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[N] Auf dem Weg: VAG steigert Fahrgastzahlen und Verkehrserlöse
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2007 zurück. Wie bereits im Vorjahr konnte im 49. Geschäftsjahr der VAG eine Steigerung bei den Fahrgastzahlen und den Verkehrserlösen erzielt werden. Während sich die Fahrgastzahlen um 2,5 Prozent von rund 142,9 Mio. auf 146,5 Mio. Personen erhöhten, gab es bei den Verkehrserlösen eine Steigerung um 1,4 Mio. Euro oder 1,5 Prozent zu verzeichnen. Die Zunahme der Fahrgastzahlen resultiert aus Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Nahverkehrs, den hohen Kraftstoffprei-sen sowie dem kontrollierten Einstieg beim Fahrer im Bus. Die Fahrgäste verteilten sich auf die Bereiche VGN (132,0 Mio.), Schwerbehindertenbeförderung (11,0 Mio.) und Sonstige (3,5 Mio.). Das Rohergebnis verbesserte sich von 84,5 Mio. Euro im Vorjahr um 5,5 Mio. Euro oder 6,5 Prozent auf 90,0 Mio. Euro. Insgesamt ergibt sich jedoch bei der VAG ein Jahresfehlbetrag von -71,8 Mio. Euro. Er wird auf der Basis des bestehenden Er-gebnisabführungsvertrags mit der Städtische Werke Nürnberg GmbH von der Muttergesellschaft ausgeglichen.
Der Jahresfehlbetrag setzt sich im Geschäftsjahr 2007 aus den Geschäftsbereichen U-Bahn-Betrieb mit 0,2 Mio. Euro, Straßenbahnbetrieb mit -25,9 Mio. Euro und dem Busbetrieb mit -46,1 Mio. Euro zusammen.
Die Anzahl der VAG-Mitarbeiter reduzierte sich im abgelau-fenen Geschäftsjahr um 17 Mitarbeiter. Zum Jahresende ergibt sich ein durchschnittlicher Personalstand von 1.795 Mitarbeitern. Ein wesentlicher Bestandteil der Restrukturie-rungsmaßnahmen 2007 war die Umsetzung des Tarifver-trags Nahverkehrsbetriebe Bayern (TV-N), der die Wettbe-werbsfähigkeit in Zukunft entscheidend beeinflusst. Der neue Tarifvertrag legt Konditionen zugrunde, die einen Wettbe-werb mit privaten Unternehmen ermöglichen, da bei Neuein-stellungen der Grundlohn sowie die Zuschläge reduziert wurden.
Das Investitionsvolumen belief sich auf 26,5 Mio. Euro, da-von wurden 26,2 Mio. Euro für Sachanlagen, 0,2 Mio. Euro für immaterielle Vermögensgegenstände und 0,1 Mio. Euro für Finanzanlagen ausgegeben. Nahezu die Hälfte der Inves-titionen ging mit 46 Prozent in den U-Bahn-Verkehr, mit 19 Prozent an den Straßenbahn-Verkehr und 12 Prozent wurden in den Busverkehr investiert.
RUBIN im Zeitplan
Das Projekt RUBIN, weltweit die erste automatische U-Bahn im Mischbetrieb, lief im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Hochtouren. In der ersten Jahreshälfte absolvierten die Her-steller zahlreiche Tests, um die einzelnen Funktionen des Systems zu prüfen. In der zweiten Jahreshälfte nahm ein unabhängiges Prüfgremium im Auftrag der Technischen Auf-sichtsbehörde das System unter die Lupe. Alle sicherheitsre-levanten Aspekte wurden geprüft. Die Tests fanden nicht mehr nur nachts statt, sondern auch tagsüber im normalen Linienverkehr. Zwei der neuen Fahrzeuge wurden bereits über einen Zeitraum von drei Monaten im konventionellen Betrieb mit Fahrer eingesetzt und erfüllten die Erwartungen. Von Mitte Dezember bis April 2008 lief ein dreimonatiger Erprobungsbetrieb durch die VAG. Dabei standen Fahrten nach Fahrplan ebenso wie betriebliche Szenarien und Abläu-fe auf dem Programm - aber alles noch ohne Fahrgäste. Am 30. April 2008 hat die Technische Aufsichtsbehörde der Regierung von Mittelfranken das System für den Fahrgastbetrieb frei gegeben. Seitdem bietet die VAG der Bevölkerung erste Schnupperfahrten an, die mit Begeisterung angenommen werden. Offiziell in Betrieb genommen wird die U3 am 14. Juni 2008. Ab dem 15. Juni 2008 verkehrt die neue Linie nach Fahrplan. Das 325 Mio. Euro teure Projekt, das im We-sentlichen vom Bund, dem Freistaat Bayern, der Stadt Nürn-berg und der VAG getragen wird, sorgt für weltweites Interesse.
