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Das Großprojekt Stadt-Umland-Bahn polarisiert weiter
geschrieben von GB25 
Zitat
benji2
Die heutigen Fahrgastmengen in Fürth machen keine Straßenbahn notwendig. Die Busse können das gut bewältigen und sind auch noch attraktiver, da sich ihre Linien außen fein verzweigen und weiter hinausreichen können, als es mit der Straßenbahn je vernünftig wäre.

Naja, wer fährt in Fürth auch freiwillig Bus wenn nicht unbedingt notwendig? Damit man ein möglichst großes Einzugsgebiet erschließt in der irrigen Annahme, damit mehr potentielle Fahrgäste zu haben, fahren die Busse teilweise ziemlich abstruse Umwege. Damit erhöht sich die Fahrzeit aber drastisch, so das man teilweise fast zu Fuß schneller ist und keiner freiwillig mit fährt. Wegen viel Gepäck bin ich vor kurzem bis Fürth-Hbf gefahren und wollte dann den Bus nehmen. Der fuhr mir vor der Nase weg. Da ich keine Lust hatte auf den nächsten zu warten, eine Station mit der U-Bahn und den letzten Kilometer schwer bepackt gelaufen. Ich war gleichzeitig mit dem Bus bei mir zu Hause ...
Wenn ich in die andere Richtung will, muß ich zur Bushaltestelle so weit laufen, das ich die paar Meter zur U-Bahn auch noch laufen kann.
Zitat
HansL
@bemij2: Worüber diskutieren wir eigentlich?

Eigentlich sind wir ja eh Off-Topic im Erlanger StUB-Thread... Ich wollte nur nicht so stehen lassen, wie Du es ursprünglich geschrieben hattest, dass man sich in Fürth nicht mit der Straßenbahn auseinandergesetzt hätte ("keine Bohne interessiert"). Man hat sich m. E. schon fundiert und nicht nur oberflächlich mit der Frage aus dem Nürnberger NVEP beschäftigt.
Na immerhin hat Fürth in seinem Nahverkehrsplan eine Überlegung des Busangebots nach Steinach drin ;-)
Zitat
benji2
Die übrigen Linien müssen schon weiterhin fahren, sonst macht man das ÖPNV-Netz ja schlechter als es heute ist; man würde die Leute plötzlich zum Umsteigen zwingen. Diesen Nachteil hat man sich ja in Nürnberg zuhauf mit der U-Bahn eingehandelt; nicht nachahmenswert.

Ist ja schon mit Verlängerung der U1 zum Klinikum vor fast 10 Jahren geschehen. Auf einmal wird man von Westen kommend zum Umsteigen in die U-Bahn gezwungen. Mit Einstellung z.B. der Linie 176, die laaange Zeit immer von West in die Innenstadt gefahren ist, muss man heute für 2 Bahnhöfe in die U-Bahn umsteigen (will man nicht den Umweg über die Scherbsgrabenbäder mit der 172 in Kauf nehmen).

Mehr solcher Umsteigezwänge brauchen wir in Fürth allerdings wirklich nicht.
Zitat
kukuk
Naja, wer fährt in Fürth auch freiwillig Bus wenn nicht unbedingt notwendig? [...] Damit erhöht sich die Fahrzeit aber drastisch, so das man
teilweise fast zu Fuß schneller ist und keiner freiwillig mit fährt.

Viele Fürther nehmen den Umweg und die längeren Fartzeiten in Kauf, viele würden die U-Bahn lieber wieder abschaffen. Ein Vorteil ist sie eigentlich nur für die Hardhöhe, nicht aber z.B. für Burg-/Unterfarrnbach.

Zitat

Da ich keine Lust hatte auf den nächsten zu warten, eine Station mit der U-Bahn und den letzten Kilometer schwer bepackt gelaufen. Ich war gleichzeitig mit dem Bus bei mir zu Hause ...

Du bist eben kein Fürther. :-) Auch wenn ich das verstehen kann, selber noch ganz gut zu Fuß bin und Warten auf den nächsten Bus oftmals länger dauert, als von der U-Bahn heim zu laufen, ist mein Eindruck dennoch, dass das nur die allerwenigsten machen.
Damit mache ich mal den Anfang und mache für Fürth einen extra Themenbereich auf...
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Viele Grüße
218
Der Initiator dieser FB-Seite ist übrigens der Bürgermeister von Röttenbach, Ludwig Wahl.

Selten so einen weltfremden Mist gelesen.
Bereits das Design der Facebook-Seite der StUB-Gegner finde ich grauenhaft !! Hat da jemand den Wettbewerb für die abtörnendste Gestaltung gewinnen wollen :-) ? Wenn ja: Sicherlich gelungen !

