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[Reizthema:] Warum fährt unsere Trambahn eigentlich so lahm?
geschrieben von Daniel Vielberth 
Hallo allseits,

so jetzt mache ich mal ein Reizthema auf: Warum fahren unserer Straßenbahn so langsam durch die Gegend?

Wie ich auf die Frage komme? Ich bin kürzlich mit der Münchner Tram nach Grünwald gefahren, und konnte mal erleben, wie rasant GT6N und GT8N eigentlich fahren können (gut es hat aweng gedröhnt, aber war ein tolles Fahrgefühl) Zurück in Nürnberg hab' ich mich mit jemand darüber unterhalten, und derjenige meinte, die 65-70km/h, die die Tram da fährt sind für viele Straßenbahnbetriebe keine Besonderheit, es fällt ihm nur Nürnberg ein, wo selbst bei eigenen Gleiskörper nur 40km/h bis 50km/h (selten) gefahren wird. Und eigentlich stimmts: Das schnellste was ich selber je erlebt hab', waren wenige Sekunden Tempo 55 zwischen Rathenauplatz und Stresemannplatz. Und mir drängt sich die Frage auf, warum fährt man bei uns net schneller?

Weil an Altwagen kanns net liegen, die Münchner ham auch noch ihre P-Wagen, und unserer N-Wagen könnten laut Typenblatt 65km/h fahren, selbst die alten 300er GT6 wären für 60km/h tauglich gewesen.

Paar Strecke mit längeren Haltestellenabstand hätten wir auch. Will man evtl. Stromsparen (braucht man bei 40km/h weniger??). Oder sagt man, schneller fahren würde nicht reichen um Wagen einzusparen, also lohnt es sich net??? Oder hängt das mit der noch nicht erfolgten Umstellung von 600V auf 750V zusammen?



Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2007 20:47 von Daniel Vielberth.
Hallo,
Das ist eine sehr interessante Frage. Bin auch öfter in München, sodass es mir auch schon aufgefallen ist.
Mich stört es zwar net sonderlich, hätte aber wirklich nichts dagegen wenn unsere Tram auch mal etwas schneller durch die Stadt rauschen würde, natürlich nur da wo es auch möglich ist.

Gruß
Dirk.
naja ich war letzte woche beruflich 2 tage in der allersberger str 81 klimamontage, und ich finde das die straßenbahn an der stelle ziehmlich vorbei rauscht meist schneller als die autos,
Vielleicht liegt es auch daran dass innerstädtisch
überwiegend 50 km/h für alle Verkehrsteilnehmer gilt ?

Ich weiss allerdings vom zuständigen Planer,
dass die Neubaustrecke Thon-Wegfeld
für Tempo 70 km/h trassiert werden soll...

Wenn die Altstadtlinie endlich kommen würde, wäre
ich auch mit Schneckentempo zufrieden !

Naja, durch die Altstadt gilt innerhalb der Fußgängerzone sowieso Schrittgeschwindigkeit (jedenfalls für den 36er Bus) aber durch andere Innenstädte z.B. Augsburg wo die Strab auch soweit ich mich noch erinnern kann innerhalb einer Fußgängerzone fuhr, durfte sie schneller fahren, zumindest war dies vor drei oder vier Jahren dort so, vllt. ist es jetzt auch schon wieder anders.



Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Hallo zusammen,
ich denke, weil sie niemanden im Wagen gefährden wollen...
In anderen Städten geht das alles ein wenig rustikaler und rabiater zur Sache, auch z.B. die Busse...
bei uns ist doch immer alles ziemlich kleinstädtisch... wenn ich an manchen Busfahrer in Berlin zurückdenke.... dagegen sind unsere Busfahrer Sonntagsfahrer.... und ähnlich wirds bei der Straßenbahn sein... denke, die in den anderen Städten haben ne andere "Stallorder"... ;-)

Grüße


Tobi
Mal andersrum gefragt: was bringt es, auf relativ kurzen Abschnitten hochzubeschleunigen wenn man nach ein paar sec. gleich wieder eine schärfere Bremsung einleiten muss? Hätten wir eines Tages mal die Strecken nach Buch oder Kornburg (oder gar eine STUB nach Erlangen, Oberasbach oder Cadolzburg) wärs was anderes.
z.B. bei der Kölner U-Strab sind die Haltestellenabstände auch auf den Strecken außerhalb der Tunnelgrößer, da kann man Stoff geben.
Naja bei den kurzen Strecken ist klar, Kohlenhof-Steinbühl mit Tempo 70 ist freilich Schmarn. Aber denk mal an die 8er zum Südfriedhof, oder der Bereich St. Peter - Dokuzentrum - Platz der Opfer des Faschismus, da gibts eigene Gleiskörper, wenig Kurven, teils Hochkettenfahrleitung, Schotter oder Rasengleis, da ginge schon was.

