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U4 geht auch ohne Straßenbahnwegfall
geschrieben von Pegnitzpfeil 
Hallo an Alle,

vielleicht nervt es den ein oder anderen, dass schon wieder eine Netzutopie hier ins Forum gestellt wird. Aber ich werde es einfach trotzdem tun, denn ich finde es nicht richtig, dass U-Bahn und Straßenbahn immer gegeneinander ausgespielt werden. Deshalb wollte ich einmal zeigen, wie beide Verkehrsmittel parallel und sinnvoll erweitert werden könnten.

Ich habe mir einmal die Mühe gemacht einen Netzplan zu erstellen, in dem trotz einer U4 nicht weniger Straßenbahnen durch Nürnberg fahren würden.
Zudem zeigt dieser Plan nur einen Minimalzustand, bei dem die meisten Linien sinnvoll verlängert werden könnten.

Linie 4
könnte über den Ring bis Gustav-Adolf-Str. verlängert werden.
oder noch weiter bis nach Röthenbach
oder sogar über Gustav-Adolf-Str., Hohe Marter, Röthenbach Ost, Eibach, bis Reichelsdorf Bf.

Linie 6
könnte von Peterskirche aus über die Münchner Str. bis ins Neubaugebiet Brunecker Str. verlängert werden
oder ggf. sogar noch weiter Richtung Ketteler Siedlung
oder Südklinikum

Linie 7
könnte wie ja lange geplant über Minervaplatz zu Finkenbrunn und dann weiter nach Kornburg fahren
oder zur Worzeldorfer Str. und die 5er fährt dann nach Kornburg
(von der Verlängerung bis Südklinikum mal ganz abzusehen)

Linie 8
könnte nach wie vor ins Gebiet Brunecker Str. verlängert werden

Linie 9
könnte von Dutzendteich Bf. über die Regensburger Str. Richtung Neubau IKEA bzw. neues Quartier um das August-Meier-Heim verlängert werden.
Hier gab es schon ein paar Artikel über Verkehrskollaps im Nürnberger Süden usw. aber kiener denkt daran einen vernünftigen ÖPNV zu stellen.

Die einzigen Verbindungen, die wegfallen würden sind:

Christuskirche - Landgrabenstr.
ich denke aber dass man dann auch einfach in Steinbühl umsteigen könnte

und

Meistersinger Halle - Wodanstr.
Dies könnte aber durch eine Verlängerung der Linie 55 z.B. zum Maffeiplatz kompensiert werden.

Würde mich über Meinungen freuen!

[Edit] Ach ja, ganz vergessen - habe mir 2 kleine andere Änderungen nicht verkneifen können - vielleicht sieht sie ja jemand.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.11.2017 16:43 von Pegnitzpfeil.


Es nutzt mir überhaupt nichts, wenn Straßenbahnen auf Strecken fahren, wo ich nachts 20 Minuten warten muss, wenn ich einen Anschluss verpasse! Und das ist genau die Krux mit der Linienbündelung auf wenigen U-Bahn-Trassen.

Wenn ich mir Deinen Vorschlag anschaue, so kommen auf den von mir benutzten Strecken mindestens ein, oder sogar zwei Umsteigevorgänge hinzu. Besonders krass: Die bisherige Direktverbindung am Wegfeld - Landgrabenstraße.

Die Haltestellen Holzgartenstraße und Platz der Opfer des Faschismus fallen ganz weg - eine Verschlechterung, die mich in ähnlicher Weise heute in Alt-Gostenhof immer wieder aufregt. Auch vom Hallertor bis Thon fallen für mich wichtige Haltestellen weg, die halbe Nordstadt wird damit abgehängt.

Sorry, aber Deine U4 wäre eine massive Verschlechterung!
Es stimmt, dass man in Thon umsgeigen müsste Richtung Landgrabenstr. Aber dafür würde man aufgrund der schnelleren U-bahn trotzdem Zeit sparen.
Die Haltestelle Platz der Opfer des Faschismus würde aufgrund der Länge einer U-Bahnhaltestelle in Meistersingerhalle integriert werden.
Wie oben beschrieben würde Holzgartenstr. durch die Linie 55 kompensiert werden.
Es stimmt, dass zwischen Haller Tor und Thon Haltestellen wegfallen aber eine U-Bahn funktioniert nunmal mit einem 500-700m Haltestellenabstand und nicht 300-400m. Außerdem denke ich dass man für eine U-Bahn gerne auch länger zur Haltestelle läuft als für eine Straßenbahn.

