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Abschreckungskommando Tarifreform
geschrieben von Daniel Vielberth 
Hallo allseits,

in der Politik gilt ja schon lange die Faustregel "Reform = wird mal wieder was teuerer/schlechter", und eigentlich ist es ja schon geradezu vermessen, zu glauben, in der Verkehrspolitik wäre das irgendwie anders. Denoch hat grade der Pressemitteilngsthread gezeigt, das es selbst heute noch gelingt mit dem Begriff "Reform" erst Hoffnungen zu wecken, um dann herbe Entäuschung zu liefern...

Kurzum, ich glaube, da war noch Diskussionsbedarf, und wollte deswegen mal ein neues Thema aufmachen. Thematisch schränke ich das jetzt mal nicht ein, es kann also zu Nürnbergs und Fürths Reformvorschlägen gleichermaßen diskutiert werden.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2015 14:06 von Daniel Vielberth.
Erwähnt sei auch die "Reform" der Kurzstrecke.

WIEDER etwas Neues, was erstmal keiner versteht und was viele benachteiligt, die 5 Haltestellen zum nächsten Nahversorgungszentrum hatten oder umsteigen mussten.

In einem Artikel stand was dazu, dass die neue Generation Smartphone eher ohne Auto auskommt. Irgendwie wird alles auf die kommende Generation ausgelegt, die älteren und alten haben das Nachsehen.

Immer nur "mehr" und "teurer". Der ÖPNV sollte als wichtiges Allgemeingut betrachtet werden, nicht als Wirtschaftsunternehmen. Der ÖPNV sollte billiger und besser werden, nicht umgekehrt (nein, ich weiß nicht, wie das geschehen soll).

In einem anderen Artikel stand etwas von der Angst davor, dass einem die Kunden weglaufen - die Zuständigen haben keinerlei Kontakt zu ihren Kunden, oder? Denen ist nicht bewusst, dass die Menschen den ÖPNV zunehmend zum Kotzen finden? Nur, weil jemand Kunde des VGN bleibt, heißt ja nicht, dass ihm alles gefällt - er hat vielleicht nur einfach keine andere Wahl!

Umdenken ist angesagt!
Für die Kurzstrecke finde ich die neue Regelung aber nun besser, da diese nun einheitlich ist und nicht davon abhängig wo man sich gerade befindet. Die Stationen kann sich jeder an seiner Hand abzählen und braucht nicht auf der Karte nachschauen was für ihn jetzt gilt.

Tschö
UHM
Die neue Regelung der Kurzstrecke ist sicherlich für viele besser zu verstehen. Ob sie allerdings gerechter ist würde ich nicht unterschreiben. Gerade beim Bus gibt es je nach Stadtteil bzw. Strecke teilweise recht große Unterschiede im Haltestellenabstand.

Und was Fürth angeht, ist es ein Rückschritt. Bei der Einführung der Kurzstrecke wurden damals extra die Tarifpunkte so verschoben, dass so gut wie jedes Nahversorgungszentrum mit der Kurzstrecke erreichbar wurde. Dies entfällt nun wieder und macht für viele die Fahrt zum Einkaufen teuerer.

Im Vergleich mit anderen Ländern wird immer deutlicher, dass der ÖPNV in Deutschland eigentlich keinen Stellenwert hat und man auch nicht wirklich daran interessiert ist dies zu ändern. Klar müsste man sich Gedanken über eine andere Finanzierung (z.B. Nahverkehrssteuer wie in Frankreich) machen. Aber die momentane Lösung immer weniger Leistung für mehr Geld funktioniert nicht sondern treibt nur die Fahrgäste die eine Wahlmöglichkeit haben weg von den Öffis.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
werkstattmeister
Im Vergleich mit anderen Ländern wird immer deutlicher, dass der ÖPNV in Deutschland eigentlich keinen Stellenwert hat und man auch nicht wirklich daran interessiert ist dies zu ändern. Klar müsste man sich Gedanken über eine andere Finanzierung (z.B. Nahverkehrssteuer wie in Frankreich) machen. Aber die momentane Lösung immer weniger Leistung für mehr Geld funktioniert nicht sondern treibt nur die Fahrgäste die eine Wahlmöglichkeit haben weg von den Öffis.

