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Die Zukunft der Vergangenheit ist nicht immer das Heute...
geschrieben von Daniel Vielberth 
Hallo allseits,

Des vielen Pläne machen ist kein Ende, das gilt für uns Fuzzis, das gilt auch für öffentliche Stellen. Und längst nicht immer kommen Planungen so zur Ausführung, wie man es beschlossen hat. Jüngst wurden mir eine Menge Links gesandt, auf alte Pläne - oft Flächennutzungspläne der Stadt - die Bauwerke enthielten, die letztlich nie kamen - viel mit Bezug auf die U4 (damals natürlich noch als U3 betitelt), aber auch diverse andere Dinge. Der Blick in diese Pläne öffnet den Blick für einige Dinge.

Ich lade die, die willig sind, ein zu einem Spaziergang in eine Welt, die in den Augen der Planer existierte, die wir aber nur mittels unserer Vorstellungskraft erneut erfahren können, weil die Zukunft anders kam. Mir ist bewusst, das zu solch einen Thema nicht alle derzeitigen Nutzer hier fähig sind - wer sich nicht darauf einlassen kann oder möchte, wird gebeten, dieses Thema gänzlich zu ignorieren und sich auch Vorträge, über die vermeintliche Sinnlosigkeit dieses Unterfangens zu ersparen.

Noch dabei? Dann Herzlich willkommen im morgen von gestern. Wir beginnen mit einem Blick auf den U-Bahnhof Kleinweidenmühle:

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Vollständig zwischen Löhe-Schule und Finanzgericht gelegen, scheint man schon damals komplette ohne Verteilergeschoss geplant zu haben, und das, obwohl der Bahnhof für die Pegnitzunterfahrung ja doch eine gewisse Tiefe gebraucht hätte - wie lang wären dessen Rolltreppen geworden?

Die Schleife Thon - schade, das sie von uns gegangen ist - hätte mal ganz andere Erweiterungen bekommen sollen. Wohin hätte diese Straßenbahn am Ende wohl geführt? Ist es heute besser, oder hat man vielleicht eine Chance verpasst? Diese Planung wirft viel Fragen auf:
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U3/ U4 Klinikum Nord: Wir sehen den U-Bahnhof mit unterirdischen Verteilergeschossen - wie wäre es euch lieber gewesen? Und dann ja die Grundsatzfrage: Vom Klinikum Stadtinwärts weiter so weiter wie heute die U3 also Friedrich-Ebert-Platz - Kaulbachplatz - Maxfeld - ..., oder doch lieber St. Johannis - Kleinweidenmühle - Plärrer, ...?
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Nordwestring - Es ist fast so gekommen, wie geplant, aber: Hätte man den Fußgängertunnel nicht irgendwie mit dem U-Bahnbauwerk verbinden können? Und auch interessant: Warum überhaupt liegt da dieser Erdwall zwischen den Richtungsfahrbahnen - nun darauf gibt der Plan Antwort, nur, was halten wir von der? Nordwesttangente - ist deren Wegfall ein Glücksfall oder fehlen möglicherweise auch heute noch dort leistungsfähige Straßen?
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Jetzt wird es interessant, wir gehen über den heutigen Endpunkt hinaus, weiter gen Wetzendorf, die U-Bahn taucht seitlich neben der Bielefelder im Plan auf - heute so noch baubar?
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Hier sehen wir in Wetzendorf mal nicht die U-Bahn, sondern die geplanten Straßen:
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Oder denken wir doch nochmal darüber nach, wie die Welt gekommen wäre, wenn die U2 statt zum Schoppershof zu fahren unter der B2 geblieben wäre, mal ehrlich, der Bahnhof mit seinen Verteilergeschossen hat was, vielleicht sogar mehr, also heute Schopperhof, oder nicht?
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Den Tunnelverlauf entlang vom Stadtpark sieht man hier:
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So und zum Ende noch einen Knüller: U-Bahnhof Wilhelm-Spät-Straße U4, dieser Planausschnitt dürfte auch die Nostalgiker unter uns beflügeln, dieser Plan zeigt nicht nur den U-Bahnhof, sondern auch die fast schon vergessene Einmündung der 2er Tram in die 4er (Wusstet ihr, das man von der Glockenhofstraße kommend gen Harsdörfer Platz abbiegen konnte?) und Reste der der Blockumfahrung Wodanplatz (heute Platz der Opfer des Faschismus)
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So, der Ring ist beim Auditorium, macht was draus. Welche Rückschlüsse zieht ihr aus diesem Zukunftsplanungen? Wo findet ihr die alten Pläne besser, wo seit ihr froh, das es anders gekommen ist? Oder auch vertiefend, wenn ihr eine der gezeigten Planvarianten favouritisiert, wie genau hättet ihr euch das gewünscht?

