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X-Wagen: Tödlicher Unfall in Feucht
geschrieben von fabi13 
Das kommt davon, wenn man überaltete Fahrzeuge immer länger und noch länger einsetzt und sie nicht austauscht. Stattdessen werden sie nur halbherzig modernisiert, also nur optisch aufgehübscht und nicht technisch auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Und das kommt dann dabei raus:

[www.br.de]

Meiner Meinung nach, hätten die X-Wagen spätestens im Dez 2010 ersetzt werden sollen. Aber dank unserer Sparpolitik im Eisenbahnverkehr ist das ja leider nicht möglich. Da geht man lieber über Leichen und nimmt das Risiko von Unfällen in Kauf. Bin ja mal gespannt, ob es Konsequensen seitens des EBAs gibt...
Zitat
fabi13
Das kommt davon, wenn man überaltete Fahrzeuge immer länger und noch länger einsetzt und sie nicht austauscht. Stattdessen werden sie nur halbherzig modernisiert, also nur optisch aufgehübscht und nicht technisch auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Und das kommt dann dabei raus:

Und Du glaubst wirklich, das lag an den x-Wagen? Auch die x-Wagen haben ein sehr lautes und deutliches Warnsignal, das sich die Türen schließen. Wenn dann jemand sich in den Türen einklemmt, heißt das nur, er hat das Piepsen gehört und war so unvernünftig auf biegen und brechen noch durch die sich schliessenden Türen in den Wagen zu kommen.
In den "guten alten Zeiten" hätten sich die Türen einfach geschlossen, er wäre darüber nicht informiert worden und er hätte nie versucht auf den allerletzten Drücker noch in den Zug zu kommen. Bei der Unvernunft der Menschheit denke ich eher, dieser ganze neumodische Kram ist eher von Nachteil als Vorteil.
Natürlich liegt das an der nicht zeitgemäßen technischen Ausstattung der X-Wagen. Klar ist es nicht vernünftig, das Abfertigungssignal zu ignorieren. Aber gerade die optische Modernisierung suggeriert dem Fahrgast, dass es sich um ein zeitgemäßes Fahrzeug handelt. Dass aber an der Technik gespart wurde und kein Einklemmschutz vorhanden ist, wissen nur "Insider". Der "normale" Fahrgast rechnet einfach nicht damit, dass es im Jahre 2015 passieren kann, dass man in die Tür eingeklemmt wird, da ein Einklemmschutz bei den meisten aktuellen Fahrzeugen längst Standard ist.

Die Schuld dem Fahrgast in die Schuhe zu schieben, ist mir ein bisschen zu einfach. Unvernunft hin oder her. Ich finde es nachvollziehbar, dass man bei einem so schlechten S-Bahn-Takt von 40 Minuten (es war Samstagabend) keine Lust hat, noch dazu bei diesen Temperaturen, auf die nächste S-Bahn zu warten. Fakt ist: Verfügten die Türen über einen Einklemmschutz, wären sie, trotz des nicht mehr ganz so jugendlichen Leichtsinns, nicht zur Todesfalle geworden.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2015 17:52 von fabi13.
Zitat
fabi13
Natürlich liegt das an der nicht zeitgemäßen technischen Ausstattung der X-Wagen. Klar ist es nicht vernünftig, das Abfertigungssignal zu ignorieren. Aber gerade die optische Modernisierung suggeriert dem Fahrgast, dass es sich um ein zeitgemäßes Fahrzeug handelt. Dass aber an der Technik gespart wurde und kein Einklemmschutz vorhanden ist, wissen nur "Insider". Der "normale" Fahrgast rechnet einfach nicht damit, dass es im Jahre 2015 passieren kann, dass man in die Tür eingeklemmt wird, da ein Einklemmschutz bei den meisten aktuellen Fahrzeugen längst Standard ist.

So ein Quatsch !!
Klar, jeder Tote oder Verletzte ist einer zuviel. Aber:
Es ist traurig, dass unsere Bevölkerung immer mehr verblödet und anscheinend vor sich selbst geschützt werden muss.
Und das tut man ja hier sogar mit einem lauten und deutlichen Warnsignal.

