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Die unendliche Geschichte... Stadt Fürth vs. S-Bahnverschwenk
geschrieben von Christian0911 
Zitat
Frankenbahner
Fakt ist daß die Stadt Fürth sich mit dieser Aktion endgültig jegliche Glaubwürdigkeit verspielt hat. Hätte man den Verschwenk nicht gewollt, hätte man aber bereits Höffner eine klare Absage erteilen müssen. Die paar Arbeitsplätze die da wirklich neu geschaffen wurden hätte man bei deutlich geringerem Flächenverbrauch auch anderweitig haben können (Höffner hatte ja eh bereits etliche Leute aus Ronhof...).

Davon abgesehen daß Gewerbeansiedlungen weit außerhalb der Stadt wie in Steinach / Schmalau schon lange nicht mehr zeitgemäß sind.

Ich bin nach wie vor gegen den Verschwenk. Aber die Fürther Kommunalpolitik lügt sich da in die eigene Tasche.

Aber da ist halt die heißgeliebte Nachbarstadt das große Vorbild, wo man eine Straßenbahn in der Altstadt aus Gründen des Denkmalschutzes ablehnt. Gleichzeitig weigert man sich aber, ein einstmals bedeutendes und heute völlig verhunztes Baudenkmal wie das Pellerhaus im Urpsrungszustand wiederherzustellen obwohl die nötigen Pläne vorhanden wären und genehmigt nicht-altstadtgerechte Neubauten (Sebald-Kontore: seit wann liegt Nürnberg in Ägypten?)...

Hallo Frankenbahner,

dass in Nürnberg auch nicht alle Entscheidungen von (verkehrs-)politischer Weitsicht geprägt sind - geschenkt! Ich finde, es gibt in unserer Metropolregion nichts Dämlicheres als diesen ewigen kleinkarierten Pseudo-Lokalpatriotismus, mit dem sich vor allem erklärte Nürnberger und Fürther gegenseitig beschimpfen. Genau dieser verhindert immer wieder, dass wir einen vernünftigen Gemeindegrenzen überschreitenden Nahverkehr bekommen.

Und ja, warum maßgebliche Kommunalpolitiker Nürnbergs die Altstadtquerung partout nicht wollen? Ich suche da auch nach einer nachvollziehbaren Erklärung. Aber vielleicht machen wir dafür einen eigenen thread auf, denn auch dies ist schädlich für die ÖPNV-Entwicklung der ganzen Region. Die Ortsbild-Diskussion ist für mich jedenfalls nur vorgeschoben, das kann es nicht sein.

Aber was ich persönlich für die dümmste Entscheidung Nürnbergs halte, ist der Ausbau des Frankenschnellweges, der mit aller Gewalt durchgezogen werden soll. Der Tunnel für eine halbe Milliarde wird den Pendlern einen feuchten Kehricht nutzen, die stehen nach kurzer Zeit genauso im Stau mit all den Anderen, die sich erhofft hatten, endlich zügig mit dem Auto ins Zentrum Nürnbergs fahren zu können oder auf dem kürzesten Weg mitten durch. Und das steht sogar im Gutachen: Wenn, dann wird die S-Bahn weniger Fahrgäste haben, weil man dann trotzdem hofft, mit dem PKW schneller nach Nürnberg zu kommen. Und dafür gibt man Geld aus, das dringend für den ÖPNV gebraucht werden würde.

Auch das wäre einen eigenen thread wert: Welche Folgen hat der geplante Ausbau des Frankenschnellweges für den öffentlichen Nahverkehr?

Über Architekturfragen will ich mich hier in diesem Forum aber nicht äußern. Dieses Thema liegt für ein Nahverkehrsforum doch deutlich zu weit weg.

Aber zurück zum Thema: Verschwenk oder Bestandstrasse, das ist in meinen Augen Jacke wie Hose. Mir wäre das völlig egal, wo die S-Bahn zwischen Fürth und Erlangen entlangfährt und hält.

Doch das ist leider überhaupt nicht mehr die auszuwählende Alternative! Weil Fürth erst nach jahrzehntelangem Tiefschlaf aufgewacht ist und jetzt eine "David gegen Goliath"-Show abzieht. In Fürth hat man anscheinend bis heute noch nicht gemerkt, wie sehr die Bahn die Weichen anders gestellt hat und dass sie keine Chance mit ihrer bevorzugten Lösung mehr haben.

