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Großstadt oder Kuhdorf?
geschrieben von rob567 
Großstadt oder Kuhdorf?
01.08.2006 07:12
Hallo

Wo leben wir denn?
Was will Nürnberg sein: eine Großstadt oder ein Kuhdorf?
Ich rede hier von der Fahrkartenkontrolle im Bus, die ab heute flächendeckend gilt. Wie die Lemminge standen sie heute in einer Reihe, schön brav die Fahrkarte vorzeigend.
Ja ich weiß, das gab es schon lange nach 20 Uhr. da bin ich aber selten Bus gefahren. Mir geht es um die Leute, die jeden Tag mit dem Bus in die Arbeit fahren, mit Monatskarte.
Und es geht um Kurzstrecken. Ich fahre manchmal nur eine Station mit dem Bus. Die werde ich künftig laufen.
Schön wäre es, wenn sich mindestens 100 Menschen finden lassen, die zusammen an einer Haltestelle einsteigen und an der nächsten wieder aus - und das den ganzen Tag.

Grüße

Rob
Wurde in Nürnberg die Fahrkartenkontrolle beim Busfahrer den ganzen Tag eingeführt?

Dann ist Nürnberg wohl endgültig eine Großstadt, das gibt's nämlich in Berlin auch so.

--
U-Bahn München
Ich weiß offen gestanden auch nicht, wo die VAG sich die Mehreinnahmen erwartet. Das ist so ungefähr wie bei den Software-Raubkopien, wo es immer heißt, die Raubkopierer würden soundsoviel Schaden verursachen. Humbug. Hätte es zu C64-Zeiten keine Raubkopien gegeben. wäre der C64 nach ein paar Monaten wieder ausgestorben. Hätte man keine Raubkopien bekommen, hätte man sich die meisten Programme gar nicht gekauft. Viele Firmen wären früher Pleite gegangen, weil ihre Programme gar nicht bekannt geworden wären.
Und wenn ich ein Schwarzfahrer wäre, würde ich halt jetzt aufs Rad umsteigen (mach ich eh im Moment ;) aber Schwarzfahrer bin ich deswegen auch nicht).
Ich denke eher, dass der größte Teil derer, die schwarz gefahren sind, einfach keinen Bock haben, die hohen Preise zu zahlen. Die werden halt jetzt gar nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Die Mehreinnahmen sind wohl eher Wunschdenken. Im Gegenteil, es werden ein paar rergelmäßige Fahrer abspringen, weil denen das Lemming-Verhalten einfach zu doof ist.

Meine 2c,
-Efchen
ja mehreinnahmen und geldsparen durch personaleinsparung, so wie die u3, doch die fährt net...
spar mir jetzt die jahreskarte und kauf mir ein neues rad, mir wird das einfach zu blöd mit dem bus! aber wenn dann alle busse unpünktlich sind, vielleicht gleicht sich das dann aus? ;-)

Gruß der Klon
Oh je, damit ist diese Modewelle nun auch im Freistaat angekommen :-\ .....
Hoffentlich macht sie noch vor dem Weißwurst-Äquator halt.
Denn bei all den vermeintlichen Vorteilen aus Sicht des Verkehrsunternehmens ist es doch eine Komfort-Verschlechterung, wenn man sich als Fahrgast in einem 18m-Bus nur durch eine Tür zu quetschen hat. Und mit dem eigentlichen Anliegen, nämlich die Schwarzfahrerquote zu drücken, ist es auch eine zweischneidige Sache. Sicherlich habe ich mich kürzlich an einem Sonntag Vormittag in Nbg. innerlich gefreut, als die beiden unauffälligen Damen auf der Rückbank von zwei zugestiegenen Mädchen auf einmal den (nicht vorhandenen) Fahrschein sehen wollten. Solche spontanen Schwarzfahrten lassen sich mit der Fahrerkontrolle natürlich unterbinden. Aber das Graufahren dürfte dafür zunehmen. Da es sich recht schnell rumspricht, dass irgendetwas Fahrkartenähnliches aus dem Vormonat oder zum Kurzstreckentarif den Zugang ins Fahrzeuginnere gewährt, kann diese Kontrollmethode durchaus ein Eigentor werden.

