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Güterzugtunnel wird hinterfragt?
geschrieben von HansL 
In einem Artikel, bei dem es um etwas ganz anderes ging (Tunnelanschlag in Erlangen [www.nordbayern.de]), fand ich eine Bemerkung, die doch erhebliche Fragen aufwirft:

"Kritisch äußerte sich Herrmann zu der Absicht des Bundesverkehrsministeriums, den Ausbau der Güterzugstrecke durch einen Tunnel unter dem Bahnhof Fürth noch einmal auf den Prüfstand zu stellen: „Die Notwendigkeit ist längst festgestellt, jetzt muss schnell gebaut werden!“

Wenn der Tunnel jetzt noch einmal auf den "Prüfstand" kommt: Südlich von Eltersdorf wird ja kräftig an der Ausfädelung der Güterzugtrasse gebaut. Wenn der Tunnel nicht kommt, so wird das doch eine Bauruine, denn ohne den Tunnel geben diese Überwerfungsbauwerke ja wenig Sinn. Auch für die S-Bahntrasse wären diese Brücken Unsinn, wenn nicht doch noch der Verschwenk kommt. Aber auch wenn er käme, wären diese Bauwerke doch um einiges überdimensioniert.

Wenn man den Tunnel noch einmal überprüfen will: Weshalb gibt es dann keinen Baustopp an dieser Stelle?

Aber wie könnten künftig die Güterzüge dann nach Norden fahren, für die ja angeblich der ganze viergleisige Ausbau bis Ebensfeld vor allem gedacht ist? Nördlich der Regnitzbrücke könnte ich mir einen viergleisigen Ausbau nahe der Bestandsstrecke ja gerade noch vorstellen, wenn auch mit doch erheblichen Eingriffen und der für mich völlig offenen Frage, wie dann die Überwerfungsbauwerke insgesamt aussehen könnten. Wo sollten denn dann am Ende die Güterzuggleise Richtung Fürth Hbf sinnvollerweise landen?

Aber im Fürther Bogen wurde doch ohnehin schon alles verbaut, da bekommt man doch gar keine weiteren Gleise mehr unter!

Wenn der Tunnel nicht kommt, so wird Fürth wohl auf unabsehbare Zeit ein zentraler Engpass im Schienennetz der Region bleiben. Das kann doch ernsthaft niemand so planen?

Hat jemand Hintergrundinformationen zu diesen Überlegungen?
Die DB will die Verbindung für die Güterzüge. Mann kann vom Rangierbahnhof unter Fürth hindurch fahren und kommt im Norden der Stadt, auf die Bahnstrecke in den Norden.

Mal mein Gedankengang...

Gibt es nicht die Möglichkeit, eine neue Strecke westlich von Fürth zu bauen. Die Kosten und der Unterhalt dieser Tunnel-Strecke kostet uns allen sehr viel Geld. Dafür kann ich viele Strecken auf Höhe Null bauen.
> Wenn man den Tunnel noch einmal überprüfen will: Weshalb gibt es dann keinen
> Baustopp an dieser Stelle?

Wissen tu ich es auch nicht, aber ich muss dabei immer immer an den herrlichen Satz im Scheibenwischer zum Bau des RMD-Kanals denken. "[...] Wissen sie: Wenn erstmal ein Betonblock in einem Acker wurzelt, den kriegen sie da auch mit Paragraphen nicht mehr weg...!". Oder es ist die optimistische Hoffnung, dass man sowohl S-Bahn als Gz-Tunnel am Ende doch gemäß Ursprungsplanung durchbekommt, und das, was immer Politik und Gerichte noch tun werden, sich nur verzögernd, nicht aber verändernd auswirken werden.

> Aber im Fürther Bogen wurde doch ohnehin schon alles verbaut, da bekommt man doch
> gar keine weiteren Gleise mehr unter!