[Edit] Außerdem würde die neue Haltestelle Thon an der heutigen Haltestelle Bucher Str. Liegen und die Haltestelle Erlanger Str. An der heutigen Thoner.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.11.2017 21:27 von Pegnitzpfeil.
@Pegnitzpfeil:

– Und warum genau jetzt sollte man so ein Netz bauen?
– Warum rund 1 Mrd. Euro ausgeben, damit hinterher unterm Strich nichts besser ist?

Zwischen den wenigen Stationen der U4 wird die Fahrt tatsächlich schneller, ja. Durch die längeren Anmarschwege bei größeren Abständen der Stationen als heute im Straßenbahnnetz steht aber bereits in Frage, ob es für Fahrgäste der U4 von Tür zu Tür überhaupt im Mittel schneller wird. Erst recht aber zwischen den viel mehr Stationen des übrigen Netzes werden die Reisezeiten durch die zusätzlichen Umsteigevorgänge länger und wesentlich unbequemer.

Durch Deine Fortsetzung des Kahlschlags im innerstädtischen Straßenbahnnetz werden diese Strecken so viele Fahrgäste verlieren, dass sie nicht mehr straßenbahnwürdig sind und es sinnvoller ist, die dann noch verbliebenen Strecken stillzulegen und auf durchgebundene Buslinien umzustellen. Ein Bahnnetz braucht auch eine sinnvolle Mindestgröße und Mindeststruktur, auch aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus (und dies bei einer Stadt Nürnberger Größe und dem bekannten Nachfrageniveau zudem auch nur als ein primär radial und nicht tangential ausgerichtetes Netz).

Dein Netzvorschlag würde daher genau jene Fehler fortführen, der schon mit U1, U2 und U3 gemacht wurde, indem es den durch die U-Bahn bereits stark zerstörten Netzzusammenhang weiter schwächen würde. Das noch relativ U-Bahnbau-unbeeinflusste Straßenbahnnetz von 1976 war ein Traum dagegen. In diese Richtung muss die Reise aber wieder gehen. Nürnberg braucht die Trendwende, wieder hin zu weniger Umsteigezwängen, nicht zu noch mehr davon.

Insofern halte ich Deine Behauptung einer möglichen Koexistenz von (klassischer) U4 und Straßenbahn für reine Theorie und das von Dir vorgeschlagene Netz für einen hochgradig problematischen Vorschlag, der den Nürnberger ÖPNV für sehr viel Geld noch weiter in die Sackgasse manövriert. HansL hat es mit wenigen Worten ja bereits illustriert.

Mal ganz abgesehen von den Kosten für die U4, die den wesentlich dringenderen und überfälligen Straßenbahnausbau auf Jahrzehnte blockieren werden. Denn auch die Stadt Nürnberg kann jeden Euro nur einmal ausgeben, von den immensen Folgekosten der Tunnel mal ganz abgesehen.

Wenn Du unbedingt eine Fortsetzung des Tunnelbaus sehen willst, aus welchen Gründen auch immer; in der Landgrabenstraße ist das ja keine grundsätzlich völlig blöde Idee (auch wenn ich auch dort keinen Tunnel für dringend nötig halte, dann schon eher einen für die Altstadttram), dann bitte doch als Tunnel für die Straßenbahn, und nicht für eine weitere überflüssige, da desintegrierte und desintegrierend wirkende U-Bahn-Linie, die die wenigen noch bestehenden Netzzusammenhänge weiter auseinanderrupft. Denn dann hast Du für das enorm viele Geld wenigstens auch einen Nutzen (höhere Geschwindigkeit zwischen den U-Strab-Stationen UND Nichtverlust des Netzzusammenhangs).

