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Die unendliche Geschichte... Stadt Fürth vs. S-Bahnverschwenk
geschrieben von Christian0911 
Zitat
HansL
Was spielt das denn für eine Rolle, wer den Bus zahlt? Wer diesen Bus nutzt, kommt doch überwiegend schon per ÖPNV zum Bahnhof und hat damit eine gültige Fahrkarte für Fürth. Die Leute fahren nicht nur deshalb Bus, weil er nichts kostet.

Da spielt es dann auch keine Rolle mehr für die Auslastung, ob der Bus auf Kosten von Höfner oder der infra fährt. Denn dass er besetzt ist, zeigt doch, dass es einen Bedarf gibt, der dann auch in die Nutzen-Kosten-Betrachtung eingeht. Und Höffner zahlt ja sicher auch nicht aus Jux und Tollerei einen Bus, sondern um damit Kunden zu gewinnen.

Es gibt da einen riesen Unterschied: Höfner finanziert den Bus aus dem Möbelverkauf, die infra müßte ihn aus den Einnahmen der Fahrkahrtenverkäufe finanzieren. Für den Höfner reichen da wahrscheinlich 1-2 Kunden die gross Einkaufen, damit er sich rentiert, bei der Infra müßte er aber sehr gut ausgelastet sein. Und ob da die aktuelle Auslastung reicht? Wenn die Nachfrage nach dem Bus wirklich so gross und gut wäre, würde es sich doch für die Infra rentieren, eine vorhandene Buslinie zum Höfner zu verlängern und regelmäßig anzufahren.
Zitat
kukuk
Zitat
HansL
Was spielt das denn für eine Rolle, wer den Bus zahlt? Wer diesen Bus nutzt, kommt doch überwiegend schon per ÖPNV zum Bahnhof und hat damit eine gültige Fahrkarte für Fürth. Die Leute fahren nicht nur deshalb Bus, weil er nichts kostet.

Da spielt es dann auch keine Rolle mehr für die Auslastung, ob der Bus auf Kosten von Höfner oder der infra fährt. Denn dass er besetzt ist, zeigt doch, dass es einen Bedarf gibt, der dann auch in die Nutzen-Kosten-Betrachtung eingeht. Und Höffner zahlt ja sicher auch nicht aus Jux und Tollerei einen Bus, sondern um damit Kunden zu gewinnen.

Es gibt da einen riesen Unterschied: Höfner finanziert den Bus aus dem Möbelverkauf, die infra müßte ihn aus den Einnahmen der Fahrkahrtenverkäufe finanzieren. Für den Höfner reichen da wahrscheinlich 1-2 Kunden die gross Einkaufen, damit er sich rentiert, bei der Infra müßte er aber sehr gut ausgelastet sein. Und ob da die aktuelle Auslastung reicht? Wenn die Nachfrage nach dem Bus wirklich so gross und gut wäre, würde es sich doch für die Infra rentieren, eine vorhandene Buslinie zum Höfner zu verlängern und regelmäßig anzufahren.

Sorry, aber es geht nicht um einen Infra-finanzierten Bus. Und die Infra kann auch nicht ohne weiteres eine neue Linie einrichten, selbst wenn es sich lohnen würde. Das sind ziemlich aufwändige Abstimmprozesse, da bestellt mal Höfner eben selbst einen Bus.

Aber das Argument, dass niemand öffentlich zu Möbel-Höffner fährt, ist doch obsolet, wenn es sich für Höffner lohnt, eine Buslinie einzurichten. Die Menschen, die da mitfahren, würden ganz sicher eine S-Bahn nutzen, wenn sie denn dort halten würde. Und wohl einige mehr, die bisher den Bus noch nicht nutzen, weil es doch für sie eine recht umständliche Möglichkeit ist. Das gilt zum Beispiel für alle potentiellen Kunden aus Erlangen und Forchheim.
Zitat
HansL
Aber das Argument, dass niemand öffentlich zu Möbel-Höffner fährt, ist doch obsolet, wenn es sich für Höffner lohnt, eine Buslinie einzurichten. Die Menschen, die da mitfahren, würden ganz sicher eine S-Bahn nutzen, wenn sie denn dort halten würde. Und wohl einige mehr, die bisher den Bus noch nicht nutzen, weil es doch für sie eine recht umständliche Möglichkeit ist. Das gilt zum Beispiel für alle potentiellen Kunden aus Erlangen und Forchheim.