Ich stelle mir hier eher folgende Fragen:
1. Warum versucht jemand mit der Hand die Tür aufzuhalten, wenn diese schon fast zu ist und ein Piep-Signal davor warnt
2. Warum der Triebfahrzeugführer los fuhr, wenn jemand eingeklemmt war, denn meines Wissens muss bei der Abfertigung hinaus geschaut werden.
3. Oder wurde nach Abschluss der Abfertigung(während dem Anfahren versucht, die Türe noch aufzustemmen? Dann sieht es der Tf natürlich nicht mehr.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Zitat
nvf
Warum versucht jemand mit der Hand die Tür aufzuhalten?

Wahrscheinlich weil die nächste S-Bahn erst in 40 Minuten kommt.

Ich bin auch nicht auf der Seite derjenigen, die Abfertigungssignale ignorieren und versuchen trotzdem noch schnell zuzusteigen. Freilich kann man sagen, der Mann sei selbst schuld. Aber wenn man schon Fahrzeuge ohne Einklemmschutz einsetzt, könnte man ja auch expliziter auf die Gefahr hinweisen.

Zitat
nvf
Und das tut man ja hier sogar mit einem lauten und deutlichen Warnsignal.

Das Piepsen gibt es bei Fahrzeugen mit Einklemmschutz auch. Damit alleine wird die Gefahr des Einklemmens von "unserer immer mehr verblödenden Bevölkerung" nicht erkannt.

Ich wäre zumindest für eine bessere Kennzeichnung. Dass das keiner liest, wenn er noch schnell in die S-Bahn hechtet, ist mir klar. Aber so stärkt man wenigstens das allgemeine Bewusstsein, dass noch nicht jedes Fahrzeug über einen Einklemmschutz verfügt. Und vor allem: Wenn deutlicher darauf hingewiesen wird, ist die Bahn leichter aus der Nummer raus, wenn doch etwas passiert.

So könnte eine deutliche Kennzeichnung z.B. Aussehen:


Also ich finde es lächerlich, wegen jeden Sch... werden die Scheiben mit was anderen zugeklebt, bei der U1 weist man jetzt drauf hin, das dort kein Schiebetritt ist, hier wird vorgeschlagen, die S-Bahntüren unnötig zuzukleistern. Und wenn da 1000 Aufkleber kleben: Wer zuschaden kommen will, wird zuschaden kommen. Immerhin ist ja im dem Fall ausgeschlossen, das derjenige Widerholungstäter wird...

Und ich bin mir auch sicher: Selbst wenn man die 200m Leiche vor der Bergung fotografiert auf sämtliche Plakatwände abbildet und im Infoscreen zeigt: Schon morgen, würde wieder einer es versuchen. Mir tun bei der Sache eher der Tf und die andern Fahrgäste leid!

Andernorts wollte mal jemand beweisen, dass er mit purer Willenkraft Dinge stoppen kann, und als Probeexempel hat er sich ne Bahnstrecke ausgesucht. Soll man jetzt an jeden Zaun links und recht von Bahngleisen hinkleben: "Achtung, durch bloßes Wünschen kommt kein Zug zum Halten!"??

EDIT:

nochwas zu:

> schlechten S-Bahn-Takt von 40 Minuten (es war Samstagabend) keine Lust hat, noch dazu bei diesen Temperaturen, auf
> die nächste S-Bahn zu warten.

40 Minuten länger Leben, mit der Chance dies noch weitere Jahre tun zu müssen, oder gleich sterben - da weiß der eilige Reisende doch, was er will... (frei nach Pispers)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2015 21:49 von Daniel Vielberth.
Zitat
fabi13
So könnte eine deutliche Kennzeichnung z.B. Aussehen:

Das (die letzten 4 Zeilen) sagt eigentlich der gesunde Menschenverstand und hätte in diesem Falle sicher auch nicht geholfen.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Gut ich mein theoretisch kann man bei Silberlingen auch in die Tür geklemmt werden obwohl man noch rechtzeitig zugestiegen ist, dies ist mir auch mal passiert, obwohl ich dann noch Glück hatte das das beim Einsteigen war und nur mein Schuh mit samt Fuß dann eingeklemmt war, in dem Fall konnte ich dann selbst die Tür per Notöffnung wieder entriegeln, danach bin ich dann logischer weiße zum Schaffner und hab ihm das gesagt der hat dann die Tür abgesperrt und das "Tür unbenutzbar"-Schild angebracht dann war die Sache gegessen...

