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Neue Busse für VAG, Infra und ESTW
geschrieben von Marktkauf 
Zitat
Marktkauf
Ich halte ganz klar dagegen...
Kein einziger der drei Betriebe, wird je alle Linien einheitlich nur mit E-Busse betreiben können. Weder mit eigenen, noch mit Fahrzeugen der Subunternehmer.

und wo ist das Argument mit dem Du dagegenhalten möchtest?

Zitat
Nukebro
Der Teufel bei so was steckt immer im Detail. Vermutlich wird es bei 90% oder mehr kein Problem sein. Aber es wird Routen geben, an deren Endpunkt keine Ladung möglich ist und die sehr auf Akku gehen oder Routen, bei denen eine Bedienung per Verbrenner um Faktor 10 billiger ist und dann stellt sich die Frage, ob 100% sinnvoll ist (kann es durchaus sein, weil man dann die ganze Infrastruktur für Verbrenner spart)

Es ist nicht geplant von der bei der VAG gewählten Depotladung abzuweichen. Ein Nachladen an den Endhaltestellen wird es nicht geben.
Alle aktuell bedienten Linien können auch jetzt schon mit E-Bussen gefahren werden. Wie schon erwähnt muss da nur die Umlaufplanung entsprechend angelegt sein. Wodurch sollten Linien beim Einsatz von Verbrennern um den Faktor 10 billiger sein?

Eine kleine Restflotte mit Diesel macht betrieblich keinen Sinn, da dann hierfür eine eine zweite Infrastruktur vorgehalten werden muss. Auch bleibt die Frage, wie sich zukünftig das Angebot an Bussen mit Verbrennungsmotoren darstellt und wie sich die Anschaffungspreise bei E- und Verbrennerbussen verändern.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Haltloses Geschwätz!
08.12.2024 18:59
Zitat
Nukebro
Zitat
werkstattmeister
Zitat
Nukebro
Problematisch werden vermutlich die letzten zehn Prozent oder so sein, weil es irgendwann um Routen gehen wird, die schwierig zu elektrifizieren sind...

Was soll schwierig zu elektrifizieren sein?
Hängt doch nur davon ab, wie man seine Umlaufplanung macht. Im Prinzip ist alles mit E-Bussen fahrbar.

Der Teufel bei so was steckt immer im Detail. Vermutlich wird es bei 90% oder mehr kein Problem sein. Aber es wird Routen geben, an deren Endpunkt keine Ladung möglich ist und die sehr auf Akku gehen oder Routen, bei denen eine Bedienung per Verbrenner um Faktor 10 billiger ist und dann stellt sich die Frage, ob 100% sinnvoll ist (kann es durchaus sein, weil man dann die ganze Infrastruktur für Verbrenner spart)

Wieder mal: kenntnisschwach, aber meinungsstark. Ohne auch nur einen Hauch von Fakten. Oder auch nur einem schlüssigen Argument.
Wo soll denn der Faktor 10 entstehen? Das ist doch nur haltloses Geschwätz! Wo in Nürnberg, Fürth oder Erlangen sollen denn diese anspruchsvollen Linien sein, die man nicht elektrisch bedienen können soll?
Es geht doch hier nicht um anspruchsvolle Linien in der fränkischen Schweiz!
Zitat
HansL
Zitat
Nukebro
Zitat
werkstattmeister
Zitat
Nukebro
Problematisch werden vermutlich die letzten zehn Prozent oder so sein, weil es irgendwann um Routen gehen wird, die schwierig zu elektrifizieren sind...

Was soll schwierig zu elektrifizieren sein?
Hängt doch nur davon ab, wie man seine Umlaufplanung macht. Im Prinzip ist alles mit E-Bussen fahrbar.

