Ich möchte nicht polemeisch wirken, doch will ich mal im Großraum Nürnberg und vor allen in der Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach einen Rückblick auf die letzten 50 oder 60 Jahre werfen und die verschiedenen Verkehrsmittel mit den geliebten Auto vergleichen. Vor allen mal aus der Sicht der Steuerzahler, die sehr viel Geld in die verschiedenen Systeme gesteckt haben. Die Politiker in unseren Städten haben gelenkt und der Bürger hat gezahlt.
Um es mal nur auf ein gewisses Gebiet zu beschrenken, habe ich wirklich nur den Blick auf das Stadtgebiet N-FÜ-ER-SC geworfen.

Auto (Strassenbau)

- Bau der Autobahn A73

Von Feucht, durch Nürnberg, Fürth und Erlangen wurde für viele Millionen DM in den letzten Jahrzehnten die vierspurige Autobahn A73 (Frankenschnellweg) errichtet. Zahlreiche Abfahren und damit viele Brücken mußten dafür gebaut werden. Das Autobahndreieck Nbg./Feucht, und die Autobahnkreuze Nbg./Hafen und Fürth/Erlangen wurden aus dem Boden gestampft. Das kleine Stück zwischen "An den Rampen" und AK "Nbg./Hafen" ist genaugenommen ja keine Autobahn (hat ja auch gelbe Schilder). Ändert aber ja nichts an der Sache, weil die Kosten ja nicht dadurch weniger wurden.

- Bau der Autobahn A77

Vom AK Nürnberg/Hafen bis Reichelsdorf wurde die Autobahn A77 gebaut. Im Stadtgebiet Schwabach wurde (gut 4 km nordöstlich hinter der HUMA) das Autobahnkreuz Schwabach gebaut. Richtung Roth wurde die Autobahn vierspurig ausgebaut. Sehr viel Geld wurde da reingesteckt um das Ding zu verwirklichen. Die Nürnberger und Schwabacher Bürger in Wolkersdorf, Reichelsdorf und Katzwang wollten diese Autobahn nicht vor ihrer Haustür haben und brachten den Bau zwischen Reichelsdorf und Schwabach zu fall. Nachdem die Straße nicht durchgebaut wurde hat es diese Straße mit Unterbrechung nie zu einer richtigen Autobahn gebracht. Heute ist diese Straße ja als B2 bekannt und das AZ Schwabach, daß ja nur ein Dreieck wurde als Anschlußstelle Roth bekannt. Geld hat es trotzdem gekostet.

- Bau der Autobahn A752

Die Südwesttangente wurde ja mal als A752 gebaut. Vom AK Nbg./Hafen durch Nürnberg und Fürth weiter richtung Westen. Auch wenn die Straße nie einen Autobahnstatus bekommen hat, ist es eine wichtige Verbindung vom Westen nach Nürnberg und Fürth.

- Stadtgebiet Erlangen

Die B4 auch als Äussere Nürnberger Str. bekannt, die Werner-von-Siemens-Str., der Büchenbacher Damm, die Straße am Europakanal, und einige andere Straßen wurden vierspurig ausgebaut.

- Stadtgebiet Nürnberg

Der ganze Ring und sehr viele Ausfallstraßen wurden in den letzten 50 Jahren immer breiter ausgebaut.

- Stadtgebiet Fürth

Poppenreuther Brücke, Erlangener Str., Schwabacher Str., Würzburger Str, Nürnberger Str. wurden auch ausgebaut.

- Stadtgebiet Schwabach

Fürther Str. wurde zwischen Nürnberger/Ansb. Str. und Bahnhof ausgebaut. Auch in richtung Rednitzembach (nähe HUMA) wurde die Straße vierspurig ausgebaut.

Für den Ausbau vieler Strassen wurde sehr viel Geld hingelegt. Viele Strassen haben heute auch ihre Daseinsberechtigung und sind wichtige Verkehrsadern. Doch es gibt auch Straßen, die es auch eine Nummer kleiner hätten gebaut werden können...

U-Bahn

- U1/U11

Von Langwasser/Süd bis zur Innenstadt, unter der Fürther Str. hindurch, in die Nachbarstadt bis zur Hardhöhe wurde in den letzten 40/45 Jahren die U1 gebaut. Ich möchte mal auf die Baukosten hinweisen und auf die Kosten die die Bauwerke im Unterhalt verschlingen. Dazu mal einen Blick auf die Abschnitte "Langwasser/Süd" bis "Langwasser/Mitte" und "Fürth/Stadthalle" bis "Hardhöhe". Hat die U1 in diesen Abschnitten die Fahrgastzahlen, die eine U-Bahn rechtfertigen, oder hätte es auch nicht ein Bus in diesen Bereichen getan?

- U2/U21

Von 1984 bis 1999 wurde die U2/U21 in Betrieb genommen. Ja zwischen Ziegelstein und Flughafen als U2 nur auf einen Gleis. Bis zum Nordostbahnhof hat die U-Bahn ihre Berechtigung. Doch ab Herrnhütte und Ziegelstein werden die Fahrgäste immer weniger. Und so schön es ist zum Flughafen mit der U-Bahn zu fahren. Aber wer nutzt diese Verbindung wirklich?

- U3

Von der Gustav-Adolf-Str. bis Friedrich-Ebert-Platz fuhren vor 1984 überall Strassenbahnen. Die U3 hat keinen Meter mehr Schienenverbindung für Nürnberg gebracht. Dafür wurden aber Millionen verplant und verbaut. das Ende vom Lied, die Fahrgäste haben ihre geliebte Linie 9 nach Thon hergeben müßen.

Sehr viel Geld wurde in die U-Bahn gesteckt.

- S-Bahn/R-Bahn

Vor allen auf der S1 und S3 wurden sehr viele Haltepunkte im Stadtgebiet Nürnberg aufgelassen, oder werden nicht angefahren. Die Gründe sind bekannt.
Anstelle über Jahre ein sinnvolles Netz zu bauen wurden die S3, S4 und die Verlängerung der S1 nach Er/Fo/Ba uns nur vor die Füsse geworfen. Zwar wird nun viel Geld reingesteckt, aber die Fahrgäste sind von den vielen Unterbrechungen und Bauarbeiten am Ende ihrer Kräfte.

- Strassenbahn

Haltestelle Thon
Haltestelle Dokuzentrum
Haltestelle Celtisplatz
Genau diese drei Haltestellen sind von 1960 bis Heute zusätzlich gebaut worden. Zwar gab es zur Bauernfeinstr. und nach Ziegelstein auch mal Verlängerungen, doch diese Strecken wurden ja wieder aufgegeben.

- Bus

Einige wenige Busspuren in Nürnberg, Fürth und Erlangen wurden gebaut. Der große Wurf ist es aber nicht gewesen.

Das Resümee der letzten 50 Jahre

- Gewinner sind für mich der Autoverkehr und die U-Bahn
- Verlierer sind S-Bahn und der Bus
- Die Strassenbahn ist dabei der ganz große Verlierer.