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Bahnhof Tönning ist fast fertig
geschrieben von d-zug-schaffner 
Moin aus Neumünster,

Ab September 2023 war die Strecke Husum - Tönning - Bad Sankt Peter-Ording für den Zugverkehr gesperrt. Nun rollen wieder Züge von und nach Bad Sankt Peter-Ording.

Tönning ist Kopf- und Kreuzungsbahnhof. In den 80er / 90er Jahren wurde der Bahnhof stark zurück gebaut. 1972 wurde ein elektromechanisches Stellwerk der Bauform E 43 /50 im neuen Empfangsgebäude eingebaut.

Bei meinem Besuch am 08.07.2005 war das Gleis zur Ladestraße und das Hafenbahngleis schon lange nicht mehr benutzt worden und gesperrt.



08.07.2005, Tönning, Gleis 11 an der Lagestraße.



08.07.2005, Tönning, rechts zweigt die ehemalige Hafenbahn ab - Gleis 6.



08.07.2005, Tönning, der hintere Bahnhofsbereich ist zugewachsen.



08.07.2005, Tönning, Zugkreuzung Nord-Ostsee-Bahn



12.07.2014, Tönning, Zugkreuzung DB Regio



03.09.2021, Tönning, der hintere Bahnhofsbereich ist zwar freigeschnitten, aber nicht befahrbar.







16.09.2023, Tönning, der Zugverkehr ist eingestellt und der Bahnhof wird umgebaut.



13.04.2024, Tönning, Blick Richtung Husum und Bad Sankt Peter-Ording. Rechts das ehemalige Empfangsgebäude mit dem Stellwerksvorbau.



13.04.2024, Tönning, Blick Richtung Streckenende. Die Oberleitung zum Aufladen der Akku-Triebwagen ist zwar schon fertiggestellt, aber noch nicht in Betrieb wegen fehlender Umrichter. Die Einfahrzugstraßen sind durch Hauptsignale gesichert. Rechts der neu errichtete Bahnsteig Gleis 2.



13.04.2024, Tönning, Blick vom Bahnsteig Gleis 2 Richtung Streckenende. Links der ehemalige Güterschuppen.



13.04.2024, Tönning, Blick vom Bahnsteig Gleis 2 Richtung Streckenende mit neu eingebauter Handweiche und Gleissperre. Warum man das Stumpfgleis nicht mit einer Oberleitung versehen hat, verstehe ich nicht so ganz. Während der Hauptverkehrszeit (Schülerverkehr), soll dort ein Triebwagen abgestellt werden. Während der Abstellzeit könnte er doch dort geladen werden ???



13.04.2024, Tönning, 648 464 der DB Regio Transferflotte als NBE RB 64 (11720) Husum - Bad Sankt Peter-Ording bei der Einfahrt auf Gleis 2.



13.04.2024, Tönning, 648 342 der DB Regio Transferflotte als NBE RB 64 (11719) Bad Sankt Peter-Ording - Husum bei der Einfahrt auf Gleis 1.



13.04.2024, Tönning, 648 464 der DB Regio Transferflotte als NBE RB 64 (11720) Husum - Bad Sankt Peter-Ording bei der Ausfahrt aus Gleis 2.



13.04.2024, Tönning, 648 342 der DB Regio Transferflotte als NBE RB 64 (11719) Bad Sankt Peter-Ording - Husum bei der Ausfahrt aus Gleis 1.

Ich bin gespannt, wann die Oberleitungsinseln in Heide, Husum und Tönning in Betrieb gehen. Erst einmal wird weiter gedieselt.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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Danke für die interessanten Eindrücke von früher und aktuell!
Zitat
d-zug-schaffner
13.04.2024, Tönning, Blick vom Bahnsteig Gleis 2 Richtung Streckenende mit neu eingebauter Handweiche und Gleissperre. Warum man das Stumpfgleis nicht mit einer Oberleitung versehen hat, verstehe ich nicht so ganz. Während der Hauptverkehrszeit (Schülerverkehr), soll dort ein Triebwagen abgestellt werden. Während der Abstellzeit könnte er doch dort geladen werden ???

