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Zukunft des Nürnberger ZOB
geschrieben von Bahnfreund Schranke 
Guten Abend zusammen,

nachdem die Diskussionen über einen möglichen ZOB-Neubau in der Allgemeinheit wieder versiegt sind, möchte ich diese Diskussion hier nochmal aufgreifen, da ich akuten Handlungsbedarf sehe!
In den letzten Wochen und Monaten bin ich mehrmals die Strecke Nürnberg-Berlin und zurück mit dem Bus gefahren und habe dabei den Nürnberger ZOB zu den unterschiedlichsten Uhrzeiten erlebt.

Fakt ist, dass dieser mittlerweile zu manchen Uhrzeiten seine absolute Kapazitätsgrenze erreicht hat. So habe ich nun tatsächlich mal die Situation erleben dürfen, dass ein Bus minutenlang halb in der Einfahrt und halb auf der Bahnhofstraße stand, da alle Stellplätze belegt waren. Und dies konnte passieren, obwohl bereits seit Jahren ja auch Unternehmen ab Rothenburger Straße bzw. Linien von Student Agency und Adac Postbus nun ja auch vom Flughafen fahren und es somit zwei weitere Standorte gibt, was ein Umsteigen zwischen Linien verschiedener Unternehmen gerade für Ortsunkundige extrem erschwert.

Weitere Probleme des jetzigen ZOBs sind außerdem die fehlenden digitalen Anzeigen an den Halteplätze, da man bisher panisch alle Busse der gleichen Firma absuchen muss um seine Linie zu finden, die beidseitig an der Einfahrt gelegenen Halteplätze, die dazu führen das sich einfahrende Busse und einsteigende bzw. Gepäck einladende Fahrgäste gegenseitig behindern und ein fehlender überdachter und beheizter Warteraum.

Der Bedarf für einen größeren ZOB, der genügend Kapazitäten für alle bestehenden und noch einigen möglichen neuen Linien ab Nürnberg bietet, ist also da, es stellt sich nur die Frage nach dem wo.
Um diese Frage beantworten zu können, sollte man sich wiederum einige Kriterien aufstellen, um Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen zu können:

1. Bietet der Standort Platz für spätere Erweiterungen?
2. Wie gut erreichbar sind die vier Autobahnen (wichtig vor allem A3 Richtung Frankfurt Köln, A6 beide Richtungen, A9 beide Richtungen)?
3. Wie gut ist die Verknüpfung mit dem ÖPNV?
4. Wie weit sind Stadtzentrum und Hauptbahnhof vom Standort entfernt (Wie lange dauert das und Wie teuer ist das?)?
5. Wie aufwändig wäre es an diesem Standort einen Busbahnhof zu errichten --> Wie teuer wäre das ungefähr?
6. Gäbe es Parkmöglichkeiten in der Nähe?
7. Welche Möglichkeiten "verbaut" man sich durch den Bau eines Busbahnhofes an diesem Standort (also was hätte man hier sonst gebaut oder bauen können?)?
8. Soll der ZOB eher als Endpunkt oder als Zwischenhaltestelle für Fernbuslinien dienen?
9. Hätte ein ZOB an diesem Standort einen anderen Nutzen für die Stadt Nürnberg (Beispiel am Flughafen, um diesen attraktiver zu machen)?

Diese Fragen führen einen dann letzten Endes zu der Abwägung zwischen einem sehr zentrumsnahen Standort (Nelson-Mandela-Platz), einem Standort nahe der Autobahn (Fischbach, Langwasser oder gar in Moorenbrunn mit (für Fernbusfahrgäste kostenlosen, also durch die ZOB-Einfahrgebühr finanzierten) Shuttle-Bussen zum alten ZOB am Hauptbahnhof) oder einem Kompromiss zwischen beidem (Flughafen, Rothenburger Straße, Bauernfeindstraße..)?