Die Alternative heute heißt: S-Bahn in den nächsten Jahren entlang der Verschwenktrasse oder auf mindestens 10- 20 Jahre gesehen keine S-Bahn nach Erlangen, die den Namen verdient.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.11.2014 10:59 von HansL.
Schönen Freitag Nachmittag allen zusammen!


NN-online: Baustopp für S-Bahn-Verschwenk: Gericht gibt Fürth recht



Zitat
HansL
Die Alternative heute heißt: S-Bahn in den nächsten Jahren entlang der Verschwenktrasse oder auf mindestens 10- 20 Jahre gesehen keine S-Bahn nach Erlangen, die den Namen verdient.
Spätestens jetzt sollte man nochmal überlegen, ob man nicht doch erstmal die ÜST Stadeln baut, die könnte optimisch gesehen in 2-3 Jahren gebaut werden, und so bekäme man Zeit den Bogen in Ruhe auszukaddeln.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Mezzo
Schönen Freitag Nachmittag allen zusammen!


NN-online: Baustopp für S-Bahn-Verschwenk: Gericht gibt Fürth recht



Zitat
HansL
Die Alternative heute heißt: S-Bahn in den nächsten Jahren entlang der Verschwenktrasse oder auf mindestens 10- 20 Jahre gesehen keine S-Bahn nach Erlangen, die den Namen verdient.

Und was ist - außer der Begründungen - gegenüber der Aussage am 16.10.14 jetzt neu ?

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Zitat
Daniel Vielberth
Spätestens jetzt sollte man nochmal überlegen, ob man nicht doch erstmal die ÜST Stadeln baut, die könnte optimisch gesehen in 2-3 Jahren gebaut werden, und so bekäme man Zeit den Bogen in Ruhe auszukaddeln.


Hallo Daniel,

wenn die Bahn wollte/müsste, könnte sie diese Überleitstelle wohl bis 12/2015 in Betrieb nehmen - auch im eigenen Sinne für sie und die Fahrgäste.

Gruß elixir
Zitat
nvf
Zitat
Mezzo
Schönen Freitag Nachmittag allen zusammen!


NN-online: Baustopp für S-Bahn-Verschwenk: Gericht gibt Fürth recht



Zitat
HansL
Die Alternative heute heißt: S-Bahn in den nächsten Jahren entlang der Verschwenktrasse oder auf mindestens 10- 20 Jahre gesehen keine S-Bahn nach Erlangen, die den Namen verdient.

Und was ist - außer der Begründungen - gegenüber der Aussage am 16.10.14 jetzt neu ?


Hallo Wolfgang,

bei DSO hat jemand eine sehr gute Frage zum Verschwenk gestellt, die mir nicht unsympathisch ist - vor allem wegen der Realisierungszeit.

Vielleicht sollte die Bahn gleich den Gütertunnel kurzfristig realisieren (die Pläne dürften doch auch schon fertig sein), damit könnten die Querelen um den Verschwenk ohne längjährige Verzögerungen zu den Akten gelegt werden - und hilft vor allem zeitnah der Bahn und den Nahverkehrs-Fahrgästen.

Die fast fertige (seit Jahren vor sich hindümpelnde) S-Bahn-Strecke bis hinter die Regnitzbrücke, mittels der schon oft ins Spiel gebrachten Gleichanbindung an die Altstrecke mit 4! Weichen anzubinden.

4 Weichen deshalb, um auch paralell in die S-Bahn-Strecke ein- und ausfahren zu können.

Die Fürther bekommen was sie wollen, eben nur den Blech-Behelfs-Ein-/ausstieg in Vach, (also kein Ausbau der Strecke bis Eltersdorf).

Die 6 km Zweigleisigkeit bis Eltersdorf, sind da für die, von dir oben genannten, 7 Züge pro Richtung, erst recht keine Problem mehr - vielleicht noch bis der Gütertunnel fertig ist.

Der Gedanke gefällt mir immer besser, je länger ich mich damit beschäftige.

Die eingesparten Millionen (vom Verschwenk und dem Ausbau der 6 km Stadeln bis Eltersdorf) könnten sofort in das Tunnel geleitet werden - ganz nebenbei würde diese Planänderung noch viel Zeit einsparen - vielleicht auch schon eher nutzbar, als nach einem langen Rechtsstreit und den anfallenden Kosten für eine Umplanung.