Überlicherweise wird in andern Netzen auch in Tunnels schnell gefahren, bei uns muss man den Bayernstraßentunnel im Schleichtempo durchfahren, die Tieflage Katzwanger Straße taugt auch nicht für vernünftige Schnellfahrten, obwohl das mit etwas mehr Aufwand sicher machbar gewesen wäre (Anforderungssignal und Weichensteuerung direkt bei der HST Frankenstraße bzw. Trasfowerk, dafür beim "Tunnel" Schnellfahrweichen (wie bei Stadtbahnstrecken im Gebrauch)

Aber selbst wenn man bauliche Änderungen ausschließt, wie gesagt schneller als 50 wird fast nie gefahren, obwohl es ginge. Aber ich warte mal ab, was noch an Erkärungen kommt.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Stell dir mal die Strecke Plärrer - Kohlenhof vor mit dieser komischen Kurve (verläuft wie eine Schikane), dort wenn die Strab mit 70km/h drüberrauschen würde, dann *Klirr, Krach, Schepper*, aber z.B. den Abschnitt Bucher Str./Nordring-Thon fährt die Strab dann trotzdem das eine leichte Linkskurve recht zügig (schätzungsweise so 55-60km/h). An einigen Stellen (z.B. wo kaputte Gleise sind) gilt sowieso eine bestimmte Geschwindigkeit (meisten zwischen 10 und 40 km/h) Aber es sind auch manchmal andere Arbeiten die die Strab einbremsen.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
> aber z.B. den Abschnitt Bucher Str./Nordring-Thon fährt die Strab dann
> trotzdem das eine leichte Linkskurve recht zügig (schätzungsweise so 55
> -60km/h).

Da fahr ich relativ oft, wegen der Kreuzung in Richtung Thon, und der zu spät schaltenden Vorrang-Ampel Richtung Burcher Nordring kommt sie Tram über die 50 nicht hinaus, eher noch wird Standart 40 gefahren, oder wenn die Tramfahrer mal hochschalten (dh. 45km/h) dann folgen sehr bald schon Bremsungen aus o.g. Gründen. Wenn der Wagen z.B Richtung Innenstadt zu schnell war, kanns passieren, das er vor der B4R bis zum Stillstand runter muss, um wenige Sekunden später wieder anfahren zu können (sehr energiesparend...!!!).


> Stell dir mal die Strecke Plärrer - Kohlenhof vor mit dieser komischen Kurve
> (verläuft wie eine Schikane), dort wenn die Strab mit 70km/h drüberrauschen
> würde, dann *Klirr, Krach, Schepper*,

Na ja, eher *raschel, rumms, Batsch, rumms, Klirr, Wumm*

raschel= Ab durch Gebüsch
rumms = Da war ein Auto im Weg
Batsch = Stromabnehmer abgerissen, weil in Querseil verfangen
rumms = das nächste Auto
Klirr = es waren mal Auto- und Tramscheiben
Wumm = irgendwann kommt ja mal 'ne Wand...

;-) Ok kleiner Scherz zwischendurch,

aber nichts desto trotz, auf Strecken wo's ginge wird zu langsam gefahren ich frage einfach mal weiter, warum und was man tun könnte.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Daniel Vielberth schrieb:
------------------------------------------------------
> Da fahr ich relativ oft, wegen der Kreuzung in
> Richtung Thon, und der zu spät schaltenden
> Vorrang-Ampel Richtung Burcher Nordring kommt sie
> Tram über die 50 nicht hinaus, eher noch wird
> Standart 40 gefahren, oder wenn die Tramfahrer mal
> hochschalten (dh. 45km/h) dann folgen sehr bald
> schon Bremsungen aus o.g. Gründen. Wenn der Wagen
> z.B Richtung Innenstadt zu schnell war, kanns
> passieren, das er vor der B4R bis zum Stillstand
> runter muss, um wenige Sekunden später wieder
> anfahren zu können (sehr energiesparend...!!!).

Hallo nochmal,
also mir persönlich kommt das schneller vor, und bei einem N-Wagen habe ich es schon beobachtet das die Tachonadel über 50 km/h dort war (so um die 55 km/h) das war in Richtung Thon, kurz vor der angesprochen Kreuzung wurde dann erst heruntergebremst, so das der N-Wagen am Signal schon stand. Wahrscheinlich kommt es dort einzig auf den Fahrer an ob er wagemutiger ist oder halt nicht.




Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
... und wieviel Verspätung er hat. Der Fahrplan reduziert halt oft die möglichen Geschwindigkeiten, da er immer für den worst case ausgelegt ist.

Tschö
UHM
Verfrühung einer Strab würde aber gar nichts ausmachen wenn es mehr Ausweichstellen wie z.B. Christuskirche-Schleife, Plärrer (Mittelgleise) oder Stadtpark-Schleife gäbe, dann könnte die Strab dort eine Ehrenrunde drehen, bzw. im Fall Plärrer die dahinter fahrende Strab vorlassen, dort könnte man sogar noch zur allerhöchsten Not in einer Schleife Plärrer-Kohlenhof-Plärrer fahren.