Muß ich Dir leider beistimmen: ÖPNV und Fahrradfahren sind in Deutschland, vor allem in Nürnberg/Fürth ein reines Lippenbekenntnis der Politiker. Es wird gerne Geld für irgendwelche Gutachten ausgegeben (für die es wahrscheinlich Zuschüsse gibt), um zu zeigen: seht her, wir machen was. Umgesetzt wird aber nichts, es sei den, man bekommt es irgendwie für umsonst und ist gut für Autofahrer. Wenn es aber Autofahrer einschränkt oder etwas kostet, findet man immer gute Argument, warum die Gutachter keine Ahnung hatten und das gar nicht machbar ist.
Zitat
werkstattmeister
So langsam habe ich bei diesen Vorschlägen zur Tarifreform immer mehr das Gefühl, es geht nicht darum zusätzliche Fahrgäste zu gewinnen sondern einen Teil der bisherigen auch noch zu vergraulen. Anstatt das man sich mal Gedanken darüber macht, wie man einen einfachen und günstigen Tarif entwickeln kann, kommen immer neue Vorschläge die es für die Mehrzahl der Nutzer nur teurer macht.

Ja, genau darum geht es, das stand doch auch ganz am Anfang deutlich in der Zeitung: Nürnberg wollte die Tarife drastisch erhöhen (ich glaube in der 2. Runde noch mal um ca. 10% ?), mußte aber feststellen, das sie dafür kein Verständnis bekommen und mehr Kunden vergraulen als die Mehreinnamen bringen. Also will man Wege erfinden, dass die "treuen" Stammkunden nicht so viel mehr bezahlen, sondern nur der Gelegenheitsfahrer, der hoffentlich keine andere Mögichkeit hat und so die Kosten übernehmen muß.
Und das führt zu einem absoluten Tarifwirrwar. Wahrscheinlich auch deshalb der Ausstieg aus dem Handyticket: die komplizierte Tarifstruktur läßt sich dort gar nicht mehr abbilden ...
kukuk schrieb

> Wahrscheinlich auch deshalb der Ausstieg aus dem Handyticket: die komplizierte Tarifstruktur läßt sich dort gar nicht mehr abbilden ...

Das wäre dann mal die erste für mich positiv klingende Nachricht. Handyticket, das war aus meiner Sicht schon immer eine Methode, mit der sich die Verkehrsunternehmen einerseits aus ihrer Pflicht, für ausreichend reguläre Fahrscheinerwerbsmöglichkeiten zu schaffen, stehlen wollen, gleichzeitig das Risiko das techisch zwischen Bezahlen, Ausgabe und Kontrolle der "Fahrkarte" was schiefgeht auf dem Kunden abgewälzt wurde (Nach dem Motto, die Angst den Fahrscheinzettel zu verlieren ersetzt durch die Angst, ob der Akku bis zur Kontrolle hält). Zwar wurde das Risiko überspielt, in dem man den Fahrgästen als Lockmittel dann Preisnachlass gab, aber ich finde es nach wie vor ungerecht, dass Leute die sich die Infrastruktur für elektronsiche Karten leisten (können) dann tariflich zu bevorzugt werden (ganz in Missinterpretation des biblischen Spruchs: "Wer hat, dem wird mehr gegeben"...), wie soll das mit dem Gleichheitsgrundsatz zusammenpassen?

Leider ersetzt man die Ungerechtigkeit jetzt wieder durch die nächste mit dem Fahrerzuschlag. Wobei hierbei die Willkür, wer bevorzugt und wer benachteiligt wird jetzt nicht mehr von der finanziellen und technischen Ausstattung des Fahrgastes, sondern der Willkür, welche Haltestellen das Verkehrsunternehmen besser stellen will, ersetzt wird.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Daniel Vielberth
Zwar wurde das Risiko überspielt, in dem man den Fahrgästen als Lockmittel dann Preisnachlass gab, aber ich finde es nach wie vor ungerecht, dass Leute die sich die Infrastruktur für elektronsiche Karten leisten (können) dann tariflich zu bevorzugt werden (ganz in Missinterpretation des biblischen Spruchs: "Wer hat, dem wird mehr gegeben"...), wie soll das mit dem Gleichheitsgrundsatz zusammenpassen?