Sorry, Du hast es noch immer nicht verstanden: es lohnt sich für Möbel Höffner, weil die Kunden dort einkaufen und Geld lassen. Das nennt man Quer-Subventionierung. Wenn die S-Bahn dort hält,lassen die Leute trotzdem ihr Geld beim Möbel Höffner, aber Möbel Höffner wird garantiert nicht die S-Bahn bezahlen oder bezuschussen.
Die Gewinnspanne bei einem Möbelstück ist sehr viel höher als bei einem Nahverkehrsticket, falls es bei letzterem überhaupt eine geben sollte. Dann überlege Dir mal, wieviele Leute mit der S-Bahn zum Höffner fahren müßten, um auf die gleiche Summe zu kommen.
an HansL

> Aber das Argument, dass niemand öffentlich zu Möbel-Höffner fährt, ist doch obsolet, wenn es sich für Höffner lohnt,
> eine Buslinie einzurichten.

Sind das aber auch 1000 an einen Tag? 1000 Nutzer pro Tag ist momentan das Kriterium, die Bedingung für die Errichtung eines neuen S-Bahnhaltes, einer neuen Strecke etc. Wir wissen es nicht, aber ich denke, es ist keine Unterstellung, wenn man davon ausgeht, das um auf die 1000 Nutzer pro tag zu kommen, man in Steinach eben ein Gewerbegebiet mit deutlich mehr Betrieben angesetzt hat, und nicht bloß 2 Stück, die da nun stehen. Würde man Steinach nach jetzigen Bebauungsstand bewerten, kämen noch die 1000 Nutzer zusammen? Also würde man, wenn man erst heute Steinach beantragen würde, auf die geforderte Nutzerzahl noch kommen? Ich weiß es nicht, es könnte sein, aber es muss nicht. Sitzen im Bus wirklich 1000 pro Tag?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Ich weiß es nicht, es könnte sein, aber es muss nicht. Sitzen im Bus wirklich 1000 pro Tag?

Wieviele Sitzpätze hat ein normaler Nahverkehrsbus, wie ihn der Höffner einsetzt? (Stehen geht nicht, da es über den Frankenschnellweg geht).
Angenommen es wären 50 Plätze (ich denke aber nicht das es so viele sind), dann bräuchte man 20 Fahrten. Der Höffner hat 10 Stunden offen, pro Stunde eine Hinfahrt und Rückfahrt, und Du hast Deine 1000 pro Tag. Allerdings glaube ich nicht, das der Bus auf allen Fahrten so voll ist, wenn ich den Bus sehe, dann ist er immer sehr leer, mehr als 10 Leute sehe ich da nie drin.
Folglich bekommst Du mit dem Bus keine 1000 Leute zusammen, nicht mal ansatzweise.
Interessant, was so eine kleine Aussage auslöst....

Der Höffner-Bus ist eine Marketingmaßnahme der Firma Höffner. Diese wird aus dem entsprechenden Budget bezahlt. Ob sich dies tatsächlich rechnet steht auf einem anderen Blatt. Das muss aber die Firma Höffner für sich selbst entscheiden.

Wenn man die durchschnittliche Personenzahl im Bus pro Fahrt betrachtet, kommt dort ein Wert unter 10 heraus. Damit würde sich diese Verbindung als "normale" Linie nie rechnen und folglich auch nicht verkehren.


Grüßle,
der Werkstattmeister
-
17.10.2014 09:45
--



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.01.2024 23:20 von marco2206.
Sorry, der Ausgangspunkt war doch, ob der alte Bahnhof Vach besser genutzt wird als die geplante Haltestelle Steinach.

Vom Bahnhof Vach sind es etwa 500 Meter bis Steinach, also wird Vach eher genutzt von Leuten aus Richtung Westen, während Steinach mehr Potential hat in Richtung Osten.

Dass die ursprünglichen Berechnungen der Bahn von falschen Voraussetzungen ausgegangen sein könnten, so dass Steinach besser dastand, mag ja sein. Aber da gab es Möbel-Höffner noch nicht.