(Wenn möglich allerdings nicht in der Art U-Bahn alles Scheiße, Straßenbahn alles gut, denn diese Debatte geben a) die Pläne nicht her, und b) mit den vorhandenen Material lässt sich wohl eine differenziertere Betrachtung anstellen, und um letztere möchte ich bitten)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.2018 00:31 von Daniel Vielberth.
Hallo Daniel,

find ich klasse was Du da gefunden hast. Gibt es da noch weitere Pläne mit Bahnhöfen der U3 (alt)? Ich wußte gar nicht, dass es von der alten U3 so detaillierte U-Bahnhofspläne gibt.

Gruß
Klaus
An Klaus Schöner

Das Lob für die Sucharbeit gebührt in dem Fall Benji2, er hat die Pläne gefunden und mir die Pfade aufs Handy geschickt. Es gibt allerdings noch wesentlich detaillierte Pläne, nur die liegen unter Verschluss. Ich habe daraus mal Auszüge gesehen, und war anschließend platt. Jahre später erfuhr ich, das Planungen im Maßstab 1:1000 gängige Verfahren bei der Verkehrsplanung sind, wie gesagt, für die U4 gab/gibt (?) es die auch mal, nur offiziell Einblick kann man keinen mehr bekommen. So gesehen sind die oben verlinkten deshalb das genaueste, was die Stadt als Institution je öffentlich zugänglich gemacht hat.

Gruß D. Vielberth
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Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.11.2018 19:21 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
So und zum Ende noch einen Knüller: U-Bahnhof Wilhelm-Spät-Straße U4, dieser Planausschnitt dürfte auch die Nostalgiker unter uns beflügeln, dieser Plan zeigt nicht nur den U-Bahnhof, sondern auch die fast schon vergessene Einmündung der 2er Tram in die 4er (Wusstet ihr, das man von der Glockenhofstraße kommend gen Harsdörfer Platz abbiegen konnte?) und Reste der der Blockumfahrung Wodanplatz (heute Platz der Opfer des Faschismus)
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Hallo Daniel,

also ich kann mich daran nicht erinnern, obwohl ich von 1961 bis 1972 gleich um die Ecke tätig war.

Gleisreste neben der Peterskirche lagen aber noch im Pflaster.

Vielleicht war das Rechtsabbiegen aus der Glockenhofstrasse ja mal geplant.

Gruß elixir
Soweit ich mich erinnern kann, konnte man aus der Glockenhofstraße nur Richtung Dutzendteich abbiegen.
Hallo allseits,

könnte es sein, das der im Plan dargestellte Abzweig vielleicht beim Umbau auf Gleisabstand für Großraumwagen rausflog? Weil der schaut recht eng aus, vielleicht gab es den nur zu 2-achser-Zeiten, könnte das sein? Weil das die Städtischen Behörden in ihren Plänen ein Gleis dazuerfinden das es nie gab, wäre doch arg merkwürdig? Im Gegensatz zu Stadtplanverlagen, die als Kopierschutz falsche Gebäude einzeichnen macht das für Planungsunterlagen ja nicht übermäßig Sinn, denke ich...

Gruß D. Vielberth
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2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.11.2018 14:38 von Daniel Vielberth.
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