Inhaltlich bleibt anzumerken, dass ein Bus-Rapid-Transport-System (BRT) letztlich nicht wirklich billiger kommt als die klassische Straßenbahn.
In Metz hat man für das dortige Busway-System 13 Mio Euro pro Kilometer aufwenden müssen, in Besancon für die Stahlrad-Straßenbahn
16 Millionen Euro pro Kilometer. Der niedrigere Energieverbrauch des Schienenfahrzeugs und seine längere Lebensdauer dürften den geringfügigen Kostenvorteil des BRT im Bereich des Aufbaus der Infrastruktur mehr als ausgleichen. Und wie stellen sich die StUB-Gegner Überland-Fahrten mit Gummirad-Straßenbahnen vor? Sollen die Fahrzeuge inmitten des Autoverkehrs "mitschwimmen" (die Erteilung der Sondergenehmigung für solch überlange Fahrzeuge vorausgesetzt)? Oder will man den Gummirad-Straßenbahnen gleich eigene Straßen bauen? Und wer sagt den Bürgerinnen und Bürgern, dass ein Bussystem mehr in die Breite geht als eine klassische Straßenbahn, also dem Autoverkehr sogar noch mehr Platz wegnimmt ???
Zur Ergänzung hier noch eine interessante vergleichende Untersuchung von BRT und Straßenbahn aus China (in deutscher Sprache), verfasst von Tingjing Wang:

[books.google.de]

In dem Beitrag finden sich auch konkrete Zahlen, wonach der Energieverbrauch der klassischen Straßenbahn proportional deutlich niedriger ist als beim Bus und beim Translohr-System. Auch die geringere Breite der Straßenbahn wird thematisiert. Einige Aussagen z.B. hinsichtlich der Beförderungs-Kapazitäten und auch der Investitionskosten scheinen mir indessen aber fragwürdig bzw. überholt zu sein (siehe dazu mein Beispiel aus Metz und Besancon - die Erfahrungen konnten in dem 2013 veröffentlichten Text natürlich noch nicht einbezogen werden).
Zitat
Bovist66
Zur Ergänzung hier noch eine interessante vergleichende Untersuchung von BRT und Straßenbahn aus China (in deutscher Sprache), verfasst von Tingjing Wang:

Ein in vielen Punkten sehr interessanter Bericht. Allerdings ist die dort gemachte Abgrenzung zwischen BRT und kurzen Busspuren sehr schwammig. Viele der z.B. in der Aufstellung genannten Städte haben kein BRT-System im eigentlichen Sinn sondern tatsächlich nur sehr kurze eigene Bustrassen. Wenn man nun aber in der finanziellen Bewertung beides zusammennimmt entsteht für das System BRT gegenüber der Tram ein wesentlich günstiger km-Preis.

Was die Homepage bzw. Facebook-Seite der Gegner angeht ist eigentlich mit den obigen Aussagen schon alles gesagt. Interessant finde ich noch, dass man als Beispiel für das "tolle" BRT-System ausgerechnet zwei Präsentationen der Bushersteller Van Hool und Evobus hernimmt. Die wollen mit ihrer Vorführung BRT-Systeme mit ihren Fahrzeugen verkaufen und blenden dadurch natürlich die größeren Nachteile "ihres" Systems aus und stellen die Nachteile der schienengebudenen Variante heraus. Da sollte man schon seriösere Untersuchungen nehmen.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
werkstattmeister

Wenn man nun aber in der finanziellen Bewertung beides zusammennimmt entsteht für das System BRT gegenüber der Tram ein wesentlich günstiger km-Preis.

Man läuft hier natürlich immer Gefahr, sozusagen Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Das von mir genannte Beispiel mit Metz (Bus) und Besancon (Tram) scheint mir die besten Grundlagen für Vergleiche zu bieten, da beide Netze annähernd gleich groß und auch beide Städte von ihrer Größe her ungefähr vergleichbar sind. Und dabei stellt sich eben heraus, dass das Bussystem von den Investitionskosten her nicht so viel besser abschneidet. Bei den Betriebskosten wiederum muss man natürlich auch immer berücksichtigen, wo welche Kosten zugeordnet sind. Die Straßenfläche für den Bus wird im Zweifel direkt von der Kommune finanziert, die Straßenbahn-Trasse vom Verkehrsbetrieb. Also das Prinzip rechte Tasche - linke Tasche, was öffentliche Mittel angeht - oder täusche ich mich da? Energieverbrauch und Lebensdauer der Fahrzeuge sprechen ohnehin mehr für die Straßenbahn als für den Bus.

Definitiv besser sind bei der Straßenbahn zudem die Trassierungs-Möglichkeiten und der Komfort. Nicht umsonst ziehen eben Straßenbahnen mehr Fahrgäste an als Busse. Soweit Überland-Abschnitte mit dabei sind, kommt der Frage der Trassierung natürlich ein noch größeres Gewicht zu. Ebenso sehr wäre es nicht so sinnvoll, auf den BRT zu setzen, wenn Mittelstreifen zur Verfügung stehen, die zwar für die Straßenbahn ausreichend breit sind, nicht aber ohne weiteres für den Bus.

Letztlich ist bei real nicht so wesentlich unterschiedlichen Kosten der Gegenwert der Stahlrad-Bahn in der Regel bedeutend größer. Anders formuliert: Es käme ja auch niemand auf die Idee, bei etwa gleichen realen Kosten in das weniger komfortable Haus einzuziehen ...

Vorteilhaft ist beim BRT allerdings die Möglichkeit, das System schneller installieren zu können als bei der Straßenbahn. Evtl. sind BRT auch sinnvoll in Relationen, wo man Buslinien nicht so einfach ersetzen kann, d.h. wo sich viele Linien auf einer Bustrasse zusammenfassen ließen. Wenn also BRT, dann allenfalls als Vorlauf-Betrieb.
Schlachtplan steht: StUB-Befürworter wollen Bürger überzeugen
Allianz aus SPD, CSU und Grünen hat 65.000 Broschüren gedruckt
[www.nordbayern.de]

Viele Grüße
218
Zitat
Zwoachtzehn
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