Aber ich mein das die Leute in der letzten Sekunde in die Bahnen springen wollen ist ja wirklich nix mehr neues und schon oft passiert, und das das mal ein TF "übersehen" kann würde ich höchstens unter menschliches Versagen einstufen wir sind alle keine Roboter.

Gut mit Einklemmschutz hätte der TF keine Grünschleife bekommen, darum kommen ja auch oft z.B. die DT3 oder DT3F Züge ein paar Minuten später... aber auch der Einklemmschutz hat halt wieder den Nachteil wenn z.B. irgendwelche Jugendlichen einen Gegenstand (und sei es nur eine zamgerollte Zeitung) in die Tür stecken das der Zug nicht weiter kann auch dies hab ich bei der U-Bahn leider schon oft genug sehen müssen...
@D. Vielberth: Dein Satz: "Immerhin ist ja im dem Fall ausgeschlossen, das derjenige Widerholungstäter wird... ", ist meiner Meinung nach das Allerletzte, egal wie viel Selbstschuld derjenige hatte.
Aber so unfehlbare, anständige Menschen wie du machen natürlich niemals Fehler, ist klar.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.02.2015 11:17 von dirk1970.
Jeder Mensch ist einmalig, und ein großer Verlust, wenn er gehen muss. Mein Beileid an seine Freunde und Familienmitglieder.

Eine Frage an die Runde: Muss sich der Zugführer bei den Zügen der S2 (143er/x-Wagen) mit einen Blick aus dem Fenster davon überzeugen, daß die Türen geschlossen sind, bevor er losfährt?
Zitat
Daniel Vielberth
Immerhin ist ja im dem Fall ausgeschlossen, das derjenige Widerholungstäter wird...

1. Es heißt zwar immer "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht", aber die Todesstrafe find ich in so einem Fall ein bisschen hart.
2. Ich würde den Mann, trotz seiner Fahrlässigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes), eher als Opfer bezeichnen und nicht als Täter.

Zitat
nvf
...sagt eigentlich der gesunde Menschenverstand...

Den hat aber längst nicht jeder. Aber einfach strukturierte Leute muss es auch geben. Wer soll sonst die Züge reinigen, den WC-Abwassertank entleeren, den Müll entsorgen, die Gleise bauen, die Weichen schmieren... Jemand mit Abitur? Sicher nicht!
Also ich denke mal ein 08/15-Passagier hat keine Ahnung was ein Einklemmschutz ist, insofern ist es auch mühselig darüber zu diskutieren, er würde nichts ändern. Der Einklemmschutz beim X-Wagen ist der vorgeschriebene Blick des Tf. Vergißt er ihn, so nennt man das menschliches Versagen. Dem gegenüber stehen die technischen Defekte, denen automatisierte Einklemmschutze haben können. Und der beste Schutz hilft nix wenn ein Passagier mutwillig alles mißachtet wenn der Zug schon abfährt.
Was nun wirklich passiert ist muß man erstmal abwarten. Spekulationen bringen keinen weiter und was man auch tut - es gibt keine absolute Sicherheit.
Ich kenne übrigens genügend Leute, die nur den Quali gemacht haben und sich im Leben besser auskennen wie irgendwelche Akademiker ...

Tschö
UHM
Zitat
UHM
Ich kenne übrigens genügend Leute, die nur den Quali gemacht haben und sich im Leben besser auskennen wie irgendwelche Akademiker ...

100 % Zustimmung !!!

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Zitat
fabi13

Zitat
nvf
...sagt eigentlich der gesunde Menschenverstand...

Den hat aber längst nicht jeder. Aber einfach strukturierte Leute muss es auch geben. Wer soll sonst die Züge reinigen, den WC-Abwassertank entleeren, den Müll entsorgen, die Gleise bauen, die Weichen schmieren... Jemand mit Abitur? Sicher nicht!