Es gilt aktuell Handy-Ticket-Preis = Streifenkarten-Preis. Der Preisnachlass ist so auch für die normalen Kunden zu bekommen. Bei der Streifenkarte werde ich ja auch dafür belohnt, dass ich den Automaten nur alle x Fahrten in Beschlag nehme und so nicht ganz so viele aufgestellt werden müssen. Und beim Handy-Ticket braucht man zumindest für mich keinen Automaten mehr bereitstellen und warten.
Zitat
bladewing
Zitat
Daniel Vielberth
... ich finde es nach wie vor ungerecht, dass Leute die sich die Infrastruktur für elektronsiche Karten leisten (können) dann tariflich zu bevorzugt werden (ganz in Missinterpretation des biblischen Spruchs: "Wer hat, dem wird mehr gegeben"...), wie soll das mit dem Gleichheitsgrundsatz zusammenpassen?

Es gilt aktuell Handy-Ticket-Preis = Streifenkarten-Preis. Der Preisnachlass ist so auch für die normalen Kunden zu bekommen.

Da hast Du Daniel aber meines Erachtens falsch verstanden. Ein Handy-Ticket-fähiges Handy ist ja genau wieder so eine technische und Geld kostende Hürde ("Infrastruktur für elektronsiche Karten"), die eben diskriminierend wirkt. Ich hab so kein solches Handy (Kosten!) nebst dazugehörigem Internet-Volumen-Vertrag (monatliche Kosten!) nicht. Und ein SMS-basierte Handy-Ticket hat der VGN ja leider nie angeboten.

Zum möglichen Gegenargument, dass Streifenkarten auch nicht überall und daher für jeden zu bekommen sind: Stimmt, allerdings fand ich es auch schon immer diskriminierend und nicht nachvollziehbar, warum man Streifenkarten in N, FÜ, ER, SC und BA nicht einfach beim Busfahrer erwerben kann (in Bayreuth und in der Region geht das hingegen). Oder dass man keine TagesTickets sowohl beim Fahrer als auch am Automaten im Vorverkauf erwerben kann. Gar nicht erst zu sprechen vom Schönenen-Wochenende-Ticket oder dem Bayern-Ticket, das man nur an Eisenbahn-Automaten bekommt.... Diese ganze hochkomplizierte VGN-welche-Fahrkarten-sind-wo-erhältlich-Politik ist sowieso der allerletzte Unfug. Dafür muss man eine Tabelle mit 29 Zeilen und 12 Spalten auswendig lernen, siehe Seite 52/53 im aktuellen Fahrplanbuch. 29 mal 12 ergibt 348 Kombinationsmöglichkeiten. Und das reicht noch gar nicht, denn in manchen Tabellenfeldern steht nur "z. T." (zum Teil) drin und sechs Fußnoten für weitere Sonderfälle braucht die Tabelle auch noch; dabei sind die sechs weiteren Spalten für Zahlungsmöglichkeiten noch gar nicht eingerechnet.

Außerdem könnte man die Busse auch beschleunigen, indem man Automaten in die Busse einbaut, so dass der Fahrer nur noch einen Teil der Kunden bedienen muss. Das hätte gleich zahlreiche Vorteile: Längere Lebensdauer der Automaten, da witterungsgeschützt, Geldentnahme zentral im Betriebshof statt durch ein mobiles Team vor Ort, Wartung und Reparatur ebenso. So ein Automat könnte auch gleich noch funktional ausgebaut sein, um auch Verbindungen zu ermitteln und auszudrucken, sowie Infomaterial auszugeben (zum Beispiel Netzplan, Linienfahrplan), Verbundpässe erstellen (Fotofunktion) usw. Und natürlich sollte dort das ganze Fahrkartensortiment zu bekommen sein und nicht wieder nur irgend ein willkürlich beschlossener blöder Bruchteil davon.... So wäre ÖPNV endlich mal kundenfreundlich. Nur in Nürnberg scheint das alles Utopie zu sein; stattdessen wird alles ständig nur teurer, schlechter, umständlicher.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.10.2015 19:36 von benji2.
Zitat
benji2
Ein Handy-Ticket-fähiges Handy ist ja genau wieder so eine technische und Geld kostende Hürde ("Infrastruktur für elektronsiche Karten"), die eben diskriminierend wirkt. Ich hab so kein solches Handy (Kosten!) nebst dazugehörigem Internet-Volumen-Vertrag (monatliche Kosten!) nicht.