Umfangreiche Sanierung der Fahrwege
Im Geschäftsbereich Fahrweg wurden 2007 knapp 1.160 Meter Straßenbahngleis und rund 3.500 Meter U-Bahn-Gleis erneuert. Bei der Straßenbahn wurden allein in Erlenstegen rund 990 Meter neu gebaut, da hier auch die Gleisführung verändert wurde. In Fürth auf der Neubaustrecke zwischen Klinikum und Hardhöhe wurden rund 1.500 Meter U-Bahn-Gleis neu verlegt. In Nürnberg standen unter anderem zwi-schen den Bahnhöfen Bauernfeindstraße und Messe die Erneuerung des Gleisbettes sowie ein Schienentausch von rund 800 Metern Gleis an. Zwischen den Bahnhöfen Frankenstraße und Maffeiplatz wurden rund 1.200 Meter Gleis in beiden Fahrtrichtungen erneuert. Dazu kam die Erneuerung von rund 2,4 Kilometern Oberleitung, Betonsanierungsarbei-ten sowie Investitionen in die Sicherheitsbeleuchtung von U-Bahn-Tunneln und Haltestellen. Um die Haltestellen für seh-behinderte und mobilitätseingeschränkte Fahrgäste komfor-tabler zu gestalten, wurde im Jahr 2007 mehrere Haltestellen barrierearm umgestaltet und mit Blindenleitsystemen aus-gestattet. An diversen Knotenpunkten wurden 105 elektronische Anzeigen des dynamischen Fahrgastinformationssys-tems installiert. Neben den Wartezeiten in Minuten werden auch wichtige Verkehrsinformationen und Störungen gemeldet. Blinde und Sehbehinderte können sich die Informationen auf Knopfdruck ansagen lassen.
Geschäftsbereich Schienenverkehr
In allen 40 Straßenbahnen vom Typ GT8N und GT6N wur-den bis Frühjahr 2008 Videokameras zur Überwachung in-stalliert. Sie sollen mögliche Straftäter abschrecken, um langfristig die Kosten für Vandalismus zu senken und die Sicherheit zu erhöhen. Durch Videoüberwachung in der U-Bahn konnte die VAG bei Kratzschäden an Fenstern einen Rückgang um etwa 80 Prozent registrieren. Straftäter, die sich dennoch nicht abhalten lassen, können mit Hilfe der Videoaufzeichnungen leichter überführt werden. Ab Mitte des Jahres 2008 wird die Filmbildstelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken per Datenübertragung in der Lage sein, auf Live-Bilder in den Bahnhöfen und Verteilergeschossen zugreifen zu können.
Die ersten neuen Vario-Straßenbahnen wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr geliefert, seither in umfangreichen Tests geprüft und sollen voraussichtlich Mitte des Jahres 2008 im Straßenbahnverkehr eingesetzt werden.
Geschäftsbereich Bus
Es wurden 15 Diesel-Gelenkbusse durch emissionsarme MAN-Erdgasbusse der neuesten Generation ersetzt. Damit fahren rund 44 Prozent der Busse mit Erdgas.
Kunde und Markt
Der öffentliche Personennahverkehr steht weiter hoch in der Gunst der Nürnbergerinnen und Nürnberger. Bei der Ver-kehrsmittelwahl haben sich die Nürnberger zu 21 Prozent für die öffentlichen Verkehrsmittel entschieden. Die Anzahl der ÖPNV-Fahrten pro Person erhöhte sich sogar auf 211 Fahr-ten und erreichte damit den höchsten Wert seit 1995.
Das HandyTicket ist weiter auf dem Vormarsch. 2.303 Kun-den entschieden sich zwischen April und Dezember 2007 für diesen Absatzweg. Damit wurden pro Tag durchschnittlich 44 Tickets verkauft bei einem Gesamtumsatz von rund 36.000 Euro.
Zum Jahreswechsel 2007/2008 wurde die zurückgestellte Zeitkartenreform umgesetzt. Die Zeitkartenreform soll für mehr Transparenz und größere Tarifgerechtigkeit sorgen, um so neue Kundenpotentiale zu erschließen und den Stammkundenanteil weiter auszubauen. Dazu wurde das Sortiment entsprechend der Mobilitätsbedürfnisse der Fahr-gäste mit der persönlichen Monatskarte Solo 31 sowie den 3-Monats- und 6-Monats-Abos erweitert und die Tarifsyste-matik verändert.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die VAG mit einer Umsatzsteigerung von 2,5 Prozent. Nach bisherigen Planungen wird sich das Verhältnis zwischen Aufwendungen und Erträgen nur leicht verbessern. Es wird im Geschäftsjahr 2008 mit einem Jahresfehlbetrag von -71,2 Mio. Euro und einer Verbesserung des Ergebnisses gegenüber 2007 von 0,6 Mio. Euro gerechnet. Der Plan für das Jahr 2009 sieht einen Jahresfehlbetrag von -70,5 Mio. Euro vor.

Quelle: VAG-Presseinformation

Artikel geschrieben von Christian Maussner
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