Jetzt gehst Du mit deinen Aussagen aber aber definitiv auch zu weit! Denk mal drüber nach!

P.S. Hast Du etwa Abi?
Hallo allseits,

also erstmal Entschuldigung an alle, die meinen Satz mit dem Wiederholungstäter falsch verstanden haben. Nein, ich bin in so einem Fall nicht für die Todesstrafe (wenngleich es schon Fälle gibt, wo ich prinzipiell für die, oder sogar für noch härtere Strafen bin, aber das tut hier nichts zu Sache), und nein, ich habe mir nicht den Tod des Fahrgastes gewuschen, und ja, seine Angehörigen sind zu bedauern und nein, ich bin sicher nicht fehlerfrei. Vielleicht hätte ich es weniger zynisch schreiben müssen, aber sachliche Argumente ändern doch auch nichts.

Mein Satz war einfach die bittere Feststellung, das er es zwar nichts mehr wiederholen kann aber eben leider auch nichts daraus lernen kann, sodass sein Tod mal wieder völlig sinnlos und unnötig war! Und zu dem Satz stehe ich!

Denn wir alle - zumindest, wenn wir ehrlich zu uns sind - wissen: Er war nicht der Erste, und er wird nicht der Letzte sein! Obwohl ich kein gutes Gedächtnis habe, fallen mir spontan zwei sehr ähnliche Fälle ein, alle noch nicht übermäßig lange her: Ein Rentner, der auf die U-Bahn zurennt, obwohl diese schon abgefertigt ist, dann ausrutscht und zwischen die Wagen fällt, und der andere Fall war glaub ich einer, der aus Frust gegen den soeben verpassten anfahrenden Zug getreten hat, und dann mitgeschleift wurde. Und vermutlich würde man nach kurzer Google-Suche 10-20 locker (über die berichtet wurde, Dunkelziffer ??) ja was weiß ich wie viele Fälle zutage fördern. Alles bedauernswerte Einzelfälle und tragische Verluste. Oder eben keine Einzelfälle. Jedenfalls solche, die man hätte ahnen können. Die vermeidbar gewesen wären. Und trotzdem passieren. Gegen die aber keine Schilder, keine Bildung, NICHTS dagegen wirken. Und sowas frustet (mich). Und dann schreibe ich zynisch. Und das ist oben passiert.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Erst gestern wieder live erlebt wie ein Rentner mit der Schulter in der sich schließenden U-Bahntür hing... weil er unbedingt noch in die U-Bahn kriechen musste obwohl der Fahrer eh schon vorher "Händisch" zweimal zurücktreten durchgebrüllt hat...

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Zitat
Daniel Vielberth
Hallo allseits,

also erstmal Entschuldigung an alle, die meinen Satz mit dem Wiederholungstäter falsch verstanden haben. Nein, ich bin in so einem Fall nicht für die Todesstrafe (wenngleich es schon Fälle gibt, wo ich prinzipiell für die, oder sogar für noch härtere Strafen bin, aber das tut hier nichts zu Sache), und nein, ich habe mir nicht den Tod des Fahrgastes gewuschen, und ja, seine Angehörigen sind zu bedauern und nein, ich bin sicher nicht fehlerfrei. Vielleicht hätte ich es weniger zynisch schreiben müssen, aber sachliche Argumente ändern doch auch nichts.

Mein Satz war einfach die bittere Feststellung, das er es zwar nichts mehr wiederholen kann aber eben leider auch nichts daraus lernen kann, sodass sein Tod mal wieder völlig sinnlos und unnötig war! Und zu dem Satz stehe ich!

Denn wir alle - zumindest, wenn wir ehrlich zu uns sind - wissen: Er war nicht der Erste, und er wird nicht der Letzte sein! Obwohl ich kein gutes Gedächtnis habe, fallen mir spontan zwei sehr ähnliche Fälle ein, alle noch nicht übermäßig lange her: Ein Rentner, der auf die U-Bahn zurennt, obwohl diese schon abgefertigt ist, dann ausrutscht und zwischen die Wagen fällt, und der andere Fall war glaub ich einer, der aus Frust gegen den soeben verpassten anfahrenden Zug getreten hat, und dann mitgeschleift wurde. Und vermutlich würde man nach kurzer Google-Suche 10-20 locker (über die berichtet wurde, Dunkelziffer ??) ja was weiß ich wie viele Fälle zutage fördern. Alles bedauernswerte Einzelfälle und tragische Verluste. Oder eben keine Einzelfälle. Jedenfalls solche, die man hätte ahnen können. Die vermeidbar gewesen wären. Und trotzdem passieren. Gegen die aber keine Schilder, keine Bildung, NICHTS dagegen wirken. Und sowas frustet (mich). Und dann schreibe ich zynisch. Und das ist oben passiert.