Gruß elixir
Zitat
nvf

Zitat
HansL
Die Alternative heute heißt: S-Bahn in den nächsten Jahren entlang der Verschwenktrasse oder auf mindestens 10- 20 Jahre gesehen keine S-Bahn nach Erlangen, die den Namen verdient.

Und was ist - außer der Begründungen - gegenüber der Aussage am 16.10.14 jetzt neu ?

Ich hätte vor allem mal gerne die Urteilsbegründung im Original! Was ich in der Zeitung lese, klingt widersprüchlich:

- Einerseits soll das BVG anerkannt haben, dass sich die Bahn den Verschwenk schön gerechnet hat.

- Andererseits wird darauf hingewiesen, dass das keine Entscheidung in der Hauptsache ist.

- Der Rest ist hoffnende Wertung von Fürther Seite.

Ich denke, um fundiert weiter diskutieren zu können, bräuchten wir die Urteilsbegründung im Original. Weshalb wird diese von Fürther Seite nicht veröffentlicht???

Im Übrigen glaube ich nicht daran, dass sich irgend etwas bewegt, bevor in der Hauptsache das Urteil gesprochen worden ist. Und das wird dauern, so viel kann man den Ausführungen zur "komplizierten Rechtslage" schon mal entnehmen. Die Bahn hofft wahrscheinlich, mit ein paar Auflagen davon zu kommen und dann wird das Ganze durchgezogen wie geplant. Oder die Bahn verliert und dann bekommen wir halt erst mal keinen zuverlässigen S-Bahn-Verkehr. Die heben den Engpass zwischen Fürth Hbf. und Autobahnbrücke nicht auf, da lassen sie lieber noch Jahrzehnte bereits fertige Infrastruktur verrotten.

Und wenn entlang der Bestandsstrecke irgendwann einmal gebaut wird: Der im Bau befindliche Knoten Eltersdorf ist dann endgültig ein Fall für den Bundesrechnungshof.

Aber wir haben ja Geld ohne Ende, das man in den ÖPNV stecken kann. Da spielen doch die paar verpulverten Milliönchen keine Rolle mehr.

Ein Provinzposse vom Feinsten. Alle Beteiligten eingeschlossen!



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.11.2014 11:05 von HansL.
Zitat
elixir

Hallo Wolfgang,

bei DSO hat jemand eine sehr gute Frage zum Verschwenk gestellt, die mir nicht unsympathisch ist - vor allem wegen der Realisierungszeit.

Vielleicht sollte die Bahn gleich den Gütertunnel kurzfristig realisieren (die Pläne dürften doch auch schon fertig sein), damit könnten die Querelen um den Verschwenk ohne längjährige Verzögerungen zu den Akten gelegt werden - und hilft vor allem zeitnah der Bahn und den Nahverkehrs-Fahrgästen.

...

Die eingesparten Millionen (vom Verschwenk und dem Ausbau der 6 km Stadeln bis Eltersdorf) könnten sofort in das Tunnel geleitet werden - ganz nebenbei würde diese Planänderung noch viel Zeit einsparen - vielleicht auch schon eher nutzbar, als nach einem langen Rechtsstreit und den anfallenden Kosten für eine Umplanung.

Gruß elixir

Hallo elixier,

das kann leider so nicht gehen! Bisher gibt es noch nicht einmal ausgelegte Pläne, zu denen man Stellung nehmen könnte. Das Planfeststellungsverfahren ist also noch nicht einmal angelaufen zum Güterzugtunnel.

Und das ist ein Projekt ganz anderer Größenordnung als die S-Bahn zwischen Stadeln und Eltersdorf. Wann und ob da irgendwann das nötige Geld zur Verfügung steht, ist völlig offen. Die Entwicklung des Güterverkehrs in den letzten Jahren war enttäuschend und die Hoffnung auf die Realisierung einer derart teuren Maßnahme bekam damit gewaltige Dämpfer. Das ist bitter, denn das heißt, der Engpass in Fürth wird uns auf jeden Fall noch lange Jahre die ÖPNV-Entwicklung in der ganzen Region behindern.

Aus heutiger Sicht ist der geplante Tunnel eine gewaltige Fehlinvestition und das weiß wohl niemand, wie man aus dieser Nummer wieder herauskommt.

