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Fürth Hbf: Durchrutschweg Gleis 3
geschrieben von benji2 
Unmittelbar östlich der Personenbahnsteige des Fürther Hbf liegt die Verzweigung der Bamberger und Würzburger Strecke, also im Wesentlichen die niveaugleiche Aufsplittung des Nord- und Mittelgleises (wenn man sich mal das Südgleis und die prinzipielle Möglichkeit, alle drei Nicht-S-Bahn-Gleise in beiden Richtungen befahren zu können, wegdenkt). Gut sichtbar vom Bahnsteig der Gleise 2/3 ist die Kreuzung des Gleises BA->N mit dem Gleis N->WÜ. Nun bin ich letzte Woche mit dem Franken-Thüringen-Express in Fürth auf Gleis 3 angekommen und konnte beim Aussteigen einen ICE nach Würzburg über die Kreuzung rauschen sehen; seine Fahrstraße musste bereits eingestellt gewesen sein, bevor mein FTX zum Halt gekommen war.

Da kam mir mal wieder die Frage, wie das dort eigentlich mit dem Durchrutschweg gelöst ist.

– Wie groß ist der Abstand zwischen dem Signal und dem Grenzzeichen der Kreuzung?
– Und mit welcher Geschwindigkeit darf eingefahren werden?
– Gibt es hier verschiedene Durchrutschweglängen und Geschwindigkeiten, je nachdem ob die Kreuzung in den Durchrutschweg aus BA einbezogen werden darf oder nicht?
– Und wird diese Geschwindigkeit während der Einfahrt nochmals geprüft oder besonders überwacht, auch um ein Befreien aus der PZB-Bremskurve zu verhindern?

Würde mich freuen, wenn es mir jemand erklären könnte. Mir ist keine andere Stelle gegenwärtig, an der sich feindliche Zugfahrten so nahe kommen können.



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2018 00:24 von benji2.
Hallo allseits,

Am 28.04 ist Tag des offenen Stellwerks, und Fürth HBF ist auch gelistet, da kann du fragen ob es eine entsprechende Kurzeinfahrt gibt, bei der der D-Weg nur bis zum Signal reicht (Einfahreschwindigkeit dann meist 30km/h ab und an sogar nur 20km/h)

Da es aber auch eine andere Möglichkeit gäbe, wie das Beobachtete erzeugbar ist, würde ich empfehlen, die Frage ohne Datum und Uhrzeit deiner Beobachtung zu stellen.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Fürth Bay hat durch die vielen Baumaßnahmen den Bestandsschutz verloren. Einfahrten mit D-weg 0 (30 Km/h) gibt es dort nicht mehr.

Gruß
Zitat
Daniel Vielberth
...ob es eine entsprechende Kurzeinfahrt gibt, bei der der D-Weg nur bis zum Signal reicht (Einfahreschwindigkeit dann meist 30km/h ab und an sogar nur 20km/h)

Zumindest früher als ich da noch regelmäßig gefahren bin, gab es eine Kurzeinfahrt. Hp2 mit 60 km/h am Esig und dann noch ein alleinstehendes Zs3 mit 30km/h. Das alleinstehende Zs3 hatte keine Vorankündigung. Dafür gab es einen Eintrag im Streckenbuch das bei Einfahrt auf Hp2 mit einem Zs3 gerechnet werden muss.

Das gab es z.b. auch in Treuchtlingen. Genutzt werden (dürfen?) diese meiner Beobachtung nach aber in Treuchtlingen nicht mehr. Vorhanden sind die alleinstehende Zs3 aber noch.

In Fürth wurde ja kräftig umgebaut. Und da es dort Betrieblich nochmal ganz anders zugeht nehme ich an, das man dort dann ein Zs3v am Esig nachgerüstet hat.
Zitat
marco2206
In Fürth wurde ja kräftig umgebaut. Und da es dort Betrieblich nochmal ganz anders zugeht nehme ich an, das man dort dann ein Zs3v am Esig nachgerüstet hat.

Ist das so?

Und was bedeutet es konkret bzw. würde es bedeuten? Dass das Einfahrtsignal auf 40 km/h mit Vorankündigung auf 30 km/h steht und dann folgt noch einmal ein (Haupt-)Signal (wo genau?) das auf 30 km/h steht, so dass kein D-Weg mehr erforderlich ist?

Und wird diese 30 km/h-Begrenzung durch eine fahrzeugseitige Bremskurvenüberwachung abgesichert? Kann sich ein Zug aus dieser Überwachung lösen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.04.2018 21:19 von benji2.
Das Esig F zeigt nach wie vor nur Kennzahl 6. Die alleine stehenden Zs 3 mit Kennzahl 3 gibt es nicht mehr. Der Bereich um die Kreuzungsweiche 155 (ehem. 154) ist umgebaut und damit passt alles.
Zitat
Fahrdienstleiter ESTW
Das Esig F zeigt nach wie vor nur Kennzahl 6. Die alleine stehenden Zs 3 mit Kennzahl 3 gibt es nicht mehr. Der Bereich um die Kreuzungsweiche 155 (ehem. 154) ist umgebaut und damit passt alles.

Und wie funktioniert das Ganze dann? Nach Wikipedia würden 60 km/h einen D-Weg von 100 Metern erfordern.
Bei der Zugstraße f3 mit Zieltaste 1L kommt nur Hp 2, also 40 Km/h.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.2018 09:14 von Fahrdienstleiter ESTW.
Nun, ich kenne ja das Stellwerk nicht, daher weiß ich jetzt natürlich auch nicht, wo f3 und 1L liegen. Aber ich vermute mal, Du willst damit sagen, dass das Einfahrtsignal von Bamberg zum Bahnsteiggleis 3 das Signalbild Hp2 ohne ein heraufsetzendes Zs3 zeigt, wenn die Kreuzung nicht in den D-Weg einbezogen werden kann und daher nur etwas mehr als 50 Meter D-Weg zwischen Signal S3 und der Lichtraumschnittstelle der Kreuzung ("Grenzzeichen") liegen, oder?
Genau. Ansonsten würde diese Fahrstraße auch nicht viel bringen. Außer: Damit braucht man bei der Verwendung dieser Fahrstraße bei aufgehobener Signalabhängigkeit keine Befehle schreiben, weil die Einfahrgeschwindigkeit unter 50 Km/h liegt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.04.2018 15:49 von Fahrdienstleiter ESTW.
Danke, dann bin ich jetzt gut informiert!
@Daniel:
Danke für deinen Tipp mit dem Tag des offenen Stellwerks!! Ich war in einem großen und einem kleinen Stellwerk (Fürth und Nürnberg-Ost), es war sehr informativ, alle Fahrdienstleiter/innen waren sehr nett und haben sich viel Zeit für die Besucher genommen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.2018 00:42 von schiene23.
an schiene23

Das freut mich. Ich hatte erst erwogen mehr Werbung für den Tag zu machen, es mir dann letztlich aber wegen dem Fotografierverbot verkniffen, weil ich befürchtet habe, das die meisten sehr enttäuscht sein dürften, mit leeren Händen zurück zu kommen. Die Aktion war ja mehr zum Werben neuer Mitarbeiter gedacht, ich hoffe aber, das die Bahn vielleicht auch mal explizit für uns Fuzzis einen Tag der offenen Tür veranstaltet, wo man dann nach Herzenslust knipsen und vor allem die Bilder anschließend auch publizieren darf. Das man bei einem ESTW das knipsen nicht erlaubt, kann ich ja noch verstehen, aber bei Relaisstellwerken oder gar mechanischen Anlagen, wo die Fachbücher mit den Schaltplänen zum Teil online sind, da glaube ich kaum, das da noch wer "Industriespionage" betreiben würde. Zumal uns Fuzzis ja normal nur der Bedienplatz interessiert, in die Relaisgruppen kuckt man ja doch eher selten rein. Und ohne die Relaisgruppen kann man eh nichts nachbauen. Zuletzt hat aber DB Netz grade frisch das Fotografierverbot für alle Stellwerksbauformen noch mal bekräftigt.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
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