Der Teufel bei so was steckt immer im Detail. Vermutlich wird es bei 90% oder mehr kein Problem sein. Aber es wird Routen geben, an deren Endpunkt keine Ladung möglich ist und die sehr auf Akku gehen oder Routen, bei denen eine Bedienung per Verbrenner um Faktor 10 billiger ist und dann stellt sich die Frage, ob 100% sinnvoll ist (kann es durchaus sein, weil man dann die ganze Infrastruktur für Verbrenner spart)

Wieder mal: kenntnisschwach, aber meinungsstark. Ohne auch nur einen Hauch von Fakten. Oder auch nur einem schlüssigen Argument.
Wo soll denn der Faktor 10 entstehen? Das ist doch nur haltloses Geschwätz! Wo in Nürnberg, Fürth oder Erlangen sollen denn diese anspruchsvollen Linien sein, die man nicht elektrisch bedienen können soll?
Es geht doch hier nicht um anspruchsvolle Linien in der fränkischen Schweiz!

Ich habe nicht gesagt "das ist so" ich habe gesagt "wenn das so ist, dann wäre unter Umständen eine Verbrenner-Restflotte nötig". Und dass man nicht die schwersten Linien zuerst elektrifiziert halte ich jetzt nicht für weiterer Erklärung bedürftig... In Erlangen war man jedenfalls noch vor ein paar Jahren der Meinung, dass die Reichweite nicht ausreicht, um die bestehenden Linien zu elektrifizieren. Stattdessen hat man eine neue Linie eingeführt um in Erlangen den elektrischen ÖPNV zu starten.

Aber vielleicht ist es tatsächlich alles kein Problem, wäre ja schön. Aber wie gesagt: es gibt Grund zu der Annahme, dass man sich Linien, bei denen man Schwierigkeiten befürchtet, bis zuletzt aufspart. Auch vor dem Hintergrund "Gefäßgröße", denn einige Linien werden ja nur mit Fahrzeugen von Sprinter-Größe bedient, und ob es da geeignete e-Varianten gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Was vielleicht in der Zukunft noch zu überlegen sein wird ist Ladung auf freier Strecke oder an Haltestellen, sei es per Induktion oder Oberleitung. Eine Mitbenutzung der Oberleitung der Straßenbahn stelle ich mir aufgrund des Gegensatzes Gummireifen / Stahlrad allerdings schwierig vor. Aber vielleicht ist auch das lösbar - dann stellt sich halt die Frage, wie sinnvoll es ist...

____________
Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Zitat
Nukebro
In Erlangen war man jedenfalls noch vor ein paar Jahren der Meinung, dass die Reichweite nicht ausreicht, um die bestehenden Linien zu elektrifizieren. Stattdessen hat man eine neue Linie eingeführt um in Erlangen den elektrischen ÖPNV zu starten.

ganz so war es aber nicht. Die neue Linie wurde nicht speziell für die Einführung von E-Bussen geschaffen. Die Linie wurde für eine bessere Anbindung des Klinikums eingerichtet und sollte in einem zweiten Schritt zu einer Innenstadtlinie umgestaltet werden. Nachdem die ursprünglich geplante Streckenführung mehrfach verändert wurde ist jetzt eine Linie mit zweifelhaftem Sinn entstanden. Die Idee der Umstellung auf E-Busse kam erst später und auch nur durch die Politik.

Zitat

Aber vielleicht ist es tatsächlich alles kein Problem, wäre ja schön. Aber wie gesagt: es gibt Grund zu der Annahme, dass man sich Linien, bei denen man Schwierigkeiten befürchtet, bis zuletzt aufspart. Auch vor dem Hintergrund "Gefäßgröße", denn einige Linien werden ja nur mit Fahrzeugen von Sprinter-Größe bedient, und ob es da geeignete e-Varianten gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

wie schon geschrieben werden in Nürnberg, von den mit Sprintern bedienten Strecken abgesehen, alle Linien mit E-Bussen befahren. Auch in Fürth sieht es nicht anders aus.
Auch die Gefäßgröße stellt kein Problem dar. Es gibt E-Busse zwischenzeitlich in allen notwendigen Größen vom E-Sprinter angefangen bis zum Doppelgelenkbus.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
Nukebro
Zitat
HansL
Zitat
Nukebro
Zitat
werkstattmeister
Zitat
Nukebro
Problematisch werden vermutlich die letzten zehn Prozent oder so sein, weil es irgendwann um Routen gehen wird, die schwierig zu elektrifizieren sind...