Naja, die Dinger sind ja am Gebrauchtmarkt auch günstig zu haben. Und das geht auch mit Pre-Paid-Karten für unter 10 Euro im Monat.
Da ist also nichts teuer. Rund zwei drittel haben heute ein Mobiltelefon und die meisten, die kein Smartphone haben, nur deshalb, weil sie sich dieser Technik verschließen. Und wer eben keins will, kann die Streifenkarten zum selben Preis an den Verkaufsstellen oder den Automaten kaufen. Dieses Argument zieht also eher nicht.

Gruß,
Wolfgang
[www.nahverkehr-franken.de]
Hallo allseits,

benji2 hat es ja schon schön erläutert, warum ich gegen das handy-Ticket ist, ein Aspekt, den ich auch meinte, der aber wohl nicht so rüberkam, ist die Risiko-Überantwortung.

Sowohl beim Fahrer als auch beim Automaten liegt das Risiko das ich, wenn ich das Geld berappe Ende auch einen lesbaren, gültigen Fahrschein habe, beim Verkehrsunternehmen. Wenn der Fahrscheindrucker keine Tinte hat, oder die Papierrolle alle ist, der Stempelautomat nicht geht, oder kein Wechselgeld kommt, immer liegt das Risiko beim Verkehrunternehmen. Ich habe das schon gehabt, das der Automat den Fahrscheinkauf bis fast zuletzt abgewickelt hat, und dann ging die Papierrolle nicht, sofort wurde die EC Buchung storniert, und ich per Meldefeld informiert. In der VAG-Zweitung stand neulich mal, das man z.B bei einem unleserlichen Entwerterabdruck NICHT zum zweiten Mal stempeln muss, sondern im Zweifelsfall das VU entziffern muss, was gemeint war. Bei nicht funktionierenden Entwerter (oder nicht vorhandenen) habe ich schon Busfahrer erlebt, die mit Kugelschreibern die entsprechenden Felder der Streifenkarte entwertet haben. Immer liegt das Risiko beim VU und das zu Recht. Ich sehe das als DEREN Aufgabe. Das VU braucht den Nachweis eines rechtsgültig geschlossenen Beförderungsvertrags, ich normal nicht.

Beim Handyticket hingegen liegt das Risiko bei mir. Ich glaube nicht, das ich der einzige bin, der mal das Problem hat, wenn er was auf Handy speichern will, das es mal gar nicht geht, oder nur teilweise: Bilder, von denen nur die Hälfte ankommt (die andere Hälft quietschbunte Störstreifen), PDF's in ungültigen Format (oder zu neu, sodass die Software es nicht öffnen kann), downloads die mit Dateigröße 0 MB beendet werden, das kommt immer wieder mal vor. Besonders häufig dann wenn das Datenvolumen verbraucht ist, und die Donloads mehrere Minuten bis zu ner 1/2 Stunde brauchen. Wer mir erzählen will, das noch nie erlebt zu haben, dem würde ich das nicht glauben. Und kommt mir jetzt nicht damit "Ja dann muss man halt immer die neuesten Geräte Geräte und die aktuellste Software haben." Oben wurde gesagt, das muss mit jedem Smartphone gehen, wenn dem nicht so ist, ist es diskriminierend!

So und jetzt zurück zur Argumentation. Angenommen Ich will jetzt ein Handyticket, vermutlich wird erst gebucht und mir dann eine Datei (jpg, png oder pdf, irgend sowaqs wirds wohl sein) zum Dowload bereits gestellt, wo dann dieses komische Muster drauf ist, was der Busfahrer scannen muss. Ob dieses aber sich fehlerfrei speichern lässt, sich auch wieder öffnen lässt, oder, was passiert wenn eben der erste download gleich mal in die Hose geht, ob ich den Downlaod 1 Mal oder mehrfach wiederholen kann, bis er mal funzt, oder ob ich dann so oft ein Handy-Ticket kaufen muss, bis die Übertragung mal fehlerfrei geklappt hat, kurzum die ganze Beweislast liegt bei mir, ich habe das Risiko, und das VU kann die Arme verschränken und sagen "Tja wenn ihr Händy dafür nicht taugt, ist das ihr Problem".