Der Bus zeigt auf jeden Fall, dass es ein zusätzliches Fahrgastpotential durch diese Neuansiedlung gibt. Ob jetzt 50 oder 100 Leute täglich dieses Angebot nutzen, sei mal dahingestellt. Aber wenn schon ein solches vergleichsweise schlechtes Angebot schon angenommen wird, wie hoch wird denn dann die Nachfrage, wenn man Möbel-Höffner dann entlang der gesamten S-Bahn-Linie umsteigefrei erreichen kann?

Das müsste jetzt in einem neuen Gutachten ermittelt werden. Und da bringt es gar nichts, wenn man - wie Fürth es macht - der Bahn einzelne Fehler "nachweist", die da möglicherweise gemacht worden sind.

Fürth hat hier zwei große Einzelhändler angesiedelt und gleich noch eine Autobahnausfahrt dazu. Dies wird dazu führen, dass auch von Nürnberg her die Straße ausgebaut werden muss und damit von dort eine gute Busanbindung sowie Nachfrage an einen P&R-Parkplatz entsteht. Das wird die Bahn dann sicher auch in Ihre Argumentation aufnehmen, und ich bin sicher, dass dann für Vach kein höheres Potential mehr errechnet werden wird. Der Bahnhof liegt ja auch ziemlich abseits, wird weitgehend durch Stadeln Süd ersetzt und ist alles andere als gut erschlossen für Zubringerbusse und Pendler, die mit dem PKW zur S-Bahn kommen.

Die Argumente von Seiten Fürths sind leider durch den Bau von Möbel-Höffner weitgehend obsolet geworden. Deshalb kann ich weder verstehen noch akzeptieren, wenn Herr Jung ankündigt, dass das noch eine sehr lange Auseinandersetzung werden wird.

Nürnberg und Erlangen brauchen eine gute S-Bahn-Verbindung! Und zwar schnell!
Zitat

Das Bundesverwaltungsgericht begründete seinen vorläufigen Baustopp damit, dass das Interesse der Kläger an einem Baustopp mehr wiege als das Interesse der Bahn.

Nur diejenigen, deren Meinung noch mehr zählt, hat noch niemand gefragt - die Fahrgäste. Das Interesse sollte noch vor allen anderen Interessen liegen. Und die wollen primär, dass die für 2011(?) versprochene S-Bahn endlich richtig fährt.

Zitat
HansL
Das habt ihr wirklich prima hingekriegt, liebe Fürther! Verbindlichster Dank aus der ganzen Region!

Ich als Wahl-Fürther distanziere mich von der Entscheidung aus dem Rathaus. Bitte nicht alles über einen Kamm scheren! :-)

Zitat
kukuk
Sorry, Du hast es noch immer nicht verstanden: es lohnt sich für Möbel Höffner, weil die Kunden dort einkaufen und Geld lassen. Das nennt man Quer-Subventionierung.

Aber es sollte ja nicht um das Geld gehen, sondern lediglich um das Fahrgastpotenzial. Wenn der Bus wirklich gut ausgelastet ist, heißt es ja, dass es Menschen gibt, die mit dem ÖPNV zum Höffner fahren, die also auch mit der S-Bahn dahin fahren würden. Der Höffner sorgt also dafür, dass der S-Bahn-Haltepunkt wieder sinnvoller wird.

Zitat
bladewing
Ich seh schon die DB Pressemeldung: Wegen Fürth fallen die Express S-Bahnen aus.

Ich warte eher darauf, dass es noch mehr Express-Züge gibt, die (aus Protest) zumindest nicht in Vach halten.
Gibt es irgendwen, der der Bahn vorschreiben kann, wo ihre Züge halten müssen?
Zitat
Efchen
Ich warte eher darauf, dass es noch mehr Express-Züge gibt, die (aus Protest) zumindest nicht in Vach halten.
Gibt es irgendwen, der der Bahn vorschreiben kann, wo ihre Züge halten müssen?

Nennt sich BEG
Zitat
hub17
Zitat
Efchen
Ich warte eher darauf, dass es noch mehr Express-Züge gibt, die (aus Protest) zumindest nicht in Vach halten.
Gibt es irgendwen, der der Bahn vorschreiben kann, wo ihre Züge halten müssen?

Nennt sich BEG

Ja, und die BEG sieht das Thema genauso wie die DB.

