zu Chef-Stef - 21.06.2013 15:47
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Chef-Stef
> Wenn der Bund morgen daher kommt, und uns eine Bahn bauen will, bin ich der letzte der das nicht dankend annehmen würde.
Nun ist es aber die Kommune Erlangen, die den Großteil unter den beteiligten Kommunen dieses Projekts stemmen muss. Die Erlanger aber, würden diese Bahn kaum benötigen. Das sind schon vielmehr die Einpendler - aber auch da sind es nur diejenigen, die direkt vor ihren Arbeitsplatz gefahren werden, oder sich kein Auto leisten können (und heutzutage kann sich leider so gut wie jeder ein Auto leisten).
Meine Meinung
Wie in Nürnberg, fahren auch in Erlangen täglich Leute aus der Region in die Stadt. Siemens, Uni, andere Arbeitspläte und natürlich auch zum Einkaufen. Sobald der PKW, egal wo er herkommt (N, FÜ, ERH oder FO) Erlanger Stadtgebiet befährt, ist er ein Problem der Stadt. Er fährt die Strassen ab, steht im Stau, verschmutzt die Umwelt und braucht dazu noch einen Parkplatz in der Stadt, bis das Auto mit Fahrer das Stadtgebiet wieder verlässt. Erlangen muß ein großes Interesse haben, den Menschen in die Stadt zu führen, aber sein Auto vor der Stadtgrenze zu belassen. Der Mensch (Fahrer) gibt sein Geld in der Hugenottenstadt aus, sorgt mit seiner Arbeitskraft für die Erlanger Wirtschaft oder geht in die Uni und hält die Friedrich-Alexander-Univ. am laufen. Dem Fahrer sein Auto macht aber nur Probleme wie Dreckige Luft, sorgt für Stau und belegt einen Parkplatz in der Stadt, den man besser nutzen könnte. Die Stadt braucht den Menschen mit seiner Kaufkraft und Arbeitskraft, aber nicht seine "Dreckschleuder"! Erlangen hätte ganz, ganz große wirtschaftliche Vorteile, wenn eine Stadtumlandbahn aus Süden, Osten und aus Westen die Menschen in die Stadt befördert. Die Kaufkraft steigt in der Stadt, die Arbeitsplätze werden gesichert und die Stadt gewinnt dazu an Lebensqualität. Dazu werden alle Ausfallstrassen vom Verkehr teilw. entlastet. Brächte wohl sehr viele Vorteile, oder???
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Chef-Stef
> Leute, ihr lebt in einem Rechtsstaat. Engagiert euch in Parteien oder Initiativen und bringt eure Argumente ein. Diese Politiker, auf die ihr immer schimpft, sind demokratisch legitimiert.
Die Gegner dieses Stub-Projekts sind keine Verhinderer aus Jux und Tollerei, sondern sie gehören Parteien an, die von der Mehrheit des Volkes gewählt wurden. Das Volk hat hier nicht einfach nur das kleinere Übel gewählt, sondern es gibt darunter zahlreiche Gegner der Stub.
Und die haben auch Argumente.
Meine Meinung
Politik wird von Lobbyisten gesteuert. Die von der Lobby geänderte Meinung wird uns vorgesetzt und zur Abstimmung vor die Füsse geworfen. Genau aus diesen Grund gibt es ja seit über 30 Jahren immer mehr neue Parteien (Die Grünen, Die Piraten, Linke usw.) und auch starke Parteienverdrossenheit (weil es vielen Bürgern reicht). Doch auch die Autofahrerlobby muß erkennen, daß die alten Großstädte mit ihren Strassenzügen und engen Häuserzeilen nicht noch mehr Autoverkehr aufnehmen kann. Die Autogerechte Stadt ist doch schon in den 70er Jahren gestorben und als Idee undurchführbar. Wollen wir von Buckenhof bis zu den Arcaden die Häuser links und rechts der Strasse wegnehmen um viersp. Ausfallstraßen für unsere Autofans zu bauen??? Die Menschen müßen mit Köpfchen in die Stadt gebracht werden und nicht ein Mensch pro Auto. Mensch, wir wissen doch schon seit den 60er Jahren, daß das so nicht mehr geht.
Alle die gegen die Stub sind werden die Verkehrsprobleme von Nürnberg nach Erlangen, in Erlangen und um Erlangen nie lösen können. Genaugenommen haben sie ja auch keinen Plan...
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Chef-Stef
> Was an einer Straßenbahn in der Fußgängerzone so schön sein soll, frage ich mich? Ich habe das u.a. in Linz und in Kassel gesehen, und bin davon einfach mal überhaupt nicht angetan!
