wesentliche Umsteige oder Fahrgastrelevanz haben, teurer eingestuft werden.

Grüsse
Alex

P.S: eine Allgemeinformel wird es wahrscheinlich auch nicht geben , da es zu viele unterschiedliche regionale abhängigkeiten bzw. Faktoren gibt, die da mit einfliessen.
Anonymer Benutzer
Re: IR/IC "Lübecker Bucht"
08.10.2005 16:50
Der genannte IR-/IC-Kurzläufer hat verkehrlich als Fernzug auf dieser kurzen Distanz nie allein Sinn gemacht (als RE wäre er dagegen für Tagesausflüge an die Ostsee gut gewesen), sondern war immer nur ein "Abfallprodukt" des IC "Fehmarn" dessen Garnitur man nach Stillegung der Neben- und Betriebsgleise und der dazugehörigen Einrichtungen in Puttgarden nicht mehr über Nacht dort stehen lassen wollte und aus diesem Grund abends nach Hamburg und morgens wieder zurücküberführt hat - eben als IR/IC "Lübecker Bucht".

Als der IC "Fehmarn" dann zeitlich verlegt wurde, so dass keine Übernachtung, sondern nur noch eine Kurzwende in Puttgarden dabei herauskam, wurden natürlich auch die Zu- und Abführungsfahrten nach Hamburg überflüssig, so dass der IR/IC "Lübecker Bucht" eingestellt wurde.

Dieser Verlust wiegt aber ja nicht mehr ganz so schwer, da es mittlerweile auch auf der Vogelfluglinie nördlich von Neustadt einen regelmäßigen Regionalverkehr gibt.
Sehe ich genauso. Die Akzeptanz des Regionalverkehrs zwischen Hamburg und Lübeck ist schließlich sehr groß, und auch nach Puttgarden fahren meist ein paar Leutchen mit. Apropos Puttgarden: Die haben jetzt einen ebenerdigen Bahnsteigzugang (ähnlich wie bei der AKN durch Überqueren des zum ReiseZentrum hin gelegenen Gleises), das seit einigen Jahren überproportionierte Bahnhofsgebäude ist abgesperrt.
Ein wahres Trauerspiel, was aus dem Bahnhof Puttgarden geworden ist. Klar: Die Aufgaben, die das riesige Gebäude und das Bahnareal einst eingenommen hat, müssen heute nicht mehr wahrgenommen werden (Entfall der Grenzkontrolle, kein Güterverkehr mehr). Trotzdem hat der Bahnhof nichts mehr von einem Fernverkehrsbahnhof, sondern wirkt eher wie ein x-beliebiger Nahverkehrshalt mit Fährenanschluß.
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