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DT3: Umrüstung zu DT3F?
geschrieben von Lieblingsfranke 
Hallo zusammen, ich hatte kürzlich die Gelegenheit mit dem Leiter der U-Bahnwerkstatt der VAG zu sprechen. Dieser hatte mir auf meine Nachfrage, wann denn geplant sei, dass die verbleibenden DT3F ihren Führerstand ausgebaut bekommen, etwas für mich sehr verwunderliches gesagt: Vielleicht gar nicht! Eine von der VAG ernsthaft in Betracht gezogene Möglichkeit, das gesamte Netz mit Automatikbetrieb auszustatten, ist wohl, die U2/U3 auf ein neues System umzurüsten und da die G1 im Automatikbetrieb fahren zu lassen. Die DT3 würde man dann alle mit Fahrerstand ausrüsten und bis zum Ende der Wirtschaftlichkeit auf die U1 schicken. Wenn die Ersatzbeschaffung der DT3 ansteht, würde man dann auch die U1 auf das neue System umrüsten und die neuen Fahrzeuge entsprechend bestellen.
Ab nächstem Jahr, spätestens aber ab übernächstem Jahr wird eine dafür eingerichtete Projektgruppe das entsprechende Konzept erarbeiten, damit möglichst schnell eine Perspektive besteht, an der man die künftigen Entscheidungen ausrichtet.
Der Mischbetrieb auf der U2 bleibt auch von der VAG unerwünscht und soll nur gefahren werden, wenn es gar nicht anders geht. Also nur wenige Verstärkerzüge pro Tag.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.08.2023 18:50 von Lieblingsfranke.
Das klingt relativ realistisch. Für das aktuell benutzte AGT-System wird es einen Vertrag für 30 bis höchstens 35 Jahre geben, den Siemens garantiert nicht verlängert - das System ist ja ein weltweites Unikat. Damit muss in etwa 10 Jahren ein neues automatisches System eingeführt werden, und die G1 sind ja schon passend für die aktuelle Siemens-Technik vorgerüstet. Wenn die G1 dann, nach Umrüstung von Strecken- und Fahrzeugtechnik, einfach auf die U2/3 wechseln und die DT3 ihre letzten Jahre auf der U1 verbringen, ist das die für die VAG günstigste Variante.

Die Umrüstung der DT3 dürfte auch nicht zu teuer werden, es reicht ja ein Führerstand pro Einheit, da die U1 immer in Doppeltraktion gefahren wird.
Alle anderen Varianten würden entweder zur vorzeitigen Abstellung der DT3, dem Ende des Automatikbetriebs (und damit schlechteren Takten) oder möglicherweise sogar dem Kauf eines neuen, mit dem G1 inkompatiblen Systems führen - da macht es schon Sinn, sich eine andere Lösung zu suchen.
Ich vermute mal, sie wollen auf ein CBTC basiertes System umstellen.

Ich bin gespannt, wie lange die DT3 halten. Ob sie auch 40-45 Jahre durchalten wie die DT1. Wenn nicht, muß direkt im Anschluss die U1 auch umgerüstet werden.
Zitat
Sebastian90475
...Die Umrüstung der DT3 dürfte auch nicht zu teuer werden, es reicht ja ein Führerstand pro Einheit, da die U1 immer in Doppeltraktion gefahren wird...

Möglicherweise könnte man sogar durch die Neubildung von den Zügen noch mehr Umbauaufwand sparen. Aus einem DT3 und einem DT3F könnte man demnach einen Langzug mit Fahrerständen an beiden Enden machen. Also ein Langzug bestünde dann aus folgender Wagenreihung:
DT3F-DT3_DT3-DT3F

Aufgrund der Unterzahl der DT3F blieben dann noch 18 DT3 übrig, bei denen jeweils ein Fahrerstand nachgerüstet werden müsste.
Zitat
RSB
Zitat
Sebastian90475
...Die Umrüstung der DT3 dürfte auch nicht zu teuer werden, es reicht ja ein Führerstand pro Einheit, da die U1 immer in Doppeltraktion gefahren wird...