Und das finde ich falsch. Das ist so nicht diskriminiwerungsfrei. In jedem fall bin ich micht einem nicht funktionierenden Handyticket in einer präkereren Beweislage als wenn der Automat versagt (mit Automatennummer und Datum Uhrzeit ist der Beweis, das man wirklich nicht lösen konnte leicht geführt und ein EBE abgewendet, den die Störungen gehen automatisch an die Zentrale) und der Fahrer kann wie gesagt zu Not Hilfsmaßnahmen ergreifen, damit ich am ende einen gültigen Zettel in der Hand halte. Beim Handyticket bleibe ich der dumme.

Ergänzung: Auch, wenn ich das Ticket am Ende gültig empfangen habe, bleibt das Risko höher: Das die Tinte verwischt oder ausbleicht kommt zwar vor, aber eher selten und fast immer dauert es so lange, das die Fahrt längst bis dahin beendet ist (habs einmal erlebt das ein TT+ das ich beim Radfahren in der Hosentasche hatte schwer lesbar war, weils bei 40° im Sommer regelrecht gebadet worden ist, aber das war 1 mal in 30 Jahren).

So, wie lange hält ein Handyakku? Bei ettlichen Geräten stehen heute die Stundenzahlen dran und ich bin immer wieder verblüfft, wie kurz das ohne Laden nur hält. Ich kanns ja bei meinem Gerät beobachten. Schon bei Tagesfahrten würde die letzte Kontrolle wohl zum Glückspiel werden. Und wieder ist der Fahrgast der dumme. Deswegen ist der Elektronsiche Weg m. M eben der falsche.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.10.2015 22:47 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
Beim Handyticket hingegen liegt das Risiko bei mir. Ich glaube nicht, das ich der einzige bin, der mal das Problem hat, wenn er was auf Handy speichern will, das es mal gar nicht geht, oder nur teilweise: Bilder, von denen nur die Hälfte ankommt (die andere Hälft quietschbunte Störstreifen), PDF's in ungültigen Format (oder zu neu, sodass die Software es nicht öffnen kann), downloads die mit Dateigröße 0 MB beendet werden, das kommt immer wieder mal vor. Besonders häufig dann wenn das Datenvolumen verbraucht ist, und die Donloads mehrere Minuten bis zu ner 1/2 Stunde brauchen. Wer mir erzählen will, das noch nie erlebt zu haben, dem würde ich das nicht glauben. Und kommt mir jetzt nicht damit "Ja dann muss man halt immer die neuesten Geräte Geräte und die aktuellste Software haben." Oben wurde gesagt, das muss mit jedem Smartphone gehen, wenn dem nicht so ist, ist es diskriminierend!

So und jetzt zurück zur Argumentation. Angenommen Ich will jetzt ein Handyticket, vermutlich wird erst gebucht und mir dann eine Datei (jpg, png oder pdf, irgend sowaqs wirds wohl sein) zum Dowload bereits gestellt, wo dann dieses komische Muster drauf ist, was der Busfahrer scannen muss. Ob dieses aber sich fehlerfrei speichern lässt, sich auch wieder öffnen lässt, oder, was passiert wenn eben der erste download gleich mal in die Hose geht, ob ich den Downlaod 1 Mal oder mehrfach wiederholen kann, bis er mal funzt, oder ob ich dann so oft ein Handy-Ticket kaufen muss, bis die Übertragung mal fehlerfrei geklappt hat, kurzum die ganze Beweislast liegt bei mir, ich habe das Risiko, und das VU kann die Arme verschränken und sagen "Tja wenn ihr Händy dafür nicht taugt, ist das ihr Problem".