Da die S-Bahngleise bis Eltersdorf ohnehin schon die Gz Gleise sind, könnten die Züge im Zweifelfall bis Fürth auf selbigen verbleiben, ob zwischen der Gleisverbindung von Gleis 20/21 rüber in die Fernbahngleise noch weitere Weichen erforderlich sind um bis zu den Gleisen gen Südring zu kommen, habe ich jetzt gerade nicht im Kopf, dürfte aber eher unprolemtisch sein (außer betrieblich, es sei denn, man fährt alle weiter über Jansenbrücke und die Verbindungsbahn (da fehlt mal ein knackiger Kurzname, zumal der alte Bahnstrecke Rangierbahnhof - Hauptgüterbahnhof den heutigen örtlichen Gegebenheiten irgendwie nimmer passt)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth

Da die S-Bahngleise bis Eltersdorf ohnehin schon die Gz Gleise sind, könnten die Züge im Zweifelfall bis Fürth auf selbigen verbleiben, ob zwischen der Gleisverbindung von Gleis 20/21 rüber in die Fernbahngleise noch weitere Weichen erforderlich sind um bis zu den Gleisen gen Südring zu kommen, habe ich jetzt gerade nicht im Kopf, dürfte aber eher unprolemtisch sein (außer betrieblich, es sei denn, man fährt alle weiter über Jansenbrücke und die Verbindungsbahn (da fehlt mal ein knackiger Kurzname, zumal der alte Bahnstrecke Rangierbahnhof - Hauptgüterbahnhof den heutigen örtlichen Gegebenheiten irgendwie nimmer passt)

Wenn die Güterzüge zwischen Eltersdorf und Fürth Hbf die S-Bahngleise mitbenutzen sollen, so werden diese doch südlich Eltersdorf erst mal auf die falsche Seite hin ausgefädelt. Das kann man ja schon im jetzigen Bauzustand kaum mehr ändern, der Damm ist ja schon weitgehend geschüttet und die Fundamente der Brücke gegossen für das künftige Ferngleis Richtung Norden und die Überführung über die Güterzug- und S-Bahngleise.

Aber gehen wir mal davon aus, dass man westlich der Autobahn noch einmal queren könnte und es einen viergleisigen Ausbau entlang der Bestandsstrecke in Stadeln gäbe. Aber lässt sich dann der dreigleisige Abschnitt westlich der Regnitzbrücke auch noch auf vier Gleise aufweiten? Das würde wohl doch einige Häuser kosten, wenn nicht die älteren Gleise nach Norden rutschen. Und über die Regnitz bräuchte es dann auch noch eine Brücke für das vierte Gleis, wenn nicht S-Bahn und Güterbahn hier einen gemeinsamen eingleisigen Begegnungsabschnitt haben sollen. Damit könnte man einen sauberen 20-Minuten-Takt für die S-Bahn wohl auf jeden Fall vergessen.

Und dann dachte ich immer, das Hauptproblem in Fürth Hbf wären die Kreuzungen der Güterzüge über die anderen Gleise und die dadurch entstehenden Einschränkungen. Selbst wenn man künftig wieder die "Steinbühl - Neusundersbühl-Spange" wieder nutzt: Die ist ja von der Ringbahnabzweigung bis Neusundersbühl auch nur eingleisig und trifft dann auf die eingleisige S-Bahn. Diese muss gequert werden oder gleich mitbenutzt, auch das eine massive Störung des S-Bahn-Verkehrs.

Diese Planung erscheint mir ohnehin reichlich "Pfusch" zu sein. Bei Eltersdorf und südlich Ebensfeld baut man höchst komplizierte Ausfädelungen und in Bamberg hat man auch einiges in dieser Richtung vor. Aber in Nürnberg ruckeln dann weiterhin die Güterzüge kreuz und quer über die S-Bahn-Gleise. Einen Entwurf "aus einem Guss" stelle ich mir anders vor.

Ein Teil der Probleme wäre erst behoben, wenn der Güterzugtunnel kommt. Aber welchen Sinn gibt dann noch die "Steinbühl - Neusundersbühl-Spange", die auch erst 2016 in Betrieb gehen soll? Für ein Übergangsprovisorium doch ganz schön aufwendige Brücken. Aber die bekam ja die Bahn von Nürnberg praktisch geschenkt. Selber schuld, wenn sie eine Autobahn mitten durch die Stadt bauen wollen ...
Zitat
HansL
Wenn die Güterzüge zwischen Eltersdorf und Fürth Hbf die S-Bahngleise mitbenutzen sollen...

Das halte ich für ausgeschlosen. Wenn der Gz-Tunnel nicht kommen sollte, werden die Gz weiter über die Bestandsstrecke rollen. Dort gibt es nach der Verlagerung der S-Bahn ja auch mehr freie Trassen.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Zitat
nvf
Zitat
HansL
Wenn die Güterzüge zwischen Eltersdorf und Fürth Hbf die S-Bahngleise mitbenutzen sollen...