Möglicherweise könnte man sogar durch die Neubildung von den Zügen noch mehr Umbauaufwand sparen. Aus einem DT3 und einem DT3F könnte man demnach einen Langzug mit Fahrerständen an beiden Enden machen. Also ein Langzug bestünde dann aus folgender Wagenreihung:
DT3F-DT3_DT3-DT3F

Aufgrund der Unterzahl der DT3F blieben dann noch 18 DT3 übrig, bei denen jeweils ein Fahrerstand nachgerüstet werden müsste.

meinst du hier die Einzelwagen vertauschen? Nein, so einfach geht das nicht. Da sind viele Komponenten mit Bezug auf die Fahrzeugnummer eingebaut, das zu ändern wäre Aufwändig und das ganze käme einer Neuzulassung gleich, weil ein völlig neue Wagenkonstellation entsteht. Zumal ich generell bezweifle, ob dies technisch überhaupt möglich ist, da es doch unterschiede in der Ausstattung gibt.
Man wird sehen, was die Projektgruppe für Ergebnisse liefert.

Vielleicht kommt ja was völlig anderes heraus, z.B. das es einfacher und günstiger ist die DTF3 auf das neue System umzurüsten.

Laut Siemens wurde in Nürnberg auch ihr CBTC System Trainguard MT verbaut.

[www.mobility.siemens.com]

Kann natürlich nur aus werblichen Gründen mit erwähnt worden sein.
Zitat
subwayschorsch
Meinst du hier die Einzelwagen vertauschen? Nein, so einfach geht das nicht. Da sind viele Komponenten mit Bezug auf die Fahrzeugnummer eingebaut, das zu ändern wäre Aufwändig und das ganze käme einer Neuzulassung gleich, weil ein völlig neue Wagenkonstellation entsteht. Zumal ich generell bezweifle, ob dies technisch überhaupt möglich ist, da es doch unterschiede in der Ausstattung gibt.
Naja, ob man nun eine Neuzulassung wegen nachträglichem Einbau eines Führerstandes beantragt oder eine Neuzulassung wegen neuer Zusammenstellung der Dtw - um die Neuzulassung wird man vermutlich nicht drumherum kommen, oder? Da würde ich doch die Variante bevorzugen, die weniger Umbauaufwand erfordert. Und das wäre dann VERMUTLICH immer noch die Variante, wo ich nur die Wagen hin und her tausche.

Man muss dann halt nur dafür sorgen, dass man sie wirklich nur noch in der Werkstatt entkuppelt und im Fahrgasteinsatz als feste 4er-Einheit belässt. Betrieblich hat man das in Berlin bereits einmal gemacht, bei der Baureihe GI/1 bzw. mit deren Modernisierung zum GI/1-E. Rein technisch sind das ebenfalls Dtw und wurden vor der Modernisierung auch als solche behandelt. Bei diesen Doppeltriebwagen hat je ein Wagen keinen Führerstand, eine Besonderheit bei den "alten" Berliner U-Bahnen. Mit der Modernisierung hat man sich "verpflichtet", je zwei Dtw zu festen 4er-Verbänden zu kuppeln und betrieblich wie die Baureihe HK "einzeln" als 4er-Zug oder "doppelt" als 8er-Zug einzusetzen. Hat beim GI/1-E allerdings auch zusätzlich den Hintergrund, dass bezüglich Evakuierung ein Kompromiss eingegangen wurde. Seit einiger Zeit ist es in Berlin Vorgabe, dass grundsätzlich auch der ganze Zug durch eine einzige Tür evakuiert werden können muss (weshalb die Baureihen A3, F, HK, IK und auch J/JK Türen in der Front haben; bei HK und IK sind die Fronten dementsprechend verschieden, dass sich die Türen jeweils gegenüber stehen). Für die GI/1-E, welche keine Tür in der Front haben, wurde per Sondergenehmigung verfügt, dass es ausreicht wenn man je 4 Wagen durch eine Tür evakuiert bekommt - für nur zwei Wagen wurde das aber untersagt, sodass die Bildung eines 6er-Zuges (oder eines 8ers mit einem "falsch gedrehten" Dtw mittig) ohnehin nicht mehr zulässig ist für diese Baureihe.
Ich frage mich eher, ob es sich überhaupt lohnt bei dann 30 Jahre alten Fahrzeugen noch groß umzubauen und neu zuzulassen. Es könnte doch, auch mit Hinblick auf die über 10 Jahre einsparbaren Personalkosten, ein gutes Stück günstiger sein, gleich die U1 zu automatisieren und lieber wieder teilbare Züge für die U2/U3 zu beschaffen. Ich bin daher wirklich gespannt, was das Projektteam da genau ausarbeitet.
Durch den nachträglichen Führerstand verliert der DT3F sehr viel Platz im Fahrgastraum und ist eine einzige aus der Not geborene Fehlkonstruktion. Nix halbes und nix ganzes. Das alle DT3 auf diesen Stand gebracht werden sollen ist keine gute Aussicht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.08.2023 18:47 von 90408 reloaded.
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