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[VDE 8.1] Bauarbeiten Forchheim Nord - Bamberg / Planung Ausbau Bamberg
geschrieben von Manfred Erlg 
Ich werde vor dem Ende der Sondervollsitzung Bahnausbau des Stadtrats am 6.März keinen Kommentar abgeben.

Die Sitzungsvorlage - VO/2018/1532-R6 mit dem Beschlussvorschlag ist bereits auf der Website (Sitzungskalender):

[bamberg.sitzung-online.org]


Zur Zeit gibt es 10 Anlagen (einige sind schon aus vorherigen Sitzungen bekannt).

Mehrere Anlagen betreffen Fragen und Anträge von Ratsfraktionen:

Anlage 1: Fragen der SPD-Stadtratsfraktion zur VWI-Ausbauempfehlung
Anlage 2: Fragen der Bamberger Allianz-Stadtratsfraktion zur VWI-Ausbauempfehlung
Anlage 3: Fragen der FDP zur VWI-Ausbauempfehlung
Anlage 6: "Volluntertunnelung, Tiefbahnhof und Verlagerung Güterbahnhof" Antrag der BBB-Stadtratsfraktion
Anlage 7: "Fragen zur provisorischen Ostumfahrung" Antrag der BA-Stadtratsfraktion
Anlage 8: "Organisation der Baumaßnahme" Antrag der CSU-Stadtratsfraktion

Anlage 4 ist die schon bekannte Erarbeitung einer Empfehlung für den Bahnausbau Bamberg
(VWI-Präsentation zur Bürgerversammlung am 21.02.2018).
Anlagen 5, 9 und 10 betreffen den Lärm- und Schallschutz


Beschlussvorschlag:

1. Der Stadtrat nimmt den Bericht der Stadtverwaltung zur Kenntnis.

2. Der Stadtrat nimmt die fachliche Empfehlung der VWI Stuttgart GmbH zur Kenntnis.

3. Für den Fall der Wiederaufnahme des Planfeststellungsverfahrens für den Planfeststellungsabschnitt 22 Stadtgebiet Bamberg durch die Deutsche Bahn schließt sich der Stadtrat der Empfehlung des Gutachters an, die „Ebenerdige Durchfahrung bei Ausbau der Bestandsstrecke mit innovativen Lärmschutzmaßnahmen“ weiterzuverfolgen und verknüpft dies mit folgenden Zielen und Forderungen der Stadt Bamberg:

Unterpunkte a) bis j)

4. Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, die im Zielkatalog aufgeführten städtischen Interessen und Forderungen gegenüber der DB AG in allen Verfahrensschritten durchzusetzen und regelmäßig im Stadtrat zu berichten.

5. Der Stadtrat beauftragt die Verwaltung, im Zuge der Aktualisierung des Verkehrsentwicklungsplanes im Laufe des Jahres 2018 einen Vorschlag zur Positionierung der Stadt hinsichtlich der verkehrsplanerischen Zielvorstellungen für alle Eisenbahnkreuzungsbauwerke zur Entscheidung vorzulegen.

6. Die Anträge der BBB-Stadtratsfraktion vom 30.05.2017, der SPD-Stadtratsfraktion vom 20.02.2018, der Bamberger Allianz vom 10.01.2018, der CSU-Stadtratsfraktion vom 12.01.2018 sowie alle bis einschließlich 26.02.2018 eingegangenen Anträge und Anfragen aus den Reihen des Stadtrates sind damit geschäftsordnungsgemäß behandelt.


Sitzungsvortrag:

1. Ausgangslage

2. Trassenfindungsprozess und VWI-Ausbauempfehlung

3. Anträge der Stadtratsfraktionen (betrifft Anlagen 6, 7 und 8)

4. Fragen der Fraktionen im Nachgang zur Sitzung am 13.02.2018 (Beantwortung der Fragen aus den Anlagen 1, 2 und 3)

5. Fragen und Feststellungen sowie eine Zusammenfassung der Antworten aus der Bürgerinformationsveranstaltung am 21.02.2018.

6. Häufig gestellte Detailfragen zum aktuellen Planungsstand der ebenerdigen Durchfahrung

7. Lärmschutz

8. Weitere Themen

9. Ziele und Forderungen der Stadt Bamberg im weiteren Verfahren

10. Ausblick
Erst einmal Danke an Manfred für die ausführlichen Berichte über die aktuellen Entwicklungen. Die Unterlagen für den Bamberger Stadtrat sind sehr informativ.

Und es besteht Hoffnung, dass die weitere Planung in Bamberg jetzt doch glatt über die Bühne geht. Es könnte sogar für ein Votum pro oberirdischer viergleisiger Durchfahrung reichen. Aber auch wenn die SPD bei ihrer destruktiven Haltung bleiben sollte: Eine Mehrheit für eine der Alternativen ist nicht wahrscheinlich.

Und damit ist es schon wieder fast egal, wie sich der Bamberger Stadtrat entscheidet. Es kann jedenfallls niemand behaupten, dass Alternativen nicht ausreichend dargestellt und diskutiert worden wären. Und wenn es bei der Planfeststellung nicht noch grobe Fehler gibt ähnlich wie in Fürth, so haben auch mögliche Klagen wenig Chancen, noch für Verzögerungen zu sorgen.

Ich denke, das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Bamberg und Fürth: In Fürth haben sich unterschiedlichste Gruppen zusammengefunden, die eigentlich nur ein Ziel eint: Sie wollten auf Biegen und Brechen den Verschwenk verhindern. Bei den nächsten Planungsschritten wird sich schnell zeigen, dass diese Einigkeit zerbricht, wenn es ins Detail geht.

In Bamberg gab es auch nicht ansatzweise eine solche Einigkeit. Und deshalb bin ich zuversichtlich, dass der Ausbau bis 2030 jetzt durchgezogen werden könnte. Gravierende Hindernisse sind jetzt jedenfalls nicht mehr zu erkennen, seit die Ausfädelung Richtung Schweinfurt deutlich sparsamer projektiert worden ist.
Zitat
HansL
Gravierende Hindernisse sind jetzt jedenfalls nicht mehr zu erkennen, seit die Ausfädelung Richtung Schweinfurt deutlich sparsamer projektiert worden ist.

Und dann soll Bamberg genauso schön werden wie Erlangen und Fürth zusammen? War nicht die berechtigte Angst vor den unschönen Lärmschutzwänden ein wesentliches Moment für die Bamberger Kritiker?
Wo nötig sollen neuartige transparente Lärmschutzwände errichtet werden. Aus der Beschlussvorlage:

>> Lärmschutz:

Für die schalltechnische Beurteilung und Festlegung der aktiven und passiven Lärmschutzmaßnahmen sind unter Zugrundelegung der Berechnungsvorschrift Schall 03 (1990) die Prognosezahlen 2030 anzuwenden. Die maximale Lärmschutzwandhöhe von 3,50 m außen und 4,50 m innen darf nicht überschritten werden (bezogen jeweils auf die Schienenoberkante). Der vom Stadtrat in der Sitzung vom 17.1.2017 beschlossene Rahmenplan „Lärmschutz und Gestaltungsanforderungen“ ist dem Gestaltungswettbewerb für die Ausgestaltung des baulichen Lärmschutzes zugrunde zu legen. Im Wettbewerb sind ausdrücklich auch Bauarten erwünscht für die aktuell noch keine Bauartzulassung vorliegt. Bei allen Maßnahmen zur Gestaltung der Lärmschutzwände ist der Gestaltungsbeirat zu beteiligen. Der Rahmenplan „Lärmschutzwandhöhen“, vorgestellt in der Sondervollsitzung am 06.03.2018 ist dem weiteren Planungsprozess zugrunde zu legen. Für den Stadtteil Gereuth ist ein vorgezogener Lärmschutz anzustreben.

Anmerkung: Rahmenplan „Lärmschutz und Gestaltungsanforderung“ (Anlage 9) und Rahmenplan „Lärmschutzwandhöhen“ (Anlage 10) sind Bestandteil der Sitzungsvorlage <<

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Der Fränkische Tag hat einen Nachrichtenticker eingerichtet:

>> Live aus dem Stadtrat: Welche Trasse soll durch Bamberg führen?

[...] Geplant ist, dass die Volksvertreter am Ende einer erwartungsgemäß langen und intensiven Diskussion über die ebenerdige Durchfahrung und über einen Forderungenkatalog an die Bahn abstimmen werden. <<

[www.infranken.de]

13:46 Uhr - Die SPD-Fraktion wird wohl doch vom Ohne-Fall (Null-Lösung) abweichen und für die ebenerdige Durchfahrung stimmen.

Die Sitzung beginnt um 14:30 Uhr. Nach der Begrüßung und Einleitung durch OB Starke (SPD) spricht Baureferent Thomas Beese.

15:31 Uhr - Die CSU [12 Sitze] spricht sich klar für die ebenerdige Durchfahrung aus, auch weil die Bahn das längst entschieden habe. Es komme jetzt darauf an, möglichst viel für die Stadt zu erreichen. Er nennt noch einmal die wichtigsten Punkte aus dem Forderungskatalog der Verwaltung.

15:46 Uhr - SPD-Fraktionsvorsitzender Klaus Stieringer fasst zusammen: "Die SPD-Stadtratsfraktion [11 Sitze] hat es sich nicht leicht gemacht. Die Null-Lösung wäre ohne Frage unsere Lieblingslösung gewesen." Doch die enorme Kostensteigerung an den Kreuzuungspunkten für die Stadt Bamberg, hätten sie umgestimmt. Und dass Bamberg keine Möglichkeit habe, Einfluss zu nehmen, denn die Bahn werde ohnehin bauen. "Deshalb macht es keinen Sinn, an der Null-Lösung festzuhalten. Wenn es zum Ausbau kommt, dann mit dem bestmöglichen Ergebnis für Bamberg. Deshalb werden wir für den ebenerdigen Ausbau und den Forderungskatalog stimmen, um die Handlungsposition der Stadt zu stärken." Stieringer stellt ein einstimmiges Votum der SPD-Fraktion in Aussicht.

15:54 Uhr - Die Sprecherin der Grünen [8 Sitze] stimmt dem Forderungskatalog der Verwaltung zu, hat aber Bedenken, ob man der Bahn vertrauen kann, dies alles umzusetzen. Sie fordert Garantien.

16:06 Uhr - Die Bamberger Allianz [FW, 5 Sitze, + 1 sog. Realist] will einen eigenen Antrag zu Gunsten einer Tunnellösung (kurz oder lang) stellen. Man kritisiert, dass die Ostumfahrung ausgeschlossen worden ist.

16:12 Uhr - Norbert Tscherner vom Bürger-Block [4 Sitze] attackiert die CSU wegen ihrer frühen Festlegung auf die ebenerdige Durchfahrung. Vielleicht werde sich noch ein Geldgeber für eine Volluntertunnelung finden.

16:15 Uhr - BuB [2 Sitze] stimmt der ebenerdigen Durchfahrung zu.

16:17 Uhr - Auch die FDP [1 Sitz] stimmt der ebenerdigen Durchfahrung zu.

16:25 Uhr - Die Linke [1 Sitz] stimmt nicht zu. Der lange Tunnel sei die beste Lösung.

Damit sind alle Fraktionen und einzelnen Stadträte durch. Es gibt noch Wortmeldungen zu Nebenthemen. Die Sprecherin der Grünen kündigt an, sie wolle einen Antrag auf Vertagung der Entscheidung stellen. Ein anderer Stadtrat der Grünen sagt, er wolle zustimmen.

17:00 Uhr - Baureferent Beese bittet um einen klaren Planungsauftrag, damit man mit der Bahn im Sinne der Stadt verhandeln könne.

17:03 Uhr - Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, stellt klar: Der Bahnausbau in Bamberg ist keine Idee der Bahn, sondern geht zurück auf eine Entscheidung des Bundestags für das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8 zum Ausbau der Strecke Berlin-Nürnberg. [Dies hat Gesetzeskraft.]

17:12 Uhr - Bürgermeister Christian Lange (CSU) nimmt Bezug auf den Antrag der Grünen-Sprecherin und appelliert an die Grünen und alle Stadträte, dem Antrag der Verwaltung zuzustimmen, damit man in der weiteren Planung eine starke Verhandlungsposition gegenüber der Bahn habe.

!7.18 Uhr - Nach einer Diskussion zwischen Tscherner und Josel beendet OB Starke die Aussprache. Jetzt wird abgestimmt.

17:19 Uhr - Der Antrag der BA-Fraktion für eine Tunnellösung wird mit 8 zu 34 Stimmen abgelehnt.

17:20 Uhr - Der Antrag der Verwaltung wird mit 29 zu 13 Stimmen angenommen.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.2018 08:15 von Manfred Erlg.
"Dem Verwaltungsantrag stimmen 29 Stadträte zu. 13 Stadträte stimmen dagegen. Damit heißt es Grünes Licht für den ebenerdigen Ausbau."

Dann ist ja hoffentlich jetzt diese Kuh vom Eis!
Die Kuh war nie auf dem Eis. Denn aus den Antworten auf den Fragenkatalog der SPD-Fraktion geht klar hervor, dass die Abstimmung des Stadtrats keinen wirklichen Einfluss hat. Die zusätzlichen zwei Gleise stehen im BVWP 2030, und der ist durch Bundesgesetz in Kraft gesetzt worden. [Der Ober sticht doch den Unter.] Die Bahn könnte also auch gegen den Willen der Stadt planen, dann aber mit dem Risiko, dass gegen die Planfeststellung geklagt wird, wie es in Fürth geschehen ist.

Nach dem Ausschluss der Ostumfahrung hat es keine Alternative zur viergleisigen Durchfahrung des Stadtgebiets gegeben. Es stellt sich die Frage, warum nicht früher deutlich gemacht worden ist, dass die Null-Lösung und die dreigleisige Durchfahrung im Widerspruch zum BVWP stehen und daher nie reale Alternativen gewesen sind.

Aus Sicht der Bahn gab es zuletzt noch die Varianten ebenerdig mit innovativem Lärmschutz sowie langer Tunnel. Der Kurztunnel im Süden war wegen technischer Schwierigkeiten abgelehnt worden. Die BBB-Variante Volluntertunnelung mit Verlagerung des Güterbahnhofs und vorübergehender Ostumfahrung war auf Grund der extrem hohen Kosten von Anfang an ein völlig unrealistischer Plan aus Wolkenkuckucksheim.

Die gestrige Abstimmung hätte es ursprünglich bereits vor einem Jahr geben sollen. Wenn die SPD besser informiert gewesen wäre, hätte man die heutige Entscheidung schon früher treffen können.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.2018 09:14 von Manfred Erlg.
Noch ein paar Presseartikel:


Beim Fränkischen Tag ist der ausführliche Artikel wie üblich verschlüsselt. Deshalb hier die Kurzfassung von gestern Abend:

>> Bahnausbau in Bamberg: Entscheidung gefallen

Am Dienstag fiel im Bamberger Stadtrat die Entscheidung zum Bahnausbau mehrheitlich mit 29 zu 13 Stimmen. Es sei die einzig sinnvolle Lösung. <<

[www.infranken.de]

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Ausführlich berichtet die Nürnberger Presse:

>> Bamberger Stadtrat stimmt für viergleisigen Bahnausbau

Milliardenprojekt in einer Sondersitzung mit 29 zu 13 Stimmen beschlossen - 06.03.2018

BAMBERG - Der Bamberger Stadtrat hat sich mehrheitlich auf eine Trassenführung für den viergleisigen und mindestens eine Milliarde Euro teuren Ausbau der Bahngleise geeinigt. <<

[www.nordbayern.de]

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Die Freie WeBZet schreibt heute Morgen [Kommentare beachten]:

>> Die Entscheidung ist gefallen

Endlich: Nach nahezu sechs Jahren Diskussion und Information hat der Bamberger Stadtrat entschieden, dass der Bahnausbau durch Bamberg ebenerdig und viergleisig im Bestand geschehen soll.

Umfangreichen Forderungenkatalog an die Bahn gestellt [...]

Stadtrat will sich Mitsprachemöglichkeit sichern [...] <<

[www.freie-webzet.de]
Naja, immerhin hat Bamberg nun den neuen S-Bahnhalt sicher in der Tasche, alleine dafür hat es sich gelohnt, nicht gleich vorbehaltslos zugestimmt zu haben. Denn bei Beginn des Verfahrens hieß es noch, der ginge nicht/ würde sich nicht lohnen/ etc. Jetzt hingegen muss Herrmann sein Versprechen einlösen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.2018 12:05 von Daniel Vielberth.
Oha, da hat der Stadtrat einen Formfehler begangen, indem er die Forderung zur Errichtung des zusätzlichen S-Bahnhalts mit dem viergleisigen Ausbau der VDE8 verknüpft. Denn weder das Bundesverkehrsministerium noch die Bahn können den Haltepunkt bestellen bzw. planen. Ohne einen konkreten Auftrag aus dem bayerischen Verkehrsministerium, das allein für die Bestellung zuständig ist, läuft da nichts. Bisher gibt es nur eine Absichtserklärung. Da muss noch Butter an die Fische.

Hier ist die Pressemitteilung von Staatsminister Herrmann vom 7. Juni 2017:

Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann: "Zusätzlicher S-Bahn-Halt für Bamberg möglich - Stadt muss sich aber für oberirdischen Bahnausbau positionieren"

[www.stmi.bayern.de]

>> „Wir sind bereit, den Bamberger Süden mit einem S-Bahn-Halt ans Bahnnetz anzuschließen, die Station zu finanzieren und S-Bahn-Züge dort halten zu lassen. Dafür muss die Stadt den Bahnausbau in Bamberg aber oberirdisch realisieren lassen“, so Herrmann mit Blick auf die Stadt. Wie Herrmann weiter mitteilte, werde sich auch der Bund finanziell beteiligen. So habe Berlin signalisiert, dass zusätzliche Mittel für die notwendigen Netzmaßnahmen bereitgestellt werden könnten. <<

Weiter heißt es:

>> „Die Frage des ‚ob‘ wird beim Bahnausbau in Bamberg nicht mehr auf die Agenda kommen. Es geht nur noch um das ‚wie‘. Wenn südlich von Nürnberg nach Bamberg und nördlich von Thüringen nach Bamberg je vier Gleise verlaufen, dann können wir uns bei einem 10-Milliarden-Euro-Projekt keinen Flaschenhals in Bamberg leisten.“ Silberhorn ergänzte: „Mit dem Bundesverkehrswegeplan 2030 ist die Maßnahme ein gesetzlicher Auftrag. Wir haben letztes Jahr hart verhandelt, um die Ostumfahrung als schlechteste Variante aus dem Entwurf zu streichen. Für Bamberg ist es nun höchste Eisenbahn, sich klar für eine der beidenverbliebenen Ausbauvarianten zu entscheiden.“ <<

Damit steht seit Juni letzten Jahres fest, dass die Null-Lösung und der dreigleisige Ausbau keine Option sind. Umso unverständlicher ist das Verhalten der Bamberger SPD.


Edit: Pressemitteilung ergänzt



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.03.2018 14:21 von Manfred Erlg.
> Bisher gibt es nur eine Absichtserklärung. Da muss noch Butter an die Fische.

Andererseits war das ja der "Köder" vom Verkehrsministerium, wenn Bamberg der von Bund und Bahn gewünschten Variante endlich zustimmt, kriegen die den Halt. Insofern, wenn er sein Gesicht wahren will, muss er nun Wort halten, siehe dazu den hier schonmal verlinkten Artikel: [www.br.de]

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Für mich aus der Ferne sind die Bamberger Vorgänge unverständlich. Sich in einer guten Verhandlungsposition zu wähnen, weil man der Lösung der DB nun nach Jahren Diskussion doch zustimmt, wo ist da die Logik? Und die Lärmschutzwände werden das Stadtbild drastisch verändern, da haben die Kritiker meines Erachtens schon Recht. So einen "Deal" hat ja noch nicht einmal Erlangen gemacht, sondern auf einem Güterzugtunnel anstelle des 4-gleisigen Ausbaus bestanden; ist bis heute im Flächennutzungsplan drin. Wer heute mit der Bahn durch Erlangen fährt, versteht auch sicherlich ganz gut, warum. Es liegt m. E. in der Natur der Sache, dass DB und Kommunen divergierende Interessen haben können.
Inzwischen liegt auch die Pressemitteilung der Stadt Bamberg vor:

>> Bahnausbau: Klares Votum für ebenerdige Durchfahrung

Forderungskatalog und Zielplan „Lärmschutzwandhöhen und Gestaltung“ –
Zweidrittelmehrheit stärkt Verhandlungsposition <<
Geht der Streit im Stadtrat in die nächste Runde, weil der OB einen Antrag der Grünen auf Vertagung nicht zur Abstimmung zugelassen hat? Gibt es eine Beschwerde der Grünen beim Regierungspräsidenten in Bayreuth?


Die Freie WeBZet schreibt:

>> Wird der Bahn-Beschluss angefochten?

Die grüne Fraktion ist verärgert. Sie fühlt sich von OB Andreas Starke überfahren. Dieser hatte über einen Antrag der GAL zum Bahnausbau nicht abstimmen lassen.

Die GAL wollte noch keine Entscheidung für eine bestimmte Variante [...]

Das demokratische Recht der freien Abstimmung großzügig anwenden [...]

[www.freie-webzet.de]


Fränkischer Tag:

>> Wie lange hält der Bahn-Beschluss in Bamberg?

Wieso einen Tag nach der finalen Entscheidung zum Bahnausbau im Bamberger Stadtrat alles wieder von vorne beginnen könnte. <<

[www.infranken.de]


Man sollte den Stadträten mal deutlich machen, dass die Abstimmung im Stadtrat keine rechtliche Relevanz hat, weil der BVWP 2030 seit der Verabschiedung durch den Bundestag [u.a. Bundesschienenwegeausbaugesetz] am 2. Dezember 2016 die Wirkung eines Bundesgesetzes hat, das von der Stadt nicht in Frage gestellt werden kann. Da die Ostumfahrung aus Gründen des Umweltschutzes abgelehnt worden ist, gibt es keine Alternative zur viergleisigen Durchfahrung (mit oder ohne Tunnel). Und einen Tunnel hätte die Stadt nicht gegen den Willen von Bund, Land und der von ihnen beauftragten Bahn durchsetzen können. Oder wollte die Stadt die Mehrkosten für den Tunnelbau übernehmen?

Dass die Bahn so viel Geduld mit der Stadt Bamberg gehabt hat, ist auf eine Schönwetterpolitik zurückzuführen, die Klagen seitens der Stadt gegen den später zu erfolgenden Planfeststellungsbeschluss verhindern soll. Ich unterstelle dabei, dass die Bahn aus dem Fall Fürth gelernt hat.
Zitat
Manfred Erlg

Man sollte den Stadträten mal deutlich machen, dass die Abstimmung im Stadtrat keine rechtliche Relevanz hat, weil der BVWP 2030 seit der Verabschiedung durch den Bundestag [u.a. Bundesschienenwegeausbaugesetz] am 2. Dezember 2016 die Wirkung eines Bundesgesetzes hat, das von der Stadt nicht in Frage gestellt werden kann. Da die Ostumfahrung aus Gründen des Umweltschutzes abgelehnt worden ist, gibt es keine Alternative zur viergleisigen Durchfahrung (mit oder ohne Tunnel). Und einen Tunnel hätte die Stadt nicht gegen den Willen von Bund, Land und der von ihnen beauftragten Bahn durchsetzen können. Oder wollte die Stadt die Mehrkosten für den Tunnelbau übernehmen?

Dass die Bahn so viel Geduld mit der Stadt Bamberg gehabt hat, ist auf eine Schönwetterpolitik zurückzuführen, die Klagen seitens der Stadt gegen den später zu erfolgenden Planfeststellungsbeschluss verhindern soll. Ich unterstelle dabei, dass die Bahn aus dem Fall Fürth gelernt hat.

Das spielt jetzt tatsächlich keinerlei Rolle mehr. Die Entscheidung war vorher schon gefallen, aber jetzt hat wenigstens die Mehrheit einsehen müssen, dass diese vernünftig ist.

Aber manche Leute wird man nie überzeugen. Die werden auch versuchen, zu klagen, jede Wette! Aber bei diesem Aufwand für den Abwägungsprozess dürften die Chancen äußerst gering sein, da noch was zu verzögern.

Wenn die Bahn aus dem Desaster in Fürth gelernt hätte, wäre das ja nur gut. Wenn man das in Fürth vor Jahren genauso gemacht hätte, dann gäbe es längst eine klare Entscheidung. Und wir würde heute auf eigenen Gleisen der S-Bahn nach Erlangen kommen - wahrscheinlich auf der Verschwenk-Trasse, aber das ist meine persönliche Einschätzung.

Der Kibitz wäre da zwar auch unter die Räder gekommen. Aber so weit wäre das ganze Verfahren nie gediehen, wenn Fürth sich nicht derart quer gestellt hätte. Der Verwaltungsgerichtshof hat erst ziemlich spät auf aufschiebende Wirkung der Klage erkannt. Aber das ist verschüttete Milch.

Jetzt können wir nur hoffen, dass bei der Planung in Bamberg nicht ähnlicher Pfusch gemacht wird wie in Fürth. Dann stehen die Chancen gut, dass der ICE 2030 mit 230 km/h durch Bamberg brettern kann.
Pressemitteilung des ehem. Verkehrsministers Joachim Herrmann (neue Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr ist Ilse Aigner):

> Neuer S-Bahn-Haltepunkt Bamberg Süd kommt

München, 28.03.2018

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann unterzeichnet Planungsvertrag für neuen S-Bahn-Haltepunkt "Bamberg Süd" - Freistaat Bayern übernimmt Finanzierung

+++ Der Weg für den Bau eines neuen S-Bahn-Haltepunktes im Süden Bambergs ist frei. Noch in seiner Funktion als Verkehrsminister hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann vor ein paar Tagen den Planungsvertrag mit der Deutschen Bahn für den Haltepunkt „Bamberg Süd“ unterzeichnet. „Durch den neuen Haltepunkt machen wir den öffentlichen Nahverkehr im Rahmen des viergleisigen Ausbaus noch attraktiver. Insbesondere die Brose-Arena wird in Zukunft für die Fahrgäste komfortabel erreichbar sein“, so Herrmann. +++

Die Neubaustrecke VDE 8.1 hat die Fahrzeit zwischen Berlin und München von sechs Stunden auf 3:55 Stunden im ICE-Sprinter gesenkt. Diese Verbindung kommt bei den Fahrgästen so gut an, dass die DB von Dezember dieses Jahres an zwei zusätzliche Sprinter je Tag und Richtung einsetzen will. Insbesondere im Bereich Bamberg ist aber ein weiterer Ausbau erforderlich. Herrmann: „In Bamberg darf kein Flaschenhals entstehen, der die neue Fernverkehrsstrecke ausbremst“. Herrmann begrüßt daher, dass sich der Bamberger Stadtrat am 6. März 2018 mit großer Mehrheit für die oberirdische Durchfahrungs-Variante beim Fernverkehrsausbau ausgesprochen hat. Mit diesem Votum, der Finanzierungszusage des Freistaats und der Unterzeichnung des Planungsvertrages ist die Realisierung des Haltepunkts „Bamberg Süd“ im Rahmen des viergleisigen Ausbaus sichergestellt. <<
Neben dem Dauerthema Bamberg gibt es auch noch den Ausbau in Forchheim. Nach Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus von Erlangen nach Forchheim zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 geht es 2019 nördlich des Bahnhofs weiter:

>> Piastenbrücke: Abriss wirft Schatten voraus

Neubau ist ab Sommer 2019 bis Sommer 2020 geplant - 26.04.2018

FORCHHEIM - Die Piastenbrücke wird ab Mitte August 2019 abgerissen, damit die ICE-Strecke ausgebaut werden kann. Ein Jahr wird der Neubau dauern und den Verkehr gehörig behindern. <<

Weiterlesen: [www.nordbayern.de]

Es wird eine Ersatzbrücke an der Südseite der jetzigen Piastenbrücke gebaut, doch die kann nur von Fußgängern, Rollstuhlfahrern und Fahrradfahrern genutzt werden. Lkws zur Piasten-Fabrik werden durch die Hans-Sachs-Straße umgeleitet.
Hier noch ein Presseartikel (Fränkischer Tag) aus dem April zum Ausbau Bamberg. Es wird bemängelt, dass nach heutiger Planung nur ein Zug pro Stunde am neuen Haltepunkt Bamberg Süd halten wird. Als ob heute jemand sagen könnte, wie der Verkehrsbedarf in zehn Jahren sei!

>> Bahnausbau durch Bamberg: Was bringt das Milliardenprojekt für den Nahverkehr?

Schon bald wird sich Bamberg entlang der Bahn in eine gewaltige Baustelle verwandeln. Ob sich der Nahverkehr danach verbessert, ist noch die Frage. <<

[www.infranken.de]

Weiter im Artikel:

>> Freilich bedeutet die Zusage für den Südbahnhof nicht, dass der Halt auch belebt sein wird, dass in Bamberg mehr Nahverkehrszüge als bisher halten, wie manche vielleicht denken würden. Sechs Wochen nach dem denkwürdigen Beschluss zeigt sich im Gegenteil, dass der Nahverkehr nicht vom Ausbau profitiert. Zum Beispiel die S-Bahn S 1. Der von Nürnberg kommende Zug erreicht die Domstadt derzeit einmal pro Stunde - zu selten, wie Kritiker seit Jahren bemängeln. Sie fordern deshalb den 20-Minuten-Takt über Forchheim hinaus bis Bamberg. <<
Hallo allseits,

Naja, eigentlich liegt der Hase ja wieder nur dadurch im Pfeffer, das eine stündliche RB unbedingt als S-Bahn vermarktet werden muss. Wenn mit Regio nix geht, sollen die wenigstens die Agilis öfters durchbinden, wenn man konsequent Ebern - Ebermannstadt im Stundentakt fährt, ergibt sich zusammen mit der S-Bahn auch schon was braucheres, weil dann auch Bamberger Innerortsverkehr mit Strecken wie Stechert-Arena - Hallstadt mit dem Zug möglich wird.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Zitat
Manfred Erlg

>> Bahnausbau durch Bamberg: Was bringt das Milliardenprojekt für den Nahverkehr?

Schon bald wird sich Bamberg entlang der Bahn in eine gewaltige Baustelle verwandeln. Ob sich der Nahverkehr danach verbessert, ist noch die Frage. <<

<<

Der Nahverkehr um Bamberg ist sicher nicht der Grund für den viergleisigen Ausbau. Die zusätzlichen Gleise braucht vor allem der ICE, der überraschend gut angenommen wird. Wenn die DB die nötigen Garnituren hat, wird es da bald Druck geben, noch mehr ICEs anzubieten. Und Fllixtrain steht ja auch schon in den Startlöchern.

So lange es da keine durchgehend vier Gleise gibt, wird der Druck enorm steigen, dass der Nahverkehr zugunsten des Fernverkehrs zurückstecken muss. Und auch wenn der RE und die S-Bahn ihre Fahrplantrassen behält. Im Moment fährt die S-Bahn oft bis Baiersdorf hinter anderen verspäteten Zügen her. Und wartet dann noch einmal in Bruck auf die nächsten Überholer.

Der Nahverkehr wird vor allem vom Ausbau profitieren, weil nur mit vier Gleisen ein störungsfreier Betrieb möglich wird. Das ist doch auch schon was, oder? Und das gilt vor allem, wenn tatsächlich auch mehr Güterverkehr auf die Strecke kommt. Da passiert noch nicht viel, solange das Problem in Fürth nicht geklärt und behoben ist.

Im Moment hat Bamberg doch sogar ein recht gutes Nahverkehrsangebot, 3 RE in zwei Stunden Richtung Nürnberg, dazu stündlich eine S-Bahn. Ich habe noch nie beobachtet, dass die Züge zwischen Forchheim und Bamberg voll besetzt gewesen wären, ganz im Gegensatz zu Nürnberg - Erlangen. Aber wenn der Bedarf tatsächlich da wäre, könnten zusätzliche Züge fahren.

Einen 20-Minuten-Takt der S-Bahn zwischen Forchheim und Bamberg? Da müsste die Nachfrage noch enorm steigen.

Da könnten die Bamberger schon auch einiges tun. Zum Beispiel die unsägliche Anbindung der Stadtbusse am Bahnhof endlich verbessern. Ein gute Verknüpfung würde auch für mehr Nachfrage sorgen.
Zitat
HansL
Einen 20-Minuten-Takt der S-Bahn zwischen Forchheim und Bamberg? Da müsste die Nachfrage noch enorm steigen.

Da könnten die Bamberger schon auch einiges tun. Zum Beispiel die unsägliche Anbindung der Stadtbusse am Bahnhof endlich verbessern. Ein gute Verknüpfung würde auch für mehr Nachfrage sorgen.

Also ich finde nicht dass die Stadtbusanbindung an den Bahnhof schlecht ist.
Werktags, tagsüber:
901: 4 Mal stündlich
902: 4 Mal stündlich
907: 2-3 Mal stündlich
911: 3 Mal stündlich
914: 1 Mal Stündlich
931: 4-6 Mal Stündlich
________________________
Gesamt: 18-21 Busse Stündlich, die am Bahnhof Richtung ZOB fahren. Und die werden auch alle tatsächlich genutzt. Ich hab noch nie in Bamberg Busse Luft durch die gegend fahren sehen (und ich wohne dort), selbst am Stadtrand sind die noch ordentlich ausgelastet.

Die meisten Stadtteile sind in Bamberg vorbildlich an den ÖPNV angeschlossen (Nicht nur für eine Stadt dieser Größe), da kann Bamberg fast schon mit Großstädten mithalten!

Aber ich muss dir Recht geben, Eine Verbesserung hätte Bamberg verdient: eine Straßenbahn (klingt größenwahnsinnig, aber wer sich die Auslastung genauer anschaut, wirds zumindest verstehen können)
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