Was soll schwierig zu elektrifizieren sein?
Hängt doch nur davon ab, wie man seine Umlaufplanung macht. Im Prinzip ist alles mit E-Bussen fahrbar.

Der Teufel bei so was steckt immer im Detail. Vermutlich wird es bei 90% oder mehr kein Problem sein. Aber es wird Routen geben, an deren Endpunkt keine Ladung möglich ist und die sehr auf Akku gehen oder Routen, bei denen eine Bedienung per Verbrenner um Faktor 10 billiger ist und dann stellt sich die Frage, ob 100% sinnvoll ist (kann es durchaus sein, weil man dann die ganze Infrastruktur für Verbrenner spart)

Wieder mal: kenntnisschwach, aber meinungsstark. Ohne auch nur einen Hauch von Fakten. Oder auch nur einem schlüssigen Argument.
Wo soll denn der Faktor 10 entstehen? Das ist doch nur haltloses Geschwätz! Wo in Nürnberg, Fürth oder Erlangen sollen denn diese anspruchsvollen Linien sein, die man nicht elektrisch bedienen können soll?
Es geht doch hier nicht um anspruchsvolle Linien in der fränkischen Schweiz!

Ich habe nicht gesagt "das ist so" ich habe gesagt "wenn das so ist, dann wäre unter Umständen eine Verbrenner-Restflotte nötig". Und dass man nicht die schwersten Linien zuerst elektrifiziert halte ich jetzt nicht für weiterer Erklärung bedürftig... In Erlangen war man jedenfalls noch vor ein paar Jahren der Meinung, dass die Reichweite nicht ausreicht, um die bestehenden Linien zu elektrifizieren. Stattdessen hat man eine neue Linie eingeführt um in Erlangen den elektrischen ÖPNV zu starten.

Aber vielleicht ist es tatsächlich alles kein Problem, wäre ja schön. Aber wie gesagt: es gibt Grund zu der Annahme, dass man sich Linien, bei denen man Schwierigkeiten befürchtet, bis zuletzt aufspart. Auch vor dem Hintergrund "Gefäßgröße", denn einige Linien werden ja nur mit Fahrzeugen von Sprinter-Größe bedient, und ob es da geeignete e-Varianten gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Was vielleicht in der Zukunft noch zu überlegen sein wird ist Ladung auf freier Strecke oder an Haltestellen, sei es per Induktion oder Oberleitung. Eine Mitbenutzung der Oberleitung der Straßenbahn stelle ich mir aufgrund des Gegensatzes Gummireifen / Stahlrad allerdings schwierig vor. Aber vielleicht ist auch das lösbar - dann stellt sich halt die Frage, wie sinnvoll es ist...

Wie oft noch: die Reichweite der Akkus ist kein Problem! Alle Linien können problemlos mit E-Bussen bedient werden. Sie liefern untaugliche "Lösungen" für nicht existente Probleme.
Und dass Ihre Behauptung, es gäbe Situationen, wo ein Verbrenner um Faktor 10 günstiger wäre, vollkommener Unsinn ist: darauf gehen Sie überhaupt nicht ein.
Lassen Sie es doch bitte einfach, wenn Sie wieder mal nicht die geringsten Kenntnisse zu einem Thema haben!
Dieselbusse
Gasbusse
E-Busse
Wasserstoffbusse

Betriebe über 30 Fahrzeuge werden zukünftig immer einen gemischten Fuhrpark haben.
Meine Meinung.
Zitat
Marktkauf
Betriebe über 30 Fahrzeuge werden zukünftig immer einen gemischten Fuhrpark haben.
Meine Meinung.