Das Runterladen etc. übernimmt die VGN-App (bis vorgestern ging auch Handy-Ticket-Deutschland). Die kann auch das entsprechende Format anzeigen. Ich nutze das Handyticket schon lange und hab mir es öfter auch schon bei schlechten Netzbedingungen (GPRS, EDGE oder Daten-Limit aufgebraucht) gezogen - das funktioniert. Da musst auch du nix aktiv downloaden. Die App synchronisiert automatisch - funktioniert auch einwandfrei, wenn man auf der Website bucht - dann wird das ganze über die App rüber geschaufelt

Zitat
Daniel Vielberth
So, wie lange hält ein Handyakku? Bei ettlichen Geräten stehen heute die Stundenzahlen dran und ich bin immer wieder verblüfft, wie kurz das ohne Laden nur hält. Ich kanns ja bei meinem Gerät beobachten. Schon bei Tagesfahrten würde die letzte Kontrolle wohl zum Glückspiel werden. Und wieder ist der Fahrgast der dumme. Deswegen ist der Elektronsiche Weg m. M eben der falsche.

Wenn ich auf ein Handy mit kaum noch Akku ein Ticket lade, bin ich aber ganz ehrlich selbst schuld. Das ist, genauso blöd, wie mit dem Ticket baden zu gehen. Außerdem schleppen heute viele Menschen die ganze Zeit PowerBanks mit sich rum, um ihre mobilen Geräte auch unterwegs laden zu können. Wenn ich einen ganzen Tag ohne Laden auskommen muss und dabei Handy-Tickets brauche, verzichte ich halt darauf, groß auf dem Handy zu surfen - wenn ich mal nen Tag unterwegs bin, ohne groß auf dem Smartphone zu arbeiten, komme ich Abends immer mit >50% nach Hause. Im Stamina-Modus packt mein Sony auf Geschäftsreisen gut drei Tage - man muss nur wollen.

Aber selbst wenn, ist laut deiner Argumentation der elektronische Weg nicht der falsche, sondern nur der Weg über das Handy. Mit einem Konzept wie der Oyster-Card mit Check in und Check out wäre die Problematik, dass der Zugangspunkt funktionieren muss wieder beim VU.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.10.2015 01:40 von bladewing.
Der Fahrerzuschlag gilt ja nur in Fürth soweit ich das bisher mitbekommen habe, wenn man das in Nürnberg machen würde dann würde ich die VAG boykottieren, denn das finde ich als absolute Frechheit, denn am Klinikum Süd gibt es zum Beispiel schon ewig keinen Automaten mehr und auch keinen Fahrkartenkiosk, wo will dann jemand der keinen Fahrschein hat einen erwerben außer beim Fahrer?

Sicher hat es geheißen das man in Fürth an vielen Stellen Automaten aufbauen möchte, ABER eben nicht an allen, soll dann der Kunde erstmal in den nächsten Lotto-Toto-Laden gehen der auch infra/VAG-Fahrkarten verkauft?

Viele Grüße
Christian0911
(Mein YouTube-Kanal)
Die Sache mit dem Zuschlag für den Kauf beim Fahrer war einer der Vorschläge die in Nürnberg bei den Ideen für die Tarifreform entwickelt wurden. Der wird dort auch kommen. Wenn ich mich nicht täusche allerdings erst 2017. Außer der Stadtrat blockiert das. Aber davon würde ich nicht ausgehen.

Grüßle,
der Werkstattmeister
Zitat
Daniel Vielberth
Sowohl beim Fahrer als auch beim Automaten liegt das Risiko das ich, wenn ich das Geld berappe Ende auch einen lesbaren, gültigen Fahrschein habe, beim Verkehrsunternehmen.

Das ist doch so auch nicht...
ich kann eine Fahrkarte verlieren, sie kann mir runterfallen und dreckig oder beschädigt werden. Ich kann am Automaten die falsche Fahrkarte kaufen, es kann Missverständnisse mit dem Fahrer geben, dass der mir die falsche Fahrkarte ausstellt (ein Fürther Busfahrer wusste mal nicht, was eine Tageskarte für Preisstufe 2 ist, bzw. was Preisstufe 2 überhaupt ist...), usw.

Ich nutze auch kein HandyTicket, u.a. weil ich das Internet mit dem Handy unterwegs gar nicht nutze. Aber ich bin sicher, das wird irgendwann Standard werden. Man hat uns doch schon versprochen, dass wir irgendwann alles mit dem Handy machen. Wir können schon jetzt von unterwegs die Heizung regeln, auf der IAA werden Autos mit dem Handy ferngesteuert usw.