Da bleibt nur noch die Hoffnung, dass vielleicht doch wenigstens die Weichen eingebaut werden, um wenigstens die Strecke bei Unterfarrnbach anschließen zu können. Nebenbei: Wie kommst Du auf 4 Weichen? Ich komme nur auf 3, um das eine Gleis anschließen zu können. Oder zählst Du die Weiche mit, die beim Übergang auf den 1-gleisigen Abschnitt nötig wird. Diese Weiche ist doch völlig unsttrittig.

Aber wie dem auch sei: Wir behalten auch bei dieser Lösung den 2-gleisigen Engpass ab Regnitzbrücke bis nördlich von Eltersdorf. Was hier auch noch nicht diskutiert wurde: Wie wird dann der S-Bahnhof Eltersdorf bedient? Um wenigstens Richtung Süden den Bahnsteig nutzen zu können, müsste man ja das provisorische Gleis erst mal behalten und an das bereits im Bau befindliche Fernbahngleis mit einer noch nicht geplanten Weiche anschließen. Richtung Norden bliebe es dann bei dem vorhandenen Behelfsbahnsteig am künftigen Fernbahngleis.

Da wird also auch wieder massiv Geld für Zwischenlösungen verbraten, ohne dass man wirklich durchgreifende Verbesserungen erreicht. Ich fürchte, das wird auch wieder zum Argument gemacht, dass erst mal überhaupt nichts passiert, bis nach Jahrzehnten dieser ganze unsinnige Streit endlich ausgefochten ist.

Wirklichen Nutzen haben nur die beteiligten Juristen und Gutachter, die sich eine goldene Nase verdienen können.

Schönes Wochenende auch

Hans



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.11.2014 11:21 von HansL.
Zitat
Mezzo

NN-online: Baustopp für S-Bahn-Verschwenk: Gericht gibt Fürth recht

Das habe ich auch noch nicht erlebt: Der oben gepostete Link funktioniert nicht mehr, es kommt seit heute mittag eine Fehlermeldung.

Stattdessen bekommt man jetzt eine ganz wesentlich entschärfte Version des Artikels unter [www.nordbayern.de].

Da wurde anscheinend ein sehr tendenziös formulierter Text bewusst aus dem Netz genommen. Umso mehr würde mich jetzt die Urteilsbegründung im Detail interessieren.
Beim Bundesverwaltungsgericht ist eine Pressemitteilung zu finden. Der Beschlusstext steht noch nicht zur Verfügung.
Zitat
sebaldus
Beim Bundesverwaltungsgericht ist eine Pressemitteilung zu finden. Der Beschlusstext steht noch nicht zur Verfügung.

Danke, Sebaldus,

warten wir auf den Beschluss, der wohl in den nächsten Tagen auch hier zu finden sein wird. Aber die Pressemeldung bestätigt genau meine Vermutung:

Zitat
Bundesverwaltungsgericht

In den zugehörigen Klageverfahren machen die Antragsteller geltend, die Planfeststellung für den Bau des S-Bahn-Gleises auf der Verschwenktrasse sei unter Verstoß gegen Verfahrensrecht, insbesondere das Recht der Umweltverträglichkeitsprüfung, erfolgt und beruhe u.a. wegen Mängeln der Nutzen-Kosten-Untersuchung, wegen Verkennung massiver Eingriffe in die Landschaft und wegen der überwiegenden Inanspruchnahme von Grundstücken Dritter auf einer fehlerhaften Abwägung. Vorzugswürdig sei eine mit der Bestandsstrecke gebündelte Trassenführung der S-Bahn. Zudem werde gegen das Artenschutzrecht verstoßen.

Das ist als lediglich das, was bekanntermaßen Fürth behauptet. Bis zum Richterspruch in der Hauptsache erst mal völlig unerheblich.