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.2007 18:52 von Christian0911.
Hallo,

soweit ich weiß gibt es keine Strecke in Nürnberg auf der die Straßenbahn mehr als 50 km/h fahren darf. Mir wurde erzählt, dass höhere Geschwindigkeiten durch entsprechende Geschwindigkeitstafeln markiert sein müssten, stimmt das?
Der Fahrplan ist ja auch dafür da, daß die Fahrgäste wissen wann die Strab kommt. Was meinst Du wie die sich freuen würden, wenn sie pünktlich hinkommen, die Strab aber schon weg ist?

Tschö
UHM
Naja eigentlich ist das ja irgendwie der Regelfall... also zumindest mir geht es meist so. Ich bin rechtzeitig vor Abfahrt an der Haltestelle, die Tram kommt verspätet. Aber wehe denn ich stehe nicht an der Haltestelle, z.B weil ich mal wieder an der Ampel warten muss, die Bahn fährt in 99% pünkchlich ohne +1 oder sonstwas... Das ist beinahe Naturgesetz.

Genauso, wie es früher in der Schule immer so war, wenn die meisten Fahrgäste an der Juvellstraße gewartet haben, kam fast immer der kleinste Wagentyp angefahren. Ich konnte nahzu immer richtig ankündigen ob ein GT6 GT8 oder N8 kommen würde, je mehr da waren desto kleiner die Kapazität.

Aber um mal auf das Thema Ehrenrunden und Verfrühungen zurück zu kommen. Mir ist nur ein Fall bekannt, wo ein Fahrer der 9er von Thon kommend seine Verfrühung tatsächlich so abgebaut hat, das er am ende der Pirckheimer die Weichen auf geradeaus gestellt hat... Muss aber dann zunächst zahlreiche verwirrte Anfragen der Fahrgäste gegeben haben, ob er nicht zum Rennweg führe.

schedel schrieb:

> soweit ich weiß gibt es keine Strecke in Nürnberg auf der die Straßenbahn mehr
> als 50 km/h fahren darf. Mir wurde erzählt, dass höhere Geschwindigkeiten
> durch entsprechende Geschwindigkeitstafeln markiert sein müssten, stimmt das?

Also normalerweise dürfte nach BoStrab ein eigener Gleiskörper + Tram-LSA ausreichen, ich glaube erst ab 70 oder Tunnel braucht man zusätzlich signalgesteuerte Zugbeeinflussung. Es könnte aber in der Betriebsanweisung der VAG ein entsprechender Passus dring sein. Es gab da so 'ne Tabelle mit Geschwindigkeitsbegrenzungen, die Zahlenwerte weiß ich aber nimmer aber es wurden unterschieden nach Weichen mit Éndstellungveriegelung, solchen ohne, Strecken in Fahrbahnmitte/ am Straßenrand, bei letzerem mit Absperrketten oder ohne und noch einige Fälle. Aber die Betriebsanweisung ließe sich mit etwas guten willen leicht ändern (also von Seiten der VAG). Und ein Schild mit ner großen "6" oder "7" auf gelben oder weisen Grund dürfte die VAG auch noch auftreiben können, mehr bräuchte sie ja nicht (im Notfall könnte die VAG so ein Schild ja in Ebay ersteigern, so ham' sich die Betreiber der Londoner U-Bahn auch schon Ersatzteile besorgt (kein Witz!))

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Moin!
Früher gab es schon Strecken, auf denen die Straßenbahn auch schneller gefahren ist. Auf der Hochbahn zwischen Stadtgrenze und Nbg.-Regerstr. wurde mit ordentlicher Geschwindigkeit gefahren. Vorallem 1980, im letzten Jahr des Straßenbahnbetriebs, als offensichtlich am Gleiskörper nur noch das Nötigste gemacht worden ist, hat es einen ganz schön durchgeschaukelt, wenn man nach Nürnberg wollte und auch noch im Beiwagen saß. Die Haltestellenabstände waren ja für Straßenbahnverhältnisse sehr groß, da war natürlich die Möglichkeit für Schnellfahrten wesentlich besser...

Gruß aus München
H. Maisch
Moin,
Das stimmt, ich kann mich noch gut dran erinnern. Zwischen Muggenhof und Stadtgrenze gingen die 300er samt Beiwagen richtig ab.
Das schaukelte besonders im Beiwagen schon heftig. Hat mir aber immer sehr viel Spaß gemacht die Fahrt von und nach Fürth über die Hochbahn.

Gruß
Dirk.
Hallo zusammen,

ich kann mich sehr gut daran erinnern, daß in München deutlich flotter gefahren wurde und wird als in Nürnberg und zwar bei Tram und Bus. Selbst zu M-Wagen Zeiten war das der Fall, wie ich mich während einer Fahrt auf der Tramlinie 12 erinnern kann.

Gruß
Klaus
Öhm, also die Nürnberger Busse fahren doch gar nicht so langsam oder? Sicher gibt es stellen an denen auch ein Bus die offiziellen Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten muss, aber stellenweise fahren mache Busfahrer (vor allem die privaten) schon ganz schön rasant, manchmal auch zu rasant, am schlimmsten fahren ja die Fürther Busfahrer *Duck und weg*...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
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