Gruß,
Tramubus
Hallo,

Ich sehe das genauso wie Tramubus, es ist vor allem eine Komfort-Verschlechterung. Ich habe bspw. immer ne Zeitkarte, und muß nun jedesmal mein Ticket herauskramen, nicht gerade schön.
Außerdem bezweifle ich auch, daß mit dieser Methode wirklich entscheidend mehr Einnahmen zu erreichen sind. Das Thema Graufahren wurde ja auch schon angesprochen.
Kann für die Landeshauptstädter nur wünschen, daß man es da nicht auch einführt...

Gruß
Dirk.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.2006 14:46 von dirk1970.
Als Kunde finde ich es einen echten Affront gegen die Fahrgäste:

a) Die Fahrzeiten steigen, weil der Fahrgastwechel an der Haltestelle länger dauert. (Oder in der Rush Hour ist Schwarzfahren wieder erlaubt, wenn der Fahrer zum Verspätungen-vermeiden auf Vordereinstieg verzichtet.)

b) Es ist total unbequem, immer durch eine einzige Tür (zugleich die engste, nämlich mit Mittelstange UND 80 Grad "Kurve") zu quetschen.

c) Das Rauskramen macht auch total Frust (und erst recht das Hochhalten des Tickets) und zwar vor allem dann, wenn ich - wie oft - in beiden Händen was zu tragen habe. Oder soll man ÖPNV künftig nur noch ohne was zu Tragen benutzen?!?

Alle drei Aspekte - vor allem c) - machen den ÖPNV unattraktiv und lassen mich ernsthaft nachdenken, ob ich ihn dann in Zukunft noch nutzen soll.

Laut Zeitung erwartet sich die VAG davon 800.000 Euro Mehreinnahmen im Jahr. Ich glaube aber, dass da nicht mit rein gerechnet ist, was durch

1) Graufahrer mit augenscheinlich aber nicht wirklich gültigen Fahrausweis

2) Reisegeschwindigkeitsverluste -> höhere Betriebskosten durch mehr Busse etc.

3) weniger Fahrgäste in Folge der reduzierten Bequemlichkeit

verloren geht. Ausserdem meine ich, dass sich mit konsequenten Kontrollen (die sich im Übrigen auch die Zeit nehmen können, Streitfälle auszutragen, ohne dass deswegen der ganze Bus still steht) die selben Einnahmen zu erzielen sind. Und das ohne die für das Unternehmen finanziell wirksamen Nachteile 1) bis 3) so wie die Nachteile für die Kunden a) bis c).

Hoffentlich boykottieren möglichst viele Fahrgäste diese Regelung, so dass die Fahrer bald keine Lust mehr haben, sie durchzusetzen. Sonst geht es meines Erachtens echt abwärts mit der Qualität des ÖPNV.

Leider greift diese Vordereinstiegs-Marotte immer mehr in Deutschland um sich (Berlin, Ruhrgebiet). Alle sind auf das schnelle Geld aus.

Mich wundert nur, daß Fü und Er da nicht mitmachen. Denken die etwas weiter, oder ist das auch nur ne Frage der Zeit bis es dort auch eingeführt wird?
Hallo zusammen,

wisst ihr was ich mich grade frag': Wenn ein Graufahrer durchkommt, und anschließend 'ne Kontrolletti-Patroille hinterdrein kommt, ist dann der Fahrer mit dran? Denn die "normalen" Kontrollen werden ja vermutlich auch net komplett wegfallen. Hat der Busfahrer da mit Konsquenzen zu rechnen?

Ach nochwas: Wieso gilt die Regelung auf dem 20er und 30er gar net? Warum gilt sie nicht zumindest bis zur Reuthleser Straße? Beim 67er ist doch auch bis zur zur Fürther Stadtgrenze auf in Reih' und Glied angesagt.