Warum sollte dies so sein? Für Gas- und Wasserstoffbusse müsste eine zusätzliche Tankinfrastruktur errichtet werden, das machen allenfalls Betriebe, die im großen Stil (im Sinne von nahezu ausschließlich) auf solche Busse setzen. Abgesehen davon ist klassisches Gas ein knapper werdendes Gut und auch ein fossiler Brennstoff und um Wasserstoff gibt es eine massive Konkurrenz, so dass die perspektivisch realistischen Kapazitäten eher für Bereiche wie die chemische Industrie benötigt werden.
Umso mehr Linien, umso mehr Busse. VAG, Infra und ESTW sind zu groß um sich nur einer Antriebsform zu verpflichten.
Nürnberg Linien 67 und 84.
Fürth Linien 179 und 189.
Erlangen Linie 290 und 298.
Alle drei Betriebe haben einen Mischmasch von langen und sehr kurzen Linien. Ich glaube nicht, das man so einfach jede Linie mal einfach so auf E-Betrieb umstellen kann und will.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.2024 15:10 von Marktkauf.
Zitat
Marktkauf
Alle drei Betriebe haben einen Mischmasch von langen und sehr kurzen Linien. Ich glaube nicht, das man so einfach jede Linie mal einfach so auf E-Betrieb umstellen kann und will.

Und? Man stellt ja nicht Linie für Linie, sondern wenn dann den Fuhrpark um.
Da ist es erstmal egal, wie lang die Linien sind. Das kann und wird man dann in der Umlaufplanung schon entsprechend berücksichtigen. Da die Reichweiten der E-Busse aktuell immer mehr steigen, werden zukünftig auch lange Umläufe kein Problem darstellen. Jede Splittergattung, zu der Verbrenner dann irgendwann gehören dürften, verursacht höhere Kosten als der restliche Fuhrpark.

In Fürth gibt es übrigens keine Linie 186. Ich vermute mal, Du meinst die 189.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
werkstattmeister
Zitat
Marktkauf
Alle drei Betriebe haben einen Mischmasch von langen und sehr kurzen Linien. Ich glaube nicht, das man so einfach jede Linie mal einfach so auf E-Betrieb umstellen kann und will.

Und? Man stellt ja nicht Linie für Linie, sondern wenn dann den Fuhrpark um.
Da ist es erstmal egal, wie lang die Linien sind. Das kann und wird man dann in der Umlaufplanung schon entsprechend berücksichtigen. Da die Reichweiten der E-Busse aktuell immer mehr steigen, werden zukünftig auch lange Umläufe kein Problem darstellen. Jede Splittergattung, zu der Verbrenner dann irgendwann gehören dürften, verursacht höhere Kosten als der restliche Fuhrpark.

In Fürth gibt es übrigens keine Linie 186. Ich vermute mal, Du meinst die 189.

Sorry, 189 und nicht 186.
Wir werden es verfolgen. Wir sehen ja, was MAN, Mercedes, Solaris und Co. uns so alles liefern wird.
Na ja, die ganzen verschiedenen Antriebstechniken in den Depots kommen eher daher, daß alles einmal ausprobiert werden mußte und niemand wußte welche Technologie sich durchsetzen wird. Aber klar ist, daß es am günstigsten wäre nur eine Technologie zu haben. Bevor das alles losging waren es die Dieselbusse, aber deren Zeit läuft sicher ab. Ich sehe das auch so, daß sich mit der Zeit die Elektrobusse durchsetzen werden. Das heißt aber nicht, daß dies in Zukunft die einzige Gattung Busse sein wird. Vielleicht erfindet ja Nukebro mal Busse mit Atomreaktoren (sorry, aber paßt zum Namen) oder sonstwas, die dann auch ausprobiert werden. Sobald eine neue einigermaßen brauchbare Technologie auftaucht wird sie jedenfalls ausprobiert. Aber wenn die Akku-Technik einen ganzen Tag herumfahren ohne zwischenladen zuläßt kann man die Technologie auch zur Stromerzeugung auslagern.

Tschö
UHM
Zitat
UHM
Vielleicht erfindet ja Nukebro mal Busse mit Atomreaktoren.

Ich fürchte, dass es hinreichend kleine Kernreaktoren auf absehbare Zeit nicht geben wird. RTGs wie sie die NASA für z.B. "Curiosity" einsetzt wären denkbar, aber ich glaube dazu mangelt es an den entsprechenden Radionukliden...

Aber selbstverständlich spricht nichts dagegen, den Strom, mit dem der Bus fährt, nuklear zu erzeugen anstatt mit Kohle, Gas und Öl...