Das halte ich für ausgeschlosen. Wenn der Gz-Tunnel nicht kommen sollte, werden die Gz weiter über die Bestandsstrecke rollen. Dort gibt es nach der Verlagerung der S-Bahn ja auch mehr freie Trassen.

Für den neuen Bundesverkehrswegeplan gibt es wohl auch neue Überlegungen für eine NBS Nürnberg - Würzburg entlang der A3.
Im Zusammenhang damit bin ich erst Heute zufällig auf folgende PDF gestoßen:

[www.stadtkreation.de]

Dort ab Seite 9.

Man denkt wohl darüber nach keinen reinen Güterzugtunnel zu bauen, sondern diesen Tunnel auch für die ICE Nürnberg - Würzburg und Nürnberg - Bamberg mitzunutzen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.02.2015 23:00 von marco2206.
So neu scheinen die Überlegungen wohl nicht zu sein, das verlinkte Dokument trägt ein zwei Jahre altes Datum. Wer weiß ob das nicht schon längst wieder eingestampft wurde?

Tschö
UHM
Aber das ganze soll ja auch erst in den Bundesverkerswegeplan 2015 aufgenommen werden.
Und Zwecks einfädelung Eltersdorf: wenn der Abzweig Richtung Würzburg noch im Tunnel geschehen würde und die Würzburger NBS erst Westlich der Strecke Nürnberg - Bamberg das Tageslicht erreicht müsste man am Abzweig Eltersdorf so gut wie garnichts umplanen. Betrieblich wären dann vom Tunnel aus eben nur nicht allein Güterzüge sondern auch ICE Richtung Bamberg dort unterwegs.
Zitat
marco2206

Für den neuen Bundesverkehrswegeplan gibt es wohl auch neue Überlegungen für eine NBS Nürnberg - Würzburg entlang der A3.
Im Zusammenhang damit bin ich erst Heute zufällig auf folgende PDF gestoßen:

[www.stadtkreation.de]

Dort ab Seite 9.

Man denkt wohl darüber nach keinen reinen Güterzugtunnel zu bauen, sondern diesen Tunnel auch für die ICE Nürnberg - Würzburg und Nürnberg - Bamberg mitzunutzen.

Hallo Marco,

das sind ja sicher sehr interessante Überlegungen für Nürnberg, die da dieser Arbeitskreis angestellt hat. Aber gibt es Informationen darüber, dass dieses Konzept oder auch nur Teile davon für die Anmeldung von Maßnahmen für den neuen Bundesverkehrswegeplan gefunden hat?

Ich fürchte, das könnten zwar nette Ideen sein, die aber nie in die Überlegungen eingeflossen sind, welche Maßnahmen die Bayerische Staatsregierung beim Bundesverkehrsministerium anmelden will. Ich lasse mich da gerne eines besseren belehren, aber wenn es anders wäre, hätte man doch bestimmt schon etwas in der öffentlichen Diskussion davon gehört.

Die einzige neue Maßnahme, von der ich weiß, ist die Idee, die B14 zwischen Ansbach und Stein dreispurig und mit Ortsumgehungen auszubauen und dann vor Stein einen Tunnel zum Nürnberger Hafen zu bauen. Also einen "bypass" für die überlastete Autobahn zu schaffen. Den Leuten im Landkreis Fürth hat man diese Idee schmackhaft gemacht, indem man behauptete, damit wären dann die Verkehrsprobleme in Stein gelöst.

Aber von neuen Schienenprojekten im Großraum Nürnberg höre ich hier das erste Mal.
Es scheint in der Kategorie
Im neuen BVWP zu untersuchende Vorhaben
Enthalten zu sein:

[www.bmvi.de]

Seite 24
Das dürfte bei dem derzeitigen Tunnelkonzept und der Tunnellänge (zweigleisiger Einröhrentunnel) doch gar nicht zulässig sein, da Personenverkehr abzuwickeln, dann müsste der Tunnel doch auf zwei eingleisige Röhren umgeplant werden. Da die Ausfädelung der Schnellzuggleise im Tunnel wohl am tiefsten Punkt erfolgen würde (damit bei der höhenfreien Ausfädelung Baulänge gespart werden kann), läge das Abzweigbauwerk auch noch direkt unter der Pegnitz-Unterfahrung...