Ich denke nicht, dass man dies "vergessen" hat, sondern sich bewusst dagegen entschieden hat. Dieser Triebwagen legt ja durch die Abstellung weniger Strecke zurück als die Triebwagen, die weiterfahren. Da die Energie aber auch für die weiterfahrenden Triebwagen reichen muss, muss ja die Nachladung auf diese ausgelegt sein. Vermutlich braucht man hier also keine Nachladung, so dass man auch keine zusätzliche Oberleitungsinsel braucht.
Moin aus Neumünster,

inzwischen habe ich auch ein paar interessante Infos erhalten. Die Oberleitungsinseln in Heide, Husum und Tönning sind für 5 - 7,5 MW ausgelegt. Mit dieser Leistung können 2 Akku-Triebwagen gleichzeitig geladen werden. Auf den Strecken Neumünster - Bad Oldesloe, Kiel - Lübeck und Lübeck - Lüneburg wird während der Hauptverkehrszeit mit Doppeleinheiten gefahren. Die Aufladung erfolgt in Neumünster, Bad Oldesloe, Kiel, Lübeck, Büchen und Lüneburg über die konventionelle Oberleitung. Auch später in Flensburg und Kiel-Hassee ist die konventionelle Oberleitung vorhanden. Was ist aber jetzt mit den Sonderverkehren z. B. zur Kieler Woche. Ich kann mich daran erinnern, dass 3 Triebwagen BR 648 zwischen Kiel und Husum pendelten. Zwischen Osterrönfeld und Jübek ist die normale Oberleitung vorhanden, aber in Husum ? Die zusätzlichen geplanten Oberleitungsinseln zwischen Kiel und Lübeck scheitern teilweise daran, dass die Anschlussleistung gar nicht zur Verfügung steht. O.K., dann könnte man während der Ladezeit den Strom für die Haushalte abschalten.



27.06.2010, Kiel-Hassee, 3 Triebwagen der NOB Richtung Husum.



27.06.2010, Kiel Hassee, 3 Triebwagen der DB Regio aus Flensburg.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.04.2024 18:10 von d-zug-schaffner.
Spannende Infos - zumindestens Tönning und Husum wird dann wohl interessant, wenn wirklich Sonderverkehre da sind. Dürfte ja aber auch eher schwierig werden - Zusatzfahrzeuge stehen ja auch nicht wirklich immer zur Verfügung
Zitat
d-zug-schaffner
Ich kann mich daran erinnern, dass 3 Triebwagen BR 648 zwischen Kiel und Husum pendelten.

Ich bin letzte Woche mit dem erx21145 um 6:01 von Lübeck nach Büchen gefahren und bei meiner Ankunft erst überrascht, wie weit der Zug am Gleis 41 nach hinten durchgefahren war und dann noch überraschter, dass dies wohl daran lag, dass der Zug aus 3 Flirt-Akku-Triebwagen bestand. Die vorderen beiden fuhren dann nach dem planmäßigen 9-minütigen Aufenthalt weiter nach Lüneburg, der hintere wurde in Büchen abgehängt und fuhr nach weiteren 14 Minuten als erx21106 zurück nach Lübeck.

Zumindest ist es offenbar möglich auch diese Triebwagen in Dreifachtraktion zu fahren. Wie es genau mit dem Laden lief, kann ich aber nicht sagen.

Zitat
StephanHL
Spannende Infos - zumindestens Tönning und Husum wird dann wohl interessant, wenn wirklich Sonderverkehre da sind. Dürfte ja aber auch eher schwierig werden - Zusatzfahrzeuge stehen ja auch nicht wirklich immer zur Verfügung

Solange es "nur" am Strom scheitert, wäre es ja auch kein Weltuntergang, wenn Sonderverkehre mit Dieseltriebwagen durchgeführt werden.
Hallo Lopi2000,

in Büchen werden die Triebwagen aus der konventionellen Oberleitung geladen. Wenn irgendwann in Kiel-Hassee die Anlage fertiggestellt ist und das Gleis vom Hauptbahnhof überspannt ist, sollte es auch hier möglich sein.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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Zitat
d-zug-schaffner
Die zusätzlichen geplanten Oberleitungsinseln zwischen Kiel und Lübeck scheitern teilweise daran, dass die Anschlussleistung gar nicht zur Verfügung steht. O.K., dann könnte man während der Ladezeit den Strom für die Haushalte abschalten.

Moin,

das wird interessant, wenn die Strecke Kiel - Lübeck wegen des für die FBQ-Anbindung anstehenden Umbaus in Bad Schwartau unterbrochen wird und die Akkuzüge ohne Lademöglichkeit von Kiel nach Pansdorf und zurück fahren müssen. Eine Ladestation in Eutin oder Preetz wäre sicher nicht verkehrt.
Zitat
bahnnutzer
das wird interessant, wenn die Strecke Kiel - Lübeck wegen des für die FBQ-Anbindung anstehenden Umbaus in Bad Schwartau unterbrochen wird und die Akkuzüge ohne Lademöglichkeit von Kiel nach Pansdorf und zurück fahren müssen. Eine Ladestation in Eutin oder Preetz wäre sicher nicht verkehrt.