Ach, und generell, das Wort "Diskriminierung" wird mir hier viel zu inflationär benutzt. Das ist im Moment irgendwie Mode. Man schreit "Diskriminierung" und die Gerichte werdens schon richten...
an Efchen

> ich kann eine Fahrkarte verlieren, sie kann mir runterfallen und dreckig oder beschädigt werden. Ich kann am Automaten die falsche
> Fahrkarte kaufen, es kann Missverständnisse mit dem Fahrer geben, dass der mir die falsche Fahrkarte ausstellt (ein Fürther Busfahrer
> wusste mal nicht, was eine Tageskarte für Preisstufe 2 ist, bzw. was Preisstufe 2 überhaupt ist...), usw.

Sicherlich richtig, nur was davon kann mir mit dem Handyticket nicht passieren? Bei dem Teil der Risken sehe ich den Unterschied nicht, bzw. gege die Falsch aufgestellte Fahrkarte des Busfahrers könnte man ggf. Bescherde einlegen, während man bei nem falsch gelößten Handyticket die Beschwerde an sich selber richten muss...

> Aber ich bin sicher, das wird irgendwann Standard werden.

Genau das muss verhindert werden. Denn es kann eigentlich auch nicht im Sinne der VAG sein, jeglichen Vertriebsweg am Ende auf Fremdinfrastruktur zu haben. Weil die Telefon- und Handynetze sind Fremdinfrastruktur. Kommt es da zu Ausfällen oder Abschaltungen katapultieren sich deren Einnahmen ins Nirvana. Das diese Gefahr real habe ich erst jüngst feststellen können anhand einer Organisation, die verlegerisch tätig ist, und derzeit drauf und dran ist, die Printmedien-Produktion runter zu fahren, und als Hauptweg das Internet zu etablieren, die haben sich nun mit einem Staat verkracht, der daraufhin für sein ganzes Land (Russland) deren Webseite hat sperren lassen. Nun wird Handyticket wohl eher nicht durch unsern Staat lahmgelegt, aber wenn irgendwelche "böse Buben" hierzulande mal das Internet ausknipsen, wäre der Effekt ja ebenso zu erziehlen.

> Ach, und generell, das Wort "Diskriminierung" wird mir hier viel zu inflationär benutzt.

In Ordnung, dann bitte Gegenvorschläge, wie man die Plaungen zum Fahreraufschlag, bzw. die oben aufgeführten Ungerechtigkeiten dann am besten nennen soll?

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.10.2015 13:19 von Daniel Vielberth.
Zitat
Daniel Vielberth
In Ordnung, dann bitte Gegenvorschläge, wie man die Plaungen zum Fahreraufschlag, bzw. die oben aufgeführten Ungerechtigkeiten dann am besten nennen soll?

Kostenverursachungsbezogene Fahrpreise

Tschö
UHM
Zitat
UHM
Kostenverursachungsbezogene Fahrpreise

stimmt aber im Fall der Kaufzulage im Fahrzeug nicht. Die Kosten für die Infrastruktur in den Fahrzeugen (Drucker, Entwerter, etc) sind eh schon in die Preisberechnung mit einbezogen.

Grüßle,
der Werkstattmeister
an UHM

> Kostenverursachungsbezogene Fahrpreise

Wenn ich die Logik richtig verstehe, müsste dann aber für das Beantragen eines Verbundpasses (sowohl Abo als auch Azubi) und einer Zonenkarte zur Mobicard, und sogar bei Ausstellen des EBE-Zettels 20 Cent "Personalbedienungs-Zuschlag" erhoben werden?! Weil das Kostenverursachungs-dingens ja offenbar daran gebunden ist, das ich die Zeit des Personal binde, und täte ich am Schalter und beim Kontrollpersonal ja ebenso... (Hoffentlich bringe ich damit nicht unsere Stadt auf die Idee der nächsten Brutalität)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.10.2015 14:47 von Daniel Vielberth.
Zitat
werkstattmeister
Zitat
UHM
Kostenverursachungsbezogene Fahrpreise
stimmt aber im Fall der Kaufzulage im Fahrzeug nicht. Die Kosten für die Infrastruktur in den Fahrzeugen (Drucker, Entwerter, etc) sind eh schon in die Preisberechnung mit einbezogen.
Stimmt trotzdem, da durch die dadurch entstehenden Verspätungen ein gesamtwirtschaftlicher Schaden entsteht.

Tschö
UHM
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