Das einzige gute: diverse Besoffskie auf den hinteren Bänken werden nun aus dem Bus in die U-Bahn und Tram abgedrängt: Freude! Dann darf man künftig in der U-Bahn im vierten Wagen über die gestapelten Alkohol-Leichen drüber steigen. Gott sei Dank muss es der Fahrer net mit ansehen. (Der fehlenden Video-Kupplung sei Dank!) [/Zynismus]


NACHTRAG: Was man dabei spart, hab' ich schon herausgefunden: Man kann sich bald die Beförderung der Fahrgäste sparen... (künftiges VAG-Zitat: "Fahrgäste? - Was für Fahrgäste?!" oder "Überlegen bewegen" - Ja gerne! Und was? Heise Luft...


Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.2006 16:50 von Daniel Vielberth.
also das mit der viedeokupplung hat schon voll getroffen;)

finde das heute noch einfach hart...
benji2 schrieb:
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> a) Die Fahrzeiten steigen, weil der Fahrgastwechel
> an der Haltestelle länger dauert.

Da muß ich dir aus Erfahrung widersprechen. In Berlin hat sich die Zeit für den Fahrgastwechsel seit Wiedereinführung dieser Nur-Vorne-Einsteigen-Regelung sogar verkürzt, weil jetzt die Leute vorne ein- und hinten aussteigen. Früher wollte keiner vorne rein, und alle haben in einer dichten Traube hinten vor der Tür gestanden und die anderen nicht rausgelassen. Da gab es IMMER Chaos!

> b) Es ist total unbequem, immer durch eine einzige
> Tür (zugleich die engste, nämlich mit Mittelstange
> UND 80 Grad "Kurve") zu quetschen.

Das liegt dann aber an den Bussen.

> c) Das Rauskramen macht auch total Frust (und erst
> recht das Hochhalten des Tickets) und zwar vor
> allem dann, wenn ich - wie oft - in beiden Händen
> was zu tragen habe.

Da hast du Recht, die Fahrkartenkontrolle ist nervig. Besonders, weil der Busfahrer eh nie richtig hinguckt. Bin mal versehentlich zwei Wochen lang mit der alten Monatskarte gefahren, hat kein Mensch gemerkt. Hatte nur Glück, daß ich in dieser Zeit weder in der S- noch in der U-Bahn kontrolliert wurde, die hätten das sicher gemerkt.
Also prinzipiell sehe ich einen Fahrgastfluß, also vorne einsteigen, hinten aussteigen, eher vorteilhaft. Ob das dann aber gleich mit einer Fahrscheinkontrolle verbunden sein muß, möchte ich auch bezweifeln.

Die Trauben an der hinteren Tür sind ja auch im VGN-Gebiet zu beobachten, ich kann mich an dutzende Fälle erinnern wo man vorne in aller Ruhe bequem einsteigen und nach einem freien Platz Ausschau halten konnte, während hinten (etwas überspitzt ausgedrückt) die "Schlacht um die Tür" tobte.

Gruß
Florian

Gilt das eigendlich auch im Schienenersatzverkehr? Muss man dort auch vorne einsteigen? Ich muss heut mal mit der SEV 5er fahren dann werde ich es ja wissen... und danach fahre ich heute Abend sowieso mit dem SEV für die U1.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
an Christian0911

Also gestern fuhr ein Ersatzbus auf der 5er und der hat weder Tikets verkauft (da er ja quasi 'ne Straßenbahn ist) noch Vordereinstieg durchgeführt.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Jo, Daniel hast recht auf'm 5er SEV wird nicht kontrolliert. Heut früh bin ich mit dem 52er um 6:28 in L.-Mitte gefahren (Gelenkbus) und der Fahrer war weg, Türen waren offen, ich stieg ein. Wie der Busfahrer dann kam fuhr er ohne Fahrkartenkontrolle los, da waren bestimmt zehn Leute drin.

Dann die Linie 62 naja da wurde schon vor dem 1.8. kontrolliert.

Ich lach mich immer nur in Fäustchen wenn mal einer Durchhuschen will und der Fahrer das sieht :) .

Meine wenigkeit besitzt immernoch ein JahresAbo Zone 100/200/300/400. Ich habe aber schon gemerkt wie das vorne einsteigen noch nicht war, das in ER öfter kontrolliert wurde wie in N und FÜ.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
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