Fürth steht alleine gegen die Wand. Würde mich nicht wundern wenn die NBS Nürnberg-Eltersdorf-Würzburg plötzlich im Verkehrswegeplan auftaucht und dabei der Abschnitt Nürnberg-Eltersdorf zuerst kommt und dann die REs durch den Tunnel um Fürth herum fahren.
an HansL

> Der Bus zeigt auf jeden Fall, dass es ein zusätzliches Fahrgastpotential durch diese Neuansiedlung gibt. Ob jetzt 50 oder
> 100 Leute täglich dieses Angebot nutzen, sei mal dahingestellt. Aber wenn schon ein solches vergleichsweise schlechtes
> Angebot schon angenommen wird, wie hoch wird denn dann die Nachfrage, wenn man Möbel-Höffner dann entlang der
> gesamten S-Bahn-Linie umsteigefrei erreichen kann?

Ah, jetzt glaub ich weiß ich, wo der unterschiedliche Denkansatz drinsteckt. Du gehst davon aus, Höffner und Kibeck war so vorher nicht geplant, und die erhöhen die Prognosezahlen zugunsten Steinachs, grob vereinfacht Fahrgastprognose + xHöffner = mehr Fahrgäste als prognostiziert

Mein Ansatz ist dagegen der: Ein ganzes Gewerbegebiet mit viel mehr als nur den zwei Betrieben wurde geplant und wahrscheinlich in das Fahrgastpotential Steinachs eingerechnet, das ist nun aber aber nie entstanden, Höffner und Kibeck ist aus meiner Sicht das, was davon übrig blieb, sprich das Gewerbe müsste jetzt viel niedriger Angesetzt werden, als in den früheren Berechnungen. Bei mir also: Fahrgastprognose - xGewerbegebiet+ xHöffner = niedrigere Fahrgastprognose

Die Variablen xGewerbegebiet ist dabei ca 6 bis 7 mal xHöffner bei vorsichtiger Schätzung, wahrscheinlich sogar um den Faktor 10 oder mehr größer.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2014 22:14 von Daniel Vielberth.
Daniel: Welche Zahlen stimmen und welche nicht - ich weiß es nicht!

Ursprünglich war ich auch der Meinung, dass es völlig verrückt ist, einen Verschwenk zu bauen, der aufgrund einer Planung entstanden ist, die schon vor Jahrzehnten beerdigt wurde. Da war ich durchaus auch noch auf Seiten der Fürther, die dagegen gekämpft haben. Die Argumente waren überzeugend.

Aber dann wird genau da, wo der S-Bahn-Halt hinkommen soll, auf einmal alles plattgemacht. Da stehen zwei riesige Läden, Parkplätze und sogar eine Autobahnausfahrt. Da spielt Flächenverbrauch auf einmal keine Rolle mehr!

Jetzt gibt der S-Bahn-Halt plötzlich wieder Sinn, aber die Fürther kämpfen mit längst überholten Argumenten weiter. Das verstehe ich nicht! Da ist jetzt auf einmal ein einziges Eisenbahngleis ein Problem, gegen das man ankämpfen muss, wo man vorher ein ganzes neues Straßennetz auf den Acker geklotzt hat und mehrere monströse Konsumtempel.

Zu der Planung der Bahn: Ich war entsetzt, als mir klar geworden ist, wieviel Platz die Überwurfbauwerke südlich Eltersdorf brauchen. Das ist alles im Bau! Da hat niemand protestiert. Und da ist der Anschluss an das S-Bahn-Gleis dann nahe der A73 weit weg von der Bestandstrasse. Wie kommt man da noch hin, wenn der Verschwenk nicht gebaut wird? Das wurde hier ja schon mal ausführlich diskutiert.
Auch da ein Flächenverbrauch, der nicht diskutiert wurde. Das Planfeststellungsverfahren ging relativ problemlos durch.

Aber jetzt dieser sture Widerstand.

Ich will eine S-Bahn von Erlangen nach Nürnberg, die den Namen verdient! Weil die Region diese dringend braucht! Mir ist es völlig egal, wo die Gleise liegen!

Doch jetzt verhindert Fürth deren Bau mit Argumenten, die einfach nicht mehr überzeugen. Ich sehe es wie "Pro Bahn": Versucht, eine Lösung zu finden, aber das schnell. Diese Hängepartie ist einfach mittlerweile unerträglich.