Alles klar, so sehe ich das Ganze ja in etwa auch (bis auf die Todesstrafe, aber das ist wirklich eine andere Baustelle, die hier nicht zu diskutieren ist), in einem Forum ist es manchmal auch schwer Zynismus oder Sarkasmus herauszulesen, also am besten Schwamm drüber.

Gruß
Dirk



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2015 08:22 von dirk1970.
Ich glaube wir bewegen uns vom Thema weg. Im Großraum Nürnberg, im S-Bahnbereich oder auch im ganzen VGN wohnen über 1 Mio. Menschen. Es ist vollkommen egal, wer auf der Uni gewesen ist, wer einen qualifizierten Hauptschulabschluss hat, oder überhaupt einen oder auch keinen Schulabschluss hinbekommen hat. Täglich werden alle Fahrgäste hin und her gefahren (egal welcher Schulabschluss). Welcher Mensch hat nicht schon mal Fehler gemacht. Bei rote Ampel über die Straße gelaufen, die Hand in die Tür bei Straßenbahn, oder U-Bahn gehalten usw...
Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein.
Die Frage muß wohl lauten, ob neben des Fehlverhaltens des Mannes, auch beim Fahrer oder in der Technik des Zuges ein Fehler liegt.

Alle Menschen die bei Uns im Großraum arbeiten und machen täglich ihren Job. Ob der Dipl.-Ing. bei Siemens in Erlangen, der Müllmann in Nürnberg, die Krankenschwester in Fürth oder die Verkäuferin im Supermarkt in Schwabach. Ich glaube nicht, daß du vom Bildungsgrad, vom Schulabschluss oder vom Verdienst, ein Fehlverhalten im öffentlichen Raum ableiten kannst. Ich sehe täglich viele Menschen bei Rot über die Ampel laufen. Auch Menschen, die die Hand in die schließende Tür halten und die geliebte und bekannte Traubenbildung in der Strassenbahnen. Ihre Eltern haben ihnen es 100 mal gesagt, man geht bei rot nicht über die Straße. Aber sie machen es halt einfach... So sind die Menschen nun mal. Egal wie gut sie in der Schule gewesen sind!
Zitat
Marktkauf
Die Frage muß wohl lauten, ob neben des Fehlverhaltens des Mannes, auch beim Fahrer oder in der Technik des Zuges ein Fehler liegt.

Dafür ist der Zug ja soweit ich es gelesen habe von der Polizei zur KTU (Kriminaltechnische Untersuchung) beschlagnahmt worden..

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2015 13:35 von Christian0911.
Zitat
Marktkauf
Ich glaube wir bewegen uns vom Thema weg.
...
Die Frage muß wohl lauten, ob neben des Fehlverhaltens des Mannes, auch beim Fahrer oder in der Technik des Zuges ein Fehler liegt.

...

Danke Marktkauf!

Das ist genau auch das, was mich bewegt: Mir war nicht klar, dass die alten S-Bahn-Waggons anscheinend keine Schließkantensicherung haben. Bei den alten schwergängigen Türen der "Silberlinge" hätte ich so etwas nicht erwartet, aber bei den modern wirkenden Türen auch der alten S-Bahnen bin ich intuitiv schon davon ausgegangen, dass nicht so einfach jemand eingeklemmt werden kann.

Was im konkreten Fall tatsächlich passiert ist, wissen wir (noch ?) nicht. Und es scheint bisher reine Spekulation zu sein, dass der arme Mann tatsächlich versucht haben könnte, die Tür mit Hilfe der Faust zu blockieren.