Auch die Auftauchstelle um Rothenburger Straße sehe ich problematisch, aus dem Tunnel bis auf Dammlage, und sofern man nicht das S-Bahngleis nach Norden verrutscht, ergibt sich spätestens vor Steinbühl die Notwendigkeit mit einem Gleis die S-Bahn zu kreuzen. Später aufzutauchen verbietet sich wiederum durch die Unterführungen an der Rothenburger, die neue Kohlenhof-Unterführung, Steinbühler Tunnel usw. zumindets wenn man keine Rampen, mit Steigungen wie S-Bahnrampen will (bei 40 Promille-Rampen dürften wiederum nur die steilstreckentauglichen Fernzüge drauf, schränkt man sich also wieder sehr ein)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Hallo Marco,

der Güterzugtunnel gehört zwar zum neuen BVWP, aber letzterer enthält noch mehr, was für unsere Region interessant ist.

Ich mache dafür mal ein neues Thema auf, denn zum Güterzugtunnel selbst gibt es ja auch noch einiges zu diskutieren, oder?

Hans
noch ein Nachtrag zu hansL

> Diese Planung erscheint mir ohnehin reichlich "Pfusch" zu sein. Bei Eltersdorf und südlich
> Ebensfeld baut man höchst komplizierte Ausfädelungen und in Bamberg hat man auch
> einiges in dieser Richtung vor. Aber in Nürnberg ruckeln dann weiterhin die Güterzüge
> kreuz und quer über die S-Bahn-Gleise. Einen Entwurf "aus einem Guss" stelle ich mir
> anders vor.

Zumindest temporär könnte diese Verbindung eine hohe Rolle spielen: sofern der Güterzugtunnel kommt, muss der Bahnhof Großmarkt und die Anschließende freie Strecke gen Abzweig Hohe Marter erheblich umgebaut werden. Streckengleise müssen "auseinander gezoegen" werden, in beiden Gleise müssen die Weichen rein, wohl in mindestens eines auch noch Hilfsbrücken, kurzum: Es ist wohl längere Zeit eingleisiger Betrieb nötig, vielleicht sogar eine längere Vollsperrung. Da man sämtliche Züge nach Fürth unmöglich über die Ansbacher Strecke umleiten kann, der Laufweg RBF - Langwasser - HBF -Fürth tagsüber zwecks Personenverkehr nicht beliebig "vollstopfbar" ist, bleibt eigenentlich nur die Verbindungsbahn, um Großmarkt zu umfahren. Und für eine "Bauumleitung" taugt das allemal - die langfristige Lösung ist ja der Gz-Tunnel.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.2015 14:09 von Daniel Vielberth.
Lt. vde8.de kann man den Tunnel gar nicht als Zweiröhrentunnel ausführen, weil gar kein Platz dafür da ist.
... womit sich die Personenzugvariante ganz elegant erledigt hat.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Jetzt ist es fast amtlich: Der Güterzugtunnel ist einstweilen beerdigt:

Chance für Zugtunnel zwischen Doos und Kronach schwindet

Das sieht jetzt nach einem gewaltigen Schildbürgerstreich aus: Von Eltersdorf bis Hirschaid wird aufwändig 4-gleisig gebaut. Und zwischen Hallstadt und Edelsfeld ebenfalls. Und dazu mit aufwändigen Überholbahnhöfen und Überwurfbauwerken. Eine richtig schöne leistungsfähige Magistrale, die da entstehen soll.

Nur in Fürth müssen sich die Züge auf unabsehbare Zeit über die zwei Gleise durch Stadeln quälen und die Zugkreuzungen am Hauptbahnhof bremsen jede weitere Entwicklung aus. Wenn die Schnellfahrstrecke fertig ist, entsteht doch hier ein zentraler Engpass.

Aber wir könnte eine gute Lösung ohne Güterzugtunnel aussehen? Fahren da dann die Güterzüge auch noch über die S-Bahn-Gleise durch den Fürther Bogen. In einem eingleisigen Abschnitt zwischen Neusundersbühl und Fürth Hbf sowie ab Unterfarrnbach?

Richtung Nürnberg lässt sich ja vielleicht noch etwas machen. Aber von Unterfarrnbach Richtung Stadeln, da wäre doch gar kein Platz mehr für ein viertes Gleis.

Wäre es nicht an der Zeit, das bei der Bügerbeteiligung zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans einzubringen? Egal, was jetzt aus der unendlichen Geschichte mit dem Verschwenk wird: Der Güterzugtunnel wäre doch ein wichtiges zentrales Projekt für den ganzen Großraum Nürnberg! Wie soll ohne diesen ein vernünftiger ÖPNV Richtung Erlangen und Bamberg entstehen?
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