Und hier, was das Verwaltungsgericht dazu meint:

Zitat
Bundesverwaltungsgericht

Das Bundesverwaltungsgericht hat die aufschiebende Wirkung der Klagen angeordnet, weil das Interesse der Antragsteller am Unterbleiben von Vollzugsmaßnahmen bis zur Prüfung ihrer rechtlichen Einwände im Hauptsacheverfahren das Interesse der beigeladenen DB Netz AG und das öffentliche Interesse an der sofortigen Vollziehung des Planfeststellungsbeschlusses überwiegt. Diese Entscheidung besagt nichts über die Erfolgsaussichten in den Klageverfahren. Der Ausgang der Rechtsstreitigkeiten in der Hauptsache ist offen. Die Klagen werfen eine Vielzahl schwieriger tatsächlicher und rechtlicher Fragen auf, die in einem vorläufigen Rechtsschutzverfahren verlässlich nicht geklärt werden können. Unter diesen Umständen ist es trotz des erheblichen öffentlichen Interesses an einer zügigen Realisierung einer leistungsfähigeren S-Bahn-Strecke und der vollständigen Erreichung der mit dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit - Schiene Nr. 8 verfolgten Ziele vordringlich, die Schaffung vollendeter Tatsachen zu verhindern. Die Anlegung einer neuen Trasse kann gewichtige, zum Teil auch unionsrechtlich geschützte Naturschutzbelange und die Nutzungsinteressen der betroffenen privaten Eigentümer beeinträchtigen. Zudem wäre die im Falle eines Erfolgs der Klagen erforderliche neue Abwägung der in Betracht kommenden Trassenalternativen weitgehend präjudiziert, wenn die Bauarbeiten für die Verschwenktrasse ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hätten.

Ganz klar die Aussage des Gerichts: Das prüfen wir erst mal in Ruhe und dann sehen wir weiter. Dass das Gericht jetzt dem Standpunkt Fürths Recht gegeben hätte, keine Rede davon! Hier steht nur, dass Fürth vielleicht Recht bekommen könnte und dass so lange nichts verbaut werden darf, bis der Richterspruch dann endlich mal gefallen sein wird. Die Jubelmeldungen von Seiten Fürths sind sicher stark verfrüht.

Aber etwas Anderes wurde klar, wenn man die Veröffentlichungen ansieht: Bei Herboldshof durfte das Biotop als Ausgleichsmaßnahme schon mal angelegt werden, weil sich sonst alles noch einmal um ein weiteres Jahr verzögern würde. Von dieser gerichtlichen Niederlage Fürths liest man in den Verlautbarungen Fürths keinen Ton.

Glaubt die Verwaltung Fürths, dass die Bürger der Region des Lesens nicht kundig wären? Und dass alle einfach übernehmen, was da verlautet wird, so wie der Redakteur der Fürther Nachrichten. Der sich hier ganz sicher nicht mit Ruhm bekleckert hat.

Langsam lockert sich mein Kopf vom vielen Kopfschütteln, den das Agieren von Seiten Fürths bei mir auslöst. Ich kann's einfach nicht glauben.

Hans
Zitat
HansL

Nebenbei: Wie kommst Du auf 4 Weichen? Ich komme nur auf 3, um das eine Gleis anschließen zu können. Oder zählst Du die Weiche mit, die beim Übergang auf den 1-gleisigen Abschnitt nötig wird. Diese Weiche ist doch völlig unsttrittig.

Er will zweigleisig einbinden. Da würde mann dann aber eher mit 2 Weichen und einer Kreuzung bzw. Flachkreuzung arbeiten.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Warum lässt man von Fürth kommend nicht gleich die S-Bahn in der Mitte verkehren? Für den Haltepunkt Fürth Klinikum könnte man Außenbahnsteige statt den angedachten Inselbahnsteig realisieren und ab Stadeln könnte man die Strecke gleich viergleisig bis Eltersdorf durchbauen, etwas Platz in der Mitte lassen, um dort später bei Bedarf zwischen Herboldshof und Stadeln Süd, die Güterzugstrecke abtauchen zu lassen. Von Stadeln Süd/ Erlangerstraße ist es nur ein Katzensprung zur A73, unter der die Güterzugstrecke ja auch in etwa verlaufen soll.
Vorteil: Durch die Viergleisigkeit ab Stadeln, könnte die S1 zur HVZ mit Sonderzügen gestärkt werden.
Zudem sollte die Planer bei der Bahn endlich den Vorschlag von ProBahn aus dem Jahr 2001 beherzigen und die Strecke Nürnberg - Fürth richtig viergleisig ausbauen, sprich die zwei nördlichen Gleise mit Verkehr nach Bamberg belegen, die zwei südlichen mit Verkehr nach Würzburg. Somit hat die S-Bahn zwischen Nürnberg und Fürth zwei Gleise und kann zwischen Nürnberg und Fürth auch öfters halten (zB bei der Uni auf dem AEG-Gelände). Ebenso wäre generell ein 10 Minutentakt zur HVZ zwischen Erlangen und Lauf bzw. Altdorf/Neumarkt denkbar.
Davon hätte die ganze Region etwas -insbesondere die Fahrgäste des FTX.
Zitat
Xamiro
Warum lässt man von Fürth kommend nicht gleich die S-Bahn in der Mitte verkehren? Für den Haltepunkt Fürth Klinikum könnte man Außenbahnsteige statt den angedachten Inselbahnsteig realisieren und ab Stadeln könnte man die Strecke gleich viergleisig bis Eltersdorf durchbauen, etwas Platz in der Mitte lassen, um dort später bei Bedarf zwischen Herboldshof und Stadeln Süd, die Güterzugstrecke abtauchen zu lassen. Von Stadeln Süd/ Erlangerstraße ist es nur ein Katzensprung zur A73, unter der die Güterzugstrecke ja auch in etwa verlaufen soll.

