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Angebotsausdünnung Bamberg ab 11. Dezember 2016!
geschrieben von Holger-BT 
In Bamberg sollen ab Dezember 2016 die Stadtteile Bug und Hain nur noch alle 60 Minuten statt bisher alle 30 Minuten angefahren werden. Argumentiert wird dafür mit einer besseren Anbindung des Klinikums mit sieben Fahrten pro Stunde (Verlängerung der Linie von Wildensorg aus). Bisher wird das Klinikum ja schon vier Mal pro Stunde angefahren. Fakt ist, dass pro Jahr 70.000 km weniger gefahren werden als bisher. Nach der Abschaffung des 10-Minuten-Takts auf den Linien 1 und 2 (heute 901 und 902) und der Ausdünnung des Nachtverkehrs von 30- auf 40-Minuten-Takt ist dies die nächste Demontage des einst so leistungsfähigen Bamberger Busnetzes :-(
Aber in den Nordbayrischen Nachrichten steht doch, dass Bamberg laut Fahrgästen das beste Busnetz hätte:

[www.nordbayern.de]

Als Kenner der Bamberger Busse hat mich diese Nachricht auch sehr überrascht. Wer als Fremder vom Bahnhof aus Stadtbusse sucht, um irgendwohin in Bamberg zu kommen, der steht erst einmal so richtig dumm da. Man findet ja noch nicht einmal die Haltestelle, von der die Busse abfahren und muss dann auch noch das Überqueren der stark befahrenen Straße überleben ...
Naja ist halt leider so... wenn man daran denkt das auch eine Straßenbahn in Bamberg gefahren ist im 18 und. 19ten Jahrhundert, ich denke auch heute würde sich dort minimum eine Straßenbahnlinie schon rentieren, aber die Frage is halt auch ob das politisch gewollt ist.

Vermutlich ist es auch eine Konsequenz davon das Bamberg im VGN ist, wobei auch der Beitritt in den VGN alles andere als unumstritten war damals... die Gelenkbusse platzen auf 901,902 und 907 teils schon aus allen nähten.
Naja, das mit dem besten Busnetz ist wohl eher eine Marketingaktion. Man kann sich ja auch das Siegel "Top-Arbeitgeber" erkaufen - um dann kurz darauf 1.000 Stellen zu streichen, wie kürzlich in Bayreuth geschehen.
Was mich wundert: vor dem VGN-Beitritt war der Bamberger Tarif niedriger als der VGN-Tarif. Mit der Umstellung müsste sich also die Einnahmesituation des Verkehrsbetriebs verbessert haben. Im Gegenzug wird nun das Angebot weiter reduziert.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.09.2016 07:42 von Holger-BT.
Zitat
f.er
wenn man daran denkt das auch eine Straßenbahn in Bamberg gefahren ist im 18 und. 19ten Jahrhundert

Im 18. auch schon? Das ist ja unglaublich!

SCNR, :-)
-Efchen
Hallo allseits,

da muss ich doch auch mal meinem Senf dazu geben:


Holger-BT schrieb

> Argumentiert wird dafür mit einer besseren Anbindung des Klinikums mit sieben Fahrten pro Stunde

Kann ich nachvollziehen, war jüngst Patient in diesem Krankenhaus, und es ist, nach Aussage von Mitpatienten sehr gut frequentiert, und dann sollte die Nahverlehrsanbindung das m. M auch widerspiegeln.

f.er schrieb
> Naja ist halt leider so... wenn man daran denkt das auch eine Straßenbahn in Bamberg gefahren ist im 18 und. 19ten Jahrhundert, ich
> denke auch heute würde sich dort minimum eine Straßenbahnlinie schon rentieren, aber die Frage is halt auch ob das politisch gewollt ist.

Also ich gehe zu 98,6% davon aus, das in Bamberg nie wieder eine Straßenbahn fährt - dafür sind wie in Franken (und auch Bayern allgemein) einfach zu ÖPNV-feindlich. Aber man muss auch sehen, das das Netz, so wie er war (eingleisg mit Ausweichen, kein Beiwagenbetrieb) schon zur Zeit seiner Existenz hinter der möglichen denkbaren Effektivität zurückbleiben musste. Wenn dieses Netz näher interessiert, der findet hier [www.rw-buchen.de] viele Eindrücke.

nochmal an Holger-BT

> Was mich wundert: vor dem VGN-Beitritt war der Bamberger Tarif niedriger als der VGN-Tarif. Mit der Umstellung müsste sich also die
> Einnahmesituation des Verkehrsbetriebs verbessert haben. Im Gegenzug wird nun das Angebot weiter reduziert.

Hm das klingt nach dem "wunderbaren Wirtschaftskreislauf":

Höhere Preise => weniger Kunden => Angebotseinschränkungen nötig => wieder Kundenabnahme, deswegen wieder:
Höhere Preise => weniger Kunden => Angebotseinschränkungen nötig => wieder Kundenabnahme [...]
bis irgenwann: Fahrpreis unendlich, keine Kunden, aber auch keine Ausgaben mehr: Aktionäre wären jetzt zufrieden ;-)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Holger-BT
Was mich wundert: vor dem VGN-Beitritt war der Bamberger Tarif niedriger als der VGN-Tarif. Mit der Umstellung müsste sich also die Einnahmesituation des Verkehrsbetriebs verbessert haben. Im Gegenzug wird nun das Angebot weiter reduziert.

Das muss nicht unbedingt so sein.
Vor dem VGN-Beitritt gingen die kompletten Einnahmen des Stadtverkehrs direkt an die Stadtwerke Bamberg. Seit dem Beitritt gehen diese erstmal an den VGN und werden dann nach dem Verteilungsschlüssel wieder an die einzelnen Verkehrsunternehmen ausbezahlt. Da kann es schon sein, dass heute trotz höherer Preise insgesamt weniger Geld aus den Fahrgeldeinnahmen bei den Stadtwerken ankommt. Um das genau zu prüfen müsste man sich mal die aktuellen Zahlen besorgen.

Grüßle,
der Werkstattmeister
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