"Erhalt des Knoblauchslandes" sich auf die Fahne zu schreiben und dann so ein Projekt wie Möbel-Höffner durchzudrücken, das ist für mich nur noch entweder selten dämlich oder völlig verlogen.
Zitat
HansL
Welche Zahlen stimmen und welche nicht - ich weiß es nicht!
Und die DB setzt alles daran, dass das auch so bleibt.

Zitat

Ursprünglich war ich auch der Meinung, dass es völlig verrückt ist, einen Verschwenk zu bauen, der aufgrund einer Planung entstanden ist, die schon vor Jahrzehnten beerdigt wurde. Da war ich durchaus auch noch auf Seiten der Fürther, die dagegen gekämpft haben. Die Argumente waren überzeugend.
Sind sie immer noch.

Zitat

Aber dann wird genau da, wo der S-Bahn-Halt hinkommen soll, auf einmal alles plattgemacht. Da stehen zwei riesige Läden, Parkplätze und sogar eine Autobahnausfahrt. Da spielt Flächenverbrauch auf einmal keine Rolle mehr!
Der Flächenverbrauch zwischen Schmalau und BAB73 hat niemals eine Rolle gespielt, die Propagandaabteilung der DB verbreitet das jetzt natürlich gerne (vergisst dabei dann zu erwähnen, dass da schon vor Höffner flächenintensives Gewerbe stand). Würde der Verschwenk bei Steinach enden, gäbe es ganze Problem nicht. Aber der Verschwenk geht halt noch 2 km weiter durch Landwirtschaftsgebiete und Landschaftsschutzgebiete und das ist das Problem. Das war auch schon immer das Problem.
Wer was anderes glaubt oder behauptet, hat schlicht die Konfliktlage nicht verstanden.

Zitat

Jetzt gibt der S-Bahn-Halt plötzlich wieder Sinn, aber die Fürther kämpfen mit längst überholten Argumenten weiter. Das verstehe ich nicht! Da ist jetzt auf einmal ein einziges Eisenbahngleis ein Problem, gegen das man ankämpfen muss, wo man vorher ein ganzes neues Straßennetz auf den Acker geklotzt hat und mehrere monströse Konsumtempel.
Ja, das ist offensichtlich, dass du das nicht verstehst. Das Straßennetz ist die Voraussetzung für den HP Steinach (auf dem ollen Feldweg da wäre nie ein Bus gefahren). Die DB kann der Stadt Fürth für diese Erschließung und die Ansiedelung von Höffner also auf Knien danken. Stattdessen mißbraucht der de-facto-Monopolist die Ansiedelung von Höffner auch noch zur Tatsachenverdrehung. Und das perverse ist, dass die DB damit auch noch reüssiert.

Zitat

Zu der Planung der Bahn: Ich war entsetzt, als mir klar geworden ist, wieviel Platz die Überwurfbauwerke südlich Eltersdorf brauchen. Das ist alles im Bau! Da hat niemand protestiert. Und da ist der Anschluss an das S-Bahn-Gleis dann nahe der A73 weit weg von der Bestandstrasse. Wie kommt man da noch hin, wenn der Verschwenk nicht gebaut wird? Das wurde hier ja schon mal ausführlich diskutiert.
Auch da ein Flächenverbrauch, der nicht diskutiert wurde. Das Planfeststellungsverfahren ging relativ problemlos durch.
Naja, falls du Bürger Nürnbergs bist, dann musst du halt mal bei deinem Stadtrat nachbohren, warum der Flächenverbrauch so hingenommen wurde.

Oder ich sage es dir einfach: Die Überwerfungsbauwerke bei Kleingründlach werden in Trassenbündelung mit BAB73 und Bestandsstrecke errichtet. Also so, wie Fürth das auf seinem Stadtgebiet gerne hätte. Und während es in Fürth für das S-Bahn-Gleis eine flächenschonendere Alternative gibt, so gab es - um nochmal darauf zurückzukommen - beim Höffner keine flächenschonendere Alternative. Und bei den Überwerfungsbauwerken auch nicht.

Es ist wieder so ein Ding der DB-Propaganda, so zu tun, als wolle Fürth gar keine Flächen für das Gleis genutzt sehen. Was aber halt falsch ist. Fürth will nur die Alternative mit weniger Verbrauch. Dass dem Gleis zwangläufig Flächen zum Opfer fallen, das hat die Stadt Fürth von jeher akzeptiert.