Meine Meinung
Falls die Bahn mit Einrichtungstriebwagen von Nürnberg nach Erlangen fährst brauchst du ja eine Wendemöglichkeit. Für eine Wendeschleife ist in Innenstadtnähe kein Platz. Deshalb eine Häuserumfahrung. Unterirdische Bauten sind viel, viel zu aufwendig und teuer. Ich sehe keine andere Möglichkeit die Bahn vom Neuen Markt bis zum Müllermakrt einige Meter durch die Fussgängerzone in nördlicher Richtung zu führen. Es ist einfach kein anderer Platz vor Ort da.
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Chef-Stef
> Die Leute fahren einfach gerne Auto, auch in Nürnberg, warum ist das für euch nicht einzusehen?
Ich fahre ebenfalls sehr gerne Auto, am liebsten einen 280PS Diesel 5er BMW und auf freier Straße. Aber ich fahre eben auch regelmäßig Bus&Bahn, weil ich es für die Pendelei als sehr viel sinnvoller erachte.
Ich habe das Gefühl, es gibt hier immer nur entweder oder. Die Freiheit eines jeden einzelnen ist es zu entscheiden, wann, wie oft und wie weit er welches Verkehrsmittel wählt.
Aus meiner Sicht ist es bei den heutigen VGN-Tarifen und dem entsprechenden Tarifsystem überhaupt erstaunlich, dass noch so viele Menschen ÖPNV fahren.
Meine Meinung
Keinen Menschen wird die Freiheit genommen wenn die Stadtumlandbahn gebaut wird. Und dein 5er BMW mit 280 PS... Was soll ich dazu sagen. Jeder hat einen Traum von Freiheit. Route 66 mit der Harley Davidson quer durch die USA oder eben mit seinen 5er BMW von Nürnberg nach Erlangen auf der Route B4. Doch mal Hand aufs Herz, eine Harley oder ein 5er BMW haben nichts mit den ÖPNV zu tun!!!! Oder?!?!?! Dein 5er BMW löst auch keine Verkehrsprobleme. Er ist ein Teil des Problems!!!
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Chef-Stef
> Angenommen, wir schaffen es in Zukunft solche juristischen Auswüchse wie bei S21 oder auch dem S-Bahnverschwenk Steinach, zu vermeiden, indem vorher einfach mal klar abgestimmt wird, ob das Volk dieses oder jenes Projekt zu den und den Konditionen haben will, dann könnte man binnen 2 Jahren die Linie 4 nach Erlangen verlängern.
So lange wir aber noch keinen 5min Takt der Linie 30 benötigen, wozu?
Meine Meinung
Die Linie 30/30E/30S hat schon einen sehr dichten Takt. (vor allen im Wintersem.). Auf deine Frage wozu, ist doch damit auch die Antwort gegeben. Die vielen Fahrgäste zwischen Thon und Erlangen.
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Chef-Stef
> Das dauert morgens vielleicht 2h. Und die Straßenbahnstrecke verläuft eben doch übers flache Land. Mehr als 100 Millionen! Euro, dafür, dass in der HVZ für 2h ein paar Straßenbahnfreunde auf ihr Auto verzichten? Mit diesem Bahnprojekt ist den Einpendlern aus Ost und Nordost überhaupt nicht gedient.
Meine Meinung
Wir haben Früh Spitzenzeiten, Mittags gegen 13 Uhr fährt dazu noch eine volle Linie 20 von Erlangen nach Thon und am Nachmittag nochmal alle Menschen wieder zurück. Das ist für mich eine Zeitspanne von ca. 6.30 Uhr bis 18.00 Uhr (mal im Kopf so überschlagen). Für mich sind es mehr als 2 Stunden. Die Fahrgäste sind keine Strassenbahnfreunde, oder??? Ich werde sie mal Fragen. Du ich denke sie wollen einfach nur schnell (falls möglich mit Sitzplatz) von Nürnberg nach Erlangen und zurück. Zur HVZ wirst du keinen Gelenkbuss sehen, wo alle Menschen einen Sitzplatz haben.
Ja, die Ost und die Weststrecke müßte halt auch angegangen werden. Doch bisher sehe ich überhaupt nichts!!!! Leider!!!
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Chef-Stef
> Das LKW Problem muss sowieso globaler gelöst werden. Hier plädiere ich für den raschen Ausbau der Schieneninfrastruktur. Aber hier fehlt es ja noch an viel mehr Stellen. Wenn ich mir ansehe, dass es bis heute keinen europäischen Konsens über einheitliche Kupplungen von Güterwagen gibt...
Ohne diese Sparte des Bahntransports massiv zu modernisieren und automatisieren, wird man dem LKW-Verkehr so schnell keine Konkurrenz machen können. Aber das ist hier nicht das Thema.
Meine Meinung
Das Thema ist aber der Ausbau des Frankenschnellwegs. Und wenn man ohne Ampel an den Rampen von Feucht bis zum Autobahnkreuz Fürth/Erlangen durchfahren kann, werden die LKW's auch diese Autobahn (A73) zustauen. Deine globale Lösung hast du bis dahin nicht und der Frankenschellweg ist nach den Ausbau zu. Da gebe ich mein Wort drauf!!!!