Die S-Bahn liegt bereits in Nürnberg Hbf auf der Nordseite, welche durch die Kurve in Fürth zur Ostseite wird. Wo soll denn dann das Überwerfungsbauwerk gebaut werden, welches die S-Bahn in die Mittellage bringt ? So viel Platz wie zwischen Kleingründlach und Eltersdorf hat man nirgends.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Zitat
Xamiro

Zudem sollte die Planer bei der Bahn endlich den Vorschlag von ProBahn aus dem Jahr 2001 beherzigen und die Strecke Nürnberg - Fürth richtig viergleisig ausbauen, sprich die zwei nördlichen Gleise mit Verkehr nach Bamberg belegen, die zwei südlichen mit Verkehr nach Würzburg. Somit hat die S-Bahn zwischen Nürnberg und Fürth zwei Gleise und kann zwischen Nürnberg und Fürth auch öfters halten (zB bei der Uni auf dem AEG-Gelände). Ebenso wäre generell ein 10 Minutentakt zur HVZ zwischen Erlangen und Lauf bzw. Altdorf/Neumarkt denkbar.
Davon hätte die ganze Region etwas -insbesondere die Fahrgäste des FTX.

Zwei Gleise für den Verkehr nach Bamberg werden nicht reichen. Denn im Endausbau müssen dort je Stunde und Richtung fahren:
- ein ICE
- zwei RE in der HVZ
- drei S-Bahn in der HVZ
Und das alles in einem Taktverkehr, der nicht nur auf den Abschnitt Nürnberg - Fürth Rücksicht nehmen muss.
Jetzt schlägst Du sogar 6 S-Bahnen je Stunde und Richtung mit mehr Halten vor. Wo sollen denn dann ICE und RE verkehren, welche zwischen Nürnberg und Erlangen bzw. Nürnberg und Fürth garnicht halten ?
Eine S-Bahn benötigt derzeit 7 Minuten von Nürnberg nach Fürth, mit angenommenen 2 weiteren Halten 9 Minuten.
Der ICE benötigt derzeit 5 Minuten, Der RE 6.
Das wird so nicht gehen.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Hier der Link zu einem Artikel aus den Fürther Nachrichten von Samstag, 06.12.2014:

[www.nordbayern.de]

Zitat:
"Wie geht es nach dem Baustopp-Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts mit der S-Bahn weiter? Diese Frage versuchten alle Beteiligten am Donnerstag in großer Runde unter Leitung des bayerischen Verkehrsministers zu klären – und Fürths OB meint, zumindest die Chance für eine befriedigende Übergangslösung zu erkennen."
Leider kann ich daran zwar nicht glauben. Aber warten wir den nächsten Donnerstag ab, wir werden ja dann hoffentlich am Freitag lesen, was bei diesem Gespräch herausgekommen ist.

Was OB Jung jedenfalls da von sich gibt, klingt für mich schon sehr nach "Pfeifen im Walde". Und wenn jetzt die provisorischen Weichen bei Stadeln-Süd (und auch bei Eltersdorf ???) kommen, so wird der Fahrplan vielleicht etwas zuverlässiger eingehalten werden können. Und vielleicht ergibt sich wenigstens in der HVZ ein 20-Minuten-Takt nach Erlangen, wenn 2016 die vier Gleise zwischen Eltersdorf und Hbf liegen.