Aber gehen wir mal davon aus, dass es tatsächlich so abgelaufen sein könnte. Dann ist das halt auch wieder mal ein Beispiel dafür, dass ein technischer Sicherheitsgewinn durch aufwändige Maßnahmen zum Teil gleich wieder verloren geht, weil sich jeder darauf verlässt, dass die Sicherheitstechnik funktioniert.

Was zu diesem lockeren Umgang mit der Technik in Nürnberg beigetragen haben mag, sind die gnadenlosen Automatismen der fahrerlosen U-Bahn. Wenn da ein paar Leute beim Aussteigen trödeln, so kann es passieren, dass die Türen schon wieder zugehen, bevor auch noch der erste einsteigen konnte. Da ist die Versuchung schon groß, dass man sich gegen eine solche Technik "wehrt", weil so etwas einfach ärgerlich ist. Und neuerdings kann man erleben, dass sich einzelne Fahrer einen Spaß daraus machen, diesen Automatismus gnadenlos nachzuahmen. Mir ging es gesten Abend selbst so: 21:02 Uhr, U-Bahnhof Gostenhof Richtung Plärrer. Ich laufe die Treppe runter und höre die U-Bahn einfahren, fange an zu spurten und rufe dem Fahrer, der neben der Tür steht: "Nehmen Sie mich noch mit?". Die erste Tür war geschlossen, ich renne zur offenen zweiten Tür und als ich gerade zum Sprung in den Waggon ansetzen will, drückt der Fahrer die Taste. Ich habe abgebremst und drehe mich um, der Mann grinst mich an, steigt in sein Führerhaus und fährt davon.

Sicher: 10 Minuten warten ist auch in einem kalten zugigen U-Bahnhof noch zumutbar. Aber ärgerlich ist ein derartiger Umgang mit den Fahrgästen durchaus. Und es erzähle mir keiner, dass die wenigen Sekunden, die der Fahrer die Türe später hätte schließen können, irgendeine Auswirkung auf den Fahrplan gehabt hätte.

Das Ganze ist einfach eine Frage der Einstellung zu den Fahrgästen, die manchmal einfach nicht stimmt - solche Stories wie oben habe ich schon öfter erlebt und kann sicher wohl jeder bestätigen, der öfter mit dem ÖPNV unterwegs ist. Da hilft es auch wenig, dass die Mehrzahl der Fahrer höflich, nett und zuvorkommend ist - auch das muss mal gesagt werden. Aber wer wiederholt wie oben geschildert behandelt wird, der gerät nun einmal in Versuchung, sich auf nicht legale Weise dagegen zu wehren.

Ich denke, das ist der Grund, dass ich in letzter Zeit immer häufiger beobachte, dass Leute mutwillig in die Türschließmechanismen eingreifen. Meist nur auf Kosten der Pünktlichkeit für alle anderen Fahrgäste, in diesem Fall - wenn es tatsächlich so war - mit wirklich tragischem Ausgang.

Ich denke, die Schlussfolgerung müsste sein, dass man sich Gedanken macht, wie man es hinbekommen könnte, auch bei automatischen Türen wenigstens zuverlässig einen normalen Fahrgastwechsel auch zu Zeiten hoher Last zu garantieren. Dann könnte man auch viel leichter gegen die "Mutwilligen" vorgehen und wieder etwas mehr allgemeine Vernunft erreichen.

Und damit es kein Missverständnis gibt: Der Fahrer der S-Bahn hat in diesem Fall wohl tatsächlich nicht mitbekommen, was sich da abgespielt hat. Ich will ihm in diesem Fall keinesfalls unterstellen, er könnte versucht haben, einen verspäteten Fahrgast "auszubrmensen". Aber er könnte einen schweren Fehler begangen haben, weil er beim Anfahren nicht zurückgeschaut hat, wenn er dies wie früher allgemein üblich hätte tun müssen. Wenn dem so war, gehört ihm auch mein aufrichtiges Mitgefühl. Denn es ist zu befürchten, dass er die "Schuld" aufgehalst bekommt, die eigentlich in erster Linie eine mangelhafte Technik haben müsste. Und es ist ohnehin sicher alles andere als einfach für ihn, mit so einem Unfall klar zu kommen.
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