Apropos: den Planfeststellungsbeschluss hast du nicht gelesen, right? - Das Kapitel zum Flächenverbrauch ist der totale Hammer, echt lesenswert (man fasst sich an den Kopf)!

Zitat

Ich will eine S-Bahn von Erlangen nach Nürnberg, die den Namen verdient! Weil die Region diese dringend braucht! Mir ist es völlig egal, wo die Gleise liegen!
Du bist halt nicht der Nabel der Welt...

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Doch jetzt verhindert Fürth deren Bau mit Argumenten, die einfach nicht mehr überzeugen. Ich sehe es wie "Pro Bahn": Versucht, eine Lösung zu finden, aber das schnell. Diese Hängepartie ist einfach mittlerweile unerträglich.
Ist doch Quatsch. Nicht Fürth verhindert den Bau, sondern das Bundesverwaltungsgericht. Und wenn du glaubst, die Argumente der Stadt Fürth zögen nicht (mehr) und sie solle es deswegen gut sein lassen, so muss ich dir mitteilen, dass die Stadt nur eine von mehreren klagenden Parteien ist. Da wären z.B. auch noch die betroffenen Landwirte, die gegen die Verschwenkplanung klagen. Denen geht's um ihre Existenz - ist so ein Argument gut genug für dich?

Zitat

"Erhalt des Knoblauchslandes" sich auf die Fahne zu schreiben und dann so ein Projekt wie Möbel-Höffner durchzudrücken, das ist für mich nur noch entweder selten dämlich oder völlig verlogen.
Erzähl das mal den Landwirten, ich glaub, die erzählen dir dann ein paar Takte zu den Themenkomplexen Dämlichkeit und Verlogenheit.
Zitat
Hirnheiner
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Zu der Planung der Bahn: Ich war entsetzt, als mir klar geworden ist, wieviel Platz die Überwurfbauwerke südlich Eltersdorf brauchen. Das ist alles im Bau! Da hat niemand protestiert. Und da ist der Anschluss an das S-Bahn-Gleis dann nahe der A73 weit weg von der Bestandstrasse. Wie kommt man da noch hin, wenn der Verschwenk nicht gebaut wird? Das wurde hier ja schon mal ausführlich diskutiert.
Auch da ein Flächenverbrauch, der nicht diskutiert wurde. Das Planfeststellungsverfahren ging relativ problemlos durch.
Naja, falls du Bürger Nürnbergs bist, dann musst du halt mal bei deinem Stadtrat nachbohren, warum der Flächenverbrauch so hingenommen wurde.

Also sorry, wenn Sie schon so besserwisserisch auftreten: Der Verschwenk südlich Eltersdorf liegt auf Erlanger Stadtgebiet, nicht auf Nürnberger. Gebaut wird im Moment der planfestgestellte Abschnitt auf Erlanger Fläche bis kurz vor Kleingründach.

Zitat
Hirnheiner
Oder ich sage es dir einfach: Die Überwerfungsbauwerke bei Kleingründlach werden in Trassenbündelung mit BAB73 und Bestandsstrecke errichtet. Also so, wie Fürth das auf seinem Stadtgebiet gerne hätte. Und während es in Fürth für das S-Bahn-Gleis eine flächenschonendere Alternative gibt, so gab es - um nochmal darauf zurückzukommen - beim Höffner keine flächenschonendere Alternative. Und bei den Überwerfungsbauwerken auch nicht.

Im Moment ist ein wirklich nicht flächenschonendes Überwurfbauwerk im Bau, das die Güterzug- und S-Bahn-Gleise aus der Mittellage bei Eltersdorf nach Westen an die Autobahn verschwenkt. Die S-Bahn-Gleise liegen also künftig in diesem Bereich westlich der Bestandsstrecke. Sie müssen diese aber noch einmal queren, damit der Anschluss Süd-östlich der Bestandsstrecke möglich ist, denn bis Stadeln-Süd liegen ja bereits weitgehend die Gleise.

Bis Bahnhof Vach kann man flächenschonend entlang der Bestandsstrecke bauen, aber was dann? Wie kommt man über die Autobahn (untendurch wird nicht mehr gehen) und wo quert man dann die Bestandsstrecke, um Anschluss an die bereits in Bau befindlichen Gleise zu bekommen. Das ist sicher auch alles andere als eine flächenschonende Alternative, Zahl und Flächenverbrauch ändert sich nicht wesentlich. Nur das eingleisige Stück südlich der Schmalau bringt dann tatsächlich einen höheren Flächenverbrauch.