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Selbstverständlich sollten wir mehr Schienen bauen!
Ich bin Atomkraftgegner. Dieselbe, Gas und Strom. Aber keine Atomkraft in unsere Busse!!!!
Zitat
Marktkauf
Ich bin Atomkraftgegner. Dieselbe, Gas und Strom. Aber keine Atomkraft in unsere Busse!!!!

Ich glaube du hast nicht verstanden das dies als Satire gemeint war?

Vllt passt das hier ja dazu:
[socks-studio.com]

Quelle das Buch "The Bus" von Paul Kirchner!

Edit Forummaster: Direkteinbindung des fremden Bildes entfernt

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2024 20:52 von Forummaster Berlin.
Atombusse?
10.12.2024 17:16
Zitat
Christian0911
Zitat
Marktkauf
Ich bin Atomkraftgegner. Dieselbe, Gas und Strom. Aber keine Atomkraft in unsere Busse!!!!

Ich glaube du hast nicht verstanden das dies als Satire gemeint war?

Nö, @Nukebro meint das ernst. Er denkt schon über Atombusse nach. Und merkt noch nicht mal, wenn ihn jemand auf den Arm nimmt.

Können wir wieder zu einer ernsthaften Diskussion zurückkommen: Kann es gelingen, dass unsere Stadtwerke in nächster Zeit komplett von Diesel auf Akku umstellen? Wie lange könnte das dauern? Ist das in jeder Hinsicht sinnvoll?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.2024 17:18 von HansL.
Re: Energieträgermix?
10.12.2024 21:25
Zitat
HansL

Können wir wieder zu einer ernsthaften Diskussion zurückkommen: Kann es gelingen, dass unsere Stadtwerke in nächster Zeit komplett von Diesel auf Akku umstellen? Wie lange könnte das dauern? Ist das in jeder Hinsicht sinnvoll?


Hallo,

bei der Diskussion um mögliche Energieträger und Fahrzeuge für den ÖPNV fehlt mir schon längere Zeit die (ideologiefreie) Betrachtung für den "Krisenfall".
Es bleibt natürlich zu hoffen, dass das bei uns so schnell nicht nötig sein wird, aber z.B. der Ukraine-Konflikt und die in diesem Zusammenhang bei uns aufgetretene "Energiekrise" zeigt uns wie schnell sich da was ändern kann.

Diesel und Gas kann (relativ einfach) auf Vorrat gebunkert werden, auch in größeren Mengen. Und man kommt, zur Not mit einer "Handpumpe", irgendwie an den Vorrat ran. Auch ist ein Transport mit Tankern und Tankfahrzeugen über größere Entfernungen, auch zu den Verbrauchern, möglich.

Aber bei Strom? Die Speichermöglichkeit von Strom, z.B in Akkus, ist begrenzt, ebenso die Verfügbarkeit von Wasser-Speicherkraftwerken. Der vorhandene Strom muss nach der Erzeugung (insbesondere Solar und Wind) direkt bzw. "online" verteilt und verbraucht werden, was aber ein intaktes Verteilsystem voraussetzt. Strom lässt sich nicht einfach in einen Tanker füllen und von A nach B transportieren. Wie könnten die Verkehrsgesellschaften Strom "bevorraten", um bei einem "instabilen Netz" auch noch Fahrten, egal ob mit Bus oder Bahn, anbieten zu können?

Rückblickend auf die beiden "Krisenzeiten" in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bleibt, dass damals die Transportleistungen überwiegend mit Verbrennern erbracht wurden und auch in Nürnberg längere Zeit keine Straßenbahn fuhr bzw. fahren konnte.

Wie könnte ein "krisensicherer" und "ökologisch sinnvoller" Fuhrpark der Verkehrunternehmen aussehen?

Und nein, das soll jetzt nicht zu einer politischen und/oder ideologischen Diskussion führen, hier geht es um die Technik und Machbarkeit beim ÖPNV!