Ich persönlich sehe das Problem Nürnbergs darin, dass Nürnberg ein Zwischending zwischen typischer Linienendpunkt und typische Zwischenhaltestelle im Fernbusverkehr ist. Erstere (wie z.B. Hamburg, Berlin, München) würde man eher zentrumsnah legen, letztere eher direkt an der Autobahn, damit möglichst viele Linien hier einen schnellen Zwischenstopp einlegen können.

Meine Idee wäre daher für Nürnberg ein Neubau eines ZOBs möglichst nah an der Autobahn (eben in Moorenbrunn, Langwasser oder Fischbach, das wäre zu erörtern) bei gleichzeitiger Beibehaltung des alten ZOBs als "ZOB Nürnberg Mitte", wobei man für die Einfahrt in beide ZOBs nur einmal eine Gebühr zahlen müsste.

Dies hätte den Vorteil, dass z.B. die Linien Berlin-Nürnberg-München oder Köln-Nürnberg-München oder Prag-Nürnberg-Amsterdam nur den neuen ZOB anfahren müssten und damit relativ viel Zeit sparen würden, während in Nürnberg endende Linien (je nachdem von wo sie kommen) an beiden ZOBs halten könnten.
Da die Fernbusbetreiber bei diesem Konzept Fahrzeit und damit auch Sprit- und Personalkosten einsparen würden, könnte man für diese Betreiber einen Preiszuschlag verlangen und davon einen kostenlosen Busshuttle für Fernbusfahrgäste zwischen dem alten und dem neuen ZOB betreiben oder alternativ Tickets der Preisstufe A für jeden Fahrgast zur Verfügung stellen. Für Linien, die sowieso noch vom neuen bis zum alten ZOB fahren wollen, würde dieser Zuschlag dann entfallen.

Handeln muss man in jedem Fall, die Frage ist nur wie und daher frage ich euch:
Was haltet ihr davon oder was meint ihr dazu?

Bin gespannt auf Antworten.

Viele Grüße,
Bahnfreund Schranke
Der beste geeignete Platz wäre N-Rothenbuger Str. (der ehemalige VAG Busbahnhof 1984 - 2008), der liegt am Zentralsten in Richtung Altstadt. Man kann da direkt in die U-Bahn umsteigen, man fährt nur eine Station zum Plärrer und da ist man fast in der Altstadt. Wenn man den Frankenschnellweg überquert kommt man auch zur S-Bahn, da kann man zum N-Hauptbahnhof oder in Gegenrichtung nach Fürth, Erlangen bis nach Bamberg fahren, aber ein geeigneter TAXIstand muss auch gebaut werden um die Fahrgäste von A nach B bringen.

Der Freistaat Bayern und die Stadt Nürnberg sollen ein Gutachten führen für die Pläne des Zukünftigen ZOB-Bahnhof um die Baukosten einzuplanen.
Die Rothenburger Straße wäre sicher der geeignetste Platz.

Aber nicht, wenn demnächst tatsächlich der Frankenschnellweg ausgebaut wird. Dann ist da erst mal für 8 Jahre Baustelle. Mit Umleitung über die Berta-von-Suttner-Straße und endlosen Staus ....
Das Problem am Standort Rothenburger Straße sehe ich außerdem darin, dass er nicht wirklich gut ans Autobahnnetz angebunden ist. Selbst wenn der Frankenschnellweg irgendwann ausgebaut sein sollte, liegt er nämlich weit ab von allen anderen Autobahnen und bietet daher für Linien entlang der A9 (Berlin-Nürnberg-München ist eine der Hauptrouten des Fernbusverkehrs ab Nürnberg) sehr abgelegen. Daher schlug ich ja einen Standort im Südosten vor.

Dazu kommt natürlich das von HansL erwähnte Problem mit der Baustelle. Wenn der Frankenschnellweg ausgebaut werden soll, kann man erst nach dem Ausbau sinnvoll einen ZOB dort hinbauen. Und das ist meiner Meinung nach deutlich zu spät.
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