Zitat
Hirnheiner
Zitat

Ich will eine S-Bahn von Erlangen nach Nürnberg, die den Namen verdient! Weil die Region diese dringend braucht! Mir ist es völlig egal, wo die Gleise liegen!
Du bist halt nicht der Nabel der Welt...

Diese Bemerkung ist mehr als dümmlich. Ich bin ja wohl nicht der Einzige, der eine S-Bahn will. Sie und die "Fürther Kämpfer" sind dann wohl der Nabel der Welt? Wollen wir uns wirklich auf diese Ebene der Auseinandersetzung begeben?

Was mich mittlerweile echt nervt: Möbelhäuser auf dem Acker, Autobahnausfahrten, neue Straßen, all das wird ohne große Diskussion durchgezogen. Da gibt es auch Diskussionen, aber binnen weniger Jahre wird dann doch gebaut.

Aber wenn es um Bahnprojekte geht oder andere Vorhaben des ÖPNV, dann gibt es jedes Mal einen Volksaufstand.

Da spielt es zum Beispiel keine Rolle mehr, dass eine funktionierende S-Bahn den Ausbau des Frankenschnellweges überflüssig machen könnte. Da wird gekämpft bis zum Letzten und damit schnelle Verbesserungen unmöglich gemacht.
Das ganze erinnert mich irgenwie an eine Story, die ich mal gehört hab: In irgendeinen sozialisten Land hatte man mal eine Eisenbahnstrecke gebaut, und beim Bau festgestellt, das ein Baum, der mitten auf der Trasse stand, in den Plänen nicht eingezeichnet war. Aber weil man nur streng nach Plan baute, und keiner sich berufen fühle, den Plan anzufechten, legte man die eine Schiene links vom Baumstamm, und die andere rechts, und ließ den Baum in voller Pracht stehen - wie dann die Eröffnungsfahrt verlief, kann man sich ausmalen. Ich weiß nicht, ob die Story wirklich stimmt, aber genauso kommt mir die Argumentation vor, Hauptsache die bauen die S-Bahn irgendwo, wo ist auch schon egal. Lieber durch den Baum, hauptsache, die bauen überhaupt was...

Insofern bin ich eher für die antike Variante: Möge der/das bessere gewinnen. Was das ist, wird sich rausstellen, aber bitte für heute, und nicht für anno 1992. Jüngst erst wieder gelesen, VDE 8 hat man wohl 1992 zu planen begonnen, also dürfte der Verschwenk auch aus der Zeit stammen. Anno '92, da hat man bei uns noch die Straßenbahn abschaffen wollen, und das konjunkurelle Strohfeuer der Wiedervereingung für Deutschlands künftigen Wirtschaftantrieb gehalten... Und das mit den blühenden Landschaften noch geglaubt... Das einzige was man von damals heute noch glaubt, ist die Unabwendbarkeit einer Trassenführung über Steinach, hm. Mich macht das nachdenklich.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Am besten wir bauen einen Transrapid zum Höffner, dann wird alles gut! :'D

(Scnr)
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HansL
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Hirnheiner
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Zu der Planung der Bahn: Ich war entsetzt, als mir klar geworden ist, wieviel Platz die Überwurfbauwerke südlich Eltersdorf brauchen. Das ist alles im Bau! Da hat niemand protestiert. Und da ist der Anschluss an das S-Bahn-Gleis dann nahe der A73 weit weg von der Bestandstrasse. Wie kommt man da noch hin, wenn der Verschwenk nicht gebaut wird? Das wurde hier ja schon mal ausführlich diskutiert.
Auch da ein Flächenverbrauch, der nicht diskutiert wurde. Das Planfeststellungsverfahren ging relativ problemlos durch.
Naja, falls du Bürger Nürnbergs bist, dann musst du halt mal bei deinem Stadtrat nachbohren, warum der Flächenverbrauch so hingenommen wurde.

Also sorry, wenn Sie schon so besserwisserisch auftreten: Der Verschwenk südlich Eltersdorf liegt auf Erlanger Stadtgebiet, nicht auf Nürnberger. Gebaut wird im Moment der planfestgestellte Abschnitt auf Erlanger Fläche bis kurz vor Kleingründach.

Ob sich wohl die Qualität der Sachkenntnis auch auf die anderen Absätze des Beitrage abbilden lassen ... ??

Nachdenkliche Grüße,
NVF
Sehr geehrter Daniel Vielberth,

die Story mit dem Baum mitten in den Gleisen ist ja ganz nett. Aber wie passt dieses Bild in diese Diskussion? Was soll jetzt der "Baum" sein, der die Haltestelle Steinach so unmöglich macht?

"Möge der Bessere gewinnen"! Genau so sehe ich es auch: Warum versucht man sich jetzt nicht schleunigst auf einen neutralen Gutachter zu einigen, der mal eine Analyse aufgrund der neueren Entwicklung macht und dann ein Ergebnis liefert? Auf das sich dann aber auch beide Seiten am Ende einigen sollten!

Das Problem ist halt, dass eine "Variante Bestandsstrecke" noch gar nicht ausgearbeitet ist, denn zur neueren Entwicklung gehört halt auch, was in den anderen Planfeststellungsabschnitten schon festgeklopft ist, zum Teil schon gebaut zum Teil gerade mit Hochdruck im Bau. Das wird man sinnvollerweise jetzt nicht auch noch einmal diskutieren wollen, obwohl es dazu ja auch einigen Anlass gäbe. Aber bevor man untersuchen kann, welche Alternative die bessere wäre, bräuchte man halt erst einen Plan, wie die alternativ geforderte Strecke zu der übrigen Planung passt. Da ist bisher ja noch gar kein vernünftiger Vorschlag zu erkennen, den man untersuchen könnte. Und im Detail gibt es da sicher auch wieder jede Menge Punkte, über die man dann endlos streiten kann.

Trotzdem, wie Pro Bahn fordert, wäre es jetzt endlich an der Zeit, Schritte hin zu einer Einigung zu gehen. Da müsste die Bahn jetzt endlich bereit sein, in Gespräche einzusteigen, aber sicher müsste auch Fürth von seiner starren Haltung abrücken.

Dass Steinach schlechter ist als Vach Bahnhof, halte ich keineswegs für erwiesen, zumindest wenn man prüft, welche Chancen die beiden Alternativen haben In Steinach könnte man hervorragend einen Umsteigeknoten für die ganze Umgebung bekommen, wenn man die Anbindungen schafft. In Vach dürfte das schwieriger sein, schon weil man die Autobahnausfahrt nur nach Osten gebaut hat, aber Stadeln nach wie vor diese nur recht umständlich nutzen kann. Das war auch wieder so eine "wasch mir den Kittel, aber mach mich nicht nass"-Lösung: Man will keinen Verkehr von der A73 nach Stadeln ziehen und baut deshalb nur eine halbe Autobahnausfahrt. Das erschwert aber dann auch die Erschließung per Bus von Stadeln Richtung Osten.


Ein vernünftiges Verkehrskonzept, das Fürth in dieser Ecke insgesamt verfolgt, kann ich jedenfalls nicht erkennen. Und ich denke, das ist das Hauptproblem: Man will die Folgen des eigenen Tuns am Ende doch nicht tragen und versucht, die selbst geschaffenen Probleme dann Anderen aufzuhalsen. Und dafür geht man dann auch schon sehr seltsame kommunale Bündnisse ein.

Leider befürchte ich, dass Fürth auf Kosten der ganzen Region diesen Weg bis zum bitteren Ende gehen will. OB Jung hat ja schon eine lange Auseinandersetzung angekündigt; eine derartige Aussage empfinde ich als völlig untragbar.
Zitat
HansL
(...)
Das Problem ist halt, dass eine "Variante Bestandsstrecke" noch gar nicht ausgearbeitet ist,
(...)

Das stimmt nicht, auch Varianten entlang der Bestandstrasse wurden von der DB geplant. Sonst hätte man ja auch keine Nutzen-Kosten-Untersuchungen anfertigen können. Im Internet lassen sich folgende Abbildungen zur Station Stadeln Nord finden:

Stadtrat Fürth, Bau- und Werkausschuss 17.09.2010, TOP 4, Anlage 4.4
Stadtrat Fürth, Bau- und Werkausschuss 17.09.2010, TOP 4, Anlage 4.5
Sonntagsblitz, 18.06.2011
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