Lt. Stadler liegt die Reichweite bei 185 km, die Strecke Kiel - Pansdorf und zurück ist nur 134 km lang, so dass auch noch ordentlich Puffer ist, wenn nur in Kiel geladen wird. Zusätzlich dürfte ja mindestens ein Zug weniger benötigt werden, wenn der Abschnitt Pansdorf - Lübeck nicht bedient wird und somit als zusätzliche Reserve zur Verfügung stehen.
Genau dieser Fall sollte auch abgedeckt gewesen sein in den Planungen wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Moin aus Neumünster,

nach meinen Infos soll ab dem 10.05.2024 der Betrieb mit den Akku-Flirts auf der Strecke Neumünster - Heide - Büsum aufgenommen werden.

Gruß aus Neumünster

D-Zug-Schaffner

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Zitat
Lopi2000
Lt. Stadler liegt die Reichweite bei 185 km, die Strecke Kiel - Pansdorf und zurück ist nur 134 km lang, so dass auch noch ordentlich Puffer ist, wenn nur in Kiel geladen wird. Zusätzlich dürfte ja mindestens ein Zug weniger benötigt werden, wenn der Abschnitt Pansdorf - Lübeck nicht bedient wird und somit als zusätzliche Reserve zur Verfügung stehen.

Das ist nicht ganz richtig. In der Praxis war häufig für die Strecke Kiel-Lübeck von Reichweiten um die 135 km zu hören, bei einzelnen Fahrten wurden auch schon deutlich mehr als 200 km erreicht. Kommuniziert werden aber häufig 80 km Reichweite. Das ist die "betriebliche Reichweite" und sie ist für den alltäglichen Verkehr realistischer.

Die 135 km erreicht man nur mit vollem Akku und voll ist er erst nach 15-20 Minuten Ladedauer.

Stadler hatte es einst an der Strecke Kiel - Flensburg erklärt. Start in Kiel mit vollem Akku, bei mildem Wetter und halbvollem Zug, keine erheblichen Verzögerungen (etwa durch gestörte BÜ) während der Fahrt. Nach den etwa 80 km Fahrt nach Flensburg wäre der Akku zu 50 % gefüllt (kommt also hin, mit den 130-160 km). Allerdings wird in Flensburg kurz gewendet, nach 7 Minuten wäre der Akku nur zu 80 % gefüllt. Zurück in Kiel wäre man dann bei 30 %, nach etwa 20 Minuten wäre der Akku wieder voll. Die Standzeit in Kiel ist länger, das geht also auf.

100 % heißt in diesem Fall immer: abzüglich einer Restkapazität, die zur Schonung des Akkus nie geladen wird und das auch noch am Ende der Lebensdauer des Akkus. Bei den neuen Fahrzeugen wären die Kapazitäten nach einer Fahrt noch höher.

An einem Kieler Woche Tag mit vollbesetztem Zug und hohen Temperaturen sieht es dann wieder anders aus, dann wären es zurück in Kiel nur noch 20 %. Das würde aber auch noch aufgehen.

An einem stürmischen Wintertag (Heizung), bei starker Beschleunigung, um eine Verspätung aufzuholen und leicht verkürzter Ladezeit durch die Verspätung, wäre der Akku in zurück in Kiel aber so gut wie leer:

Kiel 100 %
Flensburg 35 % -> 65 %
Kiel 0 % -> 85 %

Das würde vielleicht gerade noch gehen, aber der Akku würde sich im Laufe des Tages immer weitere leeren.

Deswegen wurden in Flensburg und Kiel die Oberleitungen verlängert, um auch im schlimmsten Fall genug Ladezeit zu haben.

Kiel-Pansdorf und zurück wird deswegen vielleicht einmal gehen, dann müssen die Bedingungen aber gut sein und das Fahrzeug muss stets voll geladen werden.

Es gab lange Überlegungen, schon mit den BEMU bis zur Schleibrücke zu fahren, auch wenn die Oberleitung bis Hassee noch nicht fertig ist. Die Fahrzeuge sind ja da. Hin und zurück bis zur Brücke sind es etwas mehr als 90 km. Das wurde verworfen. Die genauen Gründe kenne ich nicht, aber es war von erhöhtem Akkuverschleiß und zu wenig Reserven die Rede. Kiel-Eckernförde wird aber wahrscheinlich zur KiWo mit BEMU gefahren.

Alles in allem haben sich die BEMU bewährt und sind bis auf den Ausrutscher mit dem Softwareupdate im Dezember sehr zuverlässig gefahren. Es gibt bei Betriebsstörungen auf der Strecke Kiel-Lübeck-Lüneburg aber immer wieder Probleme. Kommen die Züge etwa in Lübeck verspätet, aber kurz vor der Abfahrt an, muss man trotzdem einige Minuten zum Laden stehen und die Verspätung vergrößern. Ist der Kieler Hauptbahnhof gesperrt, musste der Zugverkehr eingestellt werden, weil die Kapazität ohne Nachladen für die Rückfahrt nicht reicht. Es braucht deswegen unterwegs eine weitere Lademöglichkeit. Es wird auch schon was geplant.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.05.2024 11:27 von jwn.
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