Aber dann kommt 2017 die Inbetriebnahme der Neubaustrecke und dann will die Bahn deutlich mehr Züge zwischen München und Berlin fahren lassen. Wo bleibt dann die S-Bahn?

Deshalb kann ich noch nicht glauben, dass sich die Bahn tatsächlich auf ein Provisorium einlassen könnte. Aber warten wir's ab!
Zitat
HansL
Und vielleicht ergibt sich wenigstens in der HVZ ein 20-Minuten-Takt nach Erlangen, wenn 2016 die vier Gleise zwischen Eltersdorf und Hbf liegen.

Hallo,

das halte ich für sehr unwahrscheinlich, ich hatte vor anderthalb Jahren mal eine Trassenkonstruktion für den Abschnitt aufgestellt (wir bei PRO BAHN fordern ja auch schon lange, dass hier angebunden wird, um den Fahrplan etwas zu entspannen und einen besseren Übergang in Unterfarrnbach zu realisieren und wollten dabei auch testen, ob da noch eine S-Bahn drauf geht). Ergebnis war, dass eine zusätzliche S-Bahn (zumindest bei annäherndem 20-Minuten Takt) immer gegen ICE oder RE crasht. Erst recht in der HVZ wenn die RE-Verstärker fahren.

Damit der Plan von Jung umgesetzt werden könnte, müssten FTX und/oder Fernverkehr langsamer oder in anderen Taktlagen fahren. Alleine der 30 Minuten-Takt der RE Verstärker wird schon zum Problem, da entweder der Verstärker oder der Regelzug Probleme mit der S-Bahn hat.

Aber wahrscheinlich haben die Experten der Stadt Fürth wie gewohnt nur bis zur Stadtgrenze gedacht und festgestellt, dass man alle Züge da irgendwie drauf bekommt wenn man die Lagen dreht. Ob es dann nördlich von Erlangen oder beim Fernverkehr südlich Nürnbergs kracht ist nicht berücksichtigt worden.

Ich gehe persönlich nicht davon aus, dass die DB einknickt. Sonst würde bei Eltersdorf nicht gerade so intensiv an den Aufschüttungen und der Brücke gearbeitet, die nur mit dem Verschwenk wirklich sinnvoll sind. Hier geht es eher darum, den KNF der Fürther Lösung mit jedem Rammschlag zu reduzieren, da mit der Bestandstrassenlösung dann ja bestehende Infrastruktur aufgelassen werden müsste, was negativem Nutzen entspricht.
Also in Buttenheim sammeln die ja sämtliche Zeitungsartikel zum Streckenausbau, und da habe ich jüngst dringeschmöckert, und bin auf ein Zitat, anbgeblich eines Bahnverantwortlichen gestoßen (ich weiß nur nimmer wer), das der zusätzliche ICE-Verkehr auf jeden Fall auch zweigleisig abwickelbar wäre, daraus folgere ich: Wieviel mehr dann, wenn die Begegnungsmöglichkeit sich bis Stadeln verlängert. Wer die letzten Wochen sich mal den Verkehr angesehen hat, der weiß, wo das echte Streckenmaximum liegt. Ehrlich gesagt: Wenn es klappt, das die ÜST Stadeln kommt, haben wir das schwierigste hinter uns, m. M., der Rest des Einigungsprozessses ist dann "Formsache".

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Die Üst Unterfarrnbach (soll ja südlich der Regnitz sein) wurde ja schon mal geplant.
Nachdem ich kürzlich irgendwo vernommen habe, dass in der Hauptsache gegen den Verschwenk wohl erst im 1. Halbjahr 2016 entschieden werden soll, kann man im günstigsten Falle (Verschwenk wird gebaut) davon ausgehen, dass bestenfalls im Dezember 2018 oder 2019 alles fertig ist.
Das sind noch 5 Jahre ! Wenn man es hinbekommen würde (und das sollte Möglich sein) im Dez 2015 die Üst Unterfarrnbach in Betrieb zunehmen, würdedas schon was bringen.

Übrigens:
Ich glaube nicht, dass es so viel mehr Fernzüge nach Berlin geben wird. Einen annähernden Stundentakt haben wir ja schon.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
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