Gruß
TomF
Re: Energieträgermix?
10.12.2024 22:09
Zitat
TomF
Diesel und Gas kann (relativ einfach) auf Vorrat gebunkert werden, auch in größeren Mengen. Und man kommt, zur Not mit einer "Handpumpe", irgendwie an den Vorrat ran. Auch ist ein Transport mit Tankern und Tankfahrzeugen über größere Entfernungen, auch zu den Verbrauchern, möglich.

Aber bei Strom? Die Speichermöglichkeit von Strom, z.B in Akkus, ist begrenzt, ebenso die Verfügbarkeit von Wasser-Speicherkraftwerken. Der vorhandene Strom muss nach der Erzeugung (insbesondere Solar und Wind) direkt bzw. "online" verteilt und verbraucht werden, was aber ein intaktes Verteilsystem voraussetzt. Strom lässt sich nicht einfach in einen Tanker füllen und von A nach B transportieren. Wie könnten die Verkehrsgesellschaften Strom "bevorraten", um bei einem "instabilen Netz" auch noch Fahrten, egal ob mit Bus oder Bahn, anbieten zu können?

Zwei Punkte:
  • in Kriegszeiten war auch die Versorgung mit Kraftstoff immer eingeschränkt, insbesondere für den zivilen Gebrauch. Der Kraftstoffmangel war auch militärisch eines der großen logistischen Probleme, die dem 2. Weltkrieg ein Ende bereitet haben.
  • hier helfen die erneuerbaren Energien. Ein Großkraftwerk und zugehöriges Stromnetz lässt sich relativ leicht durch gezielte Luftschläge stören und ausschalten. Die erneuerbaren Energien können im Kriegsfall auch ein zerfallenes Stromnetz örtlich und zeitlich begrenzt weiter versorgen. Das nachsehen haben dann nur Gegenden (looking at you, Bayern), die den Ausbau erneuerbarer Energie verschlafen haben.
  • die gleiche Anfälligkeit gilt übrigens für Kraftstoffbunker. Ist zusammen mit Hafenanlagen, Flugplätzen, Flugabwehr und Kraftwerken in der Regel das erste, was man bei Kriegsbeginn zerstört.
UHM
Re: Energieträgermix?
10.12.2024 22:35
Ja, das sehe ich auch umgekehrt zu TomF. Die Schweiz hat z.B. ihre ganzen Bahnstrecken elektrifiziert weil sie im Kriegsfall von allen Energieressourcen abgeschnitten sein könnten außer der Wasserkraft (Solar und Wind waren damals nicht brauchbar). Deutschland hat selbst außer Kohle da auch nicht mehr im Bedarfsfall. Fahrzeuge mit Kohleantrieb gibt's aber auch schon lange nicht mehr auf der Straße.
Dagegen nimmt die Menge der Stromspeicher rasant zu, da habe ich letztens erst einen Artikel gelesen, dass für die kommenden Jahre in Deutschland enorme Speichermengen beantragt sind: [www.spiegel.de]

Tschö
UHM
Re: Energieträgermix?
11.12.2024 04:50
Zitat
TomF
Rückblickend auf die beiden "Krisenzeiten" in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bleibt, dass damals die Transportleistungen überwiegend mit Verbrennern erbracht wurden und auch in Nürnberg längere Zeit keine Straßenbahn fuhr bzw. fahren konnte.

Nein, auf gar keinen Fall! Transporte erfolgten zu Fuß und mit dem Pferd; die Massengüter wurden von der Bahn transportiert.

In den Wochenschauen wurden zwar immer wieder Panzer und rollende Räder gezeigt, die Wirklichkeit sah anders aus.

Auch in der Heimat gab es keine nennenswerte Motorisierung eben aus Treibstoffmangel und der Requirierung der zivilen Fahrzeuge. In Neunkirchen am Sand gibt es den Tankholzplatz - Holzvergaser konnten aber Benzinmangel nicht ausgleichen. Die Motorisierungswelle kam erst in den 50ern.


Zitat
UHM
Ja, das sehe ich auch umgekehrt zu TomF. Die Schweiz hat z.B. ihre ganzen Bahnstrecken elektrifiziert weil sie im Kriegsfall von allen Energieressourcen abgeschnitten sein könnten außer der Wasserkraft (Solar und Wind waren damals nicht brauchbar). Deutschland hat selbst außer Kohle da auch nicht mehr im Bedarfsfall. Fahrzeuge mit Kohleantrieb gibt's aber auch schon lange nicht mehr auf der Straße.
Dagegen nimmt die Menge der Stromspeicher rasant zu, da habe ich letztens erst einen Artikel gelesen, dass für die kommenden Jahre in Deutschland enorme Speichermengen beantragt sind: [www.spiegel.de]

In Happurg gibt es ja das Speicherkraftwerk. Uniper war ganz erstaunt, dass die Bevölkerung der Wiederinbetriebnahme ganz positiv eingestellt ist. Der vermeintliche Gegenwind sorgt ja oft dafür, dass sich Politiker da nicht so weit aus dem Fenster lehnen wollen und solche Speicherkraftwerke lieber ignorieren. :-(

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Zu der ganzen Batterie-Debatte - sowohl bei Bussen als auch für das Netz - da kommen jetzt erst die Entwicklungen aus China auf den Markt. Wer noch 2h Aufladen für 200km/h von vor 10 Jahren im Kopf hat - neue Fahrzeuge haben ganz andere Akkus. Ein Audi e-tron lädt an einer HPC-Säule 25min für 80% Akku und kann dann 400km weit fahren - und der ist wohl der Großverbraucher unter den E-Mobilen.

Mich hat ein Kuba-Urlaub vor 8 Jahren(!) erstaunt: nur E-Mopeds und E-Busse - alle aus China. Klar gingen die anfangs wohl öfter und früher kaputt, aber so hat China seine Erfahrungen gemacht.

Auch der VW-Käfer hatte in den 50ern einen hohen Verbrauch; 1970 mit 50PS noch 9-12l/100km/h - vergleicht das mal mit den SUVs heute. Da ist bei den E-Mobilen noch Luft drin.

Ihr sagt, im Winter kann man nicht mit Batterie fahren; Norwegen erlaubt keine neuen Verbrenner mehr ab 01.01.2025 und da scheint's zu gehen.

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Und trotzdem ist ne Straßenbahn mit Oberleitung besser als ein Bus!
Zitat
HansL
Kann es gelingen, dass unsere Stadtwerke in nächster Zeit komplett von Diesel auf Akku umstellen? Wie lange könnte das dauern? Ist das in jeder Hinsicht sinnvoll?

Sofern eine komplette Umstellung von den Verkehrsbetrieben bzw. den Städten gewollt ist, ist eine komplette Umstellung kein Problem. Ob dies bei den aktuellen Finanzlagen der Städte und Betriebe auf Grund der hohen Investitionen tatsächlich kommt, wird man sehen.

Das Zeitfenster hierzu ist aktuell schwer abschätzbar. Zum einen hängt das massiv von den dafür bereitgestellten Finanzmitteln ab. Sofern es, wie aktuell, keine Zuschüsse dafür gibt und die Preise auf dem momentanen Niveau bleiben, wird sich die Geschwindigkeit solcher Umstellungen verringern. Es gibt ja jetzt bereits Verkehrsunternehmen in Deutschland die aktuell wieder Diesel- anstelle der eigentlich geplanten E-Busse beschaffen.

Weiterhin spielt hier auch das Alter der Busflotte eine Rolle. Bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 12 Jahren wird es noch bis in die 2030er Jahre dauern, bis die letzten der aktuell vorhandenen Diesel-/Gasbusse bei den hier genannten drei Betreibern überhaupt in das Ausmusterungsalter kommen.

Ob eine solche komplette Umstellung in jeder Hinsicht sinnvoll ist, wird vermutlich je nach Gegenüber unterschiedlich beantwortet werden. Grundsätzlich ist natürlich die Beschränkung auf eine Antriebsart von der Kostenseite her sinnvoll, da die Kosten für die Vorhaltung unterschiedlicher Infrastruktur für die jeweiligen Antriebe entfällt und sich auch die Werkstatt- und Ersatzteilkosten verringern.

Grüßle,
der Werkstattmeister
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