Es hat schon gute Gründe, warum sich in Deutschland keine andere Stadt dieser Größenordnung für ein U-Bahn-System entschieden hat, sondern alle für Straßenbahn- und Stadtbahnsysteme. Weil eine U-Bahn per se, und erst recht eine Trennung in zwei parallele Systeme (U-Bahn und Straßenbahn), wie bei uns, dem ÖPNV einen riesigen Bärendienst erweist; Nürnberg ist eigentlich zu klein für zwei Systeme.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2017 16:38 von benji2.
> in der Landgrabenstraße [...] als Tunnel für die Straßenbahn,

In dem konkreten Fall würde der Straßenbahntunnel sogar teuerer als als ein U-Bahntunnel, weil man bis man wieder hoch kommt, sowohl die Celtistram, die Gugelstraßen Tram und die Gibitzenhofer Linie, und möglicherweise sogar noch das Werk St.Peter mit einfädeln müsste, damit diese Streckenäste nicht durch einen Tunnel abgeschnitten werden (realistisch sind für mich nur für Rampen nur zwischen Scharrerstraße und Peterskirche und dann wieder hinterm Plärer kurz vor Obere Turnstraße.)
Eine Tram unten und den rest oben, wäre völlig unsinnig, also müssten alle in die Röhre. Wo man in der Gugelstraße abtauchen soll, ist mindestens genauso kritisch wie ein Tunnelbau im Bereich der Pillenreuther Straße, zumal ja da die Voll-U-Bahn kreuzend auch noch im Weg ist. Ab gesehen davon, das die Ausfädelungen als Gleisdreiecke ein Unding, als höhenfreie aber unbaubar wären (ich weiß, das gibts in Wien ebenerdige Gleisdreiecke im Tunnel, das unterläuft aber im konkreten Nürnberger Fall aber das Ansinnen eines U-Bahnähnlichen Betriebs gänzlich. Dann lieber noch Voll-U-bahn.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.11.2017 19:31 von Daniel Vielberth.
an Pegnitzpfeil

> Ach ja, ganz vergessen - habe mir 2 kleine andere Änderungen nicht verkneifen können - vielleicht sieht sie ja jemand.

Du hast die S-Bahn repariert, löblich.

Ansonsten der Anschnitt Plärrer - Friedrich-Ebert-Platz der Tram ließe sich erhalten, wenn man die die U-Bahn den letztgültigen Verlauf über den Bf Kleinweidenmühle und St. Johannis (letzterer ca. Haller Straße) nähme. Ansonsten die Beidne Dokuzentrums-Äste ließen sich halten, wenn die Bahn nach dem Bf Schweigerstraße nur einmal mittig im Bleiweißviertel hiele und dann nach Norden unter der 4er (heute 6er) nach Norden zöge, und statt über Dutzendteich über Gleisammer Zabo ansteuern würde (appropous Wieso hast du den Zabo-Abschnitt der U4 weggelassen, der wäre doch die fast wichtigste Erungenschaft der Linie?)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Ich empfinde es als problematisch, die heutige 6er in der Südstadt aufzulassen. Letztlich verfolgt das hier präsentierte Netz doch das Ziel, die Straßenbahn zwischen Thon und Dutzendteich zu ersetzen. Ich habe das auch schon einige Male so durchdacht aber letzten Endes sind doch die Tram-Trassen zwischen Plärrer und Tiergärtner Tor sowie zwischen Meistersingerhalle via Dutzendteich und Peterskirche stadtbahnähnlich ausgebaut. Auch nur eine dieser Strecken wieder aufzulassen - denn für die U-Bahn könnte man sie ja doch nicht verwenden - erachte ich nicht als sinnvoll. Außerdem hat das für mich (mittlerweile) nichts mehr mit einer harmonischen Koexistenz von Tram und U-Bahn gemein. Die Umsteigezwänge wurden bereits thematisiert. Sicherlich könnte man fahrzeittechnisch zwischen Steinbühl und Peterskirche von einer U-Bahn profitieren. Glleichermaßen ist aber festzustellen, dass Haltestellen wegfallen. Auch der Weg - und die damit verbundene Zeit - von der Oberfläche bis zu den U-Bahngleisen sollte nicht unbeachtet bleiben.

Insgesamt komme ich - nach unzähligen Überlegungen und Umwürfen ebendieser Überlegungen - zum Ergebnis, dass eine dritte U-Bahn-Stammstrecke in Nürnberg nur dann durchführbar scheint, wenn auf die Tram vollständig verzichtet würde. Dies kann aber nach aktueller Auffassung von integrativen Planungen keineswegs Ziel sinnvoller Überlegungen sein.

All dies ist aber ebensowenig als Abschied vom U-Bahnbau zu verstehen. Ich favorisiere hier die Verzweigung der U 1 in beiden Richtungen nach dem höchstfrequentierten Streckenabschnitt. Somit könnten vollkommen tramschonend neue Verkehrswege in Nürnberg auf den Weg gebracht werden.
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