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Verlängerung der Bahnstrecke Bayreuth - Weidenberg nach Warmensteinach vor dem Aus
geschrieben von Bussi 
Hallo zusammen,

heute konnte man in einem Bayreuther Sonntagsblatt folgenden Pressebericht lesen:

[www.nordbayern.de]

Kurz zusammengefasst:

Die Stadt Warmensteinach wollte die alte Bahnstrecke von Bayreuth nach Weidenberg wieder bis Warmensteinach verlängert haben. Allerdings haben Berechnungen (leider) ergeben, dass nicht genug Fahrgastpotential vorhanden ist. Außerdem, und das verwundert und enttäuscht mich etwas, ist eine Aussage der bayerischen Regierung enthalten: Der Freistaat Bayern wird künftig keine Reaktivierungen von Schienenstrecken mehr fördern.

Vor kurzem hat es doch noch geheißen dass der Freistaat Reaktivierungen finanziell fördern wolle, jedoch keine Nachfragen von Lkr und Städten vorlägen...

Jedenfalls soll bis Mitte 2011 die bestehende Strecke Bayreuth - Weidenberg (R32) einen Stunden-Takt bekommen. Leider ist diesem Onlinebericht nicht zu entnehmen, dass auch am Wochenende der Zug wieder fahren soll, dies war der gedruckten Ausgaben jedoch eindeutig zu entnehmen. Aktuell werden nur im Berufsverkehr einzelne Fahrten Mo - Fr (15 einzelne Fahren; 7 1/2 Fahrtenpaare) angeboten.


Über eure Meinungen oder weitere Informationen zu diesem Thema wäre ich dankbar.

Euer
Bussi
Hallo auch!

In der Form kenne ich dies auch von anderer Stelle. Der Freistaat bestellt zwar den Verkehr auf einer reaktivierten Strecke, falls dort auch ein entsprechendes Potential vorhanden ist, aber die Kosten für den Wiederaufbau muß jemand anderes aufbringen. Insofern eigentlich besser: Die Reaktivierungskosten fallen ja nur einmal an, die Betriebskosten bis zur nächsten Stillegung - und das ist im Endeffekt wohl viel mehr. Und derjenige, der den Wiederaufbau bezahlt kann ja dann im Betrieb auch irgendwie dafür Benutzungsgebühren für die Strecke einfordern - und die sind auch nicht gerig. Die DB macht es ja mit DB Netz vor wie man als Infrastrukturunternehmen ans Geld kommt: viel Trassengebühren einkassieren aber möglichst nichts in den Unterhalt der Strecken stecken.

Tschö
UHM
Momentan werden aber überall Rückzieher gemacht. Streckenbauten die in Gutachten zuvor als "Lebensnotwendig" eingestuft wurden, werden jetzt auch in andern Bundesländern beerdigt (Beispiel S4 Hamburg). Stellt sich die frage, warum ausgerechnet nach der Sommerpause die Politik so ne Kehrtwende zum Schlechten hinlegt, wo doch in der Zeit eigentlich keine Beschlüsse pro oder contra Bahn gefallen sein können??? Oder bekommt den Politkern der Urlaub nicht?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.08.2010 12:08 von Daniel Vielberth.
Tja... dazu kann man echt nur sagen "Frei statt Bayern"!
Wobei es nicht nur am Freistaat liegt, das liegt schon auch an der Politik.

@ Daniel, bei manchen Wesen das sich Politiker nennt, fragt man sich eh was der in der Politik verloren hat...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Die Strecke nach Warmensteinach krankt, neben dem generell ländlichen Charakter der ganzen Gegend an der mangelnden Durchbindung durch die Bayreuther Innenstadt.

Wer wollte schon von Warmensteinach nach Weidenberg mit Bus, dann mit dem Zug bis Bayreuth Hbf, und dann wieder mit dem Bus in die Stadtmitte fahren?

Also entweder komplett, dafür fehlt wohl das Potential, oder man läßt es lieber ganz.
In Bayern ist es ja eher umgekehrt als Daniel das in den anderen Bundesländern schildert. Niemand hatte jemals gesagt, daß die Strecke nach Warmensteinach ohne Bedingungen reaktiviert werden soll. Im Gegenteil - früher hieß es in Bayern einfach: "Es gibt keine Reaktivierungen!". Seit die FDP in Bayern für den Verkehr zuständig ist hat sich dies aber geändert.

Tschö
UHM
Käme für den Streckenabschnitt eventuell das Bad Schmiedeberger Modell in Betracht?

Jedenfalls leuchtet es mir nicht ein, weshalb die Züge künftig nicht wieder bis Warmensteinach fahren sollten. Nach meiner Auffassung sind die Anforderungen an Streckenreaktivierungen in Bayern etwas zu hoch angesetzt. Außerdem sollte man eine Reaktivierung nicht nur an einer festen Zahl zu erwartender Fahrgäste orientieren, sondern auch an anderen Faktoren - hier insbesondere am Nutzen für den Tourismus. Und einen solchen wird man bei einer Durchbindung der Züge nach Warmensteinach wohl kaum bestreiten können.
es gibt ein "bad schmiedeberger modell"? was bedeutet das?
*unwissend guck...*

ansonsten geb ich dir recht, dass die bahn sicher einen hohen touristischen wert hat, evtl. kömmt da auch ein museumsbetrieb (muss ja nicht gleich dampf sein) in frage. damit wäre die strecke zumindest gesichert und die hoffnung auf spätere klugheit will man ja nicht ausgeben.
Gemeint ist mit dem Bad Schmiedeberger Modell ein Lösungsweg, wie man in Kooperation zwischen den Gebietskörperschaften, Bus- und Bahnunternehmen Schienenverkehre in der Fläche ermöglicht. Angewendet wird es derzeit auf der
Strecke Lutherstadt-Bad Schmiedeberg. Infrastruktur-Eigentümer der Bad Schmiedeberger Strecke ist die DRE, wie auch bei der Fichtelgebirgsbahn.

Ein weiteres, etwas anderes Modell wird auf der Strecke Pritzwalk - Putlitz praktiziert (Eigentümer/in dort ist aber nicht die DRE). Auf dieser einst bis Parchim führenden Strecke wird der tägliche Zugverkehr unter Beteiligung eines Eisenbahnvereins durchgeführt.

Allerdings gibt es zu der Strecke nach Warmensteinach - leider! - einen wesentlichen Unterschied: Die Strecken nach Putlitz und nach Bad Schmiedeberg waren nie längere Zeit ohne Zugverkehr. Um aber wieder Züge nach Warmensteinach rollen zu lassen, wären wohl hohe Investitionen erforderlich.

Trotzdem sollte man, meine ich, in Ruhe daran arbeiten und die Strecke Stück für Stück wieder herrichten - so, wie das ja nach Welzheim auch schon geklappt hat.
Womit wir in der Tat bei einem touristisch geprägten Verkehr wären, wie ihm
Phantom vorzuschweben scheint. Für den Anfang wäre das